Arabische wolf
Der Arabische Wolf ist eine Form des Wolfes, die auf der Arabischen Halbinsel verbreitet ist. Sie wurde zeitweise als eigene Unterart Canis lupus arabs behandelt, die Populationen werden aktuell jedoch dem Eurasischen Wolf (C. l. lupus) zugeordnet.
Der Arabische Wolf ist mit nur 18–20 Kilogramm die leichteste Form des Wolfes und auch die kleinste. Er besitzt ein kurzes, dünnes, meist braunes Fell und große Ohren.
Der Arabische Wolf war einst auf der gesamten Arabischen Halbinsel verbreitet, lebt heute aber nur noch in kleinen Gebieten im Süden Israels, im südlichen und westlichen Irak, in Oman, Jemen, Jordanien, Saudi-Arabien und in einigen Teilen der Sinai-Halbinsel in Ägypten. In den meisten Teilen seines Verbreitungsgebiets ist er aufgrund der Verfolgung durch den Menschen selten geworden. Im Oman haben die Wolfspopulationen aufgrund eines Jagdverbots zugenommen und könnten sich in relativ naher Zukunft an bestimmten Orten in der Region auf natürliche Weise wieder ansiedeln. In Israel gibt es zwischen 100 und 150 Arabische Wölfe im Negev und in der Arava. Die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten haben beide ein Zuchtprogramm in Gefangenschaft, und der Wolf ist in Oman und Israel geschützt, aber anderswo ist seine Zukunft ungewiss. In Saudi-Arabien ist der Wolf teilweise geschützt und lebt noch in Gegenden mit geringer menschlicher Aktivität.
Der Arabische Wolf ist in den Wüstengebieten der Arabischen Halbinsel (Saudi-Arabien, Jemen und Oman) sowie in den nordwestlich angrenzenden Wüstengebieten Syriens, Jordaniens und Israels heimisch.
Er gilt als stark bedroht. Aus den meisten Gebieten seines ehemaligen Verbreitungsgebietes ist er heute aufgrund heftiger Nachstellungen verschwunden.
Was die Ernährung betrifft, ist der Arabische Wolf nicht wählerisch. Seine Kost setzt sich vor allem aus Abfällen, Aas und Feldfrüchten zusammen, gelegentlich reißt er auch Gazellen, Hasen, Steinböcke oder Haustiere.
Eine Analyse der Zusammensetzung von 777 Kotproben in der südlichen Negev-Wüste ergab, dass 51,4 % der Proben pflanzliche Nahrung enthielten, 37,2 % menschliche Abfälle und 62,5 % Haare von Rinderkadavern (Shalmon 1986). Nur 6,3 % enthielten heimische Säugetiere wie Gazellen und Hasen. Zudem gehörten kleine Nagetiere zum Beutespektrum.
Arabische Wölfe sind hauptsächlich Fleischfresser, aber auch Allesfresser und in einigen Gebieten weitgehend abhängig von menschlichen Abfällen und überschüssigen Produkten. Sie ernähren sich auch von Hasen, Nagetieren, kleinen Huftieren, Katzen, süßen Früchten, überfahrenen Tieren und anderem Aas. Opportunistisch kann fast jedes kleine Tier, einschließlich Fische, Schnecken und Pavianbabys, Teil ihrer Ernährung sein. Da Arabische Wölfe jedes Haustier bis zur Größe einer Ziege angreifen und fressen können, zögern Beduinen und Bauern nicht, sie zu erschießen, zu vergiften oder in Fallen zu stellen.
