Coromandel-Zwergente
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Nettapus coromandelianus

Die Coromandel-Zwergente (Nettapus coromandelianus) ist eine Art der Entenvögel und zählt zu den Schwimmenten. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Südostasien bis nach Australien. Sie zählt zu den kleinsten Entenarten. Es werden zwei Unterarten unterschieden. Die Nominatform Nettapus coromandelianus coromandelianus, die auch als Indische Zwergglanzente bezeichnet wird, ist in ihrer Verbreitung auf Asien beschränkt. Die Australische Zwergglanzente (N. c. albipennis) lebt im Osten Australiens. Die Nominatform ist etwas kleiner als die australische Unterart und gilt als die kleinste Ente überhaupt.

Aussehen

Zwergenten erreichen ausgewachsen eine Körperlänge zwischen 30 und 37 Zentimetern. Männchen erreichen im Durchschnitt ein Gewicht von 403 Gramm, die Weibchen sind mit durchschnittlich 380 Gramm nur geringfügig leichter. Sehr kleine Weibchen wiegen aber mitunter nur etwas mehr als 250 Gramm. Im Ruhekleid ähneln die Männchen den Weibchen. Das Brustband fehlt in dieser Zeit. Allerdings behalten sie ihre Flügelfärbung bei und haben auch in diesem Zeitraum einen weißen Kopf. Der Rücken ist glanzlos schwarz.

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Das Männchen der Coromandel-Zwergente hat ein grünes Mantelgefieder und ein schmales, schwarzes Brustband. Der etwas eckig wirkende Kopf ist auf der Oberseite schwarz. Das Gesicht ist weiß. Die Unterschwanzdecke ist schwarz. Der kurze Schnabel ist dunkelgrau. Die Beine und Füße sind olivgrau. Die Augen sind rot. Die Weibchen haben einen auffallenden Zügelstreif. Die schwarze Kopfplatte ist ausgedehnter als beim Männchen. Das Gesicht ist insgesamt etwas grauer oder rahmfarben. Das Mantelgefieder ist etwas bräunlicher, die Augen sind nicht so auffallend rötlich und die Körperunterseite ist dumpf hellgrau gefärbt. Die Flügel der Weibchen sind einfarbig braun. Jungvögel sind in ihrem Federkleid den Weibchen gleich. Im Unterschied zum Weibchen sind allerdings Kopf und Hals dichter von braunen Federn durchsetzt.

Die Küken sind an der Oberseite graubraun und haben große, weiße Flecken an Schultern, Flügeln und Körperseiten. Die Kopfplatte ist schwarz. Das Gesicht ist hell. Sie haben einen langen, dunklen Augenstreif.

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Verteilung

Erdkunde

Die Nominatform ist ein Brutvogel des indischen Subkontinents und kommt auch in Sri Lanka sowie dem Süden Chinas vor. Zu den – mitunter nur in geringer Zahl – besiedelten Regionen zählen auch die Andamanen, der Norden der Philippinen, Borneo, Sumatra, Java, Sulawesi und der Norden Neuguineas. Die australische Unterart kommt im tropischen und subtropischen Nordosten Australiens vor. Hauptverbreitungsgebiet ist die küstennahe Region von Queensland.

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Die Coromandel-Zwergente ist überwiegend ein Standvogel. In einigen Gebieten kommt es während der Trockenzeit zu Zugbewegungen. Zugbewegungen finden sich auch bei der chinesischen Population, die im Winterhalbjahr vom äußersten Norden ihres Verbreitungsgebietes in die Tiefebenen Südchinas zieht. Irrgäste erreichen gelegentlich Afghanistan, Iran und Irak. In Bahrain und Oman finden sich regelmäßig Coromandel-Zwergenten ein.

Bestandszahlen liegen für diese Art nur schätzungsweise vor. Der weltweite Bestand wurde im Jahr 2002 auf 7.500 für die australische Unterart und auf bis zu einer Million Individuen in Asien geschätzt. Insgesamt liegen aber wenig Informationen vor. Die Coromandel-Zwergente gilt insgesamt aber als nicht bestandsgefährdet. Die Bestände der australischen Unterart haben sich seit den 1960er Jahren, als die Individuenzahl nur noch 1500 betrug, wieder erholt. Sie leidet aber an der Ausbreitung der eingeschleppten Wasserhyazinthe, die die heimische Vegetation erstickt und damit das Nahrungsangebot für die Coromandel-Zwergente verringert.

