Region

Nordwest-Territorien

81 Spezies

Die Nordwest-Territorien sind neben Yukon und Nunavut ein Gebiet in Kanada.

Klima

Im Süden des Territoriums ist das Klima subpolar, im Norden arktisch. In der sogenannten Kryosphäre herrscht lang anhaltender Frost bis hin zum Permafrost. Die Sommer sind dementsprechend im Süden etwas milder, im Norden kürzer und kühler. Im Winter sind Temperaturen unter −40 °C keine Seltenheit. So lagen die Temperaturen in Yellowknife zwischen dem 31. Dezember 1993 und dem 19. Januar 1994 durchgängig unter −37 °C. Trotz eines sehr kalten Winters 2007/08, bei dem Yellowknife neun Tage lang −40 °C erlebte, waren die Winter der letzten 25 Jahre von vergleichsweise hohen Temperaturen geprägt. Die niedrigste jemals gemessene Temperatur von −57,2 °C wurde in Fort Smith am 26. Dezember 1917 gemessen. Die Niederschläge sind dabei gering, jedoch kam es um die Hauptstadt am 20. Juli 2008 zu ausgedehnten Niederschlägen mit starkem Hagel, bei Temperaturen von über 30 °C. In der Subarktis (Yellowknife) liegt die durchschnittliche Höchsttemperatur im Januar bei −23 °C und 21 °C im Juli, in der arktischen Zone bei −33 °C bzw. 10 °C. Im Juni herrscht dort 20 bis 24 Stunden Tageslicht und bis zu 24 Stunden Dunkelheit im Dezember.

Flora und Fauna

Während der Westen und der Süden des Territoriums von Wäldern bedeckt sind, die nach Norden lichter werden, liegt der Osten und der Norden jenseits der Waldgrenze. Häufig vertreten ist die Schwarz-Fichte, jenseits der Waldgrenze dominieren bodennahe Pflanzen, wie Gegenblättriger Steinbrech (purple mountain saxifrage), die am nördlichsten wachsende höhere Pflanzenart.

Im Territorium existieren sieben große Herden von Karibus, die bis über eine halbe Million Tiere umfassen und von denen die im Osten lebende Qamanirjuaq-Herde die größte ist. Ohne sie wäre eine Besiedlung durch die frühesten Bewohner kaum möglich gewesen. Das Tal des Thompsen River auf der Banksinsel bildet dagegen eines der wichtigsten Lebensgebiete für Moschusochsen, die in Kanada seit 1917 unter Schutz stehen. Allerdings dürfen die lokalen Inuit eine kleine Zahl von Tieren pro Jahr erlegen. Ihre Zahl wird auf 50.000 geschätzt, zudem leben rund 26.000 Elche, mindestens 10.000 Vielfraße und 15.000 Wölfe im Territorium.

Umwelt

Um den Großen Sklavensee im Süden befinden sich mehrere Schutzgebiete, wie das Mackenzie Bison Sanctuary am Westufer, das Slave River Reserve um die Mündung des gleichnamigen Flusses in den See, an den sich südwestwärts der Wood-Buffalo-Nationalpark anschließt, der größte Nationalpark Kanadas. Beidseitig der Grenze zu Yukon befindet sich im Norden das Naturschutzgebiet des Peel River Reserve, weiter im Süden die 2009 um das Sechsfache erweiterte Nahanni National Park Reserve, die zum Weltnaturerbe zählt. Darüber hinaus findet sich an der Yukon-Grenze das kleine Norah Willis Michener Game Reserve.

Um den Großen Bärensee wurde im Jahr 2016 ein Biosphärenreservats der UNESCO eingerichtet. Das Biosphärenreservat Tsá Tué umfasst dabei eine Fläche von rund 93.300 km².

Im äußersten Norden, bereits an der Beaufortsee, befindet sich der Aulavik-Nationalpark auf der Banksinsel, wo zahlreiche Moschusochsen leben. Auf dem Festland nahe der Grenze nach Nunavut, wurde der Tuktut-Nogait-Nationalpark (16.340 km²) eingerichtet, nahe der Grenze zum Yukon das Reindeer Grazing Reserve. Es liegt nördlich und östlich von Inuvik und umfasst neben Richards Island die Gebiete um die Kugmallit Bay und die Liverpool Bay und reicht im Osten bis zum Anderson River. Hier stehen Karibuherden, vor allem Bluenose West und East sowie Cape Bathurst unter Schutz, Letztere wurde erst im Jahr 2000 als eigene Herde wahrgenommen. Ihre Zahlen sind allerdings rückläufig. So wies die Cape-Bathurst-Herde 1992 noch 17.500 Tiere auf, 2006 nur noch 1.800; Bluenose-West schrumpfte von 98.900 auf 18.000, Bluenose-East von 104,000 im Jahr 2000 auf 66,200 im Jahr 2006.

