Baummarder
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Martes martes
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
10-17 years
Gewicht
0.9-2
2-4.4
kglbs
kg lbs 
Länge
40-55
15.7-21.7
cminch
cm inch 

Der Baummarder oder Edelmarder (Martes martes) ist eine Raubtierart aus der Gattung der Echten Marder innerhalb der Familie der Marder (Mustelidae). Er lebt in Europa und Westasien und ist ein Waldbewohner. Anders als sein Verwandter, der Steinmarder, folgt der Baummarder dem Menschen nicht in die Nähe der Siedlungen.

Na

Nachtaktiv

Al

Allesfresser

Te

Terrestrisch

Ba

Baumbewohner

Ne

Nesthocker

Vi

Viviparie

Re

Revier

Po

Polygynandrie

So

Solitär

Ke

Keine Tierwanderung

P

beginnt mit

Aussehen

Das Fell des Baummarders ist kastanien- bis dunkelbraun gefärbt, der Kehlfleck ist gelblichbraun und nach unten abgerundet und nicht wie beim Steinmarder weiß und gegabelt. Das Winterfell ist lang und seidig, im Sommer sind seine Haare kürzer und rauer. Wie viele Marder hat er einen langgestreckten Körper mit relativ kurzen Beinen, die Sohlen sind stark behaart. Der Schwanz ist relativ lang und buschig, er dient als Gleichgewichtsorgan beim Klettern und Springen. Der Kopf ist durch die dreieckigen, gelbgeränderten Ohren charakterisiert, die Nase ist – anders als die des Steinmarders – dunkel. Die Kopfrumpflänge dieser Tiere beträgt 45 bis 58 Zentimeter, der Schwanz wird 16 bis 28 Zentimeter lang. Ihr Gewicht beträgt 0,8 bis 1,8 Kilogramm. Männchen werden bis zu einem Drittel schwerer und auch etwas größer als Weibchen.

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Verteilung

Erdkunde

Baummarder sind in weiten Teilen Europas und Westasiens beheimatet. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von den Britischen Inseln bis in das westliche Sibirien, im Süden bis zu den Mittelmeerinseln und im Südosten bis zum Kaukasus und dem Elburs-Gebirge. Er fehlt auf Island, im nördlichen Skandinavien und in Teilen der Iberischen Halbinsel. Sein Lebensraum sind die Wälder, vorwiegend Laub- und Mischwälder. Manchmal lässt er sich auch in großen Parkanlagen blicken. In der Norddeutschen Tiefebene, etwa im Münsterland, nutzt der Baummarder auch sehr kleine Feldgehölze und Wallhecken als Lebensraum. Im Gebirge findet man ihn bis zur Baumgrenze.

Baummarder Lebensraum-Karte
Baummarder Lebensraum-Karte
Baummarder
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Gewohnheiten und Lebensstil

Baummarder sind in stärkerem Ausmaß als andere Vertreter der Echten Marder Baumbewohner. Sie können sehr gut klettern und springen, wobei sie bis zu vier Meter überwinden können. Beim Klettern sind sie in der Lage, ihre Füße um 180 Grad zu drehen. Sie legen in ihrem Revier einige Nester an, vorrangig in Baumhöhlen, manchmal aber auch in verlassenen Eichhörnchenkobeln oder Greifvogelnestern. In diese Ruheplätze ziehen sie sich tagsüber zurück, in der Dämmerung und der Nacht begeben sie sich auf Nahrungssuche.

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Baummarder sind territoriale Tiere, die ihr Revier mit dem Sekret ihrer Anal- und Abdominaldrüsen markieren. Gegenüber gleichgeschlechtlichen Artgenossen verteidigen sie ihre Reviergrenzen, das Territorium eines Männchens kann sich aber mit dem mehrerer Weibchen überlappen. Die Reviergröße ist sehr variabel, die der Männchen ist aber stets größer als die der Weibchen. Auch jahreszeitliche Unterschiede lassen sich beobachten: So sind die Territorien im Winter um bis zu 50 Prozent kleiner als im Sommer.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Baummarder sind Allesfresser, bevorzugen jedoch kleine Säugetiere (zum Beispiel Wühlmäuse, Ratten, Spitzmäuse und Eichhörnchen) sowie Vögel und deren Eier. Sie nehmen aber auch Reptilien, Frösche, Schnecken, Insekten und Aas zu sich. Früchte, Beeren und Nüsse können insbesondere im Spätsommer und Herbst einen Teil ihrer Nahrung ausmachen. Seine Beute tötet der Baummarder durch einen Biss in den Nacken, im Spätsommer und Herbst legt er auch Nahrungsvorräte für die kalte Jahreszeit an.

