Nördlicher Entenwal

Nördlicher Entenwal

Nördliche entenwal, Dögling

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Teilordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Hyperoodon ampullatus
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
40 years
Gewicht
5800-7500
12760-16500
kglbs
kg lbs 
Länge
6-10
19.7-32.8
mft
m ft 

Der Nördliche Entenwal oder Dögling (Hyperoodon ampullatus) ist eine Walart aus der Familie der Schnabelwale (Ziphiidae). Da er auch in europäischen Gewässern lebt, ist er im Gegensatz zu vielen anderen Arten seiner Familie relativ gut erforscht.

Aussehen

Der Nördliche Entenwal erreicht eine Länge von maximal 9,8 Metern, bei einem Gewicht von etwa 6,5–7,5 t; die Weibchen werden nur maximal 8,7 m groß. Die Tiere haben einen zylindrischen Körper, eine große, gerundete Stirn und eine kurze, stark ausgeprägte, delphinartige Schnauze. Besonders auffällig bei ausgewachsenen Männchen ist die stark gewölbte, weißlich gefärbte Stirn, wobei sich die Farbe mit dem Alter verändert. Während junge Tiere braun gefärbt sind, haben alte Tiere eine gelblich-graue Färbung. Die Fluken sind klein und spitz zulaufend, die dreieckige oder sichelförmige, braune bis schwarze Finne sitzt auffallend weit hinten. Ältere Tiere weisen eine hellere Färbung der Finne auf. Weibchen und Jungtiere sind zahnlos, die Männchen besitzen 2–4 konische, überstehende Zähne an der Spitze des Unterkiefers. Diese brechen erst mit 15–17 Jahren – weit nach Erreichen der Geschlechtsreife – durch.

Verteilung

Erdkunde

Der Nördliche Entenwal ist in tieferen, kalten bis gemäßigten Gewässern des Nord- und Mittelatlantiks und der Arktis verbreitet. Sein Lebensraum reicht von der Davisstraße und der Küste Neuschottlands über den Nordatlantik, Island und die Färöer-Inseln bis nach Spitzbergen und den Britischen Inseln. Im Mittelatlantik kommt er vor den Azoren vor. Als seltener Irrgast wurde der Nördliche Entenwal auch schon in der Nordsee gesehen. Im Jahr 1902 ist beispielsweise ein Entenwal auf der Nordseeinsel Langeoog lebend gestrandet, verendete aber schließlich.1993 wurde dann ein toter Entenwal sogar an den Strand von Hiddensee gespült – das Tier war also in die Ostsee gelangt. Generell treten die Tiere im Norden ihres Verbreitungsgebietes häufiger auf. Sie unternehmen auch Wanderungen, im Frühjahr und Sommer suchen sie kältere Gebiete, im Spätsommer ziehen sie südwärts.

Nördlicher Entenwal Lebensraum-Karte
Nördlicher Entenwal Lebensraum-Karte
Nördlicher Entenwal
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Gewohnheiten und Lebensstil

Nördliche Entenwale leben vorwiegend auf dem offenen Meer in Gebieten mit über 1000 m Wassertiefe und Temperaturen zwischen −2 und 17 °C. Nur selten finden sie sich auf dem Kontinentalschelf oder in der Nähe der Küsten. Sie leben in Schulen von zumindest zwei bis zehn, manchmal bis zu mehreren Hundert Tieren, saisonal getrennt nach Geschlecht und Alter. Stillende Muttertiere finden sich auch allein mit ihrem Nachwuchs. Die Tiere tauchen tief und lange, wobei sie senkrecht nach unten abtauchen. Es wurden Tauchtiefen von bis zu 1450 Metern und Tauchzeiten von 14–70 Minuten, in Einzelfällen bis zu zwei Stunden berichtet. Dies stellt die längste bekannte Tauchzeit unter den Walen dar. Nördliche Entenwale sind neugierig, Jungtiere nähern sich auffälligen Geräuschen, beispielsweise Schiffsmotoren. Diese Tatsache, verbunden mit der Gewohnheit, sich um verwundete oder Jungtiere zu versammeln, haben sie früher zur leichten Beute für Walfänger gemacht.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Die Nahrung dieser Tiere besteht hauptsächlich aus Tintenfischen, gelegentlich nehmen sie auch Fische wie Heringe sowie Seesterne und Seegurken, Muscheln und andere bodenlebende Wirbellose zu sich.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Nördliche Entenwale leben in polygynen Gruppen, ein Männchen paart sich mit mehreren Weibchen. Nach rund zwölfmonatiger Tragzeit kommt meist im Frühling oder Frühsommer ein bis zu 3,5 m langes Jungtier zur Welt. Nach rund einem Jahr wird dieses entwöhnt und erreicht die Geschlechtsreife mit rund 7,5 Metern bzw. 7 bis 9 Jahren bei Männchen und 6,7 bis 7 Metern bzw. 8 bis 14 Jahren bei Weibchen.

