Dall-hafenschweinswal
Der Weißflankenschweinswal (Phocoenoides dalli) oder auch Dall-Hafenschweinswal (benannt nach William Healey Dall) ist eine Walart aus der Familie der Schweinswale (Phocoenidae). Die Art kam in den 1970er-Jahren in die Schlagzeilen, als erstmals bekannt wurde, dass bei der Lachsfischerei jährlich Tausende Tiere sterben, indem sie sich in den Netzen verfangen und ertrinken.
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FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
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WeichtierFi
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ViviparieViviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
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So
SozialTi
TierwanderungDie Tierwanderung ist die relativ weiträumige Bewegung einzelner Tiere, meist auf saisonaler Basis. Sie ist die häufigste Form der Migration in der...
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Schwarz-Weiß-TiereDer Schweinswal erreicht ausgewachsen eine Körperlänge zwischen 1,9 und 2,4 Meter und wiegt zwischen 170 und 210 Kilogramm. Er ist damit der schwerste Schweinswal.
Der Weißflankenschweinswal verdankt seinen Namen einer weißen Flanke, die vom Bauch bis zur Rückenflosse reicht, während die Oberseite schwarz ist. Weiß gefärbt ist außerdem die Spitze der Finne. Die Färbung der Tiere gleicht derjenigen des Schwertwals.
Weißflankenschweinswale kommen im nördlichen Pazifik und im Beringmeer vor. Im Süden reicht ihr Verbreitungsgebiet im Osten bis zur Halbinsel Niederkalifornien, im Westen bis ins südliche Japan. Wanderungen sind bekannt, im Sommer halten sie sich in nördlicheren Gebieten auf, während sie im Winter südwärts wandern.
Mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 55 km/h gehören sie zu den schnellsten Schwimmern aller Wale. Sie bewegen sich in Zick-Zack-Mustern fort. Sie leben in kleinen Schulen von zwei bis zu zehn Tieren, in reichen Nahrungsgründen können sich aber mehrere Hundert dieser Tiere versammeln. Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus Tintenfischen und Fischen. Da in ihren Mägen auch tiefseebewohnende Arten gefunden wurden, geht man davon aus, dass sie gute Taucher sind. Diese Walart wird rund 15 Jahre alt.
Weißflankenschweinswale sind Fleischfresser (Fischfresser und Weichtierfresser). Ihre Ernährung besteht aus Laternenfisch, pazifischem Seehecht, Makrele, Hering, Sardinen, Krustentieren und Kopffüßern, einschließlich Tintenfisch.
Weißflankenschweinswale sind polygyne Tiere. Die Männchen dieser Art paaren sich im Laufe ihres Lebens mit mehreren Weibchen. Allerdings bewacht das Weißflankenschweinswal-Männchen seine Partnerin während der 10 bis 11 Monate dauernden Schwangerschaft immer. Weißflankenschweinswale paaren sich wahrscheinlich am Ende jeder Kalbungszeit: Die Tiere haben zwei Kalbungszeiten pro Jahr: eine findet von Februar bis März statt, die andere dauert von Juli bis August. Die Weibchen bringen pro Jahr ein einziges Kalb zur Welt. In den ersten 2 Jahren seines Lebens wird das Kalb von der Mutter gesäugt, während der Vater in der Regel keine elterliche Fürsorge zeigt. Die Männchen dieser Art sind mit 5 - 8 Jahren geschlechtsreif, während die Weibchen schon früher - im Alter von 3 - 6 Jahren - geschlechtsreif werden.
Die größte Gefahr für diese Walart ist der Walfang, der seit Mitte der 1980er-Jahre, als das Walfangmoratorium für viele große Walarten in Kraft trat, verstärkt betrieben wird. 1988 brachte mit 45.000 getöteten Tieren den Höhepunkt, derzeit gilt eine jährliche Fangquote von 18.000 Tieren. Da der Walfang fast ausschließlich von Japan aus betrieben wird, sind vor allem die Tiere des Westpazifiks bedroht. Auch sterben immer noch viele Tiere als Beifang in den Fischernetzen, inwieweit sich dieser Faktor auf die Gesamtpopulation auswirkt, ist nicht genau bekannt.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Weißflankenschweinswals auf über 1,2 Millionen Individuen, darunter: 83.400 Individuen in Alaska; 35.000 bis 134.000 Individuen (durchschnittlich 86.000 Individuen) entlang der Westküste der USA; 217.000 Individuen im westlichen Nordpazifik; 226.000 Individuen, die zwischen dem Japanischen Meer und dem südlichen Ochotskischen Meer wandern, sowie 111.000 Individuen im nördlichen Ochotskischen Meer. Derzeit werden Weißflankenschweinswale in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft.
Auf der Jagd nach verschiedenen Fischen und Kopffüßern kontrollieren Weißflankenschweinswale die Populationen dieser Beutetiere und sind damit ein wichtiges Glied in der Nahrungskette ihres Lebensraums.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...