Rosenbrust-Kernknacker
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Pheucticus ludovicianus
Populationsgrösse
4.1 Mlnlnn
Lebensdauer
7-24 years
Gewicht
35-65
1.2-2.3
goz
g oz 
Länge
18-22
7.1-8.7
cminch
cm inch 
Spannweite
29-33
11.4-13
cminch
cm inch 

Der Rosenbrust-Kernknacker (Pheucticus ludovicianus) ist ein großer Singvogel aus der Familie der Kardinäle (Cardinalidae). Das Artepitheton ludovicianus bezieht sich auf König Ludwig XIV. von Frankreich, zu dessen Ehren der Bundesstaat im Süden der Vereinigten Staaten von Amerika, Louisiana, seinen Namen erhielt. Linnaeus bezog sich damit auf die Herkunft des Typusexemplares aus Louisiana.

Aussehen

Rosenbrust-Kernknacker sind große Singvögel, die Körperlänge beträgt 18–21,5 Zentimeter, das Gewicht 39–49 Gramm. Der sehr große und kräftige Schnabel ist weißlich.

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Die Art zeigt einen sehr ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus bezüglich Färbung und Zeichnung, das Gefieder der Männchen ist wesentlich auffallender und intensiver gefärbt als jenes der Weibchen. Im Prachtkleid sind beim Männchen Kopf, Hals und oberer Rücken einfarbig schwarz, unterer Rücken und Bürzel sind weiß. Die Oberschwanzdecken zeigen eine schwarz-weiße Bänderung. Die mittleren Steuerfedern sind schwarz, die übrigen weiß und breit schwarz gerandet. Die mittleren Armdecken sind weiß, die großen schwarz mit breiter weißer Spitze. Die schwarzen Armschwingen weisen einen schmalen weißen Fleck auf der Außenfahne auf, die basale Hälfte der Handschwingen ist weiß, die distale Hälfte schwarz. Der Namensteil "Rosenbrust" bezieht sich auf die rosarote Brust, die übrige Unterseite des Rumpfes ist weiß. Die kleinen und mittleren Unterflügeldecken sind ebenfalls rosarot.

Im Schlichtkleid ist die rote Brustfärbung weniger kräftig ausgeprägt. Die schwarzen Federn an Kopf, Hals und oberem Rücken sind bräunlich gerandet; diese Partien wirken daher geschuppt. Der weiße untere Rücken zeigt eine undeutliche dunkle Querbänderung, die Flanken sind leicht dunkel gefleckt.

Bei den Weibchen sind die beim Männchen schwarzen Gefiederpartien bräunlich. Der braune Kopf zeigt einen weißlichen Bereich in der Mitte des Oberkopfes, zudem zieht sich ein weißer Überaugenstreif vom vorderen Augenrand bis zur Nackenseite. Die Kehle ist auf weißlichem Grund fein dunkel gestrichelt und gefleckt, eine bräunliche Strichelung überzieht die weißliche bis cremefarbene Rumpfunterseite. Die rote Färbung fehlt. Die Weibchen sind den Weibchen des nahe verwandten Schwarzkopfkernknackers (P. melanocephalus) sehr ähnlich, bei letzterer Art ist jedoch insbesondere die Unterseite stärker gelblichbraun und viel schwächer gestrichelt.

Obwohl sich die Männchen dieser beiden Arten unterscheiden, tritt in überlappenden Verbreitungsgebieten Hybridisierung auf.

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Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet des Rosenbrust-Kernknackers reicht in einem breiten Gürtel vom Nordwesten Kanadas über die mittleren und östlichen Vereinigten Staaten von Amerika bis zur Ostküste Nordamerikas. Er bewohnt offenere Laub- und Mischwälder insbesondere am Rand von Gewässern. Die Art ist Langstreckenzieher, sie überwintert von Mexiko bis Kolumbien und Venezuela, selten bis Peru und Guyana und ist bis in Höhen von 1800 m zu finden. In Europa ist der Rosenbrust-Kernknacker eine seltene Ausnahmeerscheinung vor allem in Großbritannien, fast alle Nachweise erfolgten im Oktober.

