Große hasenmaul
Das Große Hasenmaul (Noctilio leporinus) ist eine Fledermausart aus der Familie der Hasenmäuler, welche in Zentral- und Südamerika beheimatet ist.
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NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
Fl
FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
Fi
FischfresserAls Fischfresser oder piscivore Tiere bezeichnet man jagende Tiere, die sich vorwiegend oder ausschließlich von Fischen ernähren. Zu dieser Gruppe ...
In
InsektenfresserEin Insektenfresser ist eine fleischfressende Pflanze oder ein Tier, das Insekten frisst. Ein alternativer Begriff ist Entomophage, der sich auch a...
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Vi
ViviparieViviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
Ba
BaumbewohnerBaumbewohnende Fortbewegung ist die Fortbewegung von Tieren in Bäumen. In Lebensräumen, in denen Bäume vorhanden sind, haben sich die Tiere so entw...
Pr
PrädatorPrädatoren sind Tiere, die andere Organismen, ihre Beute, töten und fressen. Raubtiere können aktiv nach Beute suchen oder sie verfolgen oder auf s...
Ko
KolonieAls Kolonie bezeichnet man in der Zoologie und der Mikrobiologie eine Gruppe von Lebewesen, die in unmittelbarer Nähe zueinander leben und deren Si...
Se
Sehr sozialKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
G
beginnt mitDas Große Hasenmaul ist wie der Name besagt die größere der beiden Arten der Hasenmäuler. Die Gesamtlänge beträgt 119–127 mm, die Unterarmlänge 81,6–88,1 mm, wobei die Männchen größer sind als die Weibchen. Die Wangen bilden im Maul durch den ausgeweiteten Backenmuskel (Musculus buccinator) eine Art Tasche, welche auch beim Kleinen Hasenmaul (Noctilio albiventris) vorhanden ist. Die Ohren sind schmal und spitz zulaufend, der Tragus besitzt fingerartige Auswüchse. Die Füße sind stark vergrößert (32–34 mm), der Calcar ist lang und knochenartig und die Krallen lang und robust. Das Fell ist extrem kurz, wobei die Farbe zwischen einem blassen Orange über braun zu grau variiert. Ein deutlicher, heller Streifen verläuft vom Kopf über den Rücken. Das Bauchfell ist meist weißlich bis hell orange.
Das Große Hasenmaul kommt von Mexiko bis Norden Argentiniens, sowie auf den Großen und Kleinen Antillen vor. Die Art wird von der IUCN als ungefährdet eingestuft.
Das Große Hasenmaul ist wie die meisten anderen Fledermäuse nachtaktiv. Die Hauptaktivitätszeit unterscheidet sich von der des Kleinen Hasenmauls, welches zwei durch eine lange Pause getrennte Aktivitätsperioden hat. Das Große Hasenmaul jedoch ist durch die ganze Nacht hindurch aktiv, was die Koexistenz der beiden Schwesterarten durch Vermeidung von Nahrungskonkurrenz ermöglicht.
Das Große Hasenmaul ernährt sich primär von Fischen. Die stark verlängerten Füße dienen dabei als eine Art Rechen, mit denen die Fledermaus im Flug die Wasseroberfläche von Seen, großen Flüssen und Buchten durchkämmt. Befindet sich die Beute nahe genug an der Wasseroberfläche, so kann das Große Hasenmaul sie auch mithilfe von Echoortungsrufen entdecken und gezielt aus dem Wasser fischen. Gefangene Fische werden kurz gekaut und in die Backentasche verfrachtet. Nebst Fischen frisst das Große Hasenmaul jedoch besonders während der Regenzeit auch Insekten, welche es von der Wasseroberfläche aufsammelt. Ein ähnliches Verhalten wurde bei anderen Fledermausarten wie der Schwesterart, dem Kleinen Hasenmaul, sowie Myotis vivesi bekannt. Man geht davon aus, dass sich die fischfressende Lebensart des großen Hasenmauls aus der Jagd nach Insekten auf der Wasseroberfläche entwickelt hat. Tatsächlich zeigen molekulargenetische Analysen, dass sich das große Hasenmaul vor etwa 0,28–0,7 Millionen Jahren aus einer Art entwickelte, die dem Kleinen Hasenmaul ähnlich sah.
Über die Fortpflanzung des Großen Hasenmauls ist nur wenig bekannt. Die Weibchen gebären pro Jahr jeweils ein einziges Jungtier. Tragende Weibchen wurden zwischen Dezember und April, sowie im Juli und August beobachtet, Geburten zwischen Februar und Oktober. Die Paarung findet im Herbst und Winter statt. Die Männchen besitzen taschenartige Hautlappen rund um das Skrotum, welche einen moschusartigen Geruch verströmen, der wahrscheinlich eine Rolle bei der Balz spielt.
Große Hasenmaul-Fledermäuse gelten derzeit nicht als bedroht, aber sie leiden unter Wasserverschmutzung, Verfolgung, wechselnden Wasserständen, Störungen in Höhlen und Abholzung.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtgröße der Population der Großen Hasenmaul-Fledermaus. Derzeit wird diese Art in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft.