Kragenbär

Kragenbär

Asiatische schwarzbär, Mondbär, Tibetbär

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Ursus thibetanus
Lebensdauer
25 years
Höchstgeschwindigkeit
40
25
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
40-200
88-440
kglbs
kg lbs 
Höhe
70-100
27.6-39.4
cminch
cm inch 
Länge
120-190
47.2-74.8
cminch
cm inch 

Der Kragenbär, Asiatische Schwarzbär, Mondbär oder Tibetbär (Ursus thibetanus) ist eine Raubtierart aus der Familie der Bären (Ursidae). Er ist in Asien beheimatet und ein enger Verwandter des Amerikanischen Schwarzbären.

Na

Nachtaktiv

Ta

Tagaktiv

Al

Allesfresser

Ba

Baumbewohner

Kl

Kletternd

Te

Terrestrisch

Re

Revier

Vi

Viviparie

Ne

Nesthocker

Po

Polygynandrie

So

Solitär

Wi

Winterschlaf

Höhenwandernd

A

beginnt mit

Aussehen

Im Gegensatz zum Amerikanischen Schwarzbären, der oft in verschiedenen Brauntönen gefärbt sein kann, ist der Asiatische Schwarzbär meist schwarz gefärbt; bräunliche Exemplare sind sehr selten. Auffälliges Kennzeichen ist eine sichelförmige, weiße Fellfärbung auf der Brust, die ihm den Namen Mondbär verlieh. Den Namen Kragenbär verdankt er den stark verlängerten Haaren im Bereich des Halses. Diese Tiere haben den üblichen kräftigen Körperbau der Bären, der Kopf ist groß und rund und mit kleinen Augen versehen. Die Ohren sind groß und stehen relativ weit auseinander. Die annähernd gleich langen Gliedmaßen sind kräftig, alle Füße tragen fünf Krallen. Wie alle Bären ist der Kragenbär ein Sohlengänger. Die Kopf-Rumpf-Länge dieser Tiere beträgt 120 bis 180 Zentimeter, der Schwanz ist ein 6 bis 10 Zentimeter langer Stummel. Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich im Gewicht. Während männliche Tiere 110 bis 150 Kilogramm erreichen, wiegen weibliche Tiere nur 65 bis 90 Kilogramm.

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Verteilung

Erdkunde

Der Kragenbär hat ein weites Verbreitungsgebiet über Süd- und Ostasien. Im Westen reicht sein Verbreitungsgebiet bis Afghanistan und den südwestlichen Iran, er bewohnt auch die Himalaya-Region und große Teile Südostasiens, große Teile Chinas einschließlich der vorgelagerten Inseln Hainan und Taiwan, den äußersten Südosten Sibiriens, Korea und Japan (mit Ausnahme der Insel Hokkaidō). Sein Lebensraum sind vorwiegend Wälder, sowohl gemäßigte Laubwälder als auch tropische Regenwälder. Im Sommer leben die Tiere in Höhenlagen von bis zu 3600 Meter, im Winter wandern sie in tiefer gelegene Gebiete mit einer Höhe bis maximal 1500 Meter.

Kragenbär Lebensraum-Karte
Kragenbär Lebensraum-Karte
Kragenbär
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Gewohnheiten und Lebensstil

Kragenbären können sowohl tag- als auch nachtaktiv sein. Sie sind zwar eher bei Nacht unterwegs, in Zeiten mit erhöhtem Nahrungsbedarf auch tagsüber. Sie bewegen sich meist auf allen vieren am Boden fort, können sich aber auf die Hinterbeine aufrichten, um an Nahrung zu gelangen. Sie können gut klettern und ausgezeichnet schwimmen.

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Im überwiegenden Teil ihres Verbreitungsgebietes, aber nicht im Süden, halten sie eine Winterruhe. Dazu fressen sie sich im Spätsommer und Herbst einen Fettvorrat an und ziehen sich in einen Bau zurück. Während Atemfrequenz und Herzschlag deutlich zurückgehen, sinkt die Körpertemperatur nur leicht, sodass man nicht von einem echten Winterschlaf, sondern nur von einer Winterruhe spricht. Außerdem sind sie leicht aufzuwecken und begeben sich bei wärmeren Perioden zwischendurch auf Nahrungssuche.

