Südinseltakahe
Reich
Stamm
Klasse
Unterklasse
Teilklasse
Überordnung
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Porphyrio hochstetteri
Populationsgrösse
418
Lebensdauer
18-22 years
Gewicht
2.3-2.7
5.1-5.9
kglbs
kg lbs 
Höhe
50
20
cminch
cm inch 
Länge
63
25
cminch
cm inch 

Die Südinseltakahe (Porphyrio hochstetteri) ist eine seltene Vogelart von der Südinsel Neuseelands, die zur Familie der Rallenvögel (Rallidae) gehört.

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Sie ist mit durchschnittlich 63 cm Körpergröße und durchschnittlich 2,650 kg Gewicht etwa so groß wie eine Hausgans und die größte noch lebende Ralle der Welt. Sie ist völlig flugunfähig, kann aber sehr schnell rennen.

Die Südinseltakahe galt seit 1894 als ausgestorben und wurde erst 1948 wiederentdeckt. Durch ein sehr umfangreiches und durch wissenschaftliche Untersuchungen und Öffentlichkeitsarbeit gestütztes Schutzprogramm wurde sie vor dem Aussterben bewahrt. Die Population bestand 2016 aus 306 Individuen.

Als Takahē bezeichnet man zwei einander sehr ähnliche flugunfähige Vögel Neuseelands: die rezente Südinseltakahe (Porphyrio hochstetteri) und die ausgerottete Nordinseltakahe (Porphyrio mantelli). Der Name Takahe stammt aus der Sprache der Māori.

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Ta

Tagaktiv

Bl

Blattfresser

Pf

Pflanzenfresser

Gr

Grassfresser

In

Inselendemisch

Te

Terrestrisch

Re

Revier

Ov

Oviparie

Fl

Flugunfähiger Vogel

Mo

Monogam

So

Sozial

Ke

Keine Tierwanderung

S

beginnt mit

Aussehen

Die Südinseltakahe hat einen sehr hohen und schmalen Schnabel, mit dem sie sehr kraftvoll zubeißen kann, um die Halme ihrer Hauptnahrung, dem Tussockgras der Gattung Chionochloa, nahe am Boden abzuknipsen. Im Verhältnis zur Körpergröße ist der Schnabel mehr als anderthalbmal so hoch wie der des nahe verwandten Purpurhuhns.

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Das Gefieder hat eine lockere und seidige Struktur. Die Brust hat eine dunkelblaue Farbe, die an Hals, Kopf, Hinterleib und dem befiederten Teil der Beine matter wird. Die Beine sind lachsrot. Die Federn an Rücken, die kurzen Flügel und Schwanz sind olivgrün und schimmern fast metallisch. Die Federn unter dem kurzen Schwanz sind weiß. Betrachtet man den Vogel von vorne, wirkt das Gefieder wesentlich klarer und strahlender gefärbt als von hinten. Die Augen sind rotbraun. Der große Schnabel ist rosa. Über dem Oberschnabel schließt sich eine unbefiederte rote Stirnplatte an.

Die Südinseltakahe ähnelt im Aussehen dem Purpurhuhn (Porphyrio porphyrio), hat aber leuchtendere Farben. Außerdem ist sie viel größer und kräftiger gebaut. Männchen sind mit durchschnittlich 2,65 kg (2,3–3,25 kg) größer und schwerer als Weibchen, die durchschnittlich 2,30 kg (1,85–2,60 kg) wiegen. Während der Jungenaufzucht im Dezember haben sie das geringste Gewicht. Trotz des Größenunterschieds sind die Geschlechter schwer zu unterscheiden.

Wenn man diese vier Arten miteinander vergleicht, ist das Purpurhuhn uneingeschränkt flugfähig, während vom Tasmanischen Pfuhlhuhn über die Südinseltakahe zur Wekaralle die Rückbildungen, die zur Flugunfähigkeit führen, immer weiter fortschreiten.

