Spitzmaulnashorn

Spitzmaulnashorn

Spitzlippennashorn, Schwarzes nashorn

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Diceros bicornis
Populationsgrösse
4,880-5,000
Lebensdauer
30-50 years
Höchstgeschwindigkeit
55
34
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
800-1400
1760-3080
kglbs
kg lbs 
Höhe
140-180
55.1-70.9
cminch
cm inch 
Länge
3-3.8
9.8-12.5
mft
m ft 

Das Spitzmaulnashorn (Diceros bicornis), auch Spitzlippennashorn oder seltener Schwarzes Nashorn genannt, ist eine Säugetierart aus der Familie der Nashörner (Rhinocerotidae). Es ist nach dem Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum) die zweite und etwas kleinere Nashornart des afrikanischen Kontinents. Die bis zu 1.400 Kilogramm schweren Tiere sind Bewohner der Savannen und offenen Landschaften und heute unter anderem in Ost- und Südafrika zu finden. Dort ernähren sie sich überwiegend von weicher Pflanzenkost, dabei meist von verschiedenen Akazienarten. Als Einzelgänger leben sie in bis zu 40 km² großen Territorien. Ein weibliches Tier bringt, wie bei allen Nashörnern üblich, pro Wurf nur ein Junges zur Welt, das bis zu zwei Jahre gesäugt wird. Der Ursprung des Spitzmaulnashorns liegt in Afrika und reicht bis zu 17 Millionen Jahre zurück; nahe Verwandte der Nashornart kamen während ihrer Stammesgeschichte auch in Ostasien vor. Die Nashornart wird wegen der Hörner stark bejagt und droht auszusterben.

Ta

Tagaktiv

Pf

Pflanzenfresser

Bl

Blattfresser

Ho

Holzfresser

Fr

Fruchtfresser

Gr

Grassfresser

Te

Terrestrisch

Ne

Nestflüchter

Ve

Verbiss

Zo

Zoochorie

Re

Revier

Vi

Viviparie

Po

Polygynie

Al

Allgemein solitär

Ke

Keine Tierwanderung

B

beginnt mit

Wüstenbewohner
(Sammlung)

Aussehen

Der Schädel des Spitzmaulnashorns ist sehr robust und kurz sowie breit. Er weist Längen zwischen 55 und 70 cm auf. Das Hinterhaupt ist kurz und eher rechtwinklig geformt, was dazu führte, dass das Tier seinen Kopf deutlich aufrecht hält. Das unterscheidet es charakteristisch vom Breitmaulnashorn, welches aufgrund seines verlängerten Hinterhauptes eine sehr tiefe Kopfhaltung besitzt. Die waagerechte bis leicht schräge Kopfhaltung ist eher ähnlich den asiatischen Nashörnern, die aber teilweise eine noch höhere Kopfhaltung haben. Durch die hohe Kopfhaltung ist das Kopf-Rückenprofil des Spitzmaulnashorns nicht so deutlich gebogen wie beim Breitmaulnashorn, dessen gesenkter Kopf und hoher Nackenbuckel ein wesentlich gewölbteres Profil aufzeigt.

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Im normalen Gebiss des Spitzmaulnashorns ist die vordere Bezahnung reduziert, so dass die Schneidezähne und der Eckzahn fehlen oder gelegentlich nur als rudimentäre Stummel ausgebildet sind. Erwachsene Tiere besitzen folgende Zahnformel:. Dabei gibt es aber auch natürliche Variationen, bei denen der erste Prämolar nicht ausgebildet ist, während die Anzahl der Molaren weitgehend konstant bleibt. Häufig fehlt der erste Vorbackenzahn im Unterkiefer, seltener im Oberkiefer und noch seltener in beiden. Die Zähne besitzen eine niedrige bis moderat hohe Zahnkrone.

