Die Schneegans (Anser caerulescens) ist eine den Feldgänsen zugehörige Echte Gans und gehört somit zur Familie der Entenvögel. Nach neueren molekulargenetischen Untersuchungen wird sie manchmal auch in eine eigene Gattung (Chen) gestellt. Die Art wurde erstmals 1758 von Carl von Linné in seinem Werk Systema Naturae beschrieben. Es werden mit der Kleinen Schneegans (A. c. caerulescens) und der Großen Schneegans (A. c. atlanticus) zwei Unterarten unterschieden. Bei der Kleinen Schneegans tritt außerdem eine natürliche Farbmutante auf, die ein blaugraues Gefieder hat. Diese wird auch als Blaue Schneegans bezeichnet. Das dunkle Gefieder vererbt sich dominant. Schneegänse zeigen jedoch eine Präferenz für die Verpaarung mit farbgleichen Partnern, so dass sich die rezessive weiße Form erhält.
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TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
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PflanzenfresserPflanzenfresser sind als Primärkonsumenten eine der Gruppen, in die die Ökologie die Konsumenten einteilt. Die nächsthöhere trophische Ebene stelle...
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BlattfresserIn der Zoologie ist ein Blattfresser ein Pflanzenfresser, der sich auf das Fressen von Blättern spezialisiert hat. Reife Blätter enthalten einen ho...
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GrassfresserIn der Zoologie ist ein Grassfresser (nicht zu verwechseln mit einem Körnerfresser) ein pflanzenfressendes Tier, das sich hauptsächlich von Gras er...
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SemiaquatischSemiaquatische Tiere sind Tiere, die hauptsächlich oder teilweise terrestrisch leben, aber einen großen Teil ihrer Zeit schwimmend oder anderweitig...
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WasservögelNe
NestflüchterWe
WeidegängerWeidegang ist eine Fütterungsmethode, bei der ein Pflanzenfresser Pflanzen wie Gräser oder andere mehrzellige Organismen wie Algen frisst. In der L...
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TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Re
RevierDas Revier eines Tieres wird oft auch Territorium genannt und bezeichnet ein Habitat, das ein Tier oder eine Gruppe von Tieren durch Territorialver...
An
Ansammlung bildendOv
OviparieAls ovipar bezeichnet man Tiere, die Eier legen. Der Oviparie steht die Viviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen kein...
Mo
MonogamMonogamie bezeichnet bei Tieren eine lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art. Beim Menschen ist mit dem...
Sc
SchwarmbildendSchwarmbildende Vögel sind Vögel, die sich zur Nahrungssuche versammeln oder gemeinsam reisen. Schwarmbildende Vögel werden typischerweise mit Tier...
So
SozialKo
KolonieAls Kolonie bezeichnet man in der Zoologie und der Mikrobiologie eine Gruppe von Lebewesen, die in unmittelbarer Nähe zueinander leben und deren Si...
Ti
TierwanderungDie Tierwanderung ist die relativ weiträumige Bewegung einzelner Tiere, meist auf saisonaler Basis. Sie ist die häufigste Form der Migration in der...
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beginnt mitVon den Schneegänsen gibt es zwei Färbungsphasen. Die eine ist bis auf die schwarzen Handschwingen und die aschgrauen Handdecken schneeweiß. Die andere ist bis auf den weißen Kopf und Hals sowie den hellen und weißen Hinterbauch blaugrau gefärbt. Wegen dieser Farbvarianten kommt es neben der Artenunterteilung auch zu einer zusätzlichen Einteilung anhand der Farben:
Zwischen der weißen und blauen Phase kommen aber auch Übergänge vor. Bei beiden Phasen ist der Schnabel der Gänse rot und schwarz. Die Füße sind rötlich. Die Beziehungen der beiden Farbvarianten sind recht verwickelt. Beide Varianten treten aber auch manchmal als Nachkommen desselben Elternpaares auf.
