Die Purpurschwalbe (Progne subis) ist eine amerikanische Singvogelart.
Mit 20 cm Länge ist die Purpurschwalbe der größte Vertreter der Schwalben in Nordamerika. Während das Männchen ein metallisch glänzendes schwarz-blaues Gefieder besitzt, ist das Weibchen oberseits schwarz-blau und unterseits grau gefärbt. Die oben grau-braunen und unten weißlichen Jungvögel bekommen im ersten Winter purpurfarbene Federn. Der Schwanz der Purpurschwalbe ist gegabelt.Sie fängt Insekten in der Luft und trinkt sogar im Flug, indem sie dicht über der Wasseroberfläche fliegt und mit dem Schnabel Wasser aufnimmt.
Die Purpurschwalbe brütet von Südkanada bis Mexiko und überwintert im Amazonasbecken. Sie lebt in verschiedenen Lebensräumen, sowohl urbanen und landwirtschaftlichen Gebieten als auch lichten Wäldern und Regenwäldern.
Purpurschwalben sind tagaktive, soziale Vögel. Sie leben und brüten in Kolonien, ziehen es aber vor, in kleinen Gruppen oder paarweise auf Nahrungssuche zu gehen. Diese Vögel sind flinke Jäger und ernähren sich von einer Vielzahl von geflügelten Insekten. Sie ernähren sich hauptsächlich durch Falkenjagd, eine Strategie, bei der sie Insekten im Flug fangen. Seltener kommen sie auf den Boden, um Insekten zu fressen. Purpurschwalben wandern im Frühjahr nach Nordamerika, um dort zu brüten. Ältere Männchen wandern in der Regel zuerst und verlassen die Überwinterungsgebiete Ende Dezember oder Anfang Januar, gefolgt von älteren Weibchen. Jüngere Vögel (erste Jährlinge) kommen in der Regel bis zu zwei Monate später in den Brutgebieten an. Wenn die Brutsaison vorbei ist, ziehen die Purpurschwalben in den Süden. Einige Vögel ziehen bereits im Juli ab, andere bleiben bis Oktober. Die Tierwanderung erfolgt in der Regel über den Landweg, durch Mexiko und Mittelamerika. Wenn sie nicht brüten, bilden Schwalben große Schwärme und übernachten in großer Zahl zusammen. Dieses Verhalten beginnt kurz vor der südlichen Tierwanderung und setzt sich in den Winterquartieren fort. Purpurschwalben sind ziemlich laut, sie zwitschern und geben Geräusche von sich, die man als Glucksen, Klappern und Krächzen beschreiben kann. Die verschiedenen Rufe werden als "kehlig und voll" beschrieben und können als 'tchew-wew', 'pew pew', 'choo', 'cher', 'zweet' und 'zwrack' wiedergegeben werden. Die Männchen haben einen gurgelnden und gutturalen Balzgesang, einen Dämmerungsgesang und sogar einen Untergesang, der am Ende der Brutzeit verwendet wird.
Purpurschwalben sind Fleischfresser (Insektenfresser). Ihre Ernährung besteht aus verschiedenen Insekten wie Feuerameisen, Wanzen, Fliegen, Schmetterlingen, Libellen, Heuschrecken, Grillen, Motten, Wespen, Bienen, Zikaden, einigen Spinnen und Termiten.
Während die Purpurschwalbe im Osten fast ausschließlich in Nistkästen brütet, nützt sie anderswo verlassene Spechthöhlen, Löcher in Kakteen und Bäume und sogar Felsklippen zum Nisten. Die Brutpaare, die lebenslang zusammenbleiben, bauen gemeinsam ein napfförmiges Nest aus Schlamm und Pflanzenmaterial. Das Weibchen brütet alleine bis sieben Eier rund zwei Wochen lang aus. Das Männchen hilft wieder bei der Aufzucht der Jungvögel. Diese werden nach vier Wochen flügge, werden aber noch weitere zwei Wochen von den Eltern mit Futter versorgt.
Purpurschwalben erlitten im 20. Jahrhundert einen schweren Bestandseinbruch, der durch die Freisetzung und Ausbreitung von europäischen Staren in Nordamerika verursacht wurde. Stare und Haussperlinge konkurrieren mit den Schwalben um Nisthöhlen; sie töten auch erwachsene Schwalben, übernehmen das Nest und entfernen Eier oder bleiben als Jungtiere zurück. Wo sich Purpurschwalben einst zu Tausenden versammelten, waren sie in den 1980er Jahren so gut wie verschwunden. Heute sind diese Vögel einer einzigartigen Bedrohung für ihr langfristiges Überleben ausgesetzt. Fast alle östlichen Arten nisten ausschließlich in künstlichen Nistkästen und "Eigentumswohnungen", die von menschlichen "Vermietern" zur Verfügung gestellt werden. Die Zahl der Vermieter, die Nistplätze anbieten, nimmt stetig ab. Eine Studie ergab, dass fast 90 % der Vermieter 50 Jahre alt oder älter waren und dass die jüngeren Generationen weder den gleichen Enthusiasmus an den Tag legen noch über die Ressourcen verfügen, um Schwalbenunterkünfte für die Art bereitzustellen.
Laut What Bird beläuft sich die Gesamtpopulation der Purpurschwalbe auf 11.000.000 Individuen. Laut der Ressource All About Birds beträgt die Gesamtpopulation der Art 7 Millionen Vögel. Insgesamt wird die Purpurschwalbe derzeit auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.
Purpurschwalben ernähren sich hauptsächlich von verschiedenen Insekten und spielen eine wichtige Rolle als Schädlingsbekämpfer. Diese Vögel dienen auch als Nahrung für lokale Prädatoren wie Falken, Stare, Eulen, Möwen, Krähen, Schlangen, Waschbären, Reiher, Eichhörnchen und Hauskatzen.