Die Karibuherden in ganz Kanada werden seit den 1990er Jahren kleiner, das gilt auch für die Nordwest-Territorien, die allein sieben dieser riesigen Herden von Barrenground Caribous beherbergen. Mitte der Achtzigerjahre umfassten sie wohl mindestens eine Million Tiere, Mitte der Neunziger vielleicht 1,3 Millionen. Besonders rapide schrumpfen die kleineren Herden, wie Cape Bathurst und Bluenose West, aber auch von den vier großen Herden sind Porcupine und besonders Bathurst stark rückläufig, während Beverly und Qamanirjuaq im Osten (also weitab von Siedlungen), die 1994 aus rund 500.000 Tieren bestand, sich zumindest bis Mitte der 90er Jahre noch vergrößert haben – weitere Daten fehlen jedoch.

In den ersten Jahren der Goldgewinnung am Großen Bärensee ab 1935 wurde zur Trennung von Gold und Erz ein Verfahren genutzt, bei dem große Mengen an Arsen(III)-oxid-Staub freigesetzt wurden. Von 1951 bis 1956 sanken die Arsenikmengen von 7,4 auf 2,6 t pro Tag, bis 1959 auf 52 kg. Insgesamt produzierte die Giant Mine während der 50 Jahre der Produktion (bis 1999) 237.000 t dieses giftigen Stoffes, der unterirdisch eingelagert worden ist. Diese Lager werden durch Grundwasser ausgeschwemmt, so dass aufwändige Reinigungsverfahren nötig wurden. Hinzu kommen die Störungen der Tierwanderungen durch Straßenbauten und den zunehmenden LKW-Verkehr. Die Erforschung dieser ökologischen Belastungen hat einen Schwerpunkt in Bremen.

Sprachenvielfalt

In den Nordwest-Territorien gibt es elf Amtssprachen, mehr als in allen anderen Provinzen und Territorien, wobei zu den im übrigen Kanada vorherrschenden beiden europäischen die Sprachen der Inuit und die der Indianer kommen. Letztere gehören der Gruppe der athabaskischen Sprachen an. Die Amtssprachen sind dementsprechend Chipewyan, Cree, Englisch, Französisch, dann die Sprache der Gwich'in, Inuinnaqtun, Inuktitut, Inuvialuktun, North Slavey, South Slavey und Dogrib. Einwohner haben das Recht, sich in diesen Sprachen an Gerichte und an Regierungsstellen zu wenden. Jedoch sind Gesetze nur in der englischen und französischen Fassung rechtlich bindend. Gesetze und andere Dokumente werden nur übersetzt, wenn dies ausdrücklich gewünscht wird.

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Die Nordwest-Territorien sind neben Yukon und Nunavut ein Gebiet in Kanada.

Klima

Im Süden des Territoriums ist das Klima subpolar, im Norden arktisch. In der sogenannten Kryosphäre herrscht lang anhaltender Frost bis hin zum Permafrost. Die Sommer sind dementsprechend im Süden etwas milder, im Norden kürzer und kühler. Im Winter sind Temperaturen unter −40 °C keine Seltenheit. So lagen die Temperaturen in Yellowknife zwischen dem 31. Dezember 1993 und dem 19. Januar 1994 durchgängig unter −37 °C. Trotz eines sehr kalten Winters 2007/08, bei dem Yellowknife neun Tage lang −40 °C erlebte, waren die Winter der letzten 25 Jahre von vergleichsweise hohen Temperaturen geprägt. Die niedrigste jemals gemessene Temperatur von −57,2 °C wurde in Fort Smith am 26. Dezember 1917 gemessen. Die Niederschläge sind dabei gering, jedoch kam es um die Hauptstadt am 20. Juli 2008 zu ausgedehnten Niederschlägen mit starkem Hagel, bei Temperaturen von über 30 °C. In der Subarktis (Yellowknife) liegt die durchschnittliche Höchsttemperatur im Januar bei −23 °C und 21 °C im Juli, in der arktischen Zone bei −33 °C bzw. 10 °C. Im Juni herrscht dort 20 bis 24 Stunden Tageslicht und bis zu 24 Stunden Dunkelheit im Dezember.

Flora und Fauna

Während der Westen und der Süden des Territoriums von Wäldern bedeckt sind, die nach Norden lichter werden, liegt der Osten und der Norden jenseits der Waldgrenze. Häufig vertreten ist die Schwarz-Fichte, jenseits der Waldgrenze dominieren bodennahe Pflanzen, wie Gegenblättriger Steinbrech (purple mountain saxifrage), die am nördlichsten wachsende höhere Pflanzenart.

Im Territorium existieren sieben große Herden von Karibus, die bis über eine halbe Million Tiere umfassen und von denen die im Osten lebende Qamanirjuaq-Herde die größte ist. Ohne sie wäre eine Besiedlung durch die frühesten Bewohner kaum möglich gewesen. Das Tal des Thompsen River auf der Banksinsel bildet dagegen eines der wichtigsten Lebensgebiete für Moschusochsen, die in Kanada seit 1917 unter Schutz stehen. Allerdings dürfen die lokalen Inuit eine kleine Zahl von Tieren pro Jahr erlegen. Ihre Zahl wird auf 50.000 geschätzt, zudem leben rund 26.000 Elche, mindestens 10.000 Vielfraße und 15.000 Wölfe im Territorium.

