Rotschwanz-Schattenkolibri

Rotschwanz-Schattenkolibri

Rotschwanz-eremit

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Glaucis hirsutus

Der Rotschwanz-Schattenkolibri (Glaucis hirsutus) oder Rotschwanz-Eremit ist ein Kolibri aus Südamerika. Neben der Nominatform Glaucis hirsuta hirsuta von Ost-Kolumbien, West-Venezuela, Ost-Ecuador und Nord-Peru wird die Unterart Glaucis h. insularum von Trinidad und Tobago und Grenada unterschieden.

Herkunft der Tiernamen

Johann Friedrich Gmelin beschrieb den Rotschwanz-Schattenkolibri unter dem Namen Trochilus hirsutus. Als Fundort gab er Brasilien an. Erst 1831 wurde die Art von Friedrich Boie der neuen Gattung Glaucis zugeordnet. Dieses Wort stammt vom griechischen Wort γλαυκός glaukós für „blaugrau, glauk, hellgrün“ ab. Hirsutus ist das lateinische Wort für „haarig, borstig, struppig“. Das Wort insularum kommt vom lateinischen insula, insularum und bedeutet „Insel, von den Inseln“.

Aussehen

Die Gesamtlänge des Rotschwanz-Schattenkolibris beträgt etwa zwölf Zentimeter. Das Gewicht beträgt rund sieben Gramm, die Länge des kräftigen, langen und gebogenen Schnabels etwa drei Zentimeter. Der Unterschnabel ist gelblich mit schwarzer Spitze. Männchen und Weibchen sind schwer zu unterscheiden.

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Das Männchen ist an seiner Oberseite metallisch-glänzend olivgrün, am Oberkopf dunkelbraun. Über dem Auge findet sich ein angedeuteter heller Streifen, während unter dem Auge ein cremefarbener Zügel sichtbar ist. Die Ohrgegend ist dunkelgrau. Die Kehle, das Kinn, die Brust und die Seiten des Bauches sind rotbraun, während der Bauch selbst graubraun gestrichelt ist. Der Schwanz ist gerundet. Die mittleren Steuerfedern sind bronzegrün glänzend und tragen ein schwarzes Querband vor den weißen Spitzen (Subterminalband). Ihre Enden sind spitz. Die übrigen Steuerfedern sind dagegen rotbraun, haben aber ebenfalls weiße Spitzen und ein schwarzes Subterminalband.

Der Schnabel des Weibchens zeigt eine etwas stärker ausgeprägte Biegung. Das Rotbraun der Brust ist weniger kräftig ausgeprägt und kaum zum Bauchgefieder abgrenzbar. Die Enden der mittleren Steuerfedern sind abgerundet.

Jungvögel haben rostfarbene Federränder im Bereich des Rückengefieders.

Eine ähnliche Art ist der Kupferschattenkolibri (Glaucis aenea), der in Nicaragua, Panama, Kolumbien und Ecuador verbreitet ist. Die Art ist etwas kleiner als der Rotschwanz-Schattenkolibri und an seiner gesamten Unterseite rotbraun.

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Verteilung

Erdkunde

Der Rotschwanz-Schattenkolibri ist in einem Gebiet von Panama, Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien, Venezuela, Guyana und Brasilien verbreitet. Die Art findet sich in tropischen und subtropischen Zonen bis etwa 1500 Meter Höhe. Der Vogel bevorzugt bodennahe Bereiche der Regenwälder und dort Flussufer und Wegränder.

Rotschwanz-Schattenkolibri Lebensraum-Karte
Rotschwanz-Schattenkolibri Lebensraum-Karte
Rotschwanz-Schattenkolibri
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Gewohnheiten und Lebensstil

Dieser Einsiedler bewohnt das Unterholz des Waldes, oft in der Nähe von fließendem Wasser. Der Rotschwanz-Schattenkolibri ernährt sich von Nektar, der von einer Vielzahl von Blumen im Unterholz stammt, und von einigen kleinen wirbellosen Tieren.

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G. hirsuta ist bei der Nahrungsaufnahme sehr wählerisch. Er besucht nur Blumen, deren Blütenkrone in Länge und Krümmung genau zu seinem Schnabel passt, während die meisten anderen Kolibris weitaus flexibler sind. Daher finden sich seine Nahrungspflanzen in fast der gesamten Vielfalt der Angiospermen. Sehr beliebt bei diesem Vogel sind Zingiberales, wie Costus scaber (Costaceae), oder Heliconia standleyi und Heliconia stricta (Heliconiaceae). Weitere beliebte Nahrungspflanzen dieses Kolibris sind Gentianales wie Duroia hirsuta, Palicourea lasiantha, Psychotria bahiensis und Psychotria platypoda (Rubiaceae), Lamiales wie Sanchezia peruviana (Acanthaceae) oder Drymonia semicordata (Gesneriaceae) und Myrtales wie Cuphea melvilla (Lythraceae). Selbst Gattungsgenossen mit Blüten von leicht unterschiedlicher Länge und Krümmung werden dagegen vermieden.

Angesichts des Unterschieds in der Schnabelkrümmung zwischen Männchen und Weibchen scheint es wahrscheinlich, dass die Geschlechter es vermeiden, um dieselbe Nahrungsressource zu konkurrieren, indem sie unterschiedliche Pflanzen aufsuchen, aber es gibt nur wenige eingehende Studien. Ob es eine Koevolution zwischen dem Braunen Zwergschattenkolibri und seinen Nahrungspflanzen gegeben hat, ist schwieriger zu bestimmen, aber wenn überhaupt, scheint sie weniger verbreitet zu sein, als man annehmen könnte. Die meisten Pflanzen, die von diesem Kolibri besucht werden, werden auch von weniger anspruchsvollen Arten bestäubt. Aber für einige (wie Cuphea melvilla, Psychotria bahiensis und P. platypoda ) scheint der Brauner Zwergschattenkolibri ein Bestäuber von entscheidender Bedeutung zu sein, was darauf hindeutet, dass - wenn auch seltener als die charakteristische Schnabelform vermuten lässt - tatsächlich starke Gegenseitigkeiten zwischen diesem Vogel und einigen seiner Nahrungspflanzen bestehen.

Der weibliche Rotschwanz-Schattenkolibri legt zwei Eier in ein kleines Nest mit einem Schwanz, der aus Wurzeln besteht und an der Unterseite einer Palme, eines Farns oder eines Heliconia-Blattes etwa ein bis zwei Meter über dem Boden befestigt ist. Die Nester befinden sich oft in der Nähe eines Baches, eines Wasserfalls oder am Straßenrand und sind erstaunlich leicht zu finden. Die Brutzeit beträgt 17 Tage und 23 weitere Tage bis zum Ausfliegen, und diese Art kann bis zu vier Mal in einer Saison nisten. Das Männchen dieses aggressiven und neugierigen Kolibris hilft beim Bau und der Verteidigung des Nests, brütet aber nicht die Eier aus. Zumindest regional (z.B. in Kolumbien) brütet die Art das ganze Jahr über.

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Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Erhaltung

Der Rotschwanz-Schattenkolibri gilt als „nicht gefährdet“ (least concern). Das 1973 beschriebene Taxon Threnetes grzimeki (von Augusto Ruschi zu Ehren von Bernhard Grzimek benannt) gilt heute als immatures Männchen des Rotschwanz-Schattenkolibris. Auch die vom selben Autor beschriebene Unterart Glaucis hirsuta abrawayae Ruschi, 1973, die er Joseph Paul Abravaya (geb. 1945) widmete, wird heute als Synonym zur Nominatform betrachtet.

Referenzen

1. Rotschwanz-Schattenkolibri artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Rotschwanz-Schattenkolibri
2. Rotschwanz-Schattenkolibri auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22686911/93130811
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/705744

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