Amazonas-Manati

Amazonas-Manati

Amazonas-, Fluss-manati

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
SPEZIES
Trichechus inunguis
Populationsgrösse
8,000-30,000
Lebensdauer
12.5-30 years
Höchstgeschwindigkeit
22
14
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
450
990
kglbs
kg lbs 
Länge
3
10
mft
m ft 

Der Amazonas- oder Fluss-Manati (Trichechus inunguis) ist eine Seekuhart aus der Familie der Rundschwanzseekühe (Trichechidae). Er ist die kleinste der drei Arten dieser Familie und die einzige, die ausschließlich im Süßwasser lebt.

Ta

Tagaktiv

Na

Nachtaktiv

Pf

Pflanzenfresser

Gr

Grassfresser

Bl

Blattfresser

Wa

Wasser

Ne

Nestflüchter

An

Ansammlung bildend

Vi

Viviparie

We

Weidegänger

So

Sozial

Ti

Tierwanderung

A

beginnt mit

Aussehen

Amazonas-Manatis unterscheiden sich von den anderen Rundschwanzseekühen durch den zierlicheren, schlankeren Körperbau sowie durch eine auffällige weiße oder rosafarbene Zeichnung an Brust und Bauch. So werden erwachsene Tiere nicht länger als 2,8 Meter und erreichen höchstens 480 Kilogramm Gewicht. In ihrem Körperbau gleichen sie den anderen Seekühen: der Rumpf ist rund und stämmig, die Fluke (Schwanzflosse) ist rund und die hinteren Gliedmaßen fehlen. Die Vordergliedmaßen sind zu Flossen umgebildet; diese sind aber länger als bei den beiden anderen Manati-Arten und die Nägel fehlen. Der Schädel ist im Vergleich zu den anderen Arten eng und langgestreckt. Wie bei allen Seekühen sind die Augen klein, ebenso die Ohröffnungen und eine äußere Ohrmuschel ist nicht vorhanden. Die dicke Haut ist grau gefärbt und mit farblosen, borstenartigen Haaren versehen.

Video

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Biogeografische Bereiche

Amazonas-Manatis sind in weiten Teilen des Amazonasbeckens im nördlichen Südamerika beheimatet. Sie finden sich sowohl in einigen Amazonaszuflüssen in Ecuador, Peru, Bolivien, Venezuela und Kolumbien als auch im Amazonas selbst und etlichen seiner Nebenflüsse, darunter dem Purús, dem Rio Negro, dem Madeira, dem Xingú und dem Tocantins. Berichte über Amazonas-Manatis gibt es auch vom Essequibo in Guyana, hingegen dürften die Sichtungen im Orinoco nicht zutreffend sein.

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Als Habitat bevorzugen sie Schwarzwässer, Altwässer oder Lagunen; sie halten sich dabei in Gewässern mit 22 bis 30 °C auf.

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Amazonas-Manati Lebensraum-Karte

Klimazonen

Amazonas-Manati Lebensraum-Karte
Amazonas-Manati
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Gewohnheiten und Lebensstil

Amazonas-Manatis leben oft in kleinen Familiengruppen von vier bis acht Tieren. Sie sind sowohl tag- als auch nachtaktiv und verbringen wie alle Seekühe ihr gesamtes Leben im Wasser. Üblicherweise tauchen sie mehrmals pro Minute auf, um zu atmen, können aber bis zu 14 Minuten unter Wasser bleiben. Sie unternehmen Wanderungen, die mit dem jahreszeitlichen Nahrungsangebot in Zusammenhang stehen. In der Trockenzeit begeben sie sich in tiefere Seen und Flüsse, dabei kann es zu regelrechten Massenansammlungen kommen; so finden sich alljährlich im westbrasilianischen Lago Amana etwa 1000 Manatis ein, um dort die Trockenzeit zu verbringen.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Die Nahrung dieser Tiere besteht aus Wasserpflanzen wie Vallisnerien, Hornblatt, Wassersalat, Pfeilkraut und anderen. Vor allem in der Regenzeit fressen sie täglich große Mengen an Pflanzen und legen dabei Vorräte an; damit können sie in der Trockenzeit längere Zeit ohne Nahrung auskommen.

