Afrikanischer Manati

Afrikanischer Manati

Afrikanische manati

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
SPEZIES
Trichechus senegalensis
Populationsgrösse
Bnelow 10,000
Lebensdauer
30 years
Höchstgeschwindigkeit
32
20
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
360
792
kglbs
kg lbs 
Länge
5
15
mft
m ft 

Der Afrikanische Manati (Trichechus senegalensis) ist eine Seekuhart aus der Familie der Rundschwanzseekühe (Trichechidae).

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Er lebt als einziger Vertreter seiner Gattung in Küsten- und Binnengewässern Afrikas und ist die am wenigsten erforschte Art ihrer Familie.

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Aussehen

Afrikanische Manatis weisen den üblichen Körperbau der Seekühe auf: der Rumpf ist rund und stämmig, die Vordergliedmaßen sind zu Flossen umgebildet, die Fluke (Schwanzflosse) ist rund und die hinteren Gliedmaßen fehlen. Der kleine Kopf ist durch die eckige, massive Schnauze charakterisiert, die mit zahlreichen Tasthaaren versehen ist. Die Oberlippe ist gespalten, jede Hälfte kann unabhängig von der anderen bewegt werden. Die Augen sind klein, ebenso die Ohröffnungen und eine äußere Ohrmuschel ist nicht vorhanden. Afrikanische Manatis sind äußerlich den Karibik-Manatis sehr ähnlich und unterscheiden sich nur in Details des Schädelbaus.

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Die dicke Haut ist graubraun gefärbt und mit farblosen, borstenartigen Haaren versehen. Erwachsene Tiere erreichen eine Länge von drei bis vier Metern, ihr Gewicht beträgt maximal 500 Kilogramm.

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Verteilung

Erdkunde

Afrikanische Manatis leben vorwiegend in Mündungsgebieten von Flüssen, in Mangrovengebieten und Sümpfen als auch in Flüssen. Sie dringen bis weit ins Landesinnere vor, entlang des Nigers leben sie sogar in Mali, 2000 Kilometer von der Küste entfernt. Entlang der afrikanischen Atlantik­küste erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet von Senegal bis Angola. Zu den Flüssen, in denen diese Tiere vorkommen, zählen unter anderem der Senegal, der Gambia, der Volta, der Niger, der Benue, der Unterlauf des Kongo und die Zubringer des Tschadsees. Ihr Verbreitungsgebiet ist aber limitiert auf Gewässer mit über 18 °C Temperatur. Inwieweit sie Meere bewohnen, ist umstritten. Berichten zufolge meiden sie salzhaltige Gewässer.

Afrikanischer Manati Lebensraum-Karte

Klimazonen

Afrikanischer Manati Lebensraum-Karte
Afrikanischer Manati
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Gewohnheiten und Lebensstil

Über die Lebensweise der Afrikanischen Manatis ist nicht viel bekannt, vermutlich stimmt sie in weiten Teilen mit der des Karibik-Manatis überein. Wie alle Seekühe halten sich diese Tiere permanent im Wasser auf und können nicht mehr an Land kommen. Sie leben entweder einzelgängerisch oder in kleinen Gruppen von vier bis sechs Tieren, ihr Sozialverhalten ist wenig ausgeprägt.

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Afrikanische Manatis sind Allesfresser, ernähren sich aber hauptsächlich von im Wasser wachsenden oder hineinhängenden Pflanzen. Aufgrund des geringen Nährwerts dieser Pflanzen müssen sie viel Nahrung zu sich nehmen – Schätzungen belaufen sich auf mehr als 20 Kilogramm pro Tag. Etwa 10 % ihrer Nahrung besteht aus Mollusken und kleinen Fischen.