Der Brustkorb ist bei der Südinseltakahe im Verhältnis zur Körpergröße kürzer als bei den anderen drei Arten. Das Brustbein ist bei der Südinseltakahe breit und flach und hat nur eine schwach ausgebildete Brustbeinleiste, an der kaum Flugmuskulatur ansetzen könnte. Ein Teil des Brustbeins ist völlig verschwunden: an der Vorderseite fehlt das Rostrum, das dem Manubrium beim Menschen entspricht. Auch die Dicke des Schlüsselbeins ist beim Purpurhuhn wesentlich größer als bei der Südinseltakahe. Das Schulterblatt und das Schlüsselbein nehmen an Größe erheblich ab.

Die Südinseltakahe hat kurze Flügel, die zum Fliegen ungeeignet, aber am Handgelenk mit einer kräftigen Kralle bewehrt sind. Dagegen nehmen Becken und Beine im Vergleich zum flugfähigen Purpurhuhn an Größe zu. Der Brustmuskel (M. pectoralis) ist bezogen auf die Körpergröße bei der Südinseltakahe deutlich kleiner als beim Purpurhuhn, während die Beinmuskeln (M. flexor cruris lateralis) deutlich länger sind.

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Verteilung

Erdkunde

Die höchste Priorität für den Schutz der Südinseltakahe hat die Population in den Murchison Mountains, in der die letzten Südinseltakahen überlebten. Es wird angestrebt, die dortige Population durch Schutzmaßnahmen und Freilassungen auf 500 Tiere zu erhöhen und zu erreichen, dass sie währenddessen wieder das gesamte Fiordland besiedeln. Diese Zahl dürfte auch der Tragfähigkeit dieses Gebietes für Südinseltakahen entsprechen. 500 km2 der Murchison Mountains innerhalb des Fiordland-Nationalparks wurden kurz nach ihrer Wiederentdeckung als Schutzgebiet für die Südinseltakahe ausgewiesen. Dieses Gebiet darf nicht von Touristen besucht werden. Nur in Ausnahmefällen werden Besuche genehmigt, in denen Südinseltakahen gefilmt werden, um sie der Bevölkerung ins Bewusstsein zu rufen.

Südinseltakahe Lebensraum-Karte

Klimazonen

Südinseltakahe Lebensraum-Karte
Südinseltakahe
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Südinseltakahen besetzen Reviere von 0,8–80 ha Größe und verteidigen sie aggressiv gegen Eindringlinge. Auf den Inseln sind es durchschnittlich von 0,8–2,1 ha bei Zufütterung und 4–34 ha, wenn die Tiere sich selbst versorgen mussten. Im Fiordland waren die Reviere oft wesentlich größer und konnten bis zu 80 ha umfassen. Paare bleiben das ganze Leben zusammen, und die Reviere bleiben, so lange das Paar bestehen bleibt, in Besitz desselben Brutpaares. Während der Brut werden nur etwa 0,5 ha um das Nest herum genutzt. Sobald die Jungtiere selbstständig sind, werden Reviere nicht mehr so aggressiv verteidigt, und es kommt vor, dass Südinseltakahen auf benachbarten Revieren zu beobachten sind. In den Murchison Mountains, einem Teil des Fiordland-Nationalparks, wandern sie manchmal im Winter in geringere Höhenlagen am Ufer des Sees von Te Anau, wo weniger Schnee liegt.

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Takahen brauchen Lebensräume, die sowohl ausreichend Gras als Futter als auch genug Büsche als Deckung vor Greifvögeln bieten und stark gegliedert sind. Weder geschlossener Hochwald noch offenes Grasland sind geeignete Lebensräume. Außerdem benötigen sie frisches Wasser in der Nähe des Nistplatzes und halten sich auch gerne in Sümpfen auf. Die Größe des Reviers hängt davon ab, wie groß der Anteil von Bereichen mit einem Mosaik aus Gras und Gebüsch im Revier ist. Außerdem spielt der Nährwert der dort vorhandenen Futterpflanzen eine Rolle.

