Königspinguin
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Aptenodytes patagonicus
Populationsgrösse
1.1 Mlnlnn
Lebensdauer
15-20 years
Höchstgeschwindigkeit
12
7
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
11-16
24.2-35.2
kglbs
kg lbs 
Höhe
60-90
23.6-35.4
cminch
cm inch 
Länge
85-95
33.5-37.4
cminch
cm inch 

Der Königspinguin (Aptenodytes patagonicus) ist nach dem Kaiserpinguin (Aptenodytes forsteri) die zweitgrößte Art der Pinguine (Spheniscidae) und wird zusammen mit dem Kaiserpinguin zu der Gattung der Großpinguine (Aptenodytes) gezählt. Es werden derzeit für den Königspinguin zwei Unterarten unterschieden.

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Die Bestandssituation des Königspinguins wurde 2016 in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als „Least Concern (LC)“ = „nicht gefährdet“ eingestuft.

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Aussehen

Ein ausgewachsener Königspinguin erreicht eine Körperlänge zwischen 85 und 95 Zentimeter und wiegt zwischen 10 und 16 Kilogramm. Ein auffälliger Sexualdimorphismus besteht nicht, Weibchen sind aber tendenziell etwas kleiner und leichter. Auf Grund der Körpergröße besteht eine Verwechslungsmöglichkeit nur mit dem Kaiserpinguin. Bei dieser Art sind die gelborangen Gefiederpartien jedoch weniger leuchtend und nicht so deutlich klar eingegrenzt wie beim Königspinguin. Der Unterschnabel ist beim Kaiserpinguin außerdem rötlicher.

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Adulte Königspinguine haben einen schwarzen Kopf, eine schwarze Kehle und Kinn. Frisch gemausertes Gefieder glänzt grünlich. Auffallend sind bei Adulten die leuchtend gelborangen Flecken an den hinteren Kopfseiten. Sie setzen sich als dünne Linie um den Hals bis zur Vorderbrust fort. Die Körperoberseite ist vom Nacken bis zum Schwanz silbrig graublau. Abgenutztes Gefieder kurz vor der Mauser wird matter und bräunlicher. Ein schwarzer, maximal ein Zentimeter breiter Streifen verläuft von der Kehle bis in Höhe der Flossen. Die Vorderbrust ist gelborange und hellt in Richtung der weißen Unterbrust auf. Die übrige Körperunterseite ist weiß. Die Flossen sind auf der Unterseite weiß mit einer schwarzen Spitze.

Der Schnabel ist zwischen 11,4 und 13,7 Zentimeter lang und sehr schmal. Der Oberschnabel ist schwärzlich, der Unterschnabel ist bei den meisten Individuen auf zwei Drittel der Länge auffällig orange. Die Füße und Beine sind dunkel schwarzgrau. Die Iris ist braun.

Noch nicht geschlechtsreife Königspinguine ähneln den adulten, bei ihnen sind die gelborangen Federpartien jedoch weniger leuchtend, die Kehle ist noch grauweiß und die Federn auf dem Oberkopf haben graue Enden. Sie mausern in das Federkleid der adulten Vögel am Beginn ihres dritten Lebensjahres. Küken sind anfangs mit graubraunen Dunen befiedert. Sie mausern dann in ein dichtes, braunes Federkleid, das sie bis zu ihrem zehnten bis zwölften Lebensmonat tragen. Ihr Schnabel ist schwarz.

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Video

Verteilung

Erdkunde

Der Königspinguin existiert in zwei Unterarten: Aptenodytes patagonicus patagonicus und Aptenodytes patagonicus halli. Auf der nebenstehenden Karte entsprechen die rot markierten Bereiche den Lebensräumen der Unterart patagonicus, die gelben Zonen denen der Unterart halli. Grün markiert die Aufzuchtsgebiete. Grundsätzlich leben Königspinguine in treibeisfreien Gewässern. Alle Brutkolonien liegen nördlich der normalen Treibeisgrenze.

