Kapstelze
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Gattung
SPEZIES
Motacilla capensis

Die Kapstelze (Motacilla capensis) ist eine Singvogelart aus der Familie der Stelzen und Pieper. Sie ist in großen Teilen Subsahara-Afrikas verbreitet, wo sie an Gewässern aller Art in der offenen und halboffenen Landschaft vorkommt. Südlich des Limpopos ist sie nicht selten in Siedlungsräumen und Städten anzutreffen. Sie ernährt sich vorwiegend von Insekten. Sie ist weitverbreitet und häufig wird von der IUCN als nicht bedroht eingestuft.

Aussehen

Die Kapstelze ist mit 17 bis 20,5 cm knapp größer als eine Bachstelze. Sie wiegt zwischen 17 und 25 g. Die Geschlechter unterscheiden sich nicht.

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Im Adultkleid der Nominatform ist die gesamte Oberseite dunkel olivgrau. Der schmale Überaugenstreif ist beige, die Zügel sind dunkel. Die Iris zeigt eine dunkelbraune Färbung, der Schnabel ist schwarz. Kinn und Kehle sind cremeweiß und werden von einem dunklen Brustband eingefasst, das auf der Brustmitte breiter wird. Die Brustseiten und die Flanken sind wie die Oberseite olivgrau, die übrige Unterseite ist gelblich bis cremeweiß. Die Unterschwanzdecken sind weiß. Das schwarzbraune Flügelgefieder zeigt beige bis graue Säume, auf der Flügelunterseite sind die Achselfedern grau, die Unterflügeldecken weißlich. Die Steuerfedern sind bräunlich schwarz, wobei die beiden äußeren Paare überwiegend weiß, die beiden danebenliegenden weiß gesäumt sind und weiße Schwanzaußenkanten bilden. Die Beine zeigen eine schwarzgraue Färbung.

Kapstelzen im Jugendkleid sind kurzschwänziger und oberseits wärmer braun als adulte Vögel. Die Flügeldecken tragen beige Spitzen und die Unterseite ist gelblich überhaucht.

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Verteilung

Erdkunde

Die Kapstelze besiedelt große Teile Afrikas südlich der Sahara. Östlich des Regenwaldgürtels kommt sie in zwei Teilarealen im westlichen Teil des Ostafrikanischen Grabens und östlich des Victoriasees vor. Der Hauptteil der Verbreitung reicht von Angola und dem Südosten der Demokratischen Republik Kongo südwärts bis zum Kap sowie ostwärts bis West-Mosambik. Größere Verbreitungslücken gibt es in der Namib und der Kalahari sowie in den Gebirgsregionen Sambias und Simbabwes. In Südafrika reicht die Verbreitung an der Ostküste nordwärts bis zum Limpopo, nördlich davon fehlt die Art weitgehend in einem breiten Gebiet entlang der ostafrikanischen Küste.

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Die Kapstelze ist verbreitet und häufig und zählt in Südafrika zu den häufigsten Brutvogelarten. Selten ist sie nur am Rande des Regenwaldgürtels und im Hochland von Kenia. In den 1950er und 1960er Jahren waren die Bestände in Südafrika aufgrund des intensiven Einsatzes von Insektiziden rückläufig, haben sich aber seither wieder erholt. Die Art hat vermutlich wesentlich von der Anlage von Parks und Gärten sowie von künstlicher Bewässerung profitiert.

Die Kapstelze besiedelt Orte mit unbewachsenen oder kurzrasigen Flächen in der Nähe von Gewässern aller Art. Man findet sie im südlichen Teil ihres Verbreitungsgebiets oft in Siedlungsnähe und sogar auf Rasenflächen innerhalb von Großstädten oder Dörfern, an baumbestandenen Flüssen, auf Überschwemmungsflächen, Weideland und Dünen sowie an sandigen oder felsigen Stränden. Nördlich des Limpopo tritt die Art kaum als Kulturfolger auf, sondern ist allenfalls in Siedlungsnähe in landwirtschaftlich genutzten Gebieten zu finden. Man findet sie hier vorwiegend am Rande von Feuchtgebieten, in Flusslandschaften, im Grasland und auf Waldlichtungen bis in 3000 m Höhe.