Es wurde angenommen, dass die Südinseltakahe eigentlich ein Vogel des Gebirges sei, der nur im Winter durch den Schnee in tiefere Lagen abgedrängt wurde, wo die bekannten Museumsexemplare geschossen wurden. Tatsächlich scheint sie aber durch menschliche Jagd und Raubtiere in Lebensräume wie die Murchison Mountains abgedrängt worden zu sein, die ihm eine eher schlechte Lebensgrundlage bieten, während die raubtierfreien Inseln, auf denen sie ausgesiedelt wurde, wesentlich geeignetere Nahrung bieten, wie die unterschiedlichen Reviergrößen anzeigen. Die Forschungsergebnisse zur Reviergröße ohne Zufütterung legen ebenfalls nahe, dass die Habitatqualität auf der Mana-, Maud- und Kapiti-Insel (durchschnittlich 2,8 sowie 8 und 5,5 ha) besser ist als auf Tiritiri Matangi (ohne Zufütterung durchschnittlich 25 ha).

Das Höchstalter, das Südinseltakahen erreichen können, ist nicht genau bekannt. Einige Exemplare wurden in Freiheit jedoch über 14 Jahre alt.

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Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Die Nahrung der wilden Südinseltakahe besteht hauptsächlich aus Gräsern und Kräutern, und die Tiere verbringen einen großen Teil des Tages damit, zu grasen. Familiengruppen der Südinseltakahen verbrachten bei einer Untersuchung etwa 70 % der Beobachtungszeit mit Fressen und Futtersuche und 30 % ihrer Zeit mit anderen Beschäftigungen wie Putzen.

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Erwachsene Südinseltakahen fressen keine tierische Nahrung, füttern aber ihre Jungtiere damit, die mit der Nahrung der erwachsenen Tiere verhungern würden. Da die Jungvögel für den Aufbau körpereigenen Eiweißes einen erhöhten Bedarf an solchen Stickstoffverbindungen haben, sind Insekten in den ersten Lebensmonaten unverzichtbar.

Eine Folge dieser Ernährungsform ist die erhebliche Größe des Muskelmagens und seine große Muskelmasse bei der erwachsenen und jungen Südinseltakahe. Aufgrund ihrer nährstoffarmen Nahrung produzieren Südinseltakahen Kot von etwa 8 m Gesamtlänge pro Tag. Außerdem nehmen sie viele Steinchen (täglich 240–440 Stück, durchschnittlich 18 mm3 groß) zu sich, um die faserreiche Nahrung im Muskelmagen aufschließen zu können.

Trotzdem ist das Gras im Kot teilweise so wenig verdaut, dass man es mit nicht gefressenen Teilen der Futterpflanzen verwechseln kann. Kleinere Pflanzenfresser sind, wenn sie sich von faserreicher Nahrung ernähren, generell schlechte Futterverwerter, da Cellulose ausschließlich durch Bakterien verdaut wird, die im kürzeren Magen-Darm-Trakt kleinerer Tiere weniger Zeit haben, ihre Arbeit zu tun als bei großen Tieren. Das Moorschneehuhn ist ein vergleichbar schlechter Futterverwerter, Kanadagänse, Ringelgänse und Emus sind bessere Futterverwerter als die Südinseltakahe. Nur Zucker nimmt die Südinseltakahe gut aus der Nahrung auf. Da sie ein so schlechter Futterverwerter ist, ist die Südinseltakahe sehr wählerisch bei der Auswahl ihrer Futterpflanzen und frisst nur die nährstoffreichsten Teile eines Grashalms oder eines Krautes.

Bevor Menschen nach Neuseeland kamen, lebte die Südinseltakahe auch in tieferen Lagen Neuseelands. Unzweifelhaft ernährte sie sich dort von anderen Gräsern und Kräutern, als sie es heute in den Murchison Mountains tut. Wie ihre Ernährung damals beschaffen war, kann man heute anhand dessen einschätzen, was Südinseltakahen auf den raubtierfreien Inseln fressen, wo sie ausgesetzt wurden.

Da die hauptsächliche Sommernahrung der Südinseltakahen in den Murchison Mountains aus einigen Tussockgräsern, die normalerweise nur über der Baumgrenze wachsen, besteht, wurde befürchtet, dass der Vogel auf den Inseln keine angemessene Nahrung finden könnte. Diese Sorge erwies sie jedoch als unbegründet, da die Südinseltakahe dort andere Grassorten (Poa, Dactylis) und Klee frisst und sie ihr teilweise sogar eine bessere Futtergrundlage bieten.