Das Nasalhorn ist normalerweise das größere der beiden Hörner und wird im Durchschnitt 50 cm, in seltenen Fällen über 1 m lang. Das längste jemals dokumentierte Horn eines Spitzmaulnashorns maß 138 cm (gemessen über die vordere Krümmung). Das hintere Horn (Frontalhorn) ist meist kleiner, kann unter Umständen aber auch eine Länge von bis zu 50 cm aufweisen. Weibliche Tiere haben im höheren Alter häufig ein größeres Frontalhorn. Gelegentlich gibt es Ansätze für ein drittes Horn auf der Stirn. Die Hörner, welche aus Keratin bestehen und aus tausenden fadenartig geformten Strängen (sogenannten Filamenten) geformt sind, welche ihnen eine hohe Festigkeit geben, wachsen kontinuierlich während der gesamten Lebenszeit des Tieres. Dabei kann die monatliche Zuwachsrate bis zu 0,7 cm betragen. Das Hornwachstum wird aber durch ein ständiges Reiben am Untergrund, an Baumstämmen oder Felsen teilweise wieder ausgeglichen und liegt dann in sehr aktiven Zeiten teilweise nur bei 0,2 cm pro Monat.

Aufgrund der aktiven Nutzung der Hörner, hauptsächlich des vorderen, treten an ihnen sehr markante Abriebspuren auf, die bei jedem Tier einen individuellen Charakter tragen, was Form und Lage betrifft. Weiterhin haben diese Abriebe auch Einfluss auf die Form der Hörner, welche allerdings auch weitgehend durch das Geschlecht bestimmt wird. Bullen besitzen meist sehr klobige breite Hörner, Kühe weisen dagegen wesentlich schmalere auf und können durchaus sehr lang werden. Weiterhin können die Hörner infolge traumatischer Ereignisse, wie Rivalenkämpfe oder Kollisionen, auch abbrechen, wachsen aber teilweise auch wieder nach.

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Verteilung

Erdkunde

Einst war das Spitzmaulnashorn über weite Teile des afrikanischen Kontinents südlich der Sahara verbreitet; es war damit immer viel weiter verbreitet als das Breitmaulnashorn. Das Spitzmaulnashorn lebt überwiegend in Regionen, in denen eine hohe Anzahl an Gehölzpflanzen oder krautiger Vegetation vorkommt. Dadurch schließt sein Lebensraum nicht nur offene Wälder, Waldlandschaften oder Savannen ein, sondern auch Halbwüstenkräuter oder subalpine Heidelandschaften. Die Besiedlungsdichte ist dabei abhängig vom Angebot an Nahrung. Sie kann in Gebieten mit reicher Vegetation und einem hohen Nahrungsangebot bei einem Tier je Quadratkilometer liegen, während in Halbwüsten wie Kunene in Namibia nur ein Tier auf 100 Quadratkilometer kommt.

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Heute werden acht Unterarten des Spitzmaulnashorns anerkannt, deren regionale Verbreitung teilweise aber stark begrenzt ist; fünf dieser Unterarten gelten als erloschen. Die östliche Unterart (D. b. michaeli) lebt heute in Kenia und Tansania, während die südwestliche (D. b. occidentalis) weitgehend auf Namibia beschränkt ist, einige Individuen aber auch nach Südafrika wechseln. Das Südzentralafrikanische Spitzmaulnashorn (D. b. minor) ist heute die häufigste Unterart und kommt vor allem in Südafrika, Simbabwe, Eswatini und teilweise auch im südlichen Tansania vor. Einige Tiere aus Südafrika wurden in Sambia, Ruanda, Botswana und Malawi wieder eingeführt, nachdem es dort bereits ausgerottet worden war. Die Unterart des westlichen Spitzmaulnashorns (D. b. longipes) war im westlichen Afrika vom südwestlichen Tschad über die Zentralafrikanische Republik bis nach Nigeria verbreitet, sie umfasste zuletzt aber nur wenige Individuen und wurde zuletzt 1996 in Kamerun gesichtet. Höchstwahrscheinlich ist sie neueren Berichten zufolge ausgestorben.