Ernährung Allesfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Paarung erfolgt im Hochsommer, aber die Tragzeit wird durch eine Verzögerung der Keimentwicklung meist so weit hinausgeschoben, dass die Jungen erst im April zur Welt kommen. Ihre Entwicklung gleicht dem Steinmarder: Junge Baummarder sind bei der Geburt etwa zehn Zentimeter lang. Meistens befinden sich drei Junge im Wurf. Sie bleiben acht Wochen lang im Nest, bevor sie umherzuklettern beginnen. Mit 12 bis 16 Wochen sind sie selbständig, bleiben aber manchmal noch bis zum nächsten Frühling in der Nähe der Mutter. Im zweiten Lebensjahr, mit rund 14 Monaten, werden sie geschlechtsreif, pflanzen sich aber oftmals erst im dritten Lebensjahr erstmals fort. Baummarder können bis zu sechzehn Jahre alt werden, sterben aber in freier Wildbahn meistens vor dem zehnten Lebensjahr.

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Trotz ihrer großen äußeren Ähnlichkeit gibt es wohl keine Kreuzungen zwischen Baum- und Steinmardern.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Zu den potenziellen Bedrohungen für den Baummarder gehören nicht nachhaltige Fallenstellerei und Jagd, unbeabsichtigte Vergiftungen sowie die Fragmentierung und der Verlust von Waldlebensräumen. Diese Art wird in einigen Teilen ihres Verbreitungsgebiets wegen ihres Fells gefangen und gejagt. Ihr Rückgang in Großbritannien ist auf die Verfolgung als Prädator von Vieh und insbesondere von Wild zurückzuführen. In einigen Ländern, in denen er geschützt ist, wird er immer noch verfolgt. Die Bemühungen, andere Fleischfresser zu kontrollieren, führen manchmal zum Tod des Baummarders.

Populationszahl

Laut IUCN ist der Baummarder in seinem gesamten Verbreitungsgebiet häufig und weit verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Nach Angaben des British Wildlife Center wird die Gesamtpopulation des Baummarders in Großbritannien in der Vorbrutzeit auf 3.300 Individuen geschätzt. Davon sind nur 120 Marder in England, 60 Marder in Wales und der Rest in Schottland. Laut der Roten Liste der IUCN lag die durchschnittliche jährliche Frühjahrszahl der Baummarder in Russland im Zeitraum 2011-2013 bei 187.000 Individuen. Derzeit ist diese Art als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihre Bestände bleiben stabil.

Ökologische Nische

Baummarder spielen eine wichtige Rolle in ihrem Ökosystem: Die Samen, die sie als Teil ihrer abwechslungsreichen Ernährung fressen, werden schließlich über ihren Kot im Wald verteilt. Außerdem wird ihre Anwesenheit oft als Indikator für den Zustand der Umwelt verwendet, da sie auf die Nahrung in reifen Nadelwäldern angewiesen sind und sich nicht in abgebrannten oder gerodeten Waldgebieten aufhalten.

Lustige Fakten für Kinder

  • Diese Tiere sind geschickte Kletterer, jagen aber normalerweise auf dem Boden.
  • Von den Musteliden ist der Baummarder der einzige, der halb einziehbare Krallen hat.
  • Der Name des Baummarders kommt von seinem Lebensraum: hauptsächlich Nadelwälder wie z.B. Kiefernwälder.
  • Man nimmt an, dass der Baummarder um 10.500 v. Chr., dem Ende der letzten Eiszeit, nach Großbritannien kam. Sie leben in bewaldeten Lebensräumen und waren vor etwa 6.500 Jahren in Großbritannien und Irland der zweithäufigste Fleischfresser.

Coloring Pages

Referenzen

1. Baummarder artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Baummarder
2. Baummarder auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/12848/0

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