Auf Mana werden viele Wiesen durch Trespen dominiert. Die Samen dieser Pflanzen stellten in einer Untersuchung das Hauptfutter für die Südinseltakahe (72,5 %). Auf Kapiti Island waren die weichen Halme einiger Arten mit kleineren Samen (wie z. B. Poa sp.) ihre Hauptnahrung (61,1 %). Auf beiden Inseln taucht Klee häufig als Komponente des Futters auf. Im Gegensatz zum Purpurhuhn fressen erwachsene Südinseltakahen keine Insekten und andere Wirbellose, füttern aber ihre Jungtiere damit.

In den Lebensräumen der Südinseltakahe haben sich fünf eingeführte pflanzenfressende Säugetiere ausgebreitet. Dazu zählen der Rothirsch, der Rocky-Mountain-Wapitihirsch, das Fuchskusu, die Gämse und der Feldhase. Gämsen und Hasen kommen nur in sehr geringer Dichte vor, Fuchskusus sind ebenfalls selten und ziehen andere Lebensräume vor als die Südinseltakahe. Damit bleiben die beiden Hirscharten als einzige ernstzunehmende Bedrohung übrig.

Als Wiederkäuer ist der Rothirsch ein erheblich besserer Futterverwerter als die Südinseltakahe und kann deshalb von Nahrungspflanzen leben, die für die Südinseltakahe zu wenig Nährstoffe enthalten. Dennoch hat der Hirsch ähnliche Futtervorlieben wie die Südinseltakahe – ihm schmecken die nährstoffreichsten Pflanzen auch am besten. Wenn beide Arten als Nahrungskonkurrenten in demselben Lebensraum leben, kann der Rothirsch das Gebiet so überweiden, dass sich die Südinseltakahe nicht mehr ausreichend ernähren kann.

Wenn Hirsche ein Gebiet besiedeln, fressen sie zuerst verschiedene Kräuter, nach deren Zurückdrängung dann die Hauptnahrung der Südinseltakahen, die Tussockgräser, und bevorzugt hierbei dieselben Arten und Pflanzen wie die Südinseltakahe. Wiederholtes Grasen an denselben Tussockpflanzen durch Hirsche schwächt die Pflanzen erheblich und kann sie töten. In Gebieten, in denen zu wenig Wiesen vorhanden sind oder die darauf wachsenden Pflanzen für die Südinseltakahe sowieso schon fast zu nährstoffarm waren, verschwand die Südinseltakahe hierbei schneller als in besseren Lebensräumen.

Besonders Chionochloa conspicua und einige Uncinia-Arten stehen in manchen Winterlebensräumen der Südinseltakahe wegen Überweidung nicht mehr ausreichend zur Verfügung, um den Stickstoff- und Phosphorbedarf des Vogels zu decken. Dass Südinseltakahen in den Murchison Mountains überlebten, ist auch darauf zurückzuführen, dass dort die Rothirsche später einwanderten als in den meisten anderen Gebieten.

Das Verschwinden der Südinseltakahe folgte gewöhnlich bald auf die Besiedlung eines Gebietes mit Rothirschen. Die Rothirsche der Murchison Mountains stammen von Tieren ab, die zwischen 1901 und 1910 in Südfiordland nahe Manapouri als Jagdwild freigelassen wurden. Die Hirsche breiteten sich in die Kepler Mountains aus und hatten dort in den 1950er Jahren ihren größten Bestand. 1962 wurde dort die letzte Südinseltakahe beobachtet. Über die Kepler Range breiteten sie sich am Ufer des Lake Te Anau entlang aus. Etwa 1930 erreichten die ersten Tiere die Murchison Mountains. Deshalb gilt die Jagd auf Rothirsche als die wichtigste Schutzmaßnahme für die Südinseltakahe.

Die Wapitis wurden am George Sound etwa um 1905 freigelassen und begannen die nordwestlichen Murchison Mountains etwa um 1940 herum zu besiedeln. Während sie anfangs recht häufig waren, ist ihre Zahl im Vergleich zum Rothirsch heute vernachlässigbar.