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Spitzmaulnashorn Lebensraum-Karte
Spitzmaulnashorn Lebensraum-Karte
Spitzmaulnashorn
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Das Spitzmaulnashorn ist ein Einzelgänger. Es ähnelt in dem Verhalten den asiatischen Nashornarten, unterscheidet sich aber vom Breitmaulnashorn, bei dem die Kühe mit ihrem Nachwuchs unterschiedlicher Generationen kleinere Verbände bilden. Unter Bullen gibt es dominante und weniger dominante oder untergeordnete Tiere, wobei letztere meist subadulte Jungbullen sind, die erst ein eigenes Territorium finden müssen, oder Altbullen, die auf kleinere Areale zurückgedrängt wurden. In diesen Lebensphasen besteht die höchste Gefahr, bei Territorialkämpfen mit dominanten Bullen verletzt oder gar getötet zu werden. Die Größe der Reviere ist abhängig vom Nahrungs- und Wasserangebot und kann zwischen 6 und 40 km² umfassen; eine Wasserstelle sollte in weniger als 10 km Entfernung vorhanden sein. Sie enthalten aber auch mehrere Schlafstellen, wobei das Spitzmaulnashorn bis zu dreieinhalb Stunden seitlich liegend schläft. Allerdings ist die Schlafphase bei Kühen deutlich kürzer, findet bei beiden Geschlechtern aber nachts statt. Reviere dominanter Bullen sind strikt getrennt, während sich bei Kühen die Territorialränder überlappen können. Das Spitzmaulnashorn markiert sein Revier, indem es Urin gezielt an Büsche verspritzt, Bullen wesentlich häufiger als Kühe. Weiterhin verteilen sie ihren Dung an die Revierränder und scharren es zu länglichen Grenzmarkierungen zusammen oder produzieren Kothaufen. Der Haufen ist umso größer, je dominanter der Bulle ist.Die normale Fortbewegungsart des Spitzmaulnashorns ist der Trab. Wird es jedoch aufgeschreckt oder gestört, reagiert es schnell und versucht die Quelle ausfindig zu machen, wobei sein Sehvermögen es dabei stark behindert. Meist läuft es in die Richtung des Ursprungs. Häufig wird dann eine Drohhaltung mit erhobenem Kopf und aufgerichtetem Schwanz eingenommen. Ein aggressives oder wütendes Spitzmaulnashorn kann sehr schnell rennen und erreicht Geschwindigkeiten von über 50 km/h. Dabei vermag das Tier die jeweilige Richtung sehr schnell zu ändern und überrennt auch Hindernisse, wie beispielsweise Büsche. In dieser Phase ist der Kopf meist sehr stark gesenkt, so dass die Hörner als Waffe eingesetzt werden können.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Das Spitzmaulnashorn bevorzugt weiche Pflanzennahrung (browsing) wie Blätter, Zweige, Äste, Rinde und Dornen, die mit der fingerförmigen Oberlippe gegriffen, zwischen die Kiefer geführt und mit den Backenzähnen abgetrennt werden. Sie hinterlassen dabei typische Bissmuster, die sich von anderen Pflanzenfressern durch einen geraden Schnitt abheben („Rosenscherentyp“). Zu den am häufigsten verspeisten Pflanzen gehören die verschiedenen Akazienarten (Acacia), die gut ein Drittel der Nahrungsgrundlage ausmachen. Das Nahrungsspektrum ist aber wesentlich größer und umfasst dabei mehr als 100 Pflanzenarten, die in Abhängigkeit von Landschafts- und Klimabedingungen aufgenommen werden. Zu den wichtigsten zählen unter anderem Tamboti (Spirostachys africana), Kapern (Capparis) und Hibiskus (Hibiscus). Gras wird dagegen nur zufällig beim Grasen nach Kräutern aufgenommen, wobei grünes, saftiges Gras unter Umständen auch verzehrt wird. Nur bei Nahrungsknappheit frisst das Spitzmaulnashorn auch größere Mengen Gras. Wasser trinkt ein Spitzmaulnashorn meist täglich, es kann aber auch mehrere Tage ohne Wasser auskommen. Lange Dürrezeiten führen jedoch zum Tod des Tieres. Sind dann Wasserquellen am Versiegen, versucht das Spitzmaulnashorn diese mit den Füßen frei zu scharren. Das Spitzmaulnashorn ist hauptsächlich in der Dämmerung und nachts aktiv, tagsüber ruht oder schläft es im Schatten oder nimmt Schlammbäder.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Kühe sind mit vier bis sechs Jahren geschlechtsreif, Bullen wahrscheinlich etwas früher. Abhängig von der Entwicklung der Kuh bekommt diese ihr erstes Kalb mit sieben bis acht Jahren, manchmal auch früher. In der Regel gebären Kühe alle zwei Jahre. Dieses Intervall kann abhängig vom Alter oder dem Ernährungszustand der einzelnen Tiere auch länger sein. Männliche und weibliche Spitzmaulnashörner finden nur wenige Tage während der Paarungszeit zueinander. In dieser Zeit sind Bullen äußerst aggressiv anderen Bullen, aber auch älteren Jungtieren gegenüber, so dass es zu Kämpfen mit manchmal sogar tödlichem Ausgang kommen kann. Die Paarung verläuft nach einem bestimmten Schema und ist durch ein mehrfaches Aufsitzen des Bullen auf der Kuh charakterisiert, insgesamt dauert der Geschlechtsakt bis zu 40 Minuten. Die Tragzeit wird in der Regel mit 15 Monaten (rund 450 Tage) angegeben, kann unter Umständen aber auch bis zu 18 Monate (540 Tage) andauern. Sofern die Kuh vorher schon ein Kalb hatte, wird dieses vertrieben und begibt sich manchmal in die Obhut anderer Kühe, gelegentlich akzeptiert auch ein Breitmaulnashorn ein solches. Das Muttertier selbst sucht für die Geburt eine abgelegene, meist buschige Region auf.

