Bunttukan
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Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Ramphastos dicolorus

Der Bunttukan (Ramphastos dicolorus) ist eine Vogelart aus der Familie der Tukane. Er kommt ausschließlich in Südamerika vor. Es werden keine Unterarten unterschieden. Er ist auf Grund seines Schnabels eindeutig als Tukan zu identifizieren und unterscheidet sich von anderen Tukanarten durch seinen überwiegend blassen, gelbgrünlichen Schnabel sowie eine überwiegend rote Körperunterseite.

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Die IUCN stuft den Bunttukan als nicht gefährdet (least concern) ein. Es liegen allerdings keine genauen Bestandsdaten vor, der Bunttukan gilt aber noch als verhältnismäßig häufig.

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Aussehen

Die Körperlänge adulter Bunttukane beträgt 47 bis 50 Zentimeter. Die Männchen haben eine Flügellänge von 17,7 bis 19,0 Zentimetern. Der Schnabel misst zwischen 9,67 und 10,70 Zentimeter. Sie wiegen etwa 283 Gramm. Weibchen haben eine Flügellänge von 17,3 bis 19,0 Zentimetern, eine Schnabellänge von 7,93 bis 9,15 Zentimeter und wiegen zwischen 265 und 400 Gramm. Der Bunttukan ist damit die kleinste Art der Gattung Ramphastos.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Biogeografische Bereiche

Das Verbreitungsgebiet des Bunttukans erstreckt sich vom Südwesten und Osten Goiás, dem Süden Tocantins und der Mitte von Minas Gerais bis in den Südosten von Mato Grosso, Sul, São Paulo, Paraná, den Westen und Norden von Rio de Janeiro und den Westen von Espírito Santo bis in den Osten von Paraguay, den Nordosten Argentiniens und den Südosten von Rio Grande do Sul.

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Bunttukane ziehen vermutlich in andere Gebiete ihres Verbreitungsgebietes, wenn ihnen zu wenig Nahrungsressourcen zur Verfügung stehen. Sie sind dann auch in Teilen von Paraná sowie in Santa Catarina zu beobachten, wo sie normalerweise fehlen. Sie werden regelmäßig auch im Hochland beobachtet, so kommen sie im Westen von Rio de Janeiro noch in Hochlagen von 2073 Höhenmetern vor.

Der Bunttukan besiedelt tropische und subtropische humide bis subhumide Wälder. Zu seinem Lebensraum gehören auch Bergwälder, wodurch er eine Konkurrenz mit dem Dottertukan vermeidet. Er kommt überwiegend in Dickichten und an Waldrändern vor und besiedelt auch Sekundärwald. Im Süden von Mato Grosso kommt er auch in Wäldern an den Ufern von Flüssen vor und dringt so bis in die Cerrados, die Savannen Brasiliens vor.

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Bunttukan Lebensraum-Karte
Bunttukan Lebensraum-Karte
Bunttukan
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Gewohnheiten und Lebensstil

Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Der Bunttukan lebt einzeln, in Paaren sowie in kleinen Trupps. In Paraguay wurden einzelne Trupps beobachtet, die bis zu 23 Individuen umfassten. Während der Nahrungssuche hält er sich überwiegend in den Baumwipfeln auf, wird aber gelegentlich auch am Boden beobachtet, wo er herabgefallene Früchte frisst. Am Boden ist er in der Lage, sich hüpfend fortzubewegen. Er legt mit jedem Hüpfer etwa 30 Zentimeter zurück.

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Zum Nahrungsspektrum gehören Früchte von Cabralea oblongifolia, Didymopanax navarroi, Euterpe edulis, Guarea macrophylla, Schwarzen Maulbeeren, Myrciaria jaboticaba, Syagrus romanzoffiana und der in Südamerika eingeführten Ardiontophoenix cunninghamiana sowie die noch grünen Steinfrüchte von Kaffeepflanzen. Zum Nahrungsspektrum gehören auch andere, auf Plantagen angebaute Kulturfrüchte. Fruchttragende Bäume werden von Bunttukanen zum Teil aggressiv verteidigt. In Paraguay wurde beobachtet, wie Bunttukane einen Trupp Goldtukane daran hinderten, in einem Feigenbaum zu fressen. Auch für Braunohrarassaris ist belegt, dass sie von Bunttukanen vertrieben werden. Bunttukane spielen in der Verbreitung von Pflanzen eine erhebliche Rolle, da sie die Samen größerer Früchte wieder hochwürgen und kleinere Samen mit ihrem Kot ausscheiden.

Wie andere Ramphastos-Arten spielt auch tierische Nahrung im Nahrungsspektrum des Bunttukans eine nicht unerhebliche Rolle. Er frisst Spinnen und jagt regelmäßig kleine Vogelarten. Besonders häufig frisst er die Nestlinge des Magellanzeisigs. Bei in Gefangenschaft gehaltenen Bunttukanen wird regelmäßig beobachtet, wie sie Haussperlinge jagen, die in den Volieren nach Futter suchen.

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Paarungsgewohnheiten

Der Bunttukan zeigt kein auffälliges Balzritual. Rufende Vögel werfen gelegentlich ihren Kopf nach oben oder schwingen ihn mit jeder Silbe zur Seite. Vereinzelt heben sie auch während des Rufens den Schwanz an. Zu den wichtigsten Balzhandlungen gehört die Gefiederpflege beim Weibchen durch das Männchen. Männchen füttern auch häufig das Weibchen. Die Fortpflanzungszeit fällt in den Zeitraum Oktober bis Februar.

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Bunttukane nutzen natürliche Baumhöhlen, die sie noch erweitern. Daran sind beide Elternvögel sowie gelegentlich noch ein dritter Bunttukan beteiligt. Dabei handelt es sich in der Regel um ein zweites Männchen. Das Revierverhalten von Bunttukanen ist bislang nicht hinreichend untersucht. Aus Gefangenschaftshaltungen weiß man jedoch, dass das Männchen sehr aggressiv wird und andere Tukane aus der Voliere entfernt werden müssen. Auch gegenüber Pflegern werden Männchen gelegentlich aggressiv. Sie schwingen dann den Kopf von Seite zu Seite, während sie laut mit dem Schnabel klappern.

Das Gelege besteht aus zwei bis vier Eiern. Diese haben eine elliptische Form und sind weißschalig. Die Brutzeit beträgt 16 Tage, wobei gewöhnlich beide Elternvögel an der Brut beteiligt sind. Die Elternvögel verfüttern an die frisch geschlüpften Jungvögel zunächst Insekten. Mit zunehmendem Lebensalter der Nestlinge steigt der Anteil an pflanzlicher Nahrung an. Früchte werden dabei von den Elternvögeln zerdrückt oder in Stücke gebrochen. Die Nestlinge sind mit etwa 35 bis 42 Tagen flügge.

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POPULATION

Referenzen

1. Bunttukan artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Bunttukan
2. Bunttukan auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22682129/131278894
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/678056

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