Das Rotkaninchen (Pronolagus rupestris) ist eine Art der afrikanischen Rotkaninchen innerhalb der Hasenartigen. Sein Verbreitungsgebiet ist auf den Süden Afrikas beschränkt, wo es in zwei voneinander getrennten Gebieten vorkommt. Wie verwandte Arten ernährt es sich vor allem von jungen Gräsern.
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beginnt mitDas Rotkaninchen ist eine mittelgroße Art der Hasen. Die Körperlänge beträgt 38 bis 54 Zentimeter und der Schwanz ist 5,0 bis 11,5 Zentimeter lang. Die Ohren haben eine Länge von 8 bis 11 Zentimetern und die Hinterfüße von 8,5 bis 10 Zentimetern. Das Körpergewicht liegt bei 1,4 bis 2,1 Kilogramm.
Das Fell ist wollig und dicht mit rötlichem Unterton. Die Rückenfärbung ist braungrau, wobei sie im vorderen Bereich rotbraun und im hinteren Rumpfbereich hell rotbraun ist. Die Körperseiten sind blasser braun, die Bauchseite ist hell bis weißlich rotbraun. Der Kopf und die Ohren sind gräulich-braun, die Wangen sind grau-weiß. Auf der Kehle befindet sich ein brauner Fleck und der Nackenfleck ist rotbraun. Die Vorderbeine sind hell rotbraun, die Hinterbeine blass rotbraun gefärbt. Der Schwanz ist schwarz bis dunkel rotbraun.
Die Arten der Rotkaninchen unterscheiden sich nur gering voneinander. Kennzeichnend gegenüber anderen Hasen in Afrika sind die rotbraune bis braune Färbung, die auch den Schwanz mit einschließt, sowie die vergleichsweise kurzen Ohren der Tiere.
Die Schädellänge beträgt 75,2 bis 83,5 Millimeter. Der Karyotyp besteht aus einem diploiden Chromosomensatz von 2n = 42 Chromosomen.
Das Verbreitungsgebiet des Rotkaninchens besteht aus zwei voneinander getrennten Gebieten und damit Populationen im Süden des afrikanischen Kontinents, die durch ein Gebiet ohne die Art von etwa 1200 Kilometer voneinander getrennt sind. Das südlichere umfasst Teile von Südafrika und reicht bis Lesotho, das nördlichere vom südwestlichen Kenia bis in das zentrale Tansania, das östliche Sambia und Malawi.
Das Rotkaninchen kommt in steinigen und felsigen Gebieten mit strauchiger Vegetation oder Grasflächen in Berg- und Gebirgsregionen vor, unter anderem in den für das südliche Afrika typischen Kopjes. Dabei stellen Felsspalten und -überhänge einen zentralen Bestandteil der Lebensräume dar. Wie alle Rotkaninchen ist es vorwiegend nachtaktiv und ruht tagsüber in Felshöhlen.
Die Tiere erzeugen ein umfangreiches Spektrum an Tönen zur Kommunikation. Bei Gefahr rufen sie mit einem lauten „tu … tu“, bei einfachen Störungen grunzen sie leicht. Wenn die Jungtiere in Bedrängnis sind, etwa wenn sie unter einem Stein festhängen, rufen sie schnurrend nach der Mutter. Die Tiere hinterlassen zudem scheibenförmige Kotpillen in gemeinsamen Latrinen, die wahrscheinlich auch eine soziale Funktion haben.
Das Rotkaninchen ernährt sich vorwiegend von jungen, sprießenden Gräsern in der Nähe von Steinflächen oder zwischen den Felsen. Bei Kotuntersuchungen in Kenia wurde das Gras Ischaemum afrum neben geringen Anteilen weiterer Gräser und Kräuter als Hauptnahrungsquelle für die Region identifiziert. Die Tiere meiden dicht bewachsene Bereiche und abgestorbene Pflanzen.
Während der Paarungszeit verpaaren sich die Weibchen teilweise mit mehreren Männchen, die Hauptpaarungszeit der Tiere liegt dabei wahrscheinlich im südafrikanischen Frühjahr bis Sommer, also etwa vom September bis Februar. Dabei gebiert ein Weibchen drei bis vier Würfe pro Jahr.
Die trächtigen Weibchen legen Nester in Vertiefungen am Boden an, die sie mit Fell und Pflanzenmaterial ausstatten. Nach einer Tragzeit von 35 bis 45 Tagen gebären sie ein, seltener zwei, Jungtiere. Diese wiegen 40 bis 50 Gramm und sind nur leicht behaart, sie werden mit geschlossenen Augen und Ohren geboren. Nach neun bis elf Tagen öffnen die Jungtiere die Augen. Laktierende Weibchen konnten im Juni, Juli und August dokumentiert werden.
Das Rotkaninchen wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als nicht gefährdet (least concern) eingestuft. Aktuelle Schätzungen gehen von einer Populationsgröße von mehr als 10.000 Tieren in Südafrika aus, der Bestandsrückgang für Südafrika wird auf etwa 10 % bis 2022 geschätzt.
Aufgrund der begrenzten, natürlichen Verfügbarkeit des von den Tieren bevorzugten Habitats kommt es in ihrem Verbreitungsgebiet bereits zu einer starken Fragmentation der Populationen. Eine weitere Veränderung des Habitats erfolgte durch die zunehmende Besiedelung der Lebensräume. Auf diese Weise gingen die Lebensräume seit 1900 um etwa 20 % zurück, Prognosen gehen von einem weiteren Lebensraumverlust von etwa 20 % bis 2022 aus. Das Rotkaninchen ist zudem eine beliebte Jagdbeute – sowohl für den Jagdsport, als auch für die Nahrungsversorgung.