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Kapstelze Lebensraum-Karte
Kapstelze Lebensraum-Karte
Kapstelze
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Gewohnheiten und Lebensstil

Die Hauptnahrung der Kapstelze sind wirbellose Tiere. Die Nahrungssuche findet hauptsächlich auf dem Boden oder im flachen Wasser statt, und sie frisst auch Aas. Sie wurde dabei beobachtet, wie sie sich von Insekten ernährte, die von Lichtern angelockt oder in Autokühlern gefangen wurden. Es wurde auch festgestellt, dass sie Krabben, Sandhüpfer, Schnecken, Zecken, Kaulquappen, kleine Fische, kleine Chamäleons und menschliche Nahrung frisst.

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Die Kapstelze ist ein monogamer, territorialer Solitär und Brutpaare bleiben über mehrere Brutsaisons hinweg zusammen. Wie viele territoriale Vögel greifen die Männchen ihr eigenes Spiegelbild heftig an, wenn sie es in Spiegeln oder Fenstern sehen. Das Nest wird von beiden Geschlechtern gebaut und besteht aus einer Schale aus einer Vielzahl von natürlichen und künstlichen Materialien, die mit Haaren, Wurzeln, Wolle und Federn ausgekleidet ist. Das Nest befindet sich in einer Vertiefung in einer steilen Böschung, einem Baum oder einem Busch oder an einem von Menschenhand geschaffenen Ort wie einem Loch in einer Mauer, einer Topfpflanze oder einer Brücke. Der Krabbentaucher brütet das ganze Jahr über, aber die Eiablage erreicht ihren Höhepunkt von Juli bis Dezember (Hochwinter bis Frühsommer). Es werden zwischen einem und fünf Eiern gelegt, die beide Eltern abwechselnd 13-15 Tage lang bebrüten. Sobald die Küken geschlüpft sind, werden sie von beiden Eltern gefüttert, bis sie nach 14-18 Tagen das Nest verlassen. Sobald sie flügge sind, werden sie von den Erwachsenen noch 20-25 Tage lang gefüttert, und die Jungen werden etwa 44 bis 60 Tage nach dem Ausfliegen völlig unabhängig.

Er wurde als Wirt für die folgenden Brutparasiten nachgewiesen: Diderick-Kuckuck Chrysococcyx caprius, Jakobinerkuckuck Clamator jacobinus und Kapkuckuck Clamator levaillantii. Zu den Prädatoren gehören der Rotbauchsperber Accipter rufiventris, sowie Katzen und Ratten Rattus spp.

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Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Die Kapstelze ernährt sich vorwiegend von Insekten und deren Larvenstadien. Unter diesen finden sich zu einem großen Teil Zweiflügler wie Zuck- und Stechmücken sowie zudem Schmetterlinge, Käfer, Ameisen, Libellen oder Termiten. Weiterhin zählen Milben, Strandflöhe, Schnecken, Kaulquappen oder sogar kleine Fische zur Beute. Auch diverse Haushaltsabfälle werden angenommen.

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Die Nahrungssuche erfolgt oft auf schlammigen oder grasbestandenen Flächen, bisweilen zwischen weidendem Vieh. Wie bei anderen Stelzen wird die Nahrung laufend oder in kurzen Fangflügen gesucht, bisweilen wurden Fangflüge von Warten aus wie bei der Gebirgsstelze beobachtet. Außerhalb der Brutzeit sammeln sich manchmal Verbände bis zu 50 Individuen an nahrungsreichen Orten.

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Paarungsgewohnheiten

POPULATION

Referenzen

1. Kapstelze artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Kapstelze
2. Kapstelze auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22718371/94577804
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/633642

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