Silberalk
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Synthliboramphus antiquus

Der Silberalk (Synthliboramphus antiquus) ist eine recht kleine Art aus der Familie der Alkenvögel. Er brütet überwiegend auf den Aleuten und anderen Inseln vor der Küste Alaskas. Er weist ein schwarzes Gefieder mit auffälligen weißen und grauen Partien auf, ohne dass es einen ausgeprägten jahreszeitlich bedingten Unterschied im Federkleid gibt. Es werden zwei Unterarten beschrieben. Innerhalb der Gattung Synthliboramphus ist er die einzige Art, die von der IUCN nicht als gefährdet eingestuft wird. In Kanada wird die Art jedoch als potentiell bedroht geführt, da die sich auf Inseln befindlichen Brutkolonien sehr stark unter eingeführten Säugern leiden.

Aussehen

Der Silberalk ist ein verhältnismäßig kleiner Alkenvogel mit einer schwarz-weißen und taubengrauen Federzeichnung. Die Beine sitzen wie für Alkenvögel typisch sehr weit hinten am Körper. Anders als Lummen oder der Papageientaucher nimmt er an Land keine aufrechte Körperhaltung ein, sondern liegt meist auf seinem Bauch. Fortbewegung an Land ist gewöhnlich durch heftiges Flügelschlagen begleitet. Vom Wasser kann er entweder direkt oder nach nur sehr kurzem Anlauf auffliegen. Landende Silberalke tauchen häufig sofort unter. Der Sexualdimorphismus ist nicht sehr ausgeprägt. Weibchen haben lediglich etwas längere Flügel. Silberalken wiegen durchschnittlich etwa 213 Gramm.

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Bei adulten Vögeln sind im Prachtkleid der Rücken, die Oberflügeldecken und die Oberschwanzdecken bläulich grau. Der Kopf, der hintere Nacken und ein Kehlfleck sind schwarz. Die schwarze Kopfplatte ist von weißen, etwas verlängerten Federn eingerahmt. Solche Federn finden sich vereinzelt auch auf dem Rücken. Die Körperunterseite ist weiß, der Handschwingen und die Schwanzfedern sind dunkel schiefergrau. Der Schnabel ist blass rosa bis gelblich hornfarben, die Schnabelbasis ist schwarz. Die Beine und Füße sind blässlich blaugrau. Die Schwimmhäute weisen gelegentlich eine fast fleischfarbene Färbung auf. Die Zehen sind schwarz und die Iris ist dunkelbraun.

Das Schlichtkleid ähnelt weitgehend dem Prachtkleid, allerdings fehlt der schwarze Kehlfleck. Das Kinn und die Nackenseiten weisen eine individuell unterschiedliche Menge an rußgrauen Federn auf. Die Zahl der verlängerten weißen Federn ist etwas reduziert. Jungvögel ähneln den Adulten in ihrem Schlichtkleid, haben aber einen kürzeren und schlankeren Schnabel. Bei ihnen fehlt der weiße Saum der schwarzen Kopfplatte weitgehend.

Während des Winterhalbjahres können Silberalken vor allem mit dem Marmelalk verwechselt werden. Dieser hat jedoch auffälligere weiße Körperseiten und hellere Flügeldecken. Vom ebenfalls ähnlichen Kurzschnabelalk unterscheidet sich der Silberalk vor allem durch seine andere Schnabelform. Der ebenfalls sehr ähnliche Aleutenalk hat einen plumperen Körperbau und seine Körperunterseite ist nicht weiß, sondern bräunlich. Vor den asiatischen Küsten besteht auch eine Verwechslungsmöglichkeit mit dem Japanalk.

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Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet dieser Art liegt überwiegend in der kaltgemäßigten Zone im nördlichen Pazifik, in Asien reicht es jedoch auch bis in subtropische Gewässer vor der Küste Chinas. Während des Winters zeigen Silberalken eine auffällige Wanderbewegung nach Süden. Sie sind dann unter anderem auch vor der kalifornischen Küste zu beobachten. Ihre Brutkolonien liegen auf Inseln zwischen dem 52. und 60. nördlichen Breitengrad im Ostpazifik und zwischen dem 35. und 62. nördlichen Breitengrad an der asiatischen Küste. Sie sind unter anderem häufige Vögel vor den Aleuten und im Golf von Alaska. Auch im Südosten Alaskas und vor Haida Gwaii sind Silberalke in großer Zahl zu beobachten. Auf den Queen Charlotte Islands gibt es 13 Brutkolonien, die jeweils weit mehr als 10.000 Brutvögel aufweisen.

