Sandhügelkranich
Der Kanadakranich (Antigone canadensis, Syn.: Grus canadensis), der abgeleitet von der englischen Bezeichnung „Sandhill Crane“ gelegentlich auch als Sandhügelkranich bezeichnet wird, ist eine Vogelart aus der Familie der Kranichvögel. Er kommt in Nordamerika und im äußersten Nordosten Asiens vor. Der Kanadakranich ist gleichmäßig graubraun gefärbt. Ausgewachsene Vögel haben am Vorderkopf eine rote Partie, weiße Wangen und einen langen, spitzen Schnabel.
Der Bestand wird weltweit auf 650.000 Tiere geschätzt. Während die Unterarten Kleiner Kanadakranich (G.c. canadensis) und Gewöhnlicher Kanadakranich (G. c. rowani) als nicht bedroht gelten, ist der Bestand der Mississippi-Kraniche (G. c. pulla) aufgrund der Verschmutzung des Flusses stark zurückgegangen. Von dieser Unterart werden nur noch 120 bis 300 Altvögel gezählt.
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TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
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PflanzenfresserPflanzenfresser sind als Primärkonsumenten eine der Gruppen, in die die Ökologie die Konsumenten einteilt. Die nächsthöhere trophische Ebene stelle...
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SemiaquatischSemiaquatische Tiere sind Tiere, die hauptsächlich oder teilweise terrestrisch leben, aber einen großen Teil ihrer Zeit schwimmend oder anderweitig...
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Watende VögelWatende Vögel suchen entlang von Küsten und Watten auf der Suche nach kleinen, im Wasser lebenden Beutetieren, die im Schlamm und Sand kriechen ode...
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NestflüchterSe
SegelflugSegelflug-Vögel können den Flug ohne Flügelschlag aufrechterhalten, indem sie aufsteigende Luftströme nutzen. Viele Gleitflug-Vögel sind in der Lag...
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RevierDas Revier eines Tieres wird oft auch Territorium genannt und bezeichnet ein Habitat, das ein Tier oder eine Gruppe von Tieren durch Territorialver...
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Ansammlung bildendOv
OviparieAls ovipar bezeichnet man Tiere, die Eier legen. Der Oviparie steht die Viviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen kein...
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MonogamMonogamie bezeichnet bei Tieren eine lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art. Beim Menschen ist mit dem...
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SozialSc
SchwarmbildendSchwarmbildende Vögel sind Vögel, die sich zur Nahrungssuche versammeln oder gemeinsam reisen. Schwarmbildende Vögel werden typischerweise mit Tier...
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Glückliche TiereEin Geschlechtsdimorphismus besteht nicht. Die Körperlänge reicht von 88 bis 120 Zentimetern, die eigentliche Körperlänge beträgt davon vierzig bis fünfzig Zentimeter. Die Weibchen sind in der Regel etwas kleiner als die Männchen. Ihre Flügelspannweite liegt zwischen 160 und 210 Zentimetern. Sie erreichen ein Gewicht von 3–6 kg. Die Iris ist orange bis braunorange, Der Schnabel ist braun. Die Beine und Füße sind dunkelgrau.
Stirn und Scheitel des Kanadakranichs sind nicht befiedert, sondern weisen nur spärliche und kurze haarförmige Borsten auf. Das Kinn und die Kehle sind weiß, das übrige Gefieder ist rauchgrau, wobei die Körperoberseite etwas dunkler ist als die Körperunterseite. Abgenutztes Gefieder hat häufig eine braune Tönung. In der Mauserzeit färbt sich das Gefieder durch im Wasser enthaltene Eisenoxide, so dass das Rückengefieder einen rostroten Anflug hat.
Frisch geschlüpfte Dunenjunge sind an der Kopfoberseite, dem hinteren Hals, dem Rücken und den Flügeln kastanienbraun. Die Körperoberseite, die Brust und die Halsvorderseite sind deutlich heller und weisen einen rötlichen Anflug auf. Der Bauch und die Kehle sich grau weißlich. Das zweite Dunenkleid ähnelt dem ersten, ist aber insgesamt weniger kontrastreich.
