Der Präriehase (Lepus townsendii), englisch White-tailed jackrabbit, ist eine Säugetierart aus der Familie der Hasen (Leporidae). Seine Verbreitungsgebiete sind vor allem die großen Prärien im südlichen Kanada und im nordwestlichen Mittelwesten der USA, er bewohnt aber auch das Gebiet der Rocky Mountains.
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NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
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PflanzenfresserPflanzenfresser sind als Primärkonsumenten eine der Gruppen, in die die Ökologie die Konsumenten einteilt. Die nächsthöhere trophische Ebene stelle...
Gr
GrassfresserIn der Zoologie ist ein Grassfresser (nicht zu verwechseln mit einem Körnerfresser) ein pflanzenfressendes Tier, das sich hauptsächlich von Gras er...
Bl
BlattfresserIn der Zoologie ist ein Blattfresser ein Pflanzenfresser, der sich auf das Fressen von Blättern spezialisiert hat. Reife Blätter enthalten einen ho...
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Sp
SpringendSpringen ist das Abschnellen des Körpers vom Boden, wobei ein oder mehr Füße eingesetzt werden, um Höhe, Weite oder Tiefe zu überwinden. Kleine Sp...
Ne
NestflüchterWe
WeidegängerWeidegang ist eine Fütterungsmethode, bei der ein Pflanzenfresser Pflanzen wie Gräser oder andere mehrzellige Organismen wie Algen frisst. In der L...
Ve
VerbissAls Verbiss bezeichnet man das Abbeißen von Knospen, Blättern oder Zweigen vor allem an landwirtschaftlich oder forstwirtschaftlich erwünschten Pfl...
La
LaufEin cursorialer Organismus ist ein Organismus, der speziell an das Laufen angepasst ist. Ein Tier kann als flüchtig gelten, wenn es die Fähigkeit h...
Vi
ViviparieViviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
Po
PolygynandriePolygynandrie ist ein Paarungssystem, bei dem sowohl Männchen als auch Weibchen während einer Brutsaison mehrere Paarungspartner haben.
So
SolitärKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
W
beginnt mitDer Präriehase ist etwas größer als der Eselhase (Lepus californicus) und erreicht ausgewachsen bei den Männchen ein Gewicht von durchschnittlich 2,75 und den Weibchen von 3,25 Kilogramm im Süden Colorados und 3,4 bei den Männchen bis 3,6 Kilogramm bei den Weibchen in Iowa. Das Weibchen wird entsprechend in der Regel etwas größer und schwerer, wobei dieser Sexualdimorphismus regional unterschiedlich ausgeprägt ist. Das Fell der Präriehasen ist normalerweise an der Oberseite gelblich-braun bis graubraun gefärbt, die Unterseite ist weißlich. Von anderen Hasen unterscheidet sich die Art vor allem durch ihren weißen Schwanz mit einem sandbraunen bis grauem Streifen an der Oberseite. Diese Schwanzfärbung ist verantwortlich für den englischen Trivialnamen „White-tailed Jackrabbit“.
Im Winter kommt es zu einem Farbwechsel des Felles, welches in den südlicheren Regionen nur etwas heller, jedoch im Norden des Verbreitungsgebietes sowie in höheren Gebirgslagen vollständig weiß wird. Nur die Spitzen der Ohren sind bei diesem Winterfell schwarz.
Das Verbreitungsgebiet des Präriehasen umfasst vor allem die großen Prärien im südlichen Kanada und im nordwestlichen Mittelwesten der USA, er bewohnt aber auch das Gebiet der Rocky Mountains. Es reicht von den Great Plains der kanadischen Provinzen Saskatchewan und Alberta nach Osten bis in das südwestliche Ontario und nach Süden über Wisconsin bis nach Zentralkalifornien als südlicher Grenze des Verbreitungsgebietes.
Die Höhenverbreitung reicht von 40 Metern im Flachland bis zu 4.300 Metern in den Rocky Mountains.
Wie viele andere Hasen sind Präriehasen nachtaktive Einzelgänger und sie verbringen den größten Teil des Tages in Bodenmulden (Sassen) oder im Schutz dichter Vegetation. Ihre Aktivität beginnt in der Regel am Spätnachmittag mit Aktivitätsmaxima zwischen 22:00 und 1:00 Uhr in der Nacht und endet am frühen Morgen zwischen 3:00 und 4:00 Uhr. Im Winter graben sie sich Verstecke in Schneewehen oder suchen Schutz in der Vegetation.