Maßnahmen, um den Bestand der Hirsche zu verringern, begannen 1948 und wurden in den 1960er und 1970er Jahren verstärkt. Zwischen 1969 und 1973 blieb der Hirschbestand bei etwa 2040 Exemplaren gleich, nahm dann 1975 auf etwa 815 Tiere ab. Dabei begannen die Hirsche offene Flächen zu meiden und zogen sich in die Wälder zurück, so dass sie nur noch in den Winterlebensräumen eine Konkurrenz für die Südinseltakahe darstellen könnten. Auf die Abnahme des Hirschbestandes folgte ein Anstieg des Takahebestands in den Murchison Mountains, der sich seit 1981 auf etwa 160–170 stabilisierte.

Auch im Plan zum Südinseltakaheschutz von 1994 war Jagd auf Rothirsche vom Hubschrauber aus und vom Boden aus weiterhin vorgesehen. Um die Folgen der Überweidung durch den Rothirsch zu beschränken, wurden einige Gebiete gedüngt, aber mit geringen Erfolgen, so dass diese Maßnahme nicht mehr durchgeführt wird.

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Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Südinseltakahen leben in Einehe und sind genetisch monogam. Wenn ein Tier einmal einen Partner gefunden hat, bleibt es mit ihm zusammen, bis einer der Vögel tot ist. Südinseltakahen zählen zu den wenigen Vögeln, bei denen nicht nur die Paarbindung über Jahre hinweg bestehen bleibt, sondern die sich auch nicht mit Tieren paaren, mit denen kein Paarband besteht (Genetische Monogamie).

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Vor der Begattung wird gebalzt. Eine vollständige Balzsequenz wäre folgendermaßen: Zuerst rufen die Vögel abwechselnd. Dann rennen sie aufeinander zu und bleiben dicht voreinander stehen, den Hals nach oben gestreckt. Dann umkreisen sie einander und picken nach dem Hals des Partners. Dann wendet sich das Weibchen vom Männchen ab, breitet seine Flügel aus und senkt den Kopf. Gegenseitiges Putzen, Kopulation. Während einer Balzsequenz wird oft nur ein Teil dieser Verhaltensweisen gezeigt.

Vögel brüten frühestens im Alter von einem Jahr, meist aber erst mit über zwei oder drei Jahren. Bei den bekannten Fällen von einjährigen Vögeln, die gebrütet haben, schlüpften keine Jungtiere aus den Eiern, auch zweijährige sind wahrscheinlich noch weniger erfolgreich als voll ausgewachsene Vögel. Einen erheblichen Einfluss auf die Häufigkeit von Bruten und den Bruterfolg hat das Wetter und die zur Verfügung stehende Nahrung. Nach schweren Wintern sterben in den Murchison Mountains sowohl viele Altvögel als auch viele Jungtiere. Kaltes und stürmisches Wetter während der Brut verringert den Bruterfolg. In schlechten Jahren brüten auch Paare, die ein Revier besitzen und schon erfolgreich gebrütet haben, nicht. Die Zahl der erfolgreich brütenden Paare in guten Jahren ist oft viermal so hoch wie in schlechten Jahren.

Zum Nestbau wird ein Platz in der Nähe des Wassers gesucht, an dem Arten wie Neuseeländer Flachs oder Tussockgräser eine gute Deckung bieten. Das Nest wird von beiden Tieren gebaut. Südinseltakahen bauen oft mehrere Nester, bevor sie in eines davon ihre Eier legen. Das Weibchen legt nur ein bis zwei Eier pro Gelege (Durchschnitt 1,78), selten treten auch Nester mit 3 bis 4 Eiern auf. 39–75 % der Eier erweisen sich als unfruchtbar.

Während der Brut beobachtet man nie beide Elternvögel gemeinsam bei der Futtersuche, während das Paar außerhalb der Brutzeit immer dicht beieinander bleibt. Deshalb wird angenommen, dass beide Elternvögel sich beim Brüten abwechseln. Weibchen brüten häufiger tags während Männchen häufiger nachts diese Aufgabe übernehmen. Jungtiere des Vorjahres helfen manchmal den Eltern beim Brüten.