Bei den Schneegänsen sehen Männchen und Weibchen sehr ähnlich aus, die Jungtiere sind meist gräulich gefärbt. Schneegänse werden etwa 60 bis 75 cm lang, haben eine Flügelspannweite von 150 cm und wiegen 2,5 bis 4 kg. Sie können bis zu 20 Jahre alt werden.
Ihr Ruf ist ein weiches, leicht ansteigendes und gackerndes go go go, auch koik oder goaa und gä-gä-gä. Warnrufe sind von der Lauthöhe tiefer und klingen wie angk-ak-ak-ak. Der Flugruf ist einsilbig, kurz und rau und wird mit krä oder krähk lautmalerisch umschrieben.
Die Schneegans brütet im nordwestlichen Grönland, im nördlichen Kanada und nordöstlichen Sibirien, verbringt als Zugvogel aber den Winter weiter südlich, vor allem in den Vereinigten Staaten, gelegentlich aber auch noch weiter im Süden. Selten findet man sie auch in Europa. Bei diesen Gänsen dürfte es sich in der Regel um Gefangenschaftsflüchtlinge und seltener um Irrgäste handeln. In Europa vergesellschaften sie sich meist mit anderen wilden Gänsen. Schneegänse versammeln sich oft in großen, manchmal viele Tausende Vögel umfassenden Scharen.
Der Zug nach Süden beginnt normalerweise Ende August und Anfang September. Ihre Überwinterungsplätze erreichen sie ab Anfang Oktober. Die Zugbewegung Richtung Norden setzt ab Februar ein und hat ihren Höhepunkt zu Beginn des Aprils. Ihre Brutgebiete erreichen sie im späten Mai.
Schneegänse sind tagaktiv und neigen dazu, tagsüber zu fressen und aktiv zu sein. Oft leben sie in sehr großen, lauten Schwärmen. Sie kommunizieren mit Hilfe von Lauten über Revierangelegenheiten, um die Rangordnung festzulegen und um sich mit Nachkommen und Artgenossen zu verständigen. Sie sind sehr stimmgewaltig und können oft aus mehr als einer Meile Entfernung gehört werden. Während der Tierwanderung ziehen sie in großen Schwärmen mit vielen Familien zusammen. Sie fliegen sowohl bei Tag als auch bei Nacht und kehren in der Regel Jahr für Jahr zu denselben Nistplätzen zurück.
Im sommerlichen Brutgebiet bilden arktische Gräser den Grundstock der Nahrung. Im arktischen Kanada spielt beispielsweise die Segge Carex stans eine wichtige Rolle in der Ernährung. Auf der Wrangelinsel sind die vegetativen Teile von Dupontia fischeri und Pleuropogon sabini bedeutend. Grundsätzlich sind Schneegänse jedoch sehr flexibel in ihrer Nahrungsweise und fressen jede beliebige Pflanze. Dazu zählen auch die Blätter und Triebe von Weiden, Moosen und Flechten. Einen geringen Anteil in der Ernährung haben auch kleine Wirbellose des Salz- und Süßwassers. Im Überwinterungsgebiet fressen Schneegänse auch Sämereien und Wurzelstücke.
Männchen und Weibchen schließen sich auf Lebenszeit zusammen. In ihrem gesamten Fortpflanzungszyklus ist die Schneegans auf den kurzen arktischen Sommer eingestellt. Die Brutsaison beginnt wegen des arktischen Sommerklimas erst etwa Ende Mai. Die Tiere treffen schon fest verpaart am Zielort ein und beginnen sofort mit dem Bau der Nester. Ihr Fortpflanzungsdrang ist zu dem Zeitpunkt so hoch, dass sie nicht selten schon Eier an der Küste auf dem Weg zu den Brutplätzen ablegen.