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Das einzige Kalb hat ein Geburtsgewicht von etwa 25 bis 40 Kilogramm und ist etwa einen halben Meter hoch. In der Regel werden mehr männliche als weibliche Kälber geboren, die Sterberate der männlichen ist aber höher. Das Neugeborene kann nach drei Stunden bereits laufen und besitzt an der Stelle, an der das vordere Horn wachsen wird, bereits nach der Geburt eine etwa einen Zentimeter hohe Verdickung; die Wachstumsstelle für das zweite Horn ist nur als etwas hellerer runder Fleck markiert. Das Kalb wird etwa zwei Jahre gesäugt und von der Mutter während dieser Zeit gegen jede potenzielle Gefahr verteidigt. Beinahe ebenso lang ist die Mutter nicht in der Lage, ein weiteres Kalb zu bekommen. Das Kalb wird während dieser Zeit in höherem Gebüsch versteckt, und das Muttertier verlässt dieses meist nur zum Aufsuchen einer Wasserstelle. Nach bis zu acht Monaten erlaubt das Muttertier die Rückkehr des zuvor geborenen Kalbes. Männliche Jungbullen verlassen das Muttertier erst mit sechs oder sieben Jahren. Die Lebensdauer eines Spitzmaulnashorns kann 45 Jahre betragen, wobei Bullen durch aggressive Kämpfe häufig früher sterben. Kühe erreichen oft ein hohes Alter. Das älteste Spitzmaulnashorn in menschlicher Gefangenschaft wurde 46 Jahre alt und starb Anfang Oktober 2013 im Magdeburger Zoo.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Häufig werden Spitzmaulnashörner von Parasiten befallen; Zecken, Magendasseln und Filarien gehören zu den häufigsten Schmarotzern. Vor allem die Filarien verursachen teils handtellergroße Wunden an den Körperflächen, die in einigen Populationen bis zu 50 % aller Individuen befallen können, Jungtiere inbegriffen. Weiterhin sind Wunden, die bei den Brunftkämpfen entstehen, ein häufiger Eiablageplatz für Fliegen; eine „Desinfizierung“ ist nur durch Suhlen im Schlamm oder Staubbäder möglich.

