Der Fichtenmarder (Martes americana) ist eine in Nordamerika verbreitete Raubtierart aus der Gattung der Echten Marder. Er sieht dem europäischen Baummarder sehr ähnlich und wird manchmal als dessen Unterart angesehen.
Na
NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
Ta
TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
Al
AllesfresserAls Allesfresser, Omnivore oder Pantophage werden Tiere bezeichnet, deren Nahrung sich aus verschiedenartiger Kost aus Pflanzen und Tieren zusammen...
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Ba
BaumbewohnerBaumbewohnende Fortbewegung ist die Fortbewegung von Tieren in Bäumen. In Lebensräumen, in denen Bäume vorhanden sind, haben sich die Tiere so entw...
Ne
NesthockerKl
KletterndRe
RevierDas Revier eines Tieres wird oft auch Territorium genannt und bezeichnet ein Habitat, das ein Tier oder eine Gruppe von Tieren durch Territorialver...
Vi
ViviparieViviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
Be
BehausungTo
TorporAls Torpor bezeichnet man einen physiologischen Schlafzustand, der bei einigen kleineren Säugetieren und Vögeln, also bei gleichwarmen Tieren, vork...
Pr
PrädatorPrädatoren sind Tiere, die andere Organismen, ihre Beute, töten und fressen. Raubtiere können aktiv nach Beute suchen oder sie verfolgen oder auf s...
Po
PolygyniePolygynie ist ein Paarungssystem, bei dem ein Männchen mit mehreren Weibchen lebt und sich mit ihnen paart, aber jedes Weibchen sich nur mit einem ...
So
SolitärKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
A
beginnt mitWie bei den meisten Mardern ist der Körper des Fichtenmarders langgestreckt und schlank, die Gliedmaßen sind kurz. Das Fell ist überwiegend braun gefärbt, der Kopf ist grau, die Beine und der Schwanz dunkelbraun oder schwarz. Wie der Baummarder hat er einen gelben Kehlfleck, ist aber deutlich kleiner und zierlicher als dieser. Männchen erreichen eine Kopfrumpflänge von 36 bis 45 Zentimeter, der buschige Schwanz wird 20 bis 23 Zentimeter lang und das Gewicht beträgt 0,47 bis 1,25 Kilogramm. Sie sind im Durchschnitt 65 % schwerer als die Weibchen, die ein Gewicht von 0,28 bis 0,85 Kilogramm erreichen, eine Kopfrumpflänge von 32 bis 40 Zentimeter und eine Schwanzlänge von 18 bis 20 Zentimeter haben.
Zahnformel: I 3/3, C 1/1, P 4/4, M 1/2 = 38.
Fichtenmarder sind in Nordamerika beheimatet, ihr Verbreitungsgebiet umfasst große Teile Alaskas und Kanadas mit Ausnahme des äußersten Norden. In den USA sind sie im Gebiet der Rocky Mountains, in der Region der Großen Seen und in Neuengland verbreitet. Ihr Lebensraum sind vorwiegend Nadelwälder.
Fichtenmarder sind in erster Linie nachtaktiv. Tagsüber ziehen sie sich in hohle Baumstämme, Felsspalten oder verlassene Baue anderer Tiere zurück, um in der Nacht auf Nahrungssuche zu gehen. Dabei halten sie sich sowohl auf den Bäumen als auch am Boden auf, außerdem können sie sehr gut schwimmen und tauchen. Sie halten keine Winterruhe.
Wie die meisten Marder sind sie territorial. Die durchschnittliche Reviergröße beträgt 8,1 Quadratkilometer bei Männchen und 2,3 Quadratkilometer bei Weibchen, kann aber je nach Habitat und Nahrungsangebot deutlich variieren. Vom Menschen ausgesetzte Exemplare bleiben ebenfalls meist einige Jahre in der Nähe des Ortes ihrer Freisetzung. Einzelne Tiere wandern jedoch auch, ein männlicher Marder legte beispielsweise nach der Freilassung im März und dem folgenden November 80 Kilometer zurück. Aus Alaska wird berichtet, dass die Marder dazu tendieren, im Frühjahr höhere Lagen aufzusuchen und im Herbst wieder herabkommen. Sie leben vorwiegend einzelgängerisch, manchmal kann man aber ein Männchen und Weibchen miteinander beobachten.
Fichtenmarder sind Allesfresser, wobei allerdings Kleinsäuger wie Nagetiere den Hauptbestandteil der Nahrung ausmachen. Daneben nehmen sie auch Vögel, Insekten, Aas und auch Früchte zu sich.
Die Paarung erfolgt im Hochsommer zwischen Juni und August, aufgrund einer Keimruhe nistet sich die befruchtete Eizelle aber erst im Februar ein. Die eigentliche Tragzeit dauert rund einen Monat, und im März oder April bringt das Weibchen ein bis fünf (durchschnittlich 2,6) Jungtiere zur Welt. Diese öffnen mit 40 Tagen die Augen, werden mit sechs Wochen entwöhnt und sind mit 3,5 Monaten ausgewachsen. Die Geschlechtsreife tritt im zweiten Lebensjahr ein. Die Lebenserwartung beträgt in freier Natur bis zu zwölf Jahre, in Menschenobhut bis zu 17.
Weil er wegen des für wertvoll erachteten Fichtenmarderfells von Fallenstellern gejagt wurde, ist der Fichtenmarder in weiten Teilen seines Verbreitungsgebiets selten geworden. In Neuengland und in Michigan war er zeitweise ganz ausgerottet, wurde inzwischen aber erfolgreich wieder eingebürgert. Regional ist er heute geschützt, gilt aber wegen seiner Häufigkeit vor allem im wenig besiedelten Norden Kanadas global nicht als bedroht.
Die Gesamtpopulation des Fichtenmarders ist derzeit nicht bekannt, aber man geht davon aus, dass es mindestens mehrere hunderttausend Individuen sind. Obwohl ihre Zahl heute abnehmend ist, hat die IUCN sie aufgrund ihrer weiten Verbreitung in Nordamerika als "Least Concern" eingestuft.
Als Prädatoren haben Fichtenmarder einen enormen Einfluss auf die Beutetierpopulationen, indem sie die Bildung von Waldgemeinschaften kontrollieren und dazu beitragen. Sie können auch wichtige Samenverbreiter sein. Die Samen passieren das Tier in der Regel unversehrt, und die Samen sind wahrscheinlich keimfähig.