Rosenbrust-Kernknacker Lebensraum-Karte
Rosenbrust-Kernknacker Lebensraum-Karte
Rosenbrust-Kernknacker
Public Domain Dedication (CC0)

Gewohnheiten und Lebensstil

Rosenbrust-Kernknacker sind soziale Vögel und ziehen oft in kleinen Gruppen durch die Lande, manchmal auch in größeren Schwärmen von einem Dutzend oder mehr. Während der Brutzeit werden sie recht territorial. Diese Vögel sind tagsüber aktiv und verbringen ihre Zeit mit der Futtersuche in Sträuchern und Bäumen oder dem Fangen von Insekten im Flug. Sie halten sich normalerweise in den Baumkronen auf und sind nur selten auf dem Boden zu sehen. Im Winterquartier können sie von Parks, Gärten und möglicherweise sogar von Vogelfutterstellen angezogen werden. Im Allgemeinen wandern Rosenbrust-Kernknacker Ende September oder im Oktober nach Süden und kehren Ende April oder Anfang Mai zurück. Diese Vögel kommunizieren mit einem scharfen rosa oder pickenden Ruf, der ein wenig an den Ruf eines Spechts erinnert. Ihr Gesang ist ein gedämpftes, sanftes Trällern, das an eine raffiniertere, süßere Version des Gesangs der Wanderdrossel erinnert. Die Männchen fangen früh an zu singen, gelegentlich sogar noch im Winterquartier.

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Rosenbrust-Kernknacker sind Allesfresser. Sie ernähren sich von Insekten, Samen, Beeren, Früchten, Blüten und Blumen und gelegentlich auch von Nektar.

Ernährung Allesfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Der Nestbau beginnt im Mai. Es werden 1 bis 5, in der Regel 4, blass bläulich grüne und dunkel gesprenkelte Eier gelegt, welche von Männchen und Weibchen bebrütet werden. Die Jungen sind nach 9 bis 12 Tagen flügge und dann noch weitere 3 Wochen von den Elterntieren abhängig.

POPULATION

Populationsgefährdung

Der Weltbestand wird auf etwa 4,6 Millionen Tiere geschätzt und ist offenbar rückläufig. Der Bestandsrückgang erfolgt aber noch nicht so schnell, dass eine Einstufung der Art als gefährdet ("vulnerable") gerechtfertigt wäre. Aufgrund des zudem sehr großen Gesamtbestandes wird der Rosenbrust-Kernknacker von der IUCN daher als ungefährdet ("Least Concern") eingestuft.

Populationszahl

Laut der Ressource All About Birds beläuft sich die Gesamtgröße der Brutpopulation des Rosenbrust-Kernknackers auf 4,1 Millionen Individuen. Gegenwärtig ist diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihr Bestand ist heute abnehmend.

Ökologische Nische

Rosenbrust-Kernknacker spielen eine wichtige Rolle in dem Ökosystem, in dem sie leben. Aufgrund ihrer Ernährungsgewohnheiten helfen diese Vögel bei der Verbreitung von Samen und kontrollieren auch Insektenpopulationen.

Lustige Fakten für Kinder

  • Der Gattungsname des Rosenbrust-Kernknacker Pheucticus stammt aus dem Altgriechischen pheuktiko, "scheu", und von pheugo, "fliehen"; der spezifische Name ludovicianus stammt aus dem Neulateinischen und bezieht sich auf Louisiana.
  • Weibliche Rosenbrust-Kernknacker werden oft mit dem Schwarzkopf-Kernknacker verwechselt, wo sich ihre Verbreitungsgebiete in den zentralen Vereinigten Staaten und im südlichen Zentral-Kanada überschneiden.
  • Rosenbrust-Kernknacker nisten auf den Ästen von Bäumen, und einige Nester wurden in einer Höhe von 16,7 m (54,8 ft) über dem Boden gefunden; die durchschnittliche Höhe beträgt in der Regel 6 m (20 ft).
  • Rosenbrust-Kernknacker sind berühmt für ihren melodischen Gesang, und während der Paarungszeit können die Männchen bis zu 689 Lieder an einem Tag singen, während sie ihr Revier anpreisen.
  • Rosenbrust-Kernknacker sind sehr starke Flieger; während der Tierwanderung sind sie in der Lage, den Golf von Mexiko ohne Zwischenstopp zu durchfliegen, das sind über 500 Meilen (805 km)!

Referenzen

1. Rosenbrust-Kernknacker artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Rosenbrust-Kernknacker
2. Rosenbrust-Kernknacker auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22723813/132168899
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/694260

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