Der Bongo (Tragelaphus eurycerus) ist eine afrikanische Antilopenart. Von seinen nächsten Verwandten, dem Kleinen Kudu (Tragelaphus imberbis), dem Großen Kudu (Tragelaphus strepsiceros), der Nyala-Antilope (Tragelaphus angassii) sowie der Sitatunga-Antilope (Tragelaphus spekei), unterscheidet er sich am auffälligsten dadurch, dass bei ihm auch die Weibchen Hörner tragen. Wegen dieses Umstands wird er gelegentlich einer eigenen Gattung Boocercus zugeordnet. Auch eine nähere Verwandtschaft mit den Elenantilopen ist möglich, dafür sprechen die horntragenden Weibchen, die ähnliche Schwanzform und das Fehlen von Leistendrüsen.
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NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
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PflanzenfresserPflanzenfresser sind als Primärkonsumenten eine der Gruppen, in die die Ökologie die Konsumenten einteilt. Die nächsthöhere trophische Ebene stelle...
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BlattfresserIn der Zoologie ist ein Blattfresser ein Pflanzenfresser, der sich auf das Fressen von Blättern spezialisiert hat. Reife Blätter enthalten einen ho...
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GrassfresserIn der Zoologie ist ein Grassfresser (nicht zu verwechseln mit einem Körnerfresser) ein pflanzenfressendes Tier, das sich hauptsächlich von Gras er...
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
We
WeidegängerWeidegang ist eine Fütterungsmethode, bei der ein Pflanzenfresser Pflanzen wie Gräser oder andere mehrzellige Organismen wie Algen frisst. In der L...
Ve
VerbissAls Verbiss bezeichnet man das Abbeißen von Knospen, Blättern oder Zweigen vor allem an landwirtschaftlich oder forstwirtschaftlich erwünschten Pfl...
La
LaufEin cursorialer Organismus ist ein Organismus, der speziell an das Laufen angepasst ist. Ein Tier kann als flüchtig gelten, wenn es die Fähigkeit h...
Po
PolygyniePolygynie ist ein Paarungssystem, bei dem ein Männchen mit mehreren Weibchen lebt und sich mit ihnen paart, aber jedes Weibchen sich nur mit einem ...
So
SolitärSo
SozialKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
B
beginnt mitDie Schulterhöhe des Bongos beträgt 1,25 Meter. Die Männchen sind mit einem Gewicht bis zu 280 kg erheblich schwerer als die Weibchen, die bis zu 253 kg wiegen können (Daten von Wildfängen aus Kenia von 1971).
Beide Geschlechter tragen ein leierförmig gewundenes Horn, das bis zu 100 cm lang wird. Die Hörner der weiblichen Tiere sind dünner und schmaler und laufen enger zusammen als die der Bullen. Das leuchtend rot- bis kastanienbraune Haarkleid ist auf beiden Körperseiten mit 10 bis 16 schmalen, weißen Streifen markiert. Bullen sind kräftiger gefärbt als die Bongokühe. Mit zunehmendem Alter wird das Haarkleid dunkler. Die Streifen beginnen in der Rückenmähne und reichen bis zum Bauch/zu den Keulen. Die Bauchseite ist dunkler, und die Vorderläufe und der Kopf tragen eine auffällige schwarzweiße Musterung.
Man unterscheidet zwei Unterarten, den Westlichen Bongo (Tragelaphus eurycerus eurycerus) und den Östlichen Bongo oder Kenia-Bongo (Tragelaphus eurycerus isaaci (Thomas, 1902)). Der Westliche Bongo in den großen Regenwäldern West- und Zentralafrikas gilt noch als relativ häufig (obwohl auch seine Bestände infolge der Waldzerstörung zurückgehen) und wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als potenziell gefährdet eingestuft (near threatened). Der Östliche Bongo lebt nur in kleinen Waldgebieten Kenias und gilt als vom Aussterben bedroht (critically endangered).
In Uganda gilt der Kenia-Bongo seit 1913 als ausgestorben und ist damit ein Endemit der Bergwälder Kenias. Etwa 100 Tiere leben hauptsächlich im Aberdare-Gebiet, des Weiteren im Mount-Kenya-Massiv, im Mau-Wald und im Eburu-Wald.