Wenn aus einem Gelege keine Jungtiere schlüpfen, legen die Eltern 4,5–8,5 Wochen nach dem ersten ein zweites, manchmal auch noch ein drittes Gelege. Die Zeit mag unter natürlichen Bedingungen länger sein, da bei den Beobachtungen unbefruchtete Eier herausgenommen und das Nest nicht zerstört wurde, damit die Vögel möglichst wenig Zeit bis zur nächsten Brut verlieren.

Die Jungenaufzucht findet im Sommer statt. Küken, die weniger als eine Woche alt sind, wiegen um die 100 g. Sie haben beim Schlüpfen einen Eizahn und an jedem Flügel eine 3 mm lange Kralle. Ihr schwarzes Gefieder wirkt fast wie Fell. Der Schnabel ist schwarz mit weißem Rand. Die Beine sind dunkel mit purpurnem Anflug. Im Alter von etwa einem Monat bekommt das Küken sein Jugendgefieder, das dem des erwachsenen Tieres ähnelt, aber matter gefärbt ist. Der Kamm und der Schnabel sind fast schwarz, nur die obere Schnabelspitze ist etwas heller. Beine und Füße sind hornfarben. In diesem Alter wiegt es etwa 440 g. Bald darauf findet eine weitere Mauser statt, bei der aber nur ein Teil der Federn gewechselt wird. Die Farben des Gefieders sind nun deutlicher zu erkennen, aber immer noch blasser als beim erwachsenen Vogel. Beine, Kamm und Schnabel beginnen rot zu werden. Auch das darauf folgende erste Sommergefieder der einjährigen Vögel ist noch ein wenig blasser als das der erwachsenen Tiere.

Takahen sind Nestflüchter. Beide Eltern kümmern sich intensiv um die Jungen, halten ständig über Rufe Kontakt und entfernen sich nie weit von ihnen. Sie füttern die Jungtiere mit pflanzlicher Nahrung. Daneben jagen sie für ihre Jungtiere Insekten und andere Wirbellose, die sie selbst nicht fressen. Manchmal sind es auch Mäuse oder kleine Reptilien.

Wenn die Küken noch jung sind, verbringen die Eltern viel Zeit damit, im Wald Wirbellose zu suchen und sie an ihre Jungen zu verfüttern. Sind die Küken bis zu zwei Monate alt, fressen sie ausschließlich tierische Nahrung. Im Alter von zwei bis drei Monaten beginnen die Eltern ihre Jungtiere auch mit pflanzlicher Nahrung zu füttern. Wenn sie drei Monate alt sind, beginnen die Küken selbst Pflanzen und wirbellose Tiere als Futter zu suchen. Dennoch verbringen die Südinseltakahen, wenn die Küken 2–5 Monate alt sind, sogar 15 % ihrer auf Nahrungssuche verbrachten Zeit damit, im Wald nach Wirbellosen für die Jungtiere zu suchen. Ab dem sechsten Monat ernähren sich die Jungvögel fast ausschließlich von pflanzlicher Nahrung.

Bei Gefahr warnen die Eltern durch einen Alarmruf, und die Jungtiere verstecken sich in dichtem Pflanzenwuchs. Von einer Brut können Südinseltakahen höchstens ein Küken erfolgreich aufziehen, selbst wenn mehrere geschlüpft sind. Das ist ein Forschungsergebnis aus den Murchison Mountains. Die Vögel auf den raubtierfreien Inseln bekamen nie Gelegenheit, es mit zwei Küken zu versuchen, obwohl die besseren Ernährungsbedingungen und milderen Winter dort den Verdacht nahelegen könnten, dass sie damit Erfolg haben könnten. Die Vögel erreichen je nach Ernährungszustand ihr Endgewicht zwischen dem siebten und zwölften Monat und bleiben mindestens bis zum Beginn der nächsten Brut bei den Eltern. Manche bleiben auch noch ein oder seltener zwei Jahre bei den Eltern und helfen, die Jungtiere des nächsten Jahres aufzuziehen. Manchmal schließen sie sich auch einer benachbarten Familiengruppe an und helfen bei der Aufzucht der dortigen Jungtiere. Dreijährige haben das Territorium der Eltern meist schon verlassen. Jungtiere, die die Eltern verlassen, müssen oft weit ziehen, um ein unbesetztes Territorium zu finden.