Im Jugendkleid weisen die Jungvögel zunächst einen rötlichen Kopf und Hals auf. Die Körperoberseite ist rötlich gelbgrau und die Körperunterseite schmutzig grau. Im ersten Herbst-Winter-Kleid haben Jungvögel einen grauen Hals und Kopf. Der Kopf ist zu diesem Zeitpunkt noch vollständig befiedert. Die nackte Stirn und der nackte Scheitel, der für adulte Kanadakraniche charakteristisch ist, erscheinen bei Jungvögeln erstmals, wenn sie ihr erstes Frühjahrskleid tragen. Jungvögel ähneln nun bereits weitgehend den Altvögeln, sie weisen aber noch einzelne rötliche Federn auf. Im zweiten Herbstkleid ist der nackte Hautbereich auf Stirn und Scheitel vollständig ausgebildet.
Der Kanadakranich ist die am weitesten verbreitete Kranichart. Die Brutgebiete der Kanadakraniche liegen in den Marsch- und Sumpfgebieten sowie den Savannen und Prärien des zentralen und nördlichen Kanadas, in Alaska, in einigen Teilen des Mittleren Westens und südlichen Ostens der USA sowie im Nordosten Asiens. Das Hauptbrutgebiet der Art liegt in Nordamerika. Im Nordosten Asiens reicht das Brutgebiet von Uelen bis zu den Niederungen von Kolyma und Alaseja im Westen und bis zur Kamtschatkalandenge und den Niederungen des Flusses Penshina im Südosten.
In Asien besiedelt der Kanadakreich ein breites, für flache und hügelige Tundren typisches Spektrum an Biotopen. Zu diesen zählen Moos-Grasniederungen an Seen mit Wollgrasbülten, Hänge und Ausläufer niedriger Kuppen in der Gebirgstundra, sumpfige Moos-Seggen-Strauch-Hügeltundra, subarktische Moos-Seggen-Zwergstrauch-Bültenflächen mit niedrigen Weiden, Krähenbeeren-, Porst-, Trunkelbeeren und Erlensträuchern, die Sohlen von Gebirgstälern sowie die Mündungsgebiete großer Flüsse und Hügel umgebende Ebenen. In Asien nutzen sie selten Regionen, die in Höhen über 500 Metern liegen sowie Hänge, die eine größere Neigung als 25–30° aufweisen und Ebenen, die im Frühjahr überflutet werden.
Kanadakraniche sind tagaktive Vögel. Sie leben normalerweise in Paaren und Familiengruppen. Manchmal schließen sie sich mit nicht gepaarten Kranichen in Überlebensgruppen zusammen, um gemeinsam zu schlafen und zu fressen. Wenn sich ein vogelartiger Prädator nähert, fliegt der Kanadakranich auf ihn zu und stößt ihn mit den Füßen. Handelt es sich bei dem Prädator um ein Säugetier, bewegt er sich mit ausgebreiteten Flügeln auf das Tier zu und richtet seinen Schnabel auf es. Wenn es sich nicht abschrecken lässt, greift der Kranich an, zischt, sticht mit dem Schnabel und tritt mit den Füßen zu. Kanadakraniche kommunizieren vor allem mit Hilfe von Lautäußerungen und körperlichen Darbietungen. Erwachsene Kraniche können mehr als ein Dutzend verschiedene Rufe von sich geben, die als "Triller", "Schnurren" und "Rasseln" beschrieben werden. Häufig geben sie einen lauten, trompetenden Ruf von sich, der an ein gerolltes "r" in der Kehle erinnert, und sind weithin zu hören. Verpaarte Kranichpaare rufen im Einklang. Die Kraniche stehen dicht beieinander und rufen in einem synchronisierten und komplexen Duett. Das Weibchen macht zwei Rufe für jeden vom Männchen.