POPULATION

Populationsgefährdung

Vor allem norwegische Walfänger machten seit dem Ende des 19. Jahrhunderts im Europäischen Nordmeer Jagd auf Entenwale, da zu dieser Zeit die Großwale nahezu ausgestorben waren. Anfangs wurden jährlich 3.000 Entenwale gefangen, doch in den 1960ern fiel die Zahl gefangener Entenwale auf null, da die Spezies fast ausgerottet war. Seit 1977 ist der Nördliche Entenwal vollständig geschützt. Dadurch haben sich die Bestände etwas erholt. Schätzungen zufolge leben heute wieder mehr als 40.000 dieser Tiere.

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Seit 1584 existiert eine Statistik über den Fang von Grind- und Entenwalen sowie Weißstreifendelfinen auf den Färöern. Hier – wo er døglingur genannt wird – kommt der Entenwal in jedem August- oder Septembermonat in Landnähe, häufig bei den Ortschaften Hvalba und Sandvík auf Suðuroy. Dabei treten spontan Strandungen kleinerer Gruppen auf. Am 28. August 2000 kam es zur größten Strandung mit 13 Tieren.

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Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN ist die globale Populationsgröße des Nördlichen Entenwals bis heute unbekannt. Allerdings wurden bestimmte Populationen in folgenden Gebieten geschätzt: im östlichen Nordatlantik - 40.000 Wale; in den isländischen und färöischen Gewässern - 3.142 und 287 Wale; in der Gully (Scotian Shelf) - 163 Wale. Derzeit sind die Nördlichen Entenwale auf der Roten Liste der IUCN als Unzureichende Datengrundlage (DD) eingestuft.

Lustige Fakten für Kinder

  • Ein Teil des wissenschaftlichen Namens dieses Tieres, 'ampullatus', bedeutet 'Flasche', was auf die Kopfform dieses Wals hinweist, die einer Flasche ähnelt.
  • Wie Delfine sind diese Wale dafür bekannt, dass sie mit ihren Schwänzen auf das Wasser schlagen.
  • Junge Wale suchen in der Regel näher an der Oberfläche nach Beute, während erwachsene Exemplare dieser Art bei der Jagd bis zu einer Tiefe von 5.000 Fuß tauchen können.
  • Dieses Tier ist in der Lage, 10 Minuten bis zu einer Stunde die Luft anzuhalten, wenn es nach Beute taucht.
  • Es gibt die Meinung, dass Wale in der Lage sind, Emotionen zu empfinden.
  • Die Zunge dieses Tieres kann so schwer sein wie ein Elefant, während sein Herz so schwer ist wie ein Auto.
  • Wale - Wale und Delfine - sind am engsten mit Flusspferden verwandt.
  • Wie Menschen können Wale nicht unter Wasser atmen. Aus diesem Grund kommen sie an die Oberfläche und atmen durch das Blasloch an der Oberseite ihres Kopfes. Durch dieses Blasloch lassen sie auch Luft ab.
  • Im Gegensatz zum Menschen schlafen diese Tiere nur mit halbem Gehirn, um bei Bedarf Luft zu holen und nicht zu ertrinken.

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Referenzen

1. Nördlicher Entenwal artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%B6rdlicher_Entenwal
2. Nördlicher Entenwal auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/10707/0

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