Andenkatze
Die Bergkatze oder Andenkatze (Leopardus jacobita, Syn.: Oreailurus jacobita) ist eine südamerikanische Art innerhalb der Familie der Katzen. Die Bergkatze lebt in den Andenregionen Südamerikas und wird in der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN als Stark Gefährdet (Endangered) geführt, weil die gesamte Population auf weniger als 2500 erwachsene Individuen geschätzt wird, bei einem abnehmenden Populationstrend.Die wissenschaftlichen Daten sind noch eher vage. Die ersten Filmaufnahmen der Art entstanden erst nach 2000 durch Christian Baumeister.
Die Bergkatze ist größer als die Chilenische Waldkatze und die Pampaskatze. Das von Cornalia 1865 beschriebene Exemplar war 35 cm groß bei einer Kopf-Rumpflänge von 60 cm und einer Schwanzlänge von 43 cm. Ihr langes, weiches, dichtes Fell ist hellgrau gefleckt mit schwärzlichen oder bräunlichen Längsstreifen, am Bauch weiß mit neun schwärzlichen oder bräunlichen Ringen am Schwanz und einer hellen Spitze. Das Fell ist am Rücken 40 mm lang, am buschigen Schwanz 35 mm. Laut Pocock legen ihre langen Fellhaare nahe, dass sie in kühlen, felsigen Habitaten lebt.
Die Bergkatze ist etwa so groß wie eine große Hauskatze mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 70–75 cm. Sie wiegt etwa 4–7 kg.
Die Bergkatze ähnelt stark Leopardus garleppi, die in derselben Region lebt. Die genauen Unterschiede unterliegen noch immer wissenschaftlichen Studien, da nur wenige Exemplare in Museen als Untersuchungsobjekte zur Verfügung stehen.
Die Bergkatze ist die seltenste Katzenart Südamerikas und in den hohen Anden vom Süden Perus über den Südwesten Boliviens, den Nordosten Chiles und im Norden Argentiniens beheimatet. Ihr Habitat beschränkt sich auf die felsigen, baumlosen Regionen der Anden in Höhen von über 3.000 m, wo ein kaltes raues trockenes Klima herrscht mit Tagestemperaturen um die 0 °C und weniger.
Zwei Bergkatzen wurden im Jahr 2004 in der argentinischen Provinz Mendoza im steppenhaften Buschland von Monte im Norden Patagoniens mithilfe einer Kamerafalle auf einer Höhe von 1800 m aufgenommen. Das Verbreitungsgebiet von Bergkatzen erstreckt sich etwa 500 km weiter südlich als bisher angenommen. Weitere Untersuchungen legen nahe, dass Bergkatzen in den südlichen Vorbergen der Anden und in der benachbarten patagonischen Steppe bis auf einer Höhe von 650 m vorkommen und den Viscachas folgen, die sie vornehmlich jagen.
Im Wesentlichen ist nur wenig über das Verhalten der Bergkatze der Anden bekannt. Ihr Verbreitungsgebiet ist so unwirtlich und abgelegen, dass es sehr schwierig war, die Region zu erforschen, und es gibt keine bekannten Bergkatzen in Gefangenschaft. Man geht davon aus, dass sie hauptsächlich nachtaktiv sind, obwohl einige von ihnen auch tagsüber gesichtet worden sind. Diese Katzen sind bei der Jagd sehr agil und suchen unter und um Felsen herum nach ihrer Beute. Bei der Jagd wird der Schwanz oft hochgehalten. Der lange Schwanz ist wichtig für ihr Gleichgewicht und ihre Beweglichkeit, wenn sie in bergigem, felsigem Gelände jagen. Aus den wenigen Beobachtungen, die aufgezeichnet wurden, geht hervor, dass Bergkatzen Solitäre sind und keine Angst vor Menschen haben.
Es gibt wenig Information über das Beutespektrum von Bergkatzen. Wahrscheinlich ernähren sie sich von Vögeln, Eidechsen und kleineren Säugetieren wie Gürteltieren, Chinchillas und anderen Nagetieren.
Aufgrund der sehr wenigen Beobachtungen in freier Wildbahn gibt es keine Aufzeichnungen über das Fortpflanzungsverhalten der Bergkatzen. Anhand der Beobachtungen der Einheimischen von paarweise lebenden Bergkatzen mit ihren Würfen kommt man zu der Theorie, dass die Paarungszeit der Bergkatze zwischen Juli und August liegt. Da einige Jungtiere von April bis Oktober gesehen werden, kann sich die Paarungszeit bis in den November oder Dezember erstrecken. Ein Wurf umfasst in der Regel ein bis drei Junge und wird im Frühjahr oder Sommer geboren. Auch viele andere Arten bringen ihre Jungen zur Welt, wenn das Nahrungsangebot zunimmt.
Es ist nicht bekannt, ob die Seltenheit der Bergkatze in den Anden ein natürliches Phänomen ist oder auf menschliches Handeln zurückzuführen ist. Möglicherweise sind diese Katzen durch die Verschlechterung ihres Lebensraums und die Jagd auf Pelze durch den Menschen bedroht. Tatsächlich könnte der Rückgang ihrer Hauptbeute, der Bergviscachas und Eigentlichen Chinchillas, der Hauptgrund für ihre geringe Zahl sein.
Laut der Roten Liste der IUCN ist die Gesamtzahl der Bergkatze in den Anden heute unbekannt, aber es wird angenommen, dass etwa 1.378 ausgewachsene Exemplare in freier Wildbahn leben. Der Bestand dieser Art ist heute abnehmend und sie wird in der Roten Liste der IUCN als Stark gefährdet (EN) eingestuft.
Bergkatzen sind in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet bedeutende Prädatoren von Eigentlichen Chinchillas, Bergviscachas und möglicherweise anderen Wirbeltierarten von kleiner bis mittlerer Größe, was sich auf deren Populationen auswirkt.