Der Bongo lebt in dichten Wäldern, manchmal sogar im Bambusdickicht. Hier ist der Bongo zwar tagaktiv, lebt aber so verborgen im dichtesten Gebüsch, dass man ihn kaum jemals zu Gesicht bekommt. Der Bongo ernährt sich außer vom Laub von verschiedenen anderen Pflanzen.
Die Männchen sind Einzelgänger, die Weibchen leben mit den Nachkommen in Verbänden von etwa fünf bis zwanzig Tieren. In Zoos kann man die Tiere in größeren Gruppen mit einem adulten Bullen halten. Auf die Schreckhaftigkeit der Tiere muss unbedingt Rücksicht genommen werden.
Der Bongo ist ein Pflanzenfresser (Blattfresser, Grassfresser) und ernährt sich ausschließlich von pflanzlichen Stoffen. Er frisst Blätter, Wurzeln, Gräser und Rinde und bevorzugt die Nacht, um seinen zahlreichen Prädatoren aus dem Weg zu gehen. Er hat eine Greifzunge und nutzt sie, um die frischen Blätter zu erreichen, die weiter oben liegen, und um Wurzeln herauszuziehen.
Ein einzelnes Junges wird nach einer Tragzeit von 282 bis 291 Tagen geboren. In zoologischen Gärten wurden bis 1997 1.090 Bongokälber geboren (Aufzuchtquote 80 %, steigende Tendenz). Bei nur sechs dieser Geburten handelte es sich um Mehrlingsgeburten (fünf Zwillingsgeburten und eine Drillingsgeburt). Das Geburtsgewicht beträgt 17–27 kg, Bullkälber sind meistens schwerer als Kuhkälber; männliche Zwillinge wogen knapp 20 kg (Zoo Wuppertal 1999). Neugeborene Bongos haben eine Schulterhöhe von 70 cm. Die Kopf-Rumpf-Länge wurde mit rund 90 cm gemessen. Bongogeburten finden das ganze Jahr über statt, es gibt keine feste Wurfzeit.
Im Alter von knapp zwei Jahren werden Bongos geschlechtsreif, die Mehrzahl der in Zoos geborenen Bongokühe bekam ihr erstes Kalb im dritten Lebensjahr. Die Fruchtbarkeit hält bis ins hohe Alter an, mehrere Bongokühe züchteten noch im Alter von 17 Jahren. Bongokühe kommen alle drei Wochen für etwa drei Tage in Hitze. Der Östrus ist aber auch für erfahrene Tierpfleger schwer zu erkennen, Anhaltspunkt kann das Verhalten des Bongobullen sein. Mehrere Paarungen am Tag sind möglich.
Bongos sind keine besonders langlebigen Tiere, nur wenige in Zoos gehaltene Bongos wurden 15 Jahre oder älter. Der Altersrekord (Bongokuh) liegt bei knapp 21 Jahren, der langlebigste Zoo-Bongobulle wurde mindestens 16 Jahre alt (Stand 1997).
Die Zerstörung des Lebensraums, Wilderei, illegaler Fang und die Tatsache, dass der Bongo in einigen Gebieten eine Nahrungsquelle für den Menschen darstellt, tragen zum Rückgang der afrikanischen Bongo-Populationen bei. Weitere große Bedrohungen sind Krankheiten durch Domestizierung und Prädatoren wie Löwen und Leoparden. Eigentliche Pythons und Hyänen töten junge Bongo-Kälber.
Schätzungen der Bongo-Population sind nur in begrenztem Umfang verfügbar. Im Jahr 1999 wurde die Population des Tiefland-Bongos auf etwa 28.000 Tiere geschätzt, wobei die Populationen in Westafrika in der Größenordnung von einigen Tausend und in der zentralafrikanischen Waldzone in der Größenordnung von Zehntausenden liegen. Nur etwa 60% leben in geschützten Gebieten. Die aktuelle Populationsschätzung für den Bergbongo liegt bei nur etwa 100 Individuen. Der Tiefland-Bongo wird von der IUCN als "Near Threatened" (NT) eingestuft, während der Berg-Bongo als "Critically Endangered" (CR) gilt. Beide Unterarten weisen einen abnehmenden Trend auf.
Das Verbissverhalten der Bongos ist wichtig, um die Vegetation der Wälder vor dem Zuwachsen zu bewahren.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...