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Coromandel-Zwergente Lebensraum-Karte
Coromandel-Zwergente Lebensraum-Karte
Coromandel-Zwergente
Public Domain Dedication (CC0)

Gewohnheiten und Lebensstil

Mehrere Paare des Vogels können in unmittelbarer Nähe an einem einzigen Gewässer auf Nahrungssuche gehen. Im Winter bilden sich große Schwarmbildende, und am Chilka-See wurde ein Schwarm von fast 6000 Tieren gezählt. Diese Art ernährt sich hauptsächlich an der Wasseroberfläche. Magenuntersuchungen ergaben, dass sie sich von kleinen Fischen Puntius, Mystus, Oryzias, Weichtieren, Krebstieren, Insektenlarven sowie Pflanzenmaterial von Arten wie Ipomoea, Hydrilla und Ruppia ernähren. Sie tauchen nicht und fliegen von der Wasseroberfläche, ohne zu rennen oder auf der Oberfläche zu prasseln. Sie fliegen schnell, oft tief über dem Wasser, und sind wendig genug, um Falken zu entkommen. Das Balzverhalten ist weitgehend undokumentiert, aber bei der Balz nach der Paarung wölbt das Männchen den Hals und zeigt die weißen Halsfedern und die weißen Flügelflecken. Sie paaren sich während der Brutzeit, die hauptsächlich während der Regenzeit (Monsun im Juni-August in Indien und Januar bis März in Australien) stattfindet, und bauen ihre Nester hauptsächlich in natürlichen Baumhöhlen, wie z.B. in Baumstämmen. Die Männchen helfen bei der Suche nach Nestern, aber man geht davon aus, dass die Bebrütung allein durch das Weibchen erfolgt, das pro Gelege 6 bis 12 elfenbeinfarbene Eier ablegt. Das Nest kann bis zu fünf Meter über dem Boden liegen und die Küken springen ab, um ihren Eltern ins Wasser zu folgen. Es wurden schon größere Gelege beobachtet, die vermutlich auf intraspezifischen Brutparasitismus zurückzuführen sind.

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Felsenpythons wurden bei der Jagd auf Coromandel-Zwergpythons beobachtet. Bei einem in Bangladesch untersuchten Exemplar wurde in ihrem Blut Plasmodium circumflexum gefunden. Drei Arten von parasitischen Zestoden Hymenolepis smythi, H. fista und Retinometra fista sind von Wirten dieser Art bekannt. Der Trematode Cyclocoelum sp. wurde als Parasit in Queensland nachgewiesen. Paramonostomum thapari wurde bei einer Krickente beschrieben.

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Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

Über die Fortpflanzungsweise der Coromandel-Zwergente liegen nur wenig Informationen vor. Sie nistet üblicherweise in Baumhöhlen, brütet gelegentlich auch in oder an menschlichen Gebäuden. Im Nordosten Australiens fällt ihre Fortpflanzungszeit in die Monate November bis Februar. In Indien dagegen sind die Hauptbrutmonate Juli und August. Der Neststandort wird von beiden Elternvögeln gemeinsam ausgesucht. Die Nistplatzwahl ist Bestandteil des Balzrepertoires. Die Paarbindung scheint langfristig zu sein und während nur das Weibchen brütet, werden die Jungvögel von beiden Elternvögeln geführt. Der Familienverband ist auch noch in der Schwarmzeit zu erkennen.

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Die Größe des Vollgeleges ist für wildlebende Coromandel-Zwergenten unbekannt, scheint aber nach jetzigem Erkenntnisstand sechs bis neun Eier zu betragen. Die Eier sind oval und glatt. Sie sind creme- bis weißfarben.

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POPULATION

Referenzen

1. Coromandel-Zwergente artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Coromandel-Zwergente
2. Coromandel-Zwergente auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22680090/92842427
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/207100

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