Bei einer Untersuchung im Fiordland-Nationalpark waren sieben von zehn einjährigen Vögeln noch bei den Eltern, einer war an der Grenze des elterlichen Reviers, einer half einem benachbarten Paar bei der Aufzucht ihrer Jungtiere. Der zehnte war schon verpaart. Von sieben zweijährigen war einer bei den Eltern, drei waren wahrscheinlich schon verpaart und einer war tot. Dreijährige sind gewöhnlich schon verpaart.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Zu den Hauptbedrohungen für diese Art gehören die Überjagung, der Verlust von Lebensraum und eingeführte Prädatoren. Die Einführung von Rothirschen (Cervus elaphus) stellt eine ernsthafte Nahrungskonkurrenz dar, während Hermeline (Mustela erminea) eine Rolle als Prädatoren einnehmen. Die Ausbreitung der Wälder im nacheiszeitlichen Pleistozän/Holozän hat zur Verringerung des Lebensraums beigetragen. Da die Art langlebig ist, sich langsam fortpflanzt, mehrere Jahre bis zur Geschlechtsreife braucht und ein großes Verbreitungsgebiet hatte, das sich in vergleichsweise wenigen Generationen drastisch verkleinert hat, ist die Inzuchtdepression ein großes Problem.

Populationszahl

Die Population in den Murchison Mountains wuchs zu Beginn des Auswilderungsprogrammes schnell, und deshalb schienen dort keine zusätzlichen Vögel benötigt zu werden. Es wurde zudem befürchtet, dass die ausgewilderten Südinseltakahen Vogelkrankheiten in den Lebensraum der bestehenden Population einschleppen könnten. Eine getrennte Population in dem größten geeigneten Lebensraum – den Stuart Mountains – außerhalb der Murchison Mountains hätte dann eine Art natürliche Quarantäne bedeutet. Außerdem ist bekannt, dass die Südinseltakahen dort noch lange überlebt hatten.

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Geplant war, die Population in den Stuart Mountains so lange zu vergrößern, bis sie sich schließlich mit der Population in den Murchison Mountains verbindet. Die ersten acht künstlich aufgezogenen Vögel wurden Oktober 1987 dort ausgewildert, und von drei dieser Vögel wurde inzwischen bekannt, dass sie gestorben sind. Jedes Jahr wurden dort zwischen sechs und acht Vögel freigelassen, insgesamt waren es bis Dezember 1992 58 Tiere, und mindestens ein Paar hat Küken aufgezogen. Danach wurde das Programm unterbrochen, bis überprüft werden kann, ob die Vögel sich dort erfolgreich etablieren konnten.

Da die Populationsgröße in den Murchison Mountains zwischen 1990 und 1993 gefallen ist, wurden 1993 handaufgezogene Vögel in den Murchison Mountains ausgewildert.

Maxwell et al. wiesen in einer Studie von 1997 nach, dass in Gefangenschaft aufgezogene Südinseltakahen in den ersten fünf Jahren nach Freilassung in den Murchison Mountains mindestens so gute Überlebensraten wie ihre wild aufgewachsenen Artgenossen hatten. Wilde Exemplare überleben oft das erste Jahr nicht, da ihnen ausreichende Fettvorräte fehlen, um bei kalten Temperaturen den nahrungsarmen Winter zu überleben. Von den neun freigelassenen weiblichen Südinseltakahen waren acht nach der Beobachtungsperiode verpaart, während von den acht männlichen Tieren nur zwei einen Partner gefunden hatten. Das deutet darauf hin, dass es in Fiordland zu wenige freilebende Weibchen gibt.

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Referenzen

1. Südinseltakahe artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdinseltakahe
2. Südinseltakahe auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22692808/170983662
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/500837

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