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Der Königspinguin brütet auf subantarktischen Inseln zwischen dem 45 und 55° S. Brutkolonien befinden sich zum Beispiel auf Südgeorgien, auf der Macquarie-Insel und der Heard-Insel, den Kerguelen, den Prinz-Edward-Inseln und den französischen Crozetinseln. Auf der Marion-Insel ist die Art ebenfalls vertreten. Kleine Bestände finden sich auch auf den Falklandinseln, wo sie gewöhnlich in der Nähe von Eselspinguinen brüten. In Patagonien kamen sie – ungeachtet ihres wissenschaftlichen Namens – lange Zeit nicht mehr vor, gelegentlich finden sich jedoch während der Mauser erwachsene Tiere auf der Isla de los Estados ein. Bis ca. 1980 existierte hier auch eine Brutkolonie, die jedoch mittlerweile erloschen ist. Eine kleine Kolonie von etwa 40 Königspinguinen siedelt sich gerade an der Magellanstraße, auf Feuerland wieder an. Brutkolonien finden sich in der Regel an sanft geneigten Küstenabschnitten. Der jeweilige Standort ist häufig geschützt und sonnenexponiert. Die meisten Kolonien finden sich in der Nähe des Strandes, auf den Crozetinseln befindet sich jedoch eine Brutkolonie 1,3 Kilometer vom Strand entfernt im Binnenland. Einzelne Tiere halten sich manchmal auf den Südlichen Sandwichinseln und auf den Südlichen Orkneyinseln auf.

Das Verbreitungsgebiet außerhalb der Brutzeit ist bislang nur ungenau bekannt. Sie halten sich dann vermutlich in subantarktischen und antarktischen Gewässern auf. Irrgäste erreichen die Antarktische Halbinsel, Antarktika sowie Südafrika, Australien und Neuseeland.

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Königspinguin Lebensraum-Karte

Klimazonen

Königspinguin Lebensraum-Karte
Königspinguin
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Königspinguine sind tagaktive und soziale Tiere, die sich in Kolonien zusammenfinden. Diese Kolonien erstrecken sich in der Regel über große Reviere, die in offenen, vegetationsarmen Gebieten liegen, da die Vögel nicht zum Klettern neigen. Um auf Nahrungssuche zu gehen, legen Königspinguine weite Strecken (bis zu 500 km) von ihren Brutgebieten zurück. Vor der Nahrungsaufnahme baden sie gerne im Meer. Tagsüber können die Pinguine bis in Tiefen von 100-300 Metern (350-1000 Fuß) tauchen und bleiben dort etwa 5 Minuten, bevor sie wieder an die Oberfläche kommen, während sie nachts normalerweise nicht tiefer als 30 Meter (98 Fuß) tauchen. An Land bewegen sich Königspinguine entweder mit dem charakteristischen unbeholfenen, taumelnden Gang oder sie gleiten einfach bäuchlings über die Eisoberfläche, wobei sie sich mit ihren Füßen und Flossen abstoßen.

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Königspinguine sind wie alle anderen Pinguine flugunfähig. Ihre Flügel sind zu schmalen, aber kräftigen Flossen umgestaltet und an ein Leben im Meer angepasst. Königspinguine können Tauchtiefen über 300 Meter erreichen und mehrere Minuten unter Wasser bleiben. 150 Tauchgänge pro Tag, mehr als die Hälfte in Tiefen von über 50 Metern, sind bemerkenswert. Der Sauerstoff-Nachschub unter Wasser wird durch Myoglobin, ein dem Hämoglobin verwandtes Muskelprotein, gewährleistet. Grundsätzlich tauchen Königspinguine während des Tages tiefer, während der Nacht halten sie sich in Gewässerregionen von unter 30 Meter Tiefe auf. Tauchgänge dauern im Durchschnitt 5,5 Minuten.