Über die Fortpflanzung ist wenig bekannt, vermutlich pflanzen sich die Tiere das ganze Jahr über fort. Nach einer rund 12- bis 13-monatigen Tragzeit dürfte das Weibchen ein einzelnes Jungtier zur Welt bringen. Dieses kommt mit dem Schwanz voran auf die Welt und kann innerhalb kurzer Zeit schwimmen.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Afrikanische Seekühe sind Allesfresser (Pflanzenfresser, Fischfresser). Sie ernähren sich von Wasserpflanzen, Muscheln, Mollusken und Fischen, die sie in Netzen finden. Seekühe, die in Flüssen leben, fressen hauptsächlich die überhängenden Pflanzen, die an den Flussufern wachsen. Diejenigen, die in Flussmündungen leben, fressen ausschließlich Mangrovenbäume.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Afrikanische Manatis sind polygyn und mehrere Männchen paaren sich normalerweise mit einem Weibchen. Die Paarungszeit kann das ganze Jahr über stattfinden. Wenn es um die Gelegenheit geht, sich mit einem Weibchen zu paaren, kämpfen die Männchen miteinander, indem sie schubsen und drängeln. Die Weibchen bringen nach einer etwa 13-monatigen Schwangerschaft jeweils ein Kalb zur Welt. Die Kälber sind voll entwickelt (Nestflüchter) und können bei der Geburt selbständig schwimmen. Einige weibliche Afrikanische Manatis werden im Alter von 3 Jahren fortpflanzungsfähig und bringen alle 3 bis 5 Jahre Junge zur Welt. Die Männchen brauchen länger bis zur Geschlechtsreife - etwa 9 bis 10 Jahre.

POPULATION

Populationsgefährdung

Im Gegensatz zu den anderen Arten wurden Afrikanische Manatis nie durch organisierte Jagdzüge verfolgt. Trotzdem stuft die IUCN diese Art als gefährdet ein. Lokal werden sie wegen ihres Fleisches und der mit Borsten besetzten Haut gejagt. In manchen afrikanischen Ländern töten Fischer Manatis, weil sie die Tiere beschuldigen, Fische aus den Netzen zu rauben. Zumindest von anderen Manatiarten gibt es vereinzelte Berichte, wonach dieses Verhalten tatsächlich auftreten könnte.

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Relativ häufig soll der Afrikanische Manati noch in Gabun, Kamerun, Ghana und der Elfenbeinküste sein. Dagegen ist er zum Beispiel in Senegal, Gambia, Liberia und Sierra Leone nahezu ausgerottet.

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Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation der Afrikanischen Manati auf weniger als 10.000 Individuen. Es gibt geschätzte Populationen dieser Art in den folgenden Gebieten: 750-800 Individuen in Côte d'Ivoire und 125 Individuen in Benin. Derzeit ist die Afrikanische Manati auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet (VU) eingestuft.

Lustige Fakten für Kinder

  • Von außen sieht die Afrikanische Seekuh der Amerikanischen Seekuh sehr ähnlich, allerdings hat die Afrikanische Seekuh charakteristische weiße Markierungen auf dem Bauch.
  • Afrikanische Seekühe haben keine Hinterbeine, aber sie haben große Vorderbeine oder Flossen, mit denen sie paddeln und die Nahrung zum Maul führen. Die starken Backenzähne, die einzigen Zähne der Seekühe, zerkleinern dann die Pflanzenwelt.
  • Wenn die Seekuh geboren wird, hat jeder Kiefer zwei rudimentäre Schneidezähne, die die Seekuh verliert, wenn sie heranwächst. Wenn die Backenzähne ausfallen, wachsen an ihrer Stelle neue nach.
  • Täglich frisst die Afrikanische Manati etwa 4 bis 9 Prozent ihres Körpergewichts an feuchter Vegetation.
  • Für die Menschen in Westafrika ist Maame Water (auch Mami Wata genannt), eine wiederkehrende Figur in vielen Küstenlegenden, eine Göttin des Meeres und ein Symbol für Reichtum und Schönheit. Maame Water kippt auch Kanus um und lockt deren Insassen in ihr Reich. In Wirklichkeit ist Maame Water keine Meeresgöttin, sondern die westafrikanische Manati. Forschern zufolge ähneln afrikanische Seekuhweibchen, wenn sie zum Luftholen auftauchen, Göttinnen und ihre Brüste erwecken die Illusion eines weiblichen Fisches.
  • Beim Volk der Serer im Senegal, in Gambia und Mauretanien gilt die Seekuh als heilig und wird hoch geachtet, denn im Schöpfungsmythos der Serer wird dieses Tier als Hüter der Geheimnisse der Zukunft angesehen.

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Referenzen

1. Afrikanischer Manati artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Afrikanischer_Manati
2. Afrikanischer Manati auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22104/97168578

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