Schneegänse sind Koloniebrüter. Große Teile der Population nutzen feste Brutplätze. Auf der sibirischen Wrangelinsel ist die Hauptkolonie beispielsweise eine trockene, von Bergen umgebene Niederung, die etwa 20 Kilometer von der Küste entfernt liegt. Durch sie verläuft der Oberlauf des Flusses Tundrawoja sowie einige kleinere Bäche. Die 13 × 14 Kilometer große Niederung ist verhältnismäßig windgeschützt und von kleinen Grasflächen durchsetzt. Die Nistdichte beträgt an vielen Stellen, die frühzeitig schneefrei werden, mehr als 90 Nester pro Hektar. An Stellen, an denen der Schnee erst verhältnismäßig spät wegtaut, sinkt die Nestdichte auf drei bis vier Nester pro Hektar. Die Vegetation ist auch bedingt durch die ständige Düngung durch die Gänse etwas üppiger und zeichnet sich durch 20 bis 30 Zentimeter hohe Weidensträucher sowie einen dichten Bewuchs mit Dryas punctata aus.
Die Nester werden in Bodenmulden angelegt und mit Flechten und kleineren Pflanzenteilen, im Inneren auch mit Daunenfedern ausgekleidet. Das Weibchen legt Anfang Juni etwa 4 bis 6 weiße mattglänzende Eier und brütet für etwa 21 Tage. Dies ist eine verhältnismäßig kurze Brutzeit. Nach dem Schlüpfen brauchen die Jungvögel etwa sechs Wochen, bis sie flügge sind. Parallel durchlaufen die Elternvögel ihre Mauser. Ähnlich wie die kurze Brutzeit ist auch der Mauserverlauf an den kurzen arktischen Sommer angepasst. Er findet innerhalb einer verhältnismäßig kurzen Zeitspanne statt. Im Unterschied zu anderen Gänsen vollzieht sich die Mauser sowohl bei brütenden als auch bei den nicht fortpflanzungsfähigen Gänsen gleichzeitig. Ende August sind sie und ihre Jungtiere wieder flugfähig und ziehen in ihr Überwinterungsgebiet. Ein- und zweijährige Vögel, die noch nicht selbst brüten, bleiben meist mit ihren Eltern zusammen. Mit drei Jahren erlangen die Jungvögel selbst die Geschlechtsreife.
Die Art ist als Ganzes derzeit nicht gefährdet. In Japan, wo sie einstmals zahlreich vorkam, ist sie jedoch mittlerweile selten geworden. Auch die Bestände auf der Wrangelinsel nehmen stark ab. In Nordostasien hat sich ihr Verbreitungsgebiet stark verändert. Noch im 18. Jahrhundert kamen Schneegänse in den Tundren Sibiriens sehr häufig vor. Ihr Brutgebiet erreichte sogar die Mündung des Ob. Seit dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts hat in Nordasien ein Rückgang der Bestände und eine Verkleinerung des Brutareals eingesetzt. Die Art fehlt in Teilen des asiatischen Festlands und auf einer Reihe nordasiatischer Inseln mittlerweile völlig.
Die Schneegans ist neben der Kanadagans die häufigste in Nordamerika vorkommende Gänseart. Seit den 1960er Jahren zeigt sie in Nordamerika sehr starke Zuwachszahlen. Ende der 1960er Jahre betrug die geschätzte Weltpopulation 1,6 Millionen Individuen. Im Jahre 1995 zählte man fünf Millionen Schneegänse in Nordamerika und weitere 70.000 in Sibirien. In einigen ihrer Brutgebiete hat sie die maximale Bevölkerungsdichte bereits erreicht. Die empfindliche Grasnarbe zeigt hier gelegentlich schon Merkmale einer Überbeweidung.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation der Schneegans auf etwa 5.300.000-6.200.000 Individuen. Die europäische Population wird auf 1.000-2.000 Paare geschätzt, was etwa 2.000-4.000 geschlechtsreifen Individuen entspricht. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, und ihr Bestand nimmt heute zu.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...