Pinien-Prozessionsspinner

Pinien-Prozessionsspinner

Pinien-prozessionsspinner

Reich
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Thaumetopoea pityocampa

Der Pinien-Prozessionsspinner (Thaumetopoea pityocampa, Syn.: Traumatocampa pityocampa) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Zahnspinner (Notodontidae). Die Art wurde von Michael Denis und Ignaz Schiffermüller 1775 als Bombyx pityocampa erstbeschrieben. Wie auch bei den anderen Prozessionsspinnern haben die Raupen nesselnde Brennhaare, die Raupendermatitis auslösen können. Die Art tritt vor allem im Mittelmeerraum auf und ist dort häufig und an allen auftretenden Kiefernarten nachgewiesen. Die für die Unterfamilie typischen Raupenprozessionen bestehen bei dieser Art nur aus verhältnismäßig wenigen Tieren.

Verteilung

Erdkunde

Die Tiere kommen hauptsächlich im Mittelmeerraum und in Vorderasien vor. Nach Norden reicht die Verbreitung aber auch bis zu den Pyrenäen, nach Südfrankreich, in die Schweiz, Südtirol, Niederösterreich, Ungarn, in die Länder des nördlichen Balkans und bis zur Nordküste des Schwarzen Meeres. Von einigen Autoren, wie etwa de Freina (1987) wird eine Verbreitung auch für den Südwesten Deutschlands angegeben, nach Ebert kann es sich jedoch dabei nur um Falschmeldungen bzw. dubiose Einzelfunde handeln, da ansonsten kein gesicherter Nachweis für diese Region vorliegt.

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Der Pinien-Prozessionsspinner ist sehr wärmebedürftig und besiedelt warme, trockene Kiefernwälder, wo er etwa im Mittelmeerraum nahe der Meeresküste häufig anzutreffen ist, schottrige Täler mit erhöhter Luftfeuchtigkeit, felsiges Gelände und sonnenexponierte Bachtäler. In den Alpen ist die Art mit ihren Nahrungspflanzen bis in etwa 1200 Meter Seehöhe nachgewiesen, Falter wurden jedoch bis in Höhen von 2100 Meter nachgewiesen.

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Klimazonen

Gewohnheiten und Lebensstil

Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

Die Weibchen legen ihre Eier in Gelegen zu 100 bis 250 Stück in den Wipfeln der Nahrungspflanzen ab. Die Gelege werden in der Regel um ein Nadelpaar, seltener um einzelne Nadeln herum kolbenförmig angelegt und mit Afterwolle schuppig abgedeckt. Im Vergleich zum Kiefern-Prozessionsspinner sind die Gelege jedoch dicker angelegt und haben eine hellere Färbung. Die Raupen legen in den äußeren Zweigen der Pflanzen gemeinschaftliche Gespinste an. Diese sind pyramidenförmig und erreichen eine Ausdehnung von bis zu 30 Zentimetern. Die Raupen sind nachtaktiv und fressen verteilt in kleinen Gruppen auf den Zweigen. In der Morgendämmerung kehren sie in das Gespinst zurück. Die Überwinterung findet in den Gespinsten statt, die Entwicklung wird erst im darauf folgenden Frühjahr beendet. Zur Verpuppung wandern die Raupen in für die Unterfamilie typischen Prozessionen hintereinander gekettet. Die Ketten umfassen jedoch meist nur 5 bis 30 Individuen. Die Verpuppung findet schließlich im Erdboden in einem braun gefärbten Kokon statt. Die Raupen können sich 5 bis 20 Zentimeter tief eingraben.

POPULATION

Populationsgefährdung

Die Art tritt in Südeuropa häufig und weit verbreitet auf. Im südlichen Mitteleuropa tritt sie normalerweise nur vereinzelt auf, weswegen sie nicht in den Roten Liste gefährdeter Arten in Mitteleuropa erfasst ist.

Ökologische Nische

Der Pinien-Prozessionsspinner ist der bedeutendste Schädling an Kiefern im Mittelmeerraum. In Spanien wurde an den dort seltenen Waldkiefernwäldern untersucht, welche Auswirkungen der Fraß der Raupen bei den Bäumen verursacht. Bei jungen Kiefern hatte der Fraß an den Nadeln nachteilige Folgen für die darauffolgende Wachstumssaison und reduzierte das Wachstum um mehr als die Hälfte. Bei älteren Bäumen, deren Nadeln zu mehr als der Hälfte gefressen wurden, war das Wachstum der Zapfen in der darauffolgenden Wachstumssaison stark reduziert. Es wurden im Durchschnitt nur halb so große Zapfen ausgebildet, die fast 40 % leichtere Samen trugen. Zudem starben zwei (ca. 6 %) der 34 Versuchsbäume auf Grund des Befalls. Es kann deshalb vermutet werden, dass der Pinien-Prozessionsspinner zu Veränderungen in sensiblen Lebensräumen führt, in denen die Ausbreitung der Art durch die globale Erwärmung begünstigt wird.

Referenzen

1. Pinien-Prozessionsspinner artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Pinien-Prozessionsspinner

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