Nashornviper
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Unterordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Bitis nasicornis
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
8 years
Länge
72-107
28.3-42.1
cminch
cm inch 

Die Nashornviper (Bitis nasicornis) zählt als Echte Viper (Viperinae) zur Familie der Vipern (Viperidae).

Aussehen

Die Nashornviper weist einen gedrungenen Körperbau auf, die Gesamtlänge beträgt 90 bis 120 cm. Der bei Aufsicht dreieckig geformte Kopf setzt sich deutlich vom Hals ab. Die Pupillen sind bei Lichteinfall senkrecht geschlitzt. Die Schnauzenspitze trägt zwei bis drei paarige Hörner, die von aufgeworfenen Hornschuppen dargestellt werden. Der Schwanz ist kurz. Die Körperfärbung ist variabel. Den Rücken zeichnen braune, gelbe, weiße, blaue, rote, grüne und schwarze Muster verschiedener Formen (z. B. Rhomben, Quader, Dreiecke). Die dunkel gesprenkelte Bauchseite besitzt eine graugrüne Grundfärbung. Es zeigen sich folgende pholidotische Merkmale: 15 bis 19 Oberlippenschilde (Scutum supralabiale), die vom Auge durch 4 bis 5 Schuppenreihen getrennt sind, 19 bis 20 Unterlippenschilde (Scutum sublabiale), von denen die ersten vier bis sechs Schilde mit dem vorderen Kinnschild in Verbindung stehen, stark gekielte Körperschuppen, welche die Körpermitte in 35 bis 41 Reihen umgeben, 117 bis 137 Bauchschilde (Scutum ventrale) und 16 bis 32 Unterschwanzschilde (Scutum subcaudale) sowie ein ungeteiltes Analschild (Scutum anale).

Mehr anzeigen

Der Giftapparat ist typisch für alle Vertreter der Viperidae. Seitlich des Schädels befindliche Giftdrüsen, die evolutionsbiologisch von umgebildeten Speicheldrüsen dargestellt werden, stehen in Verbindung mit den Gift- bzw. Fangzähnen im vorderen Oberkiefer. Diese sind röhrenartig aufgebaut und ermöglichen eine Injektion des Giftsekretes wie durch die Kanüle einer Spritze. Bei geschlossenem Maul sind sie eingeklappt, beim Zubeißen werden sie aufgestellt (solenoglyphe Zahnstellung).

Weniger anzeigen

Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Süd-Sudan, das westliche Kenia, Uganda, Angola, Demokratische Republik Kongo (westlich, zentral und östlich), Republik Kongo, Gabun, Kamerun, Äquatorialguinea, Nigeria, Benin, Togo, Ghana, Elfenbeinküste, Liberia, Sierra Leone, Guinea, Zentralafrikanische Republik, Tansania und Sambia. Es werden Gebiete in bis zu 2700 m über dem Meeresspiegel bewohnt. Bitis nasicornis besiedelt feuchte Biotope innerhalb feucht-tropischer Waldgebiete, saisonal überflutete Sumpfwälder und die Uferzone von Flüssen.

Nashornviper Lebensraum-Karte

Klimazonen

Nashornviper Lebensraum-Karte

Gewohnheiten und Lebensstil

Bitis nasicornis führt eine weitgehend nachtaktive Lebensweise. Sie lebt überwiegend auf dem Boden, klettert gelegentlich aber auch im Geäst von Sträuchern und Bäumen. Allgemein ist die Schlange relativ träge und standorttreu. Die Nashornviper ist ein Ansitzjäger, zum Beutespektrum zählen in erster Linie kleinere Säugetiere. Die Fortpflanzung erfolgt durch Ovoviviparie. Zwischen Februar und April kann ein Weibchen 20 bis 40 Jungschlangen gebären, deren Länge 19 bis 26 cm beträgt.

Saisonales Verhalten

Gift

Die Toxinologie des Giftsekrets der Nashornviper ist wenig erforscht. Es ist davon auszugehen, dass das Toxingemisch Substanzen mit einem Einfluss auf die Hämostase enthält. Nach einem Biss beim Menschen können unspezifische Allgemeinsymptome (z. B. Kopfschmerz, Übelkeit, Emesis, Abdominalschmerzen, Diarrhoe, Schwindel, Schock, Krämpfe) auftreten. Lokal können Schmerzen, Schwellung, Ödem und Nekrose auftreten. Ein Giftbiss bewirkt Hämorrhagien mit zum Teil starkem Blutverlust. Eine Störung des Elektrolythaushalts kann unter anderem zu Herzrhythmusstörungen führen. Der Tod kann durch Asystolie im hypovolämischen Schock eintreten.

Mehr anzeigen

Die Pressure/Immobilization Technique sollte nicht angewandt werden, da dies zu einer ungleich stärkeren lokaltoxischen Wirkung führt. Es stehen mehrere wirksame Antivenine zur Therapie der Intoxikation zur Verfügung, beispielsweise Polyvalent Snake Antivenom (National Antivenom and Vaccine Production Centre, Saudi-Arabien), Antivipmyn Africa (Instituto Bioclon, Mexiko) oder SAIMR Polyvalent Antivenom (South African Vaccine Producers (Pty) Ltd, Südafrika). Die Therapie erfolgt darüber hinaus weitestgehend symptomatisch.

Weniger anzeigen

Fressverhalten und Ernährung

Nashornvipern sind Fleischfresser. Sie ernähren sich hauptsächlich von kleinen Säugetieren, aber in Feuchtgebieten sind sie auch dafür bekannt, dass sie Kröten, Frösche und sogar Fische fressen.

Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

Nashornvipern sind Viviparie, das heißt, sie bringen lebende Jungtiere zur Welt. In Westafrika bringen die Weibchen zu Beginn der Regenzeit im März-April zwischen 6 und 38 Junge zur Welt. Jedes Neugeborene misst 18-25 cm (7-10 Zoll) in der Gesamtlänge und ist bei der Geburt giftig. In Ostafrika ist die Brutzeit unbestimmt.

POPULATION

Populationsgefährdung

Für die Nashornviper gibt es derzeit keine größeren Bedrohungen.

Populationszahl

Die Zahl der Nashornviper-Populationen ist derzeit aus offenen Quellen nicht verfügbar und ihr Populationsstand wurde nicht bewertet.

Lustige Fakten für Kinder

  • In der Vergangenheit wurde die Nashornviper als Schmetterlingsviper bezeichnet, weil sie ein charakteristisches Paar von zwei oder drei hornartigen Schuppen am Ende der Nase hat, von denen das vordere Paar recht lang sein kann.
  • Die Nashornviper wird oft als River Jack bezeichnet, weil sie in tropischen Wäldern lebt, oft in der Nähe von Feuchtgebieten.
  • Nashornvipern geben eine Art zischendes Geräusch durch ihre Nase von sich, das Teil ihrer Atmungsfunktion ist.
  • Die Nashornviper gilt als eine der gefährlichsten Schlangen Afrikas. Schon kleine Dosen ihres Giftes können tödlich sein.
  • Wenn die Nashornviper ihre Reißzähne nicht benutzt, werden sie in das Dach ihres Mauls eingeklappt. Die Schlange hat die Fähigkeit, die Bewegung ihrer Reißzähne zu kontrollieren. Nur weil die Nashornviper ihr Maul öffnen kann, heißt das nicht, dass die Reißzähne auch nach unten klappen. Diese Reißzähne dringen tief in das Opfer ein und die kleinen Dosen des Giftes fließen durch die hohlen Reißzähne in die Wunde.

Referenzen

1. Nashornviper artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Nashornviper
2. Nashornviper auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/6510/21979045

Mehr faszinierende Tiere zum Kennenlernen