Feldhase
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Lepus europaeus
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
12 years
Höchstgeschwindigkeit
70
43
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
3-5
6.6-11
kglbs
kg lbs 
Länge
60-75
23.6-29.5
cminch
cm inch 

Der Feldhase (Lepus europaeus), kurz auch Hase genannt, ist ein Säugetier aus der Familie der Hasen (Leporidae). Die Art besiedelt offene und halboffene Landschaften. Das natürliche Verbreitungsgebiet umfasst weite Teile der südwestlichen Paläarktis; durch zahlreiche Einbürgerungen kommt der Feldhase heute jedoch auf fast allen Kontinenten vor. Aufgrund der starken Intensivierung der Landwirtschaft ist der Bestand des Feldhasen in vielen Regionen Europas rückläufig. Die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild erklärte den Feldhasen für das Jahr 2001 und erneut 2015 zum Tier des Jahres.

Na

Nachtaktiv

Pf

Pflanzenfresser

Bl

Blattfresser

Ko

Koprophagie

Gr

Grassfresser

Te

Terrestrisch

Sp

Springend

Ne

Nestflüchter

We

Weidegänger

Vi

Viviparie

Be

Behausung

Po

Polygynandrie

Po

Polygynie

So

Solitär

Ke

Keine Tierwanderung

E

beginnt mit

Sc

Schnelle Tiere
(Sammlung)

Aussehen

Zusammen mit dem Schneehasen ist der Feldhase der größte Hasenartige Europas. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt 55 bis 68 Zentimeter, die Schwanzlänge 75 bis 140 Millimeter, die Länge der Hinterfüße 124 bis 185 und die Ohrlänge 100 bis 140 Millimeter. Ausgewachsene Tiere wiegen 3,5 bis etwa 5,0 Kilogramm.

Mehr anzeigen

Das Fell ist lang, die Deckhaare sind im größten Teil des Verbreitungsgebietes gebogen, nur im Kaukasus und in Kleinasien sind sie gerade. Die Wollhaare haben eine weiße Basis. Der Rücken ist variabel gefärbt und kann gelblich grau, ockerbraun oder braunrot mit gelben Schattierungen und schwarz gesprenkelt sein. Der Rücken ist dunkler als die Körperseiten und das Gesicht. Die Flanken sind mehr rostgelb oder rötlich braun. Kopf und Hals, die Brust sowie die Beine sind hellbraun, der Bauch ist cremeweiß. Die Ohren sind blassgrau und zeigen an der Spitze einen schwarzen, etwa dreieckigen Fleck. Der Schwanz ist auf der Oberseite schwarz, unterseits weiß. Im Winterfell sind die Kopfseiten einschließlich der Ohrbasis weißer und die Hüften mehr grau.

Weniger anzeigen

Video

Verteilung

Erdkunde

Das natürliche Verbreitungsgebiet des Feldhasen umfasst große Teile der südwestlichen Paläarktis. Es reicht in West-Ost-Richtung vom nördlichen zentralen Spanien und der Bretagne bis in den Südwesten Sibiriens und in den Nordwesten der Mongolei. In Nord-Süd-Richtung reicht das Areal von Dänemark und – unter Aussparung des größten Teils von Skandinavien – etwa der Mitte Finnlands bis Nordspanien, bis in das nördliche Italien und bis in den Süden Griechenlands; weiter östlich bis in den Norden des Irans. Die Art wurde vor allem aus jagdlichen Gründen in vielen weiteren Gebieten Europas und darüber hinaus auf weiteren Kontinenten eingebürgert. In Europa wurde die Art vom Menschen in Großbritannien und Nordirland, in Südschweden, auf Korsika und im Süden Italiens etabliert. Große Bestände gibt es heute außerdem im Nordosten der USA, im Süden Südamerikas, im Süden und Osten Australiens einschließlich Tasmanien sowie in Neuseeland.

Mehr anzeigen

Die relativ wärmeliebende Art bewohnt offene und halboffene Landschaften wie lichte Wälder, Steppen, Dünen und die Agrarlandschaft mit Hecken, Büschen oder angrenzenden Wäldern von Meereshöhe bis in 2500 Meter.

In Brandenburg haben statistische Erhebungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts ergeben, dass es durchschnittlich noch rund 8–10 Feldhasen pro Quadratkilometer gibt. Umweltschützer und Biologen beobachten, dass Hasenpopulationen immer mehr an den Rand oder in große Grünflächen von Städten umsiedeln. Als Ursache vermuten die Experten, dass die natürlichen Feinde der Hasen hier kaum anzutreffen sind. Der Bezirk Lichtenberg von Berlin hat im Jahr 2016 ein Mitmachprojekt zur Beobachtung und Zählung der Population durch alle Bürger ins Leben gerufen. Die Zählung im Berliner Bezirk Lichtenberg ergab eine Zahl von 15 Individuen je Quadratkilometer, das sind 4 mehr als der Bundesdurchschnitt.

Weniger anzeigen
Feldhase Lebensraum-Karte

Klimazonen

Feldhase Lebensraum-Karte
Feldhase
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Der Feldhase ist überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, vor allem am Anfang der Fortpflanzungszeit im Spätwinter und im Frühjahr aber auch tagaktiv. Die Tiere sind außerhalb der Paarungszeit Einzelgänger und ruhen am Tag in Sasse genannten, flachen, meist gut gedeckten Mulden. Bei Gefahr „drücken“ sie sich bewegungslos an den Boden und ergreifen erst im letzten Moment die Flucht. Feldhasen erreichen dabei über kurze Distanz Geschwindigkeiten bis zu 70 km pro Stunde und springen bis zu 2 m hoch. Die Tiere können auch gut schwimmen.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Feldhasen ernähren sich wie alle Echten Hasen pflanzlich. Sie fressen grüne Pflanzenteile, aber auch Knollen, Wurzeln und Getreide, ihren Blinddarmkot (Caecotrophie) sowie vor allem im Winter die Rinde junger Bäume.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Einerseits kämpfen Männchen um ein empfängnisbereites Weibchen, andererseits beteiligen sich die Weibchen auch an diesen Kämpfen. Dabei jagen sie sich und „boxen“, schlagen also mit den Vorderpfoten aufeinander ein. Warum sich die Häsinnen an den Kämpfen beteiligen, wird empirisch damit begründet, dass die Häsin den ausdauernsten Rammler erst zur Begattung zulässt, wenn die Berührungssperre der solitär lebenden Tiere überwunden ist. Die bei diesen Kämpfen ausgerissenen Haarbüschel werden in der Jägersprache als Rammelwolle bezeichnet. Die Fortpflanzungszeit dauert in Mitteleuropa von Januar bis Oktober, die Weibchen bekommen im Jahr 3- bis 4-mal Junge. Die Tragzeit beträgt etwa 42 Tage. Die Würfe umfassen 1–5, ausnahmsweise 6 Junge. Die frisch geborenen Junghasen wiegen 100–150 g und sind wie bei allen Hasen ausgesprochene „Nestflüchter“, sie werden behaart und sehend geboren. Als Nestflüchter leben die Junghasen allein, aber nicht verlassen und sollten von Menschen weder angefasst, noch mitgenommen werden. Die Häsin kommt nur etwa zweimal am Tag zum Säugen. Das bisher bekannte Maximalalter im Freiland beträgt 12,5 Jahre, jedoch wird über die Hälfte der Hasen kein Jahr alt.

POPULATION

Populationsgefährdung

Weltweit zählen Hasen zu den Beutetieren für Prädatoren und Fleischfresser. In Europa sind das unterschiedliche Raubtiere, Greifvögel und Rabenvögel, die insbesondere den Großteil der Junghasen erbeuten.

Mehr anzeigen

Seit den 1960er Jahren ist der Bestand in vielen Teilen Europas stark abnehmend. Als Hauptgrund wird recht einheitlich die starke Intensivierung der Landwirtschaft angesehen, insbesondere der massive Einsatz von Dünger und Pestiziden sowie der intensive Maschineneinsatz. Untersuchungen in den Jahren 2004 bis 2009 ergaben, dass sich insbesondere der Anbau von Wintergetreide, Raps und Mais auf immer größeren Feldern negativ auswirkt. Schwindende Saum-, Kraut- und Staudenfluren und eine Reduzierung der Brachflächen um fast drei Viertel innerhalb der letzten zehn Jahre sind bedeutende Faktoren des Bestandrückgangs. In Deutschland wird die Art daher in der Roten Liste als „gefährdet“ (Kategorie 3) geführt, in einigen Bundesländern wie Brandenburg und Sachsen-Anhalt als „stark gefährdet“ (Kategorie 2). Der Weltbestand gilt laut IUCN als ungefährdet („least concern“).

Im Jahr 2016 lebten auf deutschen Feldern und Wiesen durchschnittlich 11 Hasen pro Quadratkilometer (2011 waren es 12), wobei regional starke Unterschiede vorlagen. Die niedrigsten Bestände finden sich in den Neuen Bundesländern mit durchschnittlich 5 Tieren, in Sachsen nur 3, während in Nordrhein-Westfalen die größte Population mit durchschnittlich 17 Feldhasen pro Quadratkilometer anzutreffen ist. (zum Vergleich: 2011 waren es in Niedersachsen und Schleswig-Holstein durchschnittlich 26). Nach Hochrechnungen lebten 2011 ungefähr vier Millionen, 2016 etwa zwei bis drei Millionen Feldhasen in Deutschland.

Weniger anzeigen

Populationszahl

Laut IUCN ist der Feldhase in seinem gesamten Verbreitungsgebiet lokal häufig und weit verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, allerdings ist ihr Bestand heute abnehmend.

Lustige Fakten für Kinder

  • Hasen haben eine besondere Augenstruktur; sie sind in der Lage, 360 Grad rundherum zu sehen, ohne ihren Kopf zu bewegen. Der Feldhase ist in einigen Kulturen ein traditionelles Symbol für Fruchtbarkeit und Fortpflanzung, und sein Balzverhalten im Frühling hat die englische Redewendung mad as a March hare inspiriert.
  • Feldhasen gehen in Gruppen auf Nahrungssuche, und Einzelne können mehr Zeit mit der Nahrungsaufnahme verbringen, wenn sie wissen, dass andere Hasen wachsam sind. Wenn die Nahrung weit auseinander liegt, können alle Hasen sicher fressen, aber wenn die Nahrung verklumpt ist, können nur die dominanten Hasen darauf zugreifen.
  • Zwei oder drei erwachsene Feldhasen können mehr Nahrung aufnehmen als ein einzelnes Schaf.

Coloring Pages

Referenzen

1. Feldhase artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Feldhase
2. Feldhase auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/41280/10430693

Mehr faszinierende Tiere zum Kennenlernen