Umwelt

Um den Großen Sklavensee im Süden befinden sich mehrere Schutzgebiete, wie das Mackenzie Bison Sanctuary am Westufer, das Slave River Reserve um die Mündung des gleichnamigen Flusses in den See, an den sich südwestwärts der Wood-Buffalo-Nationalpark anschließt, der größte Nationalpark Kanadas. Beidseitig der Grenze zu Yukon befindet sich im Norden das Naturschutzgebiet des Peel River Reserve, weiter im Süden die 2009 um das Sechsfache erweiterte Nahanni National Park Reserve, die zum Weltnaturerbe zählt. Darüber hinaus findet sich an der Yukon-Grenze das kleine Norah Willis Michener Game Reserve.

Um den Großen Bärensee wurde im Jahr 2016 ein Biosphärenreservats der UNESCO eingerichtet. Das Biosphärenreservat Tsá Tué umfasst dabei eine Fläche von rund 93.300 km².

Im äußersten Norden, bereits an der Beaufortsee, befindet sich der Aulavik-Nationalpark auf der Banksinsel, wo zahlreiche Moschusochsen leben. Auf dem Festland nahe der Grenze nach Nunavut, wurde der Tuktut-Nogait-Nationalpark (16.340 km²) eingerichtet, nahe der Grenze zum Yukon das Reindeer Grazing Reserve. Es liegt nördlich und östlich von Inuvik und umfasst neben Richards Island die Gebiete um die Kugmallit Bay und die Liverpool Bay und reicht im Osten bis zum Anderson River. Hier stehen Karibuherden, vor allem Bluenose West und East sowie Cape Bathurst unter Schutz, Letztere wurde erst im Jahr 2000 als eigene Herde wahrgenommen. Ihre Zahlen sind allerdings rückläufig. So wies die Cape-Bathurst-Herde 1992 noch 17.500 Tiere auf, 2006 nur noch 1.800; Bluenose-West schrumpfte von 98.900 auf 18.000, Bluenose-East von 104,000 im Jahr 2000 auf 66,200 im Jahr 2006.

Die Karibuherden in ganz Kanada werden seit den 1990er Jahren kleiner, das gilt auch für die Nordwest-Territorien, die allein sieben dieser riesigen Herden von Barrenground Caribous beherbergen. Mitte der Achtzigerjahre umfassten sie wohl mindestens eine Million Tiere, Mitte der Neunziger vielleicht 1,3 Millionen. Besonders rapide schrumpfen die kleineren Herden, wie Cape Bathurst und Bluenose West, aber auch von den vier großen Herden sind Porcupine und besonders Bathurst stark rückläufig, während Beverly und Qamanirjuaq im Osten (also weitab von Siedlungen), die 1994 aus rund 500.000 Tieren bestand, sich zumindest bis Mitte der 90er Jahre noch vergrößert haben – weitere Daten fehlen jedoch.

In den ersten Jahren der Goldgewinnung am Großen Bärensee ab 1935 wurde zur Trennung von Gold und Erz ein Verfahren genutzt, bei dem große Mengen an Arsen(III)-oxid-Staub freigesetzt wurden. Von 1951 bis 1956 sanken die Arsenikmengen von 7,4 auf 2,6 t pro Tag, bis 1959 auf 52 kg. Insgesamt produzierte die Giant Mine während der 50 Jahre der Produktion (bis 1999) 237.000 t dieses giftigen Stoffes, der unterirdisch eingelagert worden ist. Diese Lager werden durch Grundwasser ausgeschwemmt, so dass aufwändige Reinigungsverfahren nötig wurden. Hinzu kommen die Störungen der Tierwanderungen durch Straßenbauten und den zunehmenden LKW-Verkehr. Die Erforschung dieser ökologischen Belastungen hat einen Schwerpunkt in Bremen.

Sprachenvielfalt

In den Nordwest-Territorien gibt es elf Amtssprachen, mehr als in allen anderen Provinzen und Territorien, wobei zu den im übrigen Kanada vorherrschenden beiden europäischen die Sprachen der Inuit und die der Indianer kommen. Letztere gehören der Gruppe der athabaskischen Sprachen an. Die Amtssprachen sind dementsprechend Chipewyan, Cree, Englisch, Französisch, dann die Sprache der Gwich'in, Inuinnaqtun, Inuktitut, Inuvialuktun, North Slavey, South Slavey und Dogrib. Einwohner haben das Recht, sich in diesen Sprachen an Gerichte und an Regierungsstellen zu wenden. Jedoch sind Gesetze nur in der englischen und französischen Fassung rechtlich bindend. Gesetze und andere Dokumente werden nur übersetzt, wenn dies ausdrücklich gewünscht wird.

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