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Durch die Jagd wurde das Spitzmaulnashorn schon sehr früh immer seltener. In Südafrika wurde bereits 1853 das vermeintlich letzte Spitzmaulnashorn geschossen. Von der Unterart D. b. occidentalis wurden in Südafrika 2001 nur 50 und 2003 nur 71 Tiere gezählt, während in Namibia 2003 der Bestand 1238 Exemplare betrug. Der Bestand von D. b. occidentalis nimmt zu, die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) gab 2008 die Zahl geschlechtsreifer Exemplare mit weniger als 1000 an und stuft die Unterart als „gefährdet“ (Vulnerable) ein.

In den Steppen südlich der Sahelzone wurde das Spitzmaulnashorn ebenfalls am Ende des 19. Jahrhunderts weitgehend ausgerottet. Das Westafrikanische Spitzmaulnashorn (D. b. longipes) listet die IUCN als „vom Aussterben bedroht, möglicherweise ausgestorben“. Während 2003 noch von möglicherweise 5 Exemplaren ausgegangen wurde, fanden sich bei einer Suche 2006 keine Exemplare der Unterart, und man kam zu dem Schluss, dass die Unterart „aller Wahrscheinlichkeit nach“ ausgestorben ist. Am 28. März 2013 erklärte die IUCN das Westafrikanische Spitzmaulnashorn für in der Natur ausgestorben.

In den 1960ern verschwanden auch die ostafrikanische (D. b. michaeli) und die südzentralafrikanische Unterart (D. b. minor) durch zunehmende Wilderei aus weiten Teilen ihres Verbreitungsgebiets. Die IUCN stufte das Spitzmaulnashorn hiernach als gefährdet ein, später als bedroht und schließlich als stark bedroht. Trotzdem wurde es selbst noch zu einer Zeit, als Schutzmaßnahmen für andere Wildtiere längst griffen, immer seltener. 1970 gab es noch geschätzte 65.000 Spitzmaulnashörner, 1980 waren es bereits nur noch 15.000 Individuen, 1990 etwa 3.000, und 1995 war der Bestand schließlich auf nur noch 2.500 Tiere gefallen. In der Zentralafrikanischen Republik gab es noch 1980 einen gesunden Bestand von 3.000 Nashörnern, der binnen weniger Jahre restlos ausgerottet wurde.

Wurde im Jahr 2010 in Afrika ein Bestand von 4.800 Spitzmaulnashörnern gezählt, stieg dieser bis zum Jahr 2018 auf 5630 Individuen an (unter anderem im Addo Elephant Park, Kruger-Nationalpark, Etoscha-Nationalpark, Hwange National Park, Mana Pools, Südluangwa, Serengeti und in den Nationalparks Tsavo-Ost und Tsavo-West) registriert. Vor allem die Populationen in Südafrika und Namibia tragen zum Gesamtbestand bei, da in den dortigen Nationalparks Schutzmaßnahmen wirklich greifen und damit der Bestand des Spitzmaulnashorns wieder wächst, seit dem Tiefststand des Bestandes von 1995 konnte bis 2014 ein Gesamtanstieg von 4,5 Prozent verzeichnet werden. Allerdings wurde auch dort eine Zunahme der Wilderei festgestellt, der allein im Jahr 2010 über 300 Breit- und Spitzmaulnashörner zum Opfer fielen. Insgesamt wird das Spitzmaulnashorn von der IUCN als „vom Aussterben bedroht“ (Critically Endangered) eingestuft.

