Der Rotbauch-Glanzstar (Lamprotornis pulcher) ist ein kleinerer Star aus der Gattung der Eigentlichen Glanzstare (Lamprotornis) aus der Familie der Sperlingsvögel (Passeriformes). Er hat ein irisierendes, metallisch glänzendes grünliches, partiell bläuliches und braunes Gefieder mit einem rotbraunen Bauch und ist eine endemisch in Afrika, südlich der Sahara vorkommende Art, dessen Verbreitungsgebiet in einem breiten Band vom Senegal im Westen bis nach Eritrea im Osten liegt. Er ernährt sich überwiegend am Boden von Insekten, Würmern und anderen Wirbellosen sowie auch von Früchten und Samen.
Der Begriff „Lamprotornis“ leitet sich aus den griechischen Worten „lamprotēs, lampros λαμπροτης, λαμπρος“ für „Pracht, strahlend“ und „ornis όρνις“ für „Vogel“ ab. Richard Bowdler Sharpe beschrieb den Rotbauch-Glanzstar unter dem Namen Spreo pulcher. 1820 führte Coenraad Jacob Temminck die Gattung Lamprotornis unter anderem für den Rotschulter-Glanzstar (Lamprotornis nitens (Linnaeus, 1766)) ein, der später zeitweilig auch der Rotbauch-Glanzstar zugeordnet wurde.
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beginnt mitDer Rotbauch-Glanzstar (Lamprotornis pulcher) hat eine Länge von etwa 20 cm und wiegt zwischen 59 und 74 Gramm. Sein stark irisierendes metallisch glänzendes Federkleid erhält sein Farbenspiel durch sogenannte Strukturfedern, die ihre Farben nur durch Lichtbrechung und ohne Pigmente hervorrufen. Der besondere Glanz wird durch die in der Struktur der Federn eingebundenen Melanosome in den Melanozyten, welche unter einem Keratinfilm liegen, hervorgerufen. Das Besondere dieser Melanosome sind ihre plättchenartige und innen hohle Form. Die Plättchen sind einfach und/oder vielfach geschichtet und dabei in ihrer Ordnung einheitlich oder auch alternierend (wechselweise) angeordnet.
Die Kronenpartie des Kopfes ist braun, die Oberseite mit Nacken einschließlich der Seiten, Schultern und Rücken stellen sich blass bronze-grün dar und die Schwanzoberseite in glänzendem grünlichem Blau. Die Zügel zwischen Schnabel und Augen sind dunkelbraun sowie Wangen und Ohrdeckel in einem etwas helleren braunen Farbton. Vom Kinn bis zur Brust ist der Rotbauch-Glanzstar blass bronzen-grün und entsprechend seinem Namen sind Bauch, Steiß sowie Flanken und Unterseite des Schwanzes rotbraun. Der rotbraune Bereich grenzt sich farblich klar und deutlich vom Rest des Gefiedersn ab. Die Flügel sind erst bräunlich und zu den äußeren Flügelfedern hin glänzend grünlich blau. Die unteren inneren Flugfedern sind gelblich-braun und die Achsel sowie die unteren Flugfedern rotbraun. Beine und Schnabel sind schwarz. Der Rotbauch-Glanszstar hat eine Spannweite von etwa 262 mm und eine Schwanzlänge von 62–70 mm.
Unterscheidungsmerkmale gegenüber anderen rotbäuchigen Starenarten wie dem Hildebrandt-Glanzstar (L. hildebrandti) und dem Shelley-Glanzstar (L. shelleyi) sind die weißen Augen und die nicht vorhandenen auffälligen Reihen dunkler Punkte auf den angelegten Flügeln. Gegenüber dem Dreifaben-Glanzstar (L. superbus) fehlen ihm insbesondere der weiße Trennstreifen auf der Brust und der weiße Steiß.
Der Rotbauch-Glanzstar ist eine endemisch in Afrika südlich der Sahara vorkommende Spezies, die sich überwiegend in den recht trockenen heißeren Gebieten der Sahel- und der sudanesischen Zone mit offenen Akazien-Savannen und Steppe mit Dornenbüschen aufhält. Er ist eine weitgehend sesshaft lebende Art, die nur manchmal lokal umherzieht. Er lebt von niedrig gelegenen Gebieten bis hinauf auf 2440 m über dem Meeresspiegel auf der äthiopischen Hochebene. Ebenso findet sich die Art auch in urbanen Siedlungsgebieten mit Farmland und gelegentlich auch im städtischen Umfeld.
Sein ca. 3.750.000 km² großes Verbreitungsgebiet reicht vom Westen des afrikanischen Kontinents mit Südmauretanien und Senegal, wo er verbreitet vorkommt sowie selten in Gambia, Guinea-Bissau und Guinea über Südmali, Burkina Faso, dem Norden der Elfenbeinküste, Ghanas und Togos, wo er nur vereinzelt und saisonal beobachtet wurde, weiter über Niger und Nigeria, Tschad, Nordkamerun und Sudan bis nach Äthiopien und Eritrea im Osten des Kontinents. In den Küstenregionen Eritreas, wo er sonst weit verbreitet vorkommt, ist er jedoch normalerweise nicht anzutreffen.Sein Verbreitungsgebiet überschneidet sich in seiner südlichen Ausdehnung zu großen Teilen mit dem des Grünschwanz-Glanzstares (Lamprotornis chalybaeus chalybaeus), während die Verbreitungsgebiete der etwas ähnlichen Hildebrandt- und Shelly-Glanzstare sich nicht mit seinem überschneiden, sodass von daher keine Verwechselung vorkommen sollte.
Der Rotbauch-Glanzstar lebt überwiegend in kleineren Gruppierungen zwischen 10 und 30 Artgenossen, die sich aus 2–6 Familien zusammensetzen. Seltener ist er auch in größeren Gruppen von bis zu 50 Exemplaren anzutreffen. Außerhalb der Brutzeit verlassen die Gruppen regelmäßig gegen Abend ihr Territorium der Futtersuche, um außerhalb dieses Gebietes zu übernachten.
Seine Ernährung gestaltet der Rotbauch-Glanzstar vorwiegend am Boden suchend mit Insekten, wie Ameisen (Formicidae), Termiten (Isoptera), Käfern (Coleoptera), Wanzen (Heteroptera), Heuschrecken (Orthoptera) und Würmern, die den überwiegenden Teil der Nahrung ausmachen. Er verzehrt aber auch verschiedene Früchte unterschiedlicher Größe, wie die großen des Niembaums (Azadirachta indica), Früchte der Gattung Loranthus aus der Familie der Riemenblumengewächse (Loranthaceae), der Gattung Lantana. Auch Beeren der Gattung Salvadora, die im gesamten Verbreitungsgebiet vorkommen, spielen für diese Art eine wichtige Rolle, da sie essentielle Stoffe wie Senfölglycoside als Abwehr fördernde Stoffe gegen Infektionen oder Flavonoide, denen eine antioxidative Wirkung zugesprochen wird, enthalten. Ebenso werden Samen überwiegend von Akazienarten verzehrt.
Der Weltbestand für diese Spezies ist nicht bekannt, wird jedoch auf Grund der Größe seines Verbreitungsgebietes und dem lokal häufigen bis sehr häufigen Vorkommens von der IUCN als nicht gefährdete Art (least concern) eingestuft.