Kanadakraniche nutzen ein großes Spektrum von Insekten, Wasserpflanzen, Wirbellosen und Nagetieren sowie Samen und Beeren als Nahrungsgrundlage. Sie ernähren sich jedoch überwiegend pflanzlich. So besteht beispielsweise auf der Tschuktschen-Halbinsel die Sommernahrung überwiegend aus den Beeren der Krähenbeere. Daneben fressen die Kanadakraniche auch Molte- und Preiselbeeren. Ergänzt wird diese Nahrung durch Insekten und Nagetiere. In Alaska und im Norden Kanadas fressen Kanadakraniche neben diversen Beerenarten auch Fische, Mollusken und fliegende Insekten. Sie fressen auch die Eier und Jungen von Schneegänsen und Schneehühnern.
Überwinternde Kanadakraniche ernähren sich hauptsächlich von Weizen, Gerste und Maiskörnern, die sie auf abgeernteten Feldern finden. Daneben fressen sie tierische Nahrung in Form von Nagetieren, Fischen, Kriechtieren, Fröschen, Insekten und Mollusken.
Kanadakraniche erreichen die Geschlechtsreife im Alter von drei bis vier Jahren. Sie gehen eine monogame Paarbeziehung ein, die Beziehung ist über mehrere Fortpflanzungsperioden beständig.
Kanadakraniche legen ihre Nester in Feuchtgebieten in der Ufervegetation an. Der Niststandort ist in der Regel eine trockene Stelle. Selbst in stark versumpften Moos-Seggen-Tundren bauen die Kraniche ihre Nester auf kleinen Erhebungen, die oft von Wasser umgeben sind. Die Nester sind in ihrer Bauweise auffallend unterschiedlich. Vögel, die in den Prärien und Savannen brüten, bauen häufig keine Nester, sondern legen ihre Eier auf den bloßen Boden. In der Regel sind die Nester jedoch ein gut festgestampfter Haufen trockener Seggen- und Wollgrasstengel, die meist mit verschiedenen Kräutern und Gräsern vermischt sind und in die Zweige kleiner Sträucher sowie Moos- und Flechtenbüscheln eingebaut sind. In seltenen Fällen sind die Nester sehr massiv. Sie bestehen dann aus verhältnismäßig dicken Zweigen von Weiden und Zwergbirken, die mit Hilfe von trockenem Moos- und Flechtenbüschen gebaut sind.
Das Nest wird nur einmal benutzt. Kanadakraniche bauen jedes Jahr ein neues Nest.
Das Vollgelege besteht aus zwei Eiern. Die Eischale ist grünlich oder bräunlich bis olivgrün mit rotbraunen Flecken unterschiedlicher Größe, Form und Dichte. Beide Elternvögel brüten. Die Inkubationszeit beträgt 29 bis 30 Tage.
Anders als beispielsweise beim Mönchskranich gibt es eine Nestlingskonkurrenz. Allerdings führt diese nicht notwendigerweise zum Tod eines der beiden Jungtiere. Der Zweikampf endet, wenn die Dominanz einer der beiden Jungvögel feststeht. In der Regel wächst jedoch nur ein Jungvogel heran.
Sobald die Jungvögel das Nest verlassen haben, streift die Familie weit in ihrem Brutrevier an. Mit etwa anderthalb Monaten sind die Jungvögel flügge und beginnen mit ihren Elternvögeln die Migrationen vor dem Herbstzug.
Die Entwicklung in der Umgebung der Rast- und Überwinterungsgebiete des Kanadakranichs könnte sich sehr nachteilig auf die Zugvögel auswirken. Da sie sich in großer Zahl in relativ kleinen Gebieten aufhalten, sind diese Vögel besonders anfällig für Bedrohungen wie Lebensraumverschlechterung und -verlust. Viele Kraniche werden auch wegen ihrer Nahrung gejagt. Die Störung durch den Menschen während der Brutzeit und der Aufzucht der Küken führt dazu, dass die Nester aufgegeben werden und die Jungvögel verloren gehen.
Die Gesamtpopulation des Kanadakranichs liegt bei etwa 670.000-830.000 Individuen, was ungefähr 450.000-550.000 geschlechtsreifen Individuen entspricht. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, und ihr Bestand nimmt zu.
Kanadakraniche haben Einfluss auf die Arten, die sie bejagen. Junge oder kranke Kraniche bieten Nahrung für Prädatoren.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...