Mevesglanzstar
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
SPEZIES
Lamprotornis mevesii

Der Mevesglanzstar (Lamprotornis mevesii) aus der Gattung der Eigentlichen Glanzstare (Lamprotornis) ist ein im südlichen Afrika verbreiteter Sperlingsvogel aus der Familie der Stare (Sturnidae). Sein stark glänzendes irisierendes Federkleid und der lange, gestufte Schwanz, der etwa 40 Prozent der Körperlänge ausmacht, sind seine auffälligsten Merkmale. Er lebt in zwei im allopatrischen Sinne klar voneinander abgegrenzten Gebieten vom Nordwesten Namibias bis ins nordöstliche Südafrika. Die Art bevorzugt dünn bewaldete Gebiete entlang von Flusstälern und ernährt sich von verschiedenen Insekten und Früchten. Der Mevesglanzstar wird in drei Unterarten eingeteilt.

Aussehen

Der adulte Mevesglanzstar hat eine Größe von etwa 30 cm und gehört damit zu den größeren Glanzstaren. Er hat ein Gewicht zwischen 56 und 77 g. Das Gefieder auf der Oberseite hat einheitlich stark irisierende metallisch glänzende Farben. Er besitzt sogenannte Strukturfedern, die ihre Farben ohne Pigmente durch Lichtbrechung hervorrufen. Der besondere Glanz wird durch die in der Struktur der Federn eingebundenen Melanosome, die unter einer Keratinschicht liegen, hervorgerufen. Das Besondere dieser Melanosome sind ihre plättchenartige und innen hohle Form. Die Plättchen sind einfach, vielfach geschichtet oder alternierend (wechselweise) angeordnet. Kopfgefieder, Nacken und Halsseiten sind blau-grün mit einigen übertönenden violetten Farbtönen. Die Ohrdecken sind dunkel bis schwarz gefärbt, oft mit leichtem violettem oder blau-grünem Glanz. Der Rücken ist meist in violetten Farbtönen gehalten. Flügel und Schwanzdecken, die auch als Mantel bezeichnet werden, sind ebenso in blau-grünen und violett glänzenden Farben. Die Flügel sind an den Enden abgerundet. Dadurch lässt sich Lamprotornis mevesii gegenüber Lamprotornis australis besser abgrenzen. Die Steuerfedern sind dunkel gebändert und stark gestuft, wobei die zentralen Schwanzfedern rund 60 Prozent länger als die äußersten sind. Der Bürzel ist bronzefarben. Beine und Schnabel sind schwarz. Die Jungvögel haben eine matte schwarze Unterseite. Durch die drei Unterarten des Mevesglanzstars fällt die Farbgebung jeweils unterschiedlich aus. So kommt Lamprotornis mevesii violacior in deutlich stärker ausgeprägten Violetttönen vor. Bei Lamprotornis mevesii benguelensis entsprechen Größe und Struktur den beiden anderen Unterarten. Sein Federkleid ist jedoch augenscheinlich unterschiedlich. So fallen die Farben im Kopfbereich deutlich mehr bronze-grünlich aus ebenso wie der Bürzel mit seinem violetten Rand, wohingegen der Schulterbereich und Schwanz kupferfarbener ausfallen. Kinn und Brust sind in violetten Farbtönen gehalten.

Verteilung

Erdkunde

Der Mevesglanzstar bevorzugt Gebiete in Flusstälern, die saisonal überflutet werden und vereinzelt stehende Bäume aufweisen, oder offen bewaldetes Gebiet in höher gelegenen übersichtlichen Regionen mit sandigem Boden und wenig Bodenbewuchs. Seine bevorzugten Bäume sind der Mopane (Colosphermum mopane), der Baobab (Adansonia digitata), der Anabaum (Faidherbia albida), der Ahnenbaum (Combretum imberbe) sowie die Akazien Vachellia xanthophloea und Vachellia tortilis.