Um schneller vor Fressfeinden fliehen zu können, legen sie Trampelpfade an, im Schnee auch Tunnel unter der Schneedecke. Sie erreichen eine Geschwindigkeit bis zu 55 km/h, die verbunden mit dem typischen Hakenschlagen vieler Hasenarten ist.
Die Tiere ernähren sich von verschiedenen Pflanzen, darunter Gräser, Kräuter, Zweige und Rinde. Dabei kann es zu großen Aggregationen der Tiere mit Individuenzahlen zwischen 30 und 150 Tieren kommen.
Ihre Paarungszeit liegt zwischen Februar und Juli. Während sie in kälteren Regionen nur einmal im Jahr werfen, können es in wärmeren Gebieten bis zu vier Würfe sein. Auch die Tragzeit (durchschnittlich 42 Tage) und die Wurfgröße (eins bis elf, durchschnittlich vier bis fünf) hängen vom Lebensraum ab. Die Jungen sind Nestflüchter und werden nach einem Monat entwöhnt.
Präriehasen haben viele natürliche Feinde, zum Beispiel Füchse, Kojoten, und Greifvögel.
Präriehasen sind Pflanzenfresser (Grassfresser, Blattfresser). Sie ernähren sich von Gräsern und anderen Grünpflanzen, einschließlich Kulturpflanzen. Im Winter stehen Knospen, Zweige und Rinde von niedrigen Sträuchern auf ihrem Speiseplan.
Präriehasen sind polygyn (promiskuitiv), was bedeutet, dass sich sowohl die Männchen als auch die Weibchen mit mehreren Partnern paaren. Ihre Brutzeit ist variabel und hängt vom Breitengrad und von Umweltfaktoren ab; sie reicht in verschiedenen Teilen des Verbreitungsgebiets von Februar bis Juli. Mehrere Männchen können aggressiv um die Aufmerksamkeit eines Weibchens konkurrieren, indem sie sich gegenseitig angreifen, aneinander vorbeispringen und drängeln. Die Tragezeit beträgt etwa 42 Tage und zur Vorbereitung auf die Geburt bereitet das Weibchen ein mit Fell ausgekleidetes Nest unter dichter Vegetation vor. Ein Wurf besteht aus bis zu 11 Jungtieren, obwohl 4-5 eine typischere Zahl sind. Die Jungtiere wiegen etwa 100 g (3,5 Unzen). Sie haben ihre Augen geöffnet und sind bei der Geburt vollständig behaart und beginnen bald, sich zu bewegen. Im Alter von etwa 2 Wochen beginnen sie mit der Futtersuche und werden mit 4 Wochen entwöhnt. Sie werden im Alter von etwa 7 Monaten fortpflanzungsfähig, vermehren sich aber erst im Jahr nach ihrer Geburt.
Die Art wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) aufgrund der Bestandsgröße als „nicht gefährdet“ (Least concern) eingeschätzt. Ein Rückgang des Bestandes ist regional vor allem in Wyoming nachgewiesen, für das Gesamtverbreitungsgebiet sind die Rückgänge allerdings nicht so stark, dass eine Bedrohung des Bestandes angenommen wird.
In einigen Gebieten vor allem im Südosten, speziell in Kansas, in denen durch Lebensraumveränderungen zu landwirtschaftlich genutzten Flächen die Ausbreitung des Eselhasen (Lepus californicus) begünstigt wurde, wurde der Präriehase durch diesen verdrängt. Im Südosten ihres Verbreitungsgebietes (Wisconsin, Iowa, Missouri, Kansas und Nebraska) sind sie verschwunden, ebenso aus dem Größeren-Yellowstone-Ökosystem. In den anderen Gebieten sind sie aber relativ häufig und nicht bedroht, wobei sie regional auch als Landwirtschaftsschädlinge, vor allem bei Anpflanzungen von Luzerne, Sojabohnen, Mais und Winterweizen, betrachtet werden.
Laut IUCN ist der Präriehase in seinem gesamten Verbreitungsgebiet weit verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihr Bestand ist heute abnehmend.
Präriehasen spielen eine wichtige Rolle in ihrem Ökosystem. Durch ihre selektive Weidetätigkeit beeinflussen sie die Zusammensetzung der Grasnarbe und sind außerdem wichtige Beutetiere für verschiedene Prädatoren wie Rot- und Graufüchse, Rotfuchs, Kojote und Rotluchs.