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Königspinguine ernähren sich von kleinen Fischen, Krill und Tintenfischen. Pro Jagd können sie bis zu 20 kg Meerestiere fressen. Ihre Hauptnahrungsgebiete liegen auf dem offenen Meer. Brutvögel der Crozetinsel suchen während der Fortpflanzungszeit ihre Nahrung in einer Entfernung von einem bis dreißig Kilometer von der jeweiligen Brutkolonie. Einzelne Brutvögel wurden auch noch mehr als 200 Kilometer von der Kolonie beobachtet. Im Schnitt schwammen die Brutvögel 28 Kilometer bevor sie das erste Mal nach Nahrung tauchten.

Königspinguine sind sehr gesellig, jagen in Gruppen und bilden zum Brüten zum Teil große Kolonien mit zehntausenden Tieren. An Land haben ausgewachsene Königspinguine keine natürlichen Feinde zu fürchten. Einzig ihre Eier und kleinen Jungen müssen sie vor gelegentlichen Angriffen von Riesensturmvögeln (Macronectes giganteus und Macronectes halli) beschützen. Im Meer lauert das größere Gefahrenpotential in Form von Schwertwalen und von Seeleoparden.

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Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Mit dem dritten Lebensjahr werden Königspinguine geschlechtsreif. Aufgrund der harten klimatischen Rahmenbedingungen für die Nachwuchsaufzucht sind Königspinguine während eines Brutzyklus streng monogam. Ein vollständiger Brutzyklus dauert bei den Königspinguinen nahezu vierzehn Monate, deshalb ist es ihnen nicht möglich, alljährlich wie sonst bei Vögeln üblich eine Brut durchzuführen. Sie kommen, wenn alles gut verläuft, auf zwei Junge in drei Jahren. Sie brüten bevorzugt auf flachen Küstenabschnitten hinter Sandstränden in unmittelbarer Reichweite des Meeres.

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Der erste Zyklus beginnt im November, also im Frühsommer der Südhalbkugel, mit den Paarungsritualen. Im Dezember legt das Weibchen ein einzelnes, 310 Gramm schweres, grünlich-weißes Ei. Während der Brutzeit fällt den Elterntieren ein Teil der Beinfedern aus, damit das Ei engeren und damit wärmeren Kontakt zum Körper hat. Männchen und Weibchen bebrüten es im zwei- bis dreiwöchigen Wechsel während durchschnittlich 55 Tagen in einer Hautfalte, das nichtbrütende Elterntier geht in dieser Zeit auf ausgedehnte Futtersuche.

Nach dem Schlüpfen braucht das Jungtier weitere neun Monate lang elterlichen Schutz, Fürsorge und Ernährung. In den ersten dreißig bis vierzig Tagen bleiben die Jungvögel noch zwischen den Füßen ihrer Eltern, bis ihnen ein erstes Daunenkleid gewachsen ist und sie ihre Körpertemperatur selbst regulieren können. In der Aufzucht wechseln sich die Eltern in Abständen von 3 bis 14 Tagen ab, gelegentlich bilden die Küken auch Krippen, dann gehen beide Elternteile auf die Jagd. So kann es zu großen Futterpausen für die Jungen kommen, während des Winters können sich die Futterpausen auf bis zu drei Monate ausdehnen. In dieser Zeit können die Küken ohne Schaden zu nehmen bis zu 70 % ihres Körpergewichtes verlieren.