Paarungsgewohnheiten

Vor allem zwischen Februar und Mai, wenn die Wasserstände im Amazonasbecken steigen, werfen die Kühe nach rund einjähriger Tragzeit ein einzelnes Jungtier. Neugeborene wiegen 10 bis 15 Kilogramm. Die Kälber bleiben bis zu zwei Jahre bei der Mutter. Die Lebensdauer ist nicht genau bekannt; in Gefangenschaft lebten diese Seekühe nicht länger als zwölf Jahre, die potenzielle Lebenserwartung dürfte aber viel höher sein.

POPULATION

Populationsgefährdung

Seit dem 17. Jahrhundert werden Amazonas-Manatis von weißen Siedlern gejagt. Es wird geschätzt, dass zwischen 1780 und 1925 jedes Jahr zwischen 1000 und 2000 Manatis in Amazonien getötet wurden. Danach erhöhte sich die Nachfrage nach der Haut, die zu Leder verarbeitet wurde, und die Tötungszahlen stiegen auf 10.000 pro Jahr an. In den 1960ern sanken diese Zahlen rapide ab, da es nicht mehr genug Seekühe gab. Seit 1973 ist der Fluss-Manati in Brasilien voll geschützt. Die IUCN stuft ihn als gefährdet ein. Weiterhin ist er durch die Zerstörung der Regenwälder, Wilderei, Ersticken in Fischernetzen und illegale Quecksilbereinleitungen in die Flüsse bedroht.

Populationszahl

Obwohl Seekühe in einem großen Gebiet weit verbreitet sind, besteht ein hohes Maß an Unsicherheit über die Gesamtgröße der Population. Laut der Roten Liste der IUCN wurde 1977 ein Minimum von 10.000 Individuen für das Amazonasbecken als Ganzes geschätzt. Gegenwärtig werden Amazonas-Manatis als gefährdet (VU) eingestuft und ihre Zahl geht weiter zurück.

Lustige Fakten für Kinder

  • Obwohl sie langsam und heimlich frisst, kann eine Amazonas-Manati jeden Tag bis zu 8 % ihres Körpergewichts fressen.
  • Obwohl eine Amazonas-Manati winzige Augen hat, kann sie überraschenderweise sehr gut sehen und hat sogar eine Membran, die sie zum Schutz über ihre Augäpfel ziehen kann. Sie hat auch ein ausgezeichnetes Gehör, obwohl sie keine äußeren Ohrstrukturen hat. (Sein Innenohr besteht aus großen Knochen.)
  • Ein Amazonas-Manati hat einen liebenswerten Schnurrbart auf der ganzen Schnauze. Es gibt Hinweise darauf, dass die Seekühe über einen 6. Sinn verfügen, der es ihnen ermöglicht, durch diese Sinneshärchen Druckveränderungen wahrzunehmen.
  • Ein einzigartiges Merkmal der Seekühe unter allen Säugetieren ist der ständige Austausch ihrer Backenzähne, die so genannten "marschierenden Backenzähne". Ständig dringen neue Zähne in den hinteren Teil ihres Mauls ein und ersetzen die alten, abgenutzten Backenzähne im vorderen Teil.
  • Wenn sie schwimmen, machen Seekühe manchmal Saltos unter Wasser oder rollen sich herum und schwimmen sogar kopfüber.
  • "Manatee" kommt von dem Taíno-Wort "manatí" (präkolumbianisches Volk, das in der Karibik lebte), was "Brust" bedeutet.

Coloring Pages

Referenzen

1. Amazonas-Manati artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Amazonas-Manati
2. Amazonas-Manati auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/22102/0

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