Uräusschlange, Ägyptische kobra
Die Uräusschlange (Naja haje) gehört zur Familie der Giftnattern und wird auch Ägyptische Kobra genannt. Der Legende nach nahm sich die ägyptische Königin Kleopatra das Leben, indem sie sich von einer Uräusschlange beißen ließ.
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NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
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FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Ov
OviparieAls ovipar bezeichnet man Tiere, die Eier legen. Der Oviparie steht die Viviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen kein...
Pr
PrädatorPrädatoren sind Tiere, die andere Organismen, ihre Beute, töten und fressen. Raubtiere können aktiv nach Beute suchen oder sie verfolgen oder auf s...
Gi
GiftigGift ist eine Art von Gift, insbesondere ein von einem Tier abgesondertes Gift. Es wird durch einen Biss, einen Stich oder eine ähnliche Aktion abg...
Ge
GefährlichGefährliche Tiere zeigen Aggression und eine Neigung, Menschen oder andere Tiere ohne Provokation anzugreifen oder zu belästigen.
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SolitärKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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beginnt mitUräusschlangen erreichen in der Regel Längen von 1,5 bis 2 Meter, können durchaus aber auch 2,4 Meter erreichen. Der Kopf ist groß und nach vorne hin spitz zulaufend. Die Grundfarbe variiert zwischen gelbbraun, braun und schwarz. Uräusschlangen sind zumeist einfarbig, seltener auch gefleckt oder mit abwechselnd graubraunen und schwarzbraunen Querbändern. Der Bauch ist immer einfarbig gelbbraun, grau oder graublau.
Ägyptische Kobras sind in fast ganz Nordafrika nördlich der Sahara, in Westafrika südlich der Sahara, im Süden bis zum Kongobecken und im Osten bis Kenia und Tansania verbreitet. Sie leben in einer Vielzahl von Lebensräumen wie Steppen, trockenen bis feuchten Savannen und trockenen Halbwüstengebieten mit etwas Wasser und Vegetation. Diese Schlangen sind häufig in der Nähe von Wasser zu finden. Man findet sie auch auf landwirtschaftlichen Feldern und in der Buschvegetation. Ägyptische Kobras kommen auch in der Nähe menschlicher Siedlungen vor, wo sie häufig in Häuser eindringen. Sie werden von Nagetierschädlingen (Ratten) und Haushühnern in die Dörfer gelockt. Es gibt auch Hinweise auf ägyptische Kobras, die im Mittelmeer schwimmen.
Die Uräusschlange ist über den nördlichen und zentralafrikanischen Kontinent bis zur arabischen Halbinsel und nach Palästina hin verbreitet. Vorzugsweise lebt sie in Halbwüsten, Wüsten, Steppen, an und in Feldern, an Straßen und in menschlichen Siedlungen. Uräusschlangen sind Bodenbewohner und verkriechen sich tagsüber unter Felsen, im Gestrüpp, in hohlen Baumstämmen, Erdlöchern oder unter Hütten und Blech.
Die Tiere sind relativ ortstreu. Sie sind schnell und wenig aggressiv. Bei Bedrohung stellen sie sich bis zu einer Höhe von 60 Zentimetern auf und breiten den Nackenschild zur typischen Drohhaltung der Echten Kobras aus. Das Gift ist ein sehr wirksames Nervengift. Als Beute dienen kleine Säugetiere, Vögel, Eier, Reptilien und Amphibien.
Zur Paarung umschlingt das Männchen das Weibchen und führt den mit Widerhaken versehenen Hemipenis in die Kloake des Weibchens ein und legt dort ein Samenpaket ab, welches die weiblichen Eizellen befruchtet. Wie die meisten Giftnattern (Elapidae) legt auch die Uräusschlange Eier. Die Gelegegröße reicht von 8 bis 20 Stück. Diese Eier werden in einen hohlen Baumstamm, in einem Erdloch oder unter einem Felsen abgelegt. Beim Schlupf messen die Jungtiere 24 bis 34 cm.
Das Gift der Ägyptischen Kobra besteht hauptsächlich aus Neurotoxinen und Zytotoxinen. Die durchschnittliche Giftmenge beträgt 175 bis 300 mg bei einem einzigen Biss. Die Studie ergab, dass die Exemplare der Ägyptischen Kobra aus Nordafrika, insbesondere aus Ägypten, Tunesien, Algerien und Libyen, ein deutlich stärkeres Gift aufweisen als die Exemplare von N. haje aus dem südlicheren und westlichen Verbreitungsgebiet der Art, einschließlich des Sudan und der Exemplare aus Westafrika (Senegal, Nigeria und Mali). Das Gift wirkt auf das Nervensystem, indem es die Weiterleitung von Nervensignalen an die Muskeln und in späteren Stadien auch an das Herz und die Lunge unterbricht, was zum Tod durch vollständiges Atemversagen führt. Die Vergiftung verursacht lokale Schmerzen, starke Schwellungen, Blutergüsse, Blasenbildung, Nekrosen und variable, unspezifische Wirkungen, die Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, Schwindel, Kollaps oder Krämpfe sowie möglicherweise mäßige bis schwere schlaffe Lähmungen umfassen können. Im Gegensatz zu einigen anderen afrikanischen Kobras (z.B. der Roten Speikobra), spuckt diese Art kein Gift.
Ägyptische Kobras sind Fleischfresser. Sie bevorzugen Kröten, fressen aber auch kleine Säugetiere, Vögel, Eier, Eidechsen und andere Schlangen.
Über die Paarungs- und Fortpflanzungsgewohnheiten der Ägyptischen Uräusschlangen ist wenig bekannt. Diese Schlangen sind ovipar und die Weibchen legen zwischen 8 und 33 Eier.
Zu den größten Bedrohungen für die Ägyptische Uräusschlange gehören der Verlust ihres Lebensraums, Verfolgung, Vergiftung durch das Fressen von Nagetieren und das Sammeln ihres Giftes. Außerdem werden sie von Schlangenbeschwörern in Ägypten gefangen, um sie auf lokalen Märkten zu verkaufen.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtpopulationsgröße der Uräusschlange. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihre Zahl ist heute abnehmend.
Uräusschlangen sind wichtig für ihr Ökosystem, da sie dazu beitragen, das Gleichgewicht der Beutetierarten zu erhalten und landwirtschaftliche Schädlinge wie Ratten und Mäuse zu kontrollieren.