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Populationszahl

Nach Angaben des World Wild Life (WWF) beläuft sich die Gesamtpopulation der Spitzmaulnashörner auf mehr als 5.000 Tiere. Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation der Spitzmaulnashörner auf etwa 4.880 Individuen. Im Dezember 2005 wurden weltweit etwa 240 in Gefangenschaft lebende Exemplare dieser Art geschätzt. Diese gehörten zu den Unterarten Östliches Spitzmaulnashorn und Südzentrales Spitzmaulnashorn. Derzeit wird diese Art von der Roten Liste der IUCN als vom Aussterben bedroht (CR) eingestuft, wobei ihre Zahl zunimmt.

Ökologische Nische

Natürliche Feinde hat das Spitzmaulnashorn nicht. Lediglich Löwen und Hyänen schaffen es gelegentlich, ein Kalb zu erbeuten, wenn das Muttertier unachtsam ist. Untersuchungen im Solio-Wildreservat in Kenia ergaben für den Zeitraum 2008 bis 2009 fünf von Löwen gerissene Kälber im Durchschnittsalter von vier Monaten, ein weiteres Jungtier wurde im Alter von acht Monaten durch Raubkatzen verletzt und starb sechs Monate später. Es wurden auch Fälle beobachtet, in denen trinkende Nashörner von Flusspferden oder Krokodilen attackiert wurden – dies ist aber nicht die Regel. Anzeichen solcher Angriffe sind zerrissene Ohren oder ein fehlender Schwanz. Allgemein besitzt das Spitzmaulnashorn aber kein ausgeprägtes Fluchtverhalten gegenüber großen Beutegreifern. Mitunter kommt es auch zu Konflikten mit dem Afrikanischen Elefanten, vor allem an engen Wasserstellen, Salzlecken oder wenn ein Spitzmaulnashorn zwischen ein Jungtier und dessen Mutter gerät, die gelegentlich auch tödlich verlaufen. Häufig dulden Nashörner auch die Gesellschaft von Madenhackern und Kuhreihern, die auf ihrem Rücken sitzen und Parasiten aufpicken. Dabei wirken die Vögel für das Spitzmaulnashorn auch als Warnsignal, wenn sie bei aufziehender Gefahr aufgeschreckt davon fliegen.

Lustige Fakten für Kinder

  • Afrikanische Rhinoceros haben im Allgemeinen 2 Hörner, die aus Keratin bestehen. Das vordere Horn ist größer und kann bis zu 140 cm lang werden, obwohl es normalerweise nur 50 cm lang ist.
  • Spitzmaulnashorn-Weibchen sind dafür bekannt, dass sie vorsichtige und beschützende Mütter sind. Wenn sie mit ihren Jungen unterwegs sind, gehen sie immer vor ihren Kälbern. Die Weibchen der verwandten Breitmaulnashornart hingegen laufen in der Regel hinter ihrem Nachwuchs.
  • Diese scheuen Tiere sind von Natur aus sehr neugierig. Wenn sie etwas Unbekanntes bemerken, nähern sie sich in der Regel, um es zu erkunden, weshalb sie fälschlicherweise den Ruf einer schlecht gelaunten Spezies haben. Sobald sie jedoch Menschen wittern, ergreifen sie sofort die Flucht.
  • Nashörner sind keine sehr sozialen Wesen und neigen nicht dazu, Zeit mit ihren Artgenossen zu verbringen. Es wurde jedoch beobachtet, dass sie sich mit Vögeln sozialisieren. Es ist zum Beispiel bekannt, dass sie gelegentlich Buntspechte auf ihrem Rücken tragen. Sie verzehren Käfer, die sich auf der Haut des Nashorns befinden. Außerdem stoßen Madenhacker einen Alarmruf aus, wenn sie eine potenzielle Bedrohung erkennen, und helfen so den Nashörnern, Gefahren zu entkommen.
  • Wenn sie sich glücklich fühlen, stoßen Nashörner einen lauten "mmwonk"-Ruf aus.

Coloring Pages

Referenzen

1. Spitzmaulnashorn artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Spitzmaulnashorn
2. Spitzmaulnashorn auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/6557/0

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