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Während des Winterhalbjahres bleiben einige Vögel in ihrem Brutgebiet. Grundsätzlich wandern sie aber nach Süden. Vor der Küste des US-amerikanischen Bundesstaates Oregon sind sie beispielsweise zwischen Oktober und November und dann wieder im März zu beobachten. Zahlreiche Silberalken überwintern vor der kalifornischen Küste, wo die Vögel Ende Oktober eintreffen. Auf der asiatischen Seite wandern Silberalken bis nach Taiwan. Die meisten halten sich vor der japanischen und koreanischen Küste auf.

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Silberalk Lebensraum-Karte
Silberalk Lebensraum-Karte
Silberalk
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Gewohnheiten und Lebensstil

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Silberalken suchen ihre Nahrung in Schwärmen, die bis zu fünfzig Individuen umfassen, die mehr oder weniger gleichzeitig tauchen. Sie sind häufig mit Schwärmen anderer Vogelarten assoziiert, typischerweise befinden sich in Schwarmnähe von Silberalken auch Dreizehenmöwen, Nashornalken und anderen, krillfressende Seevogelarten. Silberalken halten sich gewöhnlich im Randbereich solcher Schwärme auf. Sie ziehen Möwen an, weil sie durch ihre Tauchgänge Sandaale und andere Schwarmfische an die Oberfläche treiben. Die Tauchtiefe von Silberalken ist bislang nicht erforscht. Sie befinden sich aber in der Regel weniger als 45 Sekunden unter Wasser, was auf eine Tauchtiefe von zehn bis zwanzig Meter schließen lässt. Ihre Hauptnahrung sind junge Sandaale und Krill sowie Jungfische anderer Arten. Zu den Fischen, die adulte Silberalke an ihre Nestlinge verfüttern, gehören auch junge Heringe.

Paarungsgewohnheiten

Der Bruterfolg ist in weitgehend ungestörten Brutkolonien ungewöhnlich hoch. Aus Eiern, die mindestens 30 Tage bebrütet wurden, schlüpfen zu 96 Prozent Jungvögel. Brutpaare ziehen gewöhnlich zwischen 1,44 und 1,69 Jungvögel pro Fortpflanzungsperiode groß. Dies wird auch von Beobachtungen auf hoher See bestätigt. Die meisten gesichteten Familiengruppen bestehen aus zwei adulten Vögeln und zwei Jungvögeln. Es kommt jedoch häufiger dazu, dass Silberalken das Brutgeschäft nicht aufnehmen.

POPULATION

Populationsgefährdung

Zu den Prädatoren der Silberalken zählen Hirschmäuse, die auf vielen Inseln vor British Columbia heimisch sind. Sie fressen bevorzugt Eier kurz vor dem Schlupf oder töten frisch geschlüpfte Küken, wenn die Elternvögel nicht anwesend sind. Zu den Prädatoren adulter Silberalken zählen Raben, Adler, Möwen und Uhus sowie, sofern sie auf den Inseln mit Brutkolonien vorkommen, Füchse, Waschbären und Ratten. Alle diese Säuger sind auf den Inseln eingeführte Arten. Einer der Hauptfressfeinde der Silberalken ist der Wanderfalke, dessen Nahrung mancherorts während der Fortpflanzungszeit aus bis zu fünfzig Prozent aus Silberalken besteht.

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Etwa 23 Prozent ausgewachsener Silberalken erleben das nächste Lebensjahr nicht. Brutkolonien weisen typischerweise folgende Altersstruktur auf: 30 Prozent sind einjährige Vögel, 29 Prozent sind zweijährige, noch nicht brütende Vögel und 41 Prozent der Vögel sind Brutvögel, die ein Lebensalter von drei oder mehr Jahren haben.

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Populationszahl

Der Bestand an Silberalken wird auf ein bis zwei Millionen Individuen geschätzt. Wie bei zahlreichen anderen Alkenvögeln auch ist der Silberalk vor allem durch die Einführung von Säugetieren auf den Inseln, auf denen sich ihre Brutkolonien befinden, bedroht. Zu den Säugetieren, die sich negativ auf die Bestandszahlen auswirken, zählen Ratten, Füchse und Waschbären. Vermutet wird, dass dadurch die Populationen auf den Aleuten um mehr als 80 und auf den Queen Charlotte Islands um mehr als fünfzig Prozent zurückgingen. Gefährdet sind auch die Brutkolonien vor Korea, Japan und China, wo der Bestand grundsätzlich kleiner ist und Silberalken keinen Schutzmaßnahmen unterliegen.

Referenzen

1. Silberalk artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Silberalk
2. Silberalk auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22694896/132580015
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/329000

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