Mehr anzeigen

Das Verbreitungsgebiet teilt sich im Wesentlichen in zwei Gebiete im südlichen Afrika auf: Ein kleineres Gebiet liegt im Grenzgebiet von Südwestangola und Nordwestnamibia. Das größere der Gebiete reicht vom Okavangodelta im Nordosten Namibias über Nordbotswana, Sambia und Simbabwe entlang des Sambesi und vielen anderen Flusstälern bis hinüber ins westliche Malawi sowie im östlichen Botswana, in Teilen von Westmosambik bis ins nordöstliche Südafrika (Nordlimpopo), wo er regional vorkommt.

Weniger anzeigen
Mevesglanzstar Lebensraum-Karte
Mevesglanzstar Lebensraum-Karte
Mevesglanzstar
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Der Mevesglanzstar ernährt sich überwiegend von am Boden lebenden Insekten wie Käfern (Coleoptera), Termiten (Isoptera), Ameisen (Formicidae), Maulwurfsgrillen (Gryllotalpidae) und Blattflöhen (Psylloidea). Bei der Suche nach Insekten folgt er gerne großen Tieren wie dem Afrikanischen Elefanten, um Insekten, die durch diese aufgeschreckt wurden, zu fangen. Ergänzt wird seine Ernährung durch reife Früchte und Blumen, so unter anderem die des Anabaums und der Schakalbeere (Diospyros mespiliformis).

Mehr anzeigen

Der gesellige Vogel tritt sowohl als Paar und in kleinen Gruppen, als auch außerhalb der Brutzeit in größeren Schwärmen von bis zu 150 Vögeln auf. Er ist oft auch mit anderen Glanzstaren anzutreffen. Wenn er nicht am Boden nach Futter sucht, sitzt er gerne in großen Schatten spendenden Bäumen auf dem niedriger gelegenen Astwerk. Eine Besonderheit ist, dass Mevesglanzstare in Botswana, Sambia und Simbabwe auch gemeinschaftliche Schlafplätze in Dornengebüsch aufsuchen.

Weniger anzeigen
Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

Das schüsselförmige Nest wird nur vom Weibchen gebaut und besteht aus Fasern und Zweigen, oft auf losem und verrottetem Holz. Der mutmaßlich monogame Mevesglanzstar legt dieses in der Regel in natürlichen Baumhöhlen an, üblicherweise zwischen 1 und 4 Meter Höhe. Es werden aber auch anthropogen geschaffene Nistplätze wie Zaunpfähle oder Ventilationsschächte genutzt. Die Nester werden meist über mehrere Jahre verwendet.

Mehr anzeigen

Die Brutzeiten liegen je nach Region sehr unterschiedlich in der Zeit zwischen November bis April, in der der Mevesglanzstar drei bis fünf Eier legt, die vom Weibchen etwa 18 Tage bebrütet werden. Die Juvenilen werden sowohl von beiden Elternteilen ernährt als auch von anderen zum Zeitpunkt nicht brütenden Helfern. und verlassen das Nest nach etwa 23 Tagen. Sie bleiben noch einige Wochen bei den Eltern und brüten zum ersten Mal nach etwa 11 Monaten.

Größere Greifvögel gelten als Feinde des Mevesglanzstars. Ferner liegen Berichte von mehreren Brutparasiten vor, die die Mevesglanzstare als Adoptiveltern nutzen. So sollen der Große Honiganzeiger (Indicator indicator) sowie der Häherkuckuck (Clamator glandarius) die Glanzstare als Wirtseltern nutzen.

Weniger anzeigen

POPULATION

Populationsgefährdung

Gesicherte Angaben zur Größe des Weltbestandes gibt es nicht, die Art gilt jedoch im größten Teil ihres Verbreitungsgebietes als häufig und der Bestand als stabil. Der Mevesglanzstar wird von der IUCN daher als ungefährdet („least concern“) eingestuft. Die Zerstörung des Baumbestandes durch Elefanten wird jedoch als eine potentielle Bedrohung für diese aber auch andere Arten angesehen, da die Bäume als Brutplätze dienen.

Referenzen

1. Mevesglanzstar artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Mevesglanzstar
2. Mevesglanzstar auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/103871956/94258807
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/585249

Mehr faszinierende Tiere zum Kennenlernen