Falbkatze
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Unterfamilie
Gattung
SPEZIES
Felis lybica
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
12-16 years
Gewicht
3-4.5
6.6-9.9
kglbs
kg lbs 
Länge
40-60
15.7-23.6
cminch
cm inch 

Die Falbkatze oder Afrikanische Wildkatze (Felis lybica lybica, Syn.: Felis silvestris lybica) ist die Nominatform der Wildkatzenart Felis lybica und kommt in Afrika nördlich des Kongobeckens und des Rovumas, in der Levante und auf der Arabischen Halbinsel vor. Die Falbkatze ist die wildlebende Stammform (Wildform) der Hauskatze (Felis catus).

Aussehen

Die Falbkatze gleicht in Aussehen und Form stark den (kurzhaarigen) Hauskatzen. Sie ist sandfarben (beige bis grau oder rötlich) und schlank. Exemplare, die in trockenen Regionen leben, sind in der Regel heller und weniger deutlich gestreift oder gepunktet als die in feuchteren Gegenden. Das Fell ist weich und die Haare haben oft schwarze Spitzen mit einem helleren Bereich darunter. Die Bauchseite ist weißlich oder hell orange, das Kinn ist weiß. Die Hinterseiten der Ohren sind auffallend rotbraun. Der Schwanz ist lang und dünn und zeigt vor der schwarzen Spitze zwei oder drei schwarze Ringe. Die Unterseiten der Pfoten sind schwarz. Die Länge von Kopf bis Schwanzansatz beträgt 40 bis 66,5 cm, die Schwanzlänge 24 bis 37 cm. Sie wiegt in der Regel 2,4 bis 6,4 kg. Die Tiere sind langbeiniger als Hauskatzen und sitzend nimmt der Körper deshalb eine fast senkrechte Position ein. Von der Europäischen Wildkatze (Felis silvestris) unterscheidet sie sich deutlich in der Morphometrie des Schädels.

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Durch jahrtausendelange starke (Rück-)Vermischung mit Hauskatzen gibt es jedoch nahezu keine reinblütigen Falbkatzen mehr, die Tiere sind vielerorts kaum von verwilderten Hauskatzen zu unterscheiden.

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Verteilung

Erdkunde

Falbkatzen sind in Nord-, West- und Ostafrika etwa nördlich der Grenze zwischen Mosambik und Tansania mit Ausnahme der tropischen Regenwälder und der sehr trockenen Bereiche der Sahara verbreitet, außerdem findet man sie in der Levante, in einigen nicht zu trockenen Gebieten auf der Arabischen Halbinsel, im südöstlichen Irak, sowie auf den italienischen Inseln Sizilien und Sardinien. Sie leben in einer Vielzahl von Habitaten, von der Halbwüste bis zur Savanne und vom Meeresspiegelniveau bis in Höhen von 3000 Metern. In tropischen Regenwäldern und Regionen mit weniger als 100 mm Regen im Jahr kommen sie nicht vor. Falbkatzen leben auch in landwirtschaftlich genutzten Gebieten und an den Rändern von Dörfern und Städten, wo sie in Kontakt mit Hauskatzen kommen. Sie brauchen Deckungsmöglichkeiten für die Jagd und um größeren Beutegreifern zu entgehen. Im Ngorongoro-Krater wurde beobachtet, dass sie in Gefahrensituationen in die Erdbauten anderer Arten flüchteten.

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Ursprünglich wurden mehrere Unterarten der Wildkatze beschrieben, die dem Falbkatzentyp entsprechen. Heute werden die meisten zur Unterart Felis l. lybica zusammengefasst. Lediglich im südlichen Afrika kommt mit Felis l. cafra eine von der Falbkatze unterscheidbare Unterart vor.

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Falbkatze Lebensraum-Karte
Falbkatze Lebensraum-Karte
Falbkatze
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Gewohnheiten und Lebensstil

Falbkatzen werden meist einzeln gesehen und gelten als revierbildende Einzelgänger. Je nach örtlichen Bedingungen kann das Territorium verschieden groß sein. So bewegte sich ein mit einem Sender versehener Falbkatzenkater in Kenia lediglich in einem 1,6 km² großen Gebiet, während eine männliche und eine weibliche Falbkatze im Wüstenklima der Vereinigten Arabischen Emirate 29,7 bis 52,7 km² große Reviere besaßen. Das Weibchen wurde in der Nähe von 42 Erdhöhlen registriert, die alle von Rotfüchsen angelegt worden waren. Falbkatzen ernähren sich in erster Linie von kleineren Nagetieren. An zweiter Stelle kommen Vögel wie Tauben, Geflügel, Webervögel oder andere Kleintiere wie Amphibien, Echsen, kleine Schlangen sowie Spinnen, Insekten oder sogar Skorpione. Größere Tiere, wie Springhasen, Hasen oder Kaninchen und junge Antilopen werden nur in Ausnahmefällen erbeutet. In einer Trockenregion in Botswana haben Walzenspinnen (Solifugae) einen beträchtlichen Anteil an der Ernährung der Falbkatzen. In Namibia fand man die Überreste von Kleinsäugern in 90 % und die Reste von Insekten in 70 % der Kotproben. Falbkatzen können wahrscheinlich für längere Zeit ohne Wasser auskommen. In der Sahara sah man Tiere 15 km von der nächsten Wasserstelle entfernt. Falbkatzen vermehren sich das ganze Jahr über, die meisten Jungtiere werden jedoch in der Regenzeit geboren, wenn das Weibchen wegen der saisonalen Häufigkeit an Nagetieren ausreichend zu fressen hat.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Afrikanische Wildkatzen sind Fleischfresser. Sie jagen hauptsächlich Mäuse, Ratten, Vögel, Reptilien und Insekten. In Westafrika erbeuten sie Ratten, Mäuse, Wüstenrennmäuse, Hasen und kleine bis mittelgroße Vögel, einschließlich Frankolinen, sowie Eidechsen. Im südlichen Afrika greifen sie auch Antilopenkitze und Hausvieh wie Lämmer und Zicklein an. Obwohl sie in einem heißen Klima leben, trinken sie nur selten Wasser.

Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

Über das Paarungssystem der Afrikanischen Wildkatze ist wenig bekannt. Nach einer Tragezeit von 56 bis 60 Tagen bringen die Weibchen in der Regel 1-3 Jungtiere zur Welt; es wurden aber auch Würfe mit bis zu 5 Jungtieren beobachtet. In Botswana finden die Geburten meist während der warmen Regenzeit statt. Die Weibchen gebären und ziehen ihre Jungen in Höhlen auf, die geschützte Orte wie dichtes Gras, Behausungen oder hohle Bäume sind. Die Jungtiere werden blind und hilflos geboren und öffnen ihre Augen nach etwa 10-14 Tagen. Im Alter von einem Monat sind sie mobil und im Alter von etwa 3 Monaten beginnen sie, von ihrer Mutter Jagdtechniken zu lernen. Im Alter von etwa 6 Monaten verlassen sie ihre Familie und werden unabhängig.

POPULATION

Populationsgefährdung

Zu den größten Bedrohungen für die Afrikanische Wildkatze gehören die Hybridisierung mit Domestizierungskatzen und der Verlust ihres Lebensraums. Außerdem werden sie im Straßenverkehr getötet, sie werden als Beifang in Fallen gefangen, die für andere Arten aufgestellt wurden, und sie werden auch oft als Schädlinge getötet.

Populationszahl

Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtpopulationsgröße der Falbkatze. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft.

Referenzen

1. Falbkatze artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Falbkatze

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