Grüner Schattenkolibri

Grüner Schattenkolibri

Grüne schattenkolibri, Graubrusteremit, Grünschattenkolibri

Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Phaethornis guy

Der Grüne Schattenkolibri (Phaethornis guy) auch Graubrusteremit oder Grünschattenkolibri genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Das Verbreitungsgebiet dieser Art umfasst die Länder Kolumbien, Venezuela, Ecuador, Peru, Panama und Costa Rica. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) eingeschätzt.

Herkunft der Tiernamen

René Primevère Lesson beschrieb den Grünen Schattenkolibri unter dem Namen Trochilus Guy. Das Typusexemplar hatte ein Herr Guy aus London erhalten. Mit der Beschreibung kam eine Tafel, die Jean-Gabriel Prêtre (1768–1849) lieferte. 1827 führte William Swainson die Gattung Phaethornis für den Östlichen Langschwanz-Schattenkolibri (Phaethornis superciliosus (Linnaeus, 1766)) ein, der später auch der Grüne Schattenkolibri zugeordnet wurde.

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Der Begriff Phaethornis leitet sich aus den griechischen Wörtern φαέθων phaéthōn für „leuchtend, strahlend“ und ὄρνις órnis für „Vogel“ ab. Wem der Artname gewidmet ist, geht aus der Erstbeschreibung nicht eindeutig hervor. In seinen Schilderungen erwähnte Lesson immer wieder, dass Guy ein französischer Amateurornithologe war. Somit könnte es sich um Claude Joseph Guy aîné (den Älteren) handeln, der sich selbst auf der Titelseite seines Buchs Anatomie en cire, anatomie humaine et comparée, phrénologie; histoire naturelle aus dem Jahr 1852 als Naturforscher und Hersteller künstlicher anatomischer Exponate bezeichnete. 1850 beschrieb Adolphe Jean Focillon (1823–1890) unter dem Namen Manis guy ein Schuppentier, welches Guy aus Afrika erhalten haben wollte. Später stellte es sich als Synonym für das Malaiische Schuppentier heraus, das wohl über den Umweg Afrika nach Europa kam. Emiliae ist Marie Antoinette Émilie Galichon geb. Tuffet (1802–1873) gewidmet. Coruscus ist das lateinische Wort für „glänzend, leuchtend“, auch von coruscare für „blinken“ abzuleiten. Apicalis ist lateinisch und bedeutet „vom Gipfel“ von apex, apicis für „Krone, Spitze“.

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Aussehen

Der Grüne Schattenkolibri erreicht bei einem Körpergewicht von lediglich ca. 6,3 g eine Körperlänge von etwa 13,5 cm. Der lange gebogene Schnabel ist überwiegend rötlich, nur der Unterschnabel hat eine kleine schwarze Spitze. Die Oberseite des Männchens ist dunkel grün mit einem blaugrünen Bürzel. Die Unterseite ist rußig grün, wobei der zentrale untere Bereich gräulich ist. Die Gesichtsmaske ist dunkel. Der Hinteraugen-, Wangen- und zentrale Kehlstrich heben sich mit ihrer hellen gelbbraunen Färbung davon ab. Das zentrale Paar der Steuerfedern sind länger und weiß gefleckt. Die Weibchen sind sehr ähnlich, wirken aber matter und sind mehr rußgrau gefärbt im unteren Bereich. Der Schnabel und die zentralen Steuerfedern sind im Durchschnitt etwas länger als beim Männchen.

Verteilung

Erdkunde

Die nominale Unterart Phaethornis guy guy ist in Venezuela und Trinidad zu finden. Der westliche P. g. apicalis der amerikanischen Kordillere ist etwas kleiner und die Geschlechter ähneln sich mehr.

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Dieser Einsiedler bewohnt das Unterholz der Wälder, meist in der Nähe von Wasser, und bevorzugt hügelige Gebiete. Er scheint primären Regenwald und feuchten prämontanen Wald zu bevorzugen und obwohl er ein gewisses Maß an Lebensraumzerstörung (z.B. Subsistenzland) toleriert, wird er versuchen, Sekundärwald zu meiden, solange ein besserer Lebensraum verfügbar ist. In der kolumbianischen Cordillera Oriental wurde er in Höhenlagen von 650-1.750 m über NN nachgewiesen. Der Lebensraum dort hat in der Regel eine Kronenhöhe von etwa 25 m (82 ft) und wird von Bäumen wie Elaeagia (Rubiaceae) oder Palmen dominiert; es gibt in der Regel reichlich Unterholz und/oder Epiphyten und Hemiepiphyten (z.B. Clusiaceae).

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Grüner Schattenkolibri Lebensraum-Karte
Grüner Schattenkolibri Lebensraum-Karte
Grüner Schattenkolibri
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Gewohnheiten und Lebensstil

Sie gelten als kesse und neugierige Kolibris. Als sogenannte Trapliner fliegen sie regelmäßig in rascher Folge ganz bestimmte Blüten in den unteren Straten an, die auch weit auseinanderliegen können. Dabei scheuen sie sich auch nicht, Menschen – insbesondere mit roter Kleidung – oder neue Nektarquellen, die zufällig ihren Weg kreuzen, zu untersuchen. Sie pausieren einige Sekunden vor Blüten mit hohem Nektarertrag wie Helikonien, Ingwergewächse, Passionsblumen und andere Hahnenfußgewächsen, die sie schließlich mit wackelndem Schwanz anstechen. Im Gegensatz zum Westlichen Langschwanz-Schattenkolibri, der ein sehr ähnliches Verhalten an den Tag legt, fliegen sie auch blühende Epiphyten in den Baumkronen an. Die Futterstellen können bis zu einem Kilometer auseinanderliegen. Neben Nektar ernähren sie sich von Spinnen und Insekten. An ihren Balzplätzen singen sie.

Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Diese Art ernährt sich von Nektar aus einer Vielzahl von Blüten und einigen kleinen Insekten. Sie bevorzugt Blüten mit einer Länge von 30-50 mm und einer Breite von 2-7 mm, besucht aber gelegentlich auch Blüten mit einer Länge von bis zu 75 mm und einer Breite von 20 mm oder mit einer Länge von nur 15 mm. In Monteverde (Costa Rica) gehören zu den bevorzugten Nahrungspflanzen gelbe Jacobinia(Justicia umbrosa ) und Razisea spicata (Acanthaceae), Pitcairnia brittoniana (Bromeliaceae), Spiral-Ingwer(Costus barbatus, Costaceae), Drymonia conchocalyx und D. rubra (Gesneriaceae), Heliconia tortuosa (Heliconiaceae) und Malvaviscus palmanus (Malvaceae). Weniger häufig besuchte Blumen waren meist Gesneriaceae und Zingiberales, aber auch bestimmte Bromeliaceae, Campanulaceae, Ericaceae und Rubiaceae.

POPULATION

Referenzen

1. Grüner Schattenkolibri artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCner_Schattenkolibri
2. Grüner Schattenkolibri auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22686934/93131998
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/687234

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