Europäische stint
Der Stint oder Europäische Stint (Osmerus eperlanus) ist ein Fisch aus der Ordnung der Stintartigen.
Die Stadt Lüneburg stellte den Stint im Jahr 2007 in den Mittelpunkt ihres Marketingkonzepts. Rund 500 Stint-Skulpturen wurden – von Lüneburger Künstlern, Organisationen, Unternehmen, Schulen, Kindergärten und Privatleuten gestaltet – in der gesamten Innenstadt ausgestellt. Dazu gab es zahlreiche Veranstaltungen rund um den Stint sowie kulinarische Angebote. Die Stintfiguren wurden im Herbst für wohltätige Zwecke versteigert.
Oberhalb der St. Pauli-Landungsbrücken gibt es in Hamburg den Stintfang sowie in Bremen die Stintbrücke.
In Mikołajki gibt es einen Stinthengst, eine Skulptur, die den König der Stinte symbolisieren soll. Damit verbunden ist eine Sage.
Der in der Regel 15 bis 18, höchstens 30 Zentimeter lange Körper ist schlank und seitlich wenig abgeflacht. Stinte haben einen leicht durchscheinenden Körper. Rücken und Seiten sind graugrün bis rosa, die Flanken silbrig glänzend. Die Schwanzflosse hat einen dunklen Rand. Der Stint wird bis zu sechs Jahre alt. Eigentümlich ist der intensive, an frische Gurken erinnernde Geruch.
Der Stint ist ein Meeresfisch in den Küstengewässern Europas von der Ostsee bis zur Biskaya. Eine im Süßwasser lebende Form, der Binnenstint (Osmerus eperlanus spirinchus.mw-parser-output.Person{font-variant:small-caps}Pallas 1814), ist in den großen Seen von Nordeuropa verbreitet.
Zum Laichen sammeln sich die Stinte und wandern in die Unterläufe der großen Ströme ein, um hier über sandigen Stellen abzulaichen. Dies geschieht Ende Februar bis März, wenn das Wasser über 9 °C warm ist. Die Eizahl pro Weibchen kann bis zu 40.000 betragen. Nach dem Ablaichen kommt es oftmals zu Massensterben. Die Nahrung der Stinte besteht vor allem aus kleinen Planktonkrebsen, Bodentieren und auch Jungfischen der eigenen Art.
Der Stint wird von der Weltnaturschutzunion IUCN in der Roten Liste gefährdeter Arten als nicht gefährdet (Least Concern) eingestuft. Lokal gibt es allerdings Bestandsgefährdungen, die entweder auf Wasserverschmutzung, Aufstauungen oder sommerliche Sauerstofflöcher in den Flüssen zurückgehen. Beispielsweise ist die Stintpopulation in der Unterelbe nach der achten Elbvertiefung aufgrund der jährlich auftretenden Sauerstofflöcher zusammengebrochen.