Kragenbären sind außerhalb der Paarungszeit Einzelgänger. Ihre Reviergröße variiert stark je nach Nahrungsangebot, ist aber deutlich kleiner als die der Braunbären.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Kragenbären sind Allesfresser, ernähren sich aber hauptsächlich von Pflanzen. Sie suchen nach Nüssen, Eicheln, Beeren und Obst. Daneben fressen sie Insekten und deren Larven und kleinere Wirbeltiere. Manchmal verzehren sie auch Aas. Nur ausnahmsweise machen sie auch Jagd auf größere Säugetiere wie Hirsche, Schafe oder sogar Wasserbüffel.

Ernährung Allesfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Paarungszeit unterscheidet sich deutlich je nach Region: in Sibirien findet sie im Juni oder Juli statt, in Pakistan im Oktober. Die Geburten fallen trotzdem überall in die Monate Februar bis März. Der Grund für die scheinbar längere Tragzeit im Norden ist die verzögerte Einnistung, die auch bei anderen Bären beobachtet werden kann: Die befruchtete Eizelle hält sich oft monatelang im Uterus auf, bevor sie sich einnistet. Die Wurfgröße beträgt meist zwei Jungtiere; diese sind wie bei allen Bären ausgesprochen klein und wiegen nur rund 300 bis 450 Gramm. Nach einer Woche öffnen sie die Augen, und nach rund drei Monaten werden sie entwöhnt, bleiben aber noch zwei bis drei Jahre bei der Mutter. Die Geschlechtsreife erreichen sie mit etwa drei Jahren. Über die Lebenserwartung ist wenig bekannt, das Höchstalter eines Tieres in menschlicher Obhut betrug 43 Jahre.

POPULATION

Populationsgefährdung

In freier Natur zählen die Zerstörung ihres Lebensraums und die Bejagung zu den Hauptgefahren. Gründe für die Jagd sind einerseits der Jagdsport, andererseits die Sicht des Kragenbären als Nahrungskonkurrenten, der Weidetiere reißt und manchmal auch Menschen angreift. Auch werden viele Tiere gefangen, um sie in Bärenfarmen zu halten und an ihre Gallenflüssigkeit zu gelangen.

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In Teilen ihres Verbreitungsgebietes (Pakistan, Bangladesch, Korea) stehen sie am Rand der Ausrottung. Insgesamt listet die IUCN den Kragenbären als gefährdet (vulnerable). Es gibt mehrere Bärenschutz-Einrichtungen in Asien, in denen befreite Gallebären artgerechter gehalten werden.

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Populationszahl

Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtgröße der Population des Kragenbären. Laut der Roten Liste der IUCN wurden bestimmte Populationen dieser Art in folgenden Gebieten geschätzt: China: etwa 28.000 Individuen; Japan: 12.000-19.000 Individuen; Indien: 5.000-7.000 Individuen; Russland: 5.000-7.000 Individuen; Iran: etwa 100-200 Individuen; Südkorea: etwa 40 Individuen. Insgesamt werden asiatische Kragenbären derzeit auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet (VU) eingestuft, und ihr Bestand ist heute abnehmend.

Lustige Fakten für Kinder

  • Asiatische Schwarzbären brechen Äste und Zweige ab, um sie unter sich zu legen, wenn sie sich von Bäumen ernähren, was dazu führt, dass viele Bäume in ihrem Verbreitungsgebiet nestähnliche Strukturen auf ihren Wipfeln aufweisen.
  • Asiatische Kragenbären scheinen Isabellbären bei direkten Begegnungen einzuschüchtern. Sie fressen die Früchte, die asiatische Schwarzbären von den Bäumen fallen lassen, da sie selbst zu groß und schwerfällig sind, um auf die Bäume zu klettern.
  • In der japanischen Kultur wird der asiatische Kragenbär traditionell mit dem Berggeist (yama no kami) in Verbindung gebracht und auf unterschiedliche Weise als "Bergmann" (yamaotoko), "Bergonkel" (yama no ossan), "Bergvater" (yama no oyaji), liebende Mutter und Kind charakterisiert. Da der asiatische Kragenbär ein weitgehend solitäres Wesen ist, wird er auch als "einsamer Mensch" (sabishigariya) angesehen.

Coloring Pages

Referenzen

1. Kragenbär artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Kragenb%C3%A4r
2. Kragenbär auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/22824/0

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