Erst nach 10 bis 13 Monaten erfolgt der Wechsel vom jugendlichen braunen Daunenschutz zum Erwachsenengefieder und schließlich die Loslösung des Jungvogels von seinen Eltern. Der zweite Brutzyklus beginnt nach einer Phase der Regeneration mit der Eiablage im Februar und dem Schlüpfen der Jungen im April. Königspinguine können je nach Lebensraum bis zu 20 Jahren alt werden.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Eine der Bedrohungen für diese Art sind menschliche Aktivitäten in ihrem Verbreitungsgebiet, die zur Einschleppung einer Krankheit, eines Schädlings oder eines Prädators führen können, was wiederum einen Rückgang der Population zur Folge haben kann. Die größte Bedrohung für die Pinguine ist jedoch die globale Erwärmung: Der Anstieg der Temperaturen hat bereits zu einem starken Rückgang des Bruterfolgs der Königspinguine geführt. Darüber hinaus wirkt sich die globale Erwärmung auch auf die Arten aus, die die Pinguine verzehren, und verlangsamt die Entwicklung der Meeresorganismen.

Populationszahl

Der Bestand in der Subantarktis wurde 2004 auf rund drei Millionen Königspinguine geschätzt. Der Bestand gilt mittlerweile als stabil. Die Bestände haben in den letzten Jahren in allen Brutkolonien zugenommen, nachdem es während des 19. und 20. Jahrhunderts aufgrund der Seehundjagd und des Abschlachtens der erwachsenen Tiere zur Ölgewinnung aus der reichen Fettschicht zu deutlichen Bestandsrückgängen kam. Auf den Falklandinseln wurde die Art 1870 sogar zeitweilig ausgelöscht. Heute brüten dort wieder bis zu 200 Brutpaare. Vermutlich auch auf Heard erloschen die Brutbestände vollständig, die Insel wurde etwa um das Jahr 1963 von Königspinguinen wieder besiedelt und hat in den Jahren danach wieder große Populationszahlen erreicht. Eine Brutkolonie auf dieser Insel zählte 1963 sechs Brutpaare. 1988 wurden hier wieder 6256 Brutpaare gezählt. Auf der Macquarie-Insel nahm die Zahl der in einer Brutkolonie gezählten Küken zwischen 1930 und 1980 sogar um das 78-fache zu. Königspinguine gelten derzeit als nicht gefährdet, allerdings besteht in Südgeorgien die Möglichkeit, dass sich die dortige Fischerei ungünstig auf das verfügbare Nahrungsangebot auswirken könnte. Die einst weltgrößte Brutkolonie von Königspinguinen auf der Cochons-Insel im Archipel der Crozetinseln verzeichnet seit 1982 eine Abnahme von 88 Prozent, sie besteht nur noch aus etwa 60.000 Exemplaren. Die Gründe sind unbekannt.

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Königspinguine werden in zahlreichen großen Zoologischen Gärten gezeigt. Zu den europäischen Zoos, die Königspinguine halten, gehören unter anderem die in München, Berlin, Wuppertal, Basel, Zürich, Wien, Antwerpen, Brest und Edinburgh.

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Lustige Fakten für Kinder

  • Anstatt Nester zu bauen, tragen Königspinguine die brütenden Eier und die Küken einfach an ihren Füßen mit sich.
  • Bei Schneestürmen können sich Königspinguine aneinander kuscheln, um sich warm zu halten.
  • Die Pupille ihres Auges hat eine runde Form, die quadratisch wird, wenn sie sich verengt.
  • Pinguine können nicht fliegen. Sie haben abweisende Federn, die so üppig sind, dass sie wie ein Fell aussehen können. Trotz ihres unbeholfenen Gangs an Land sind diese Vögel ausgezeichnete Schwimmer: Im Wasser sind sie äußerst flinke und prächtige Geschöpfe, die anmutig durch das Wasser "fliegen".
  • Der Königspinguin besitzt eine Supraorbitaldrüse, die überschüssiges Salz aus dem Blut des Tieres durch die Kapillare über den Augen filtert und das Salz durch die Nase des Pinguins wieder abgibt. Dank dieser erstaunlichen Fähigkeit ist der Pinguin in der Lage, salziges Meerwasser zu trinken.

Coloring Pages

Referenzen

1. Königspinguin artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigspinguin
2. Königspinguin auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/22697748/0
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/623802

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