Rossrobbe
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Klade
Familie
Gattung
SPEZIES
Ommatophoca rossii
Populationsgrösse
aBnove 78,000
Lebensdauer
21 years
Gewicht
129-216
283.8-475.2
kglbs
kg lbs 
Länge
1.7-2
5.6-6.6
mft
m ft 

Die Rossrobbe (Ommatophoca rossii) ist eine in südpolaren Gewässern verbreitete Robbe. Benannt ist sie nach dem britischen Entdecker und Seefahrer James Clark Ross, bei dessen Antarktisexpedition (1839–1843) sie erstmals gesichtet und beschrieben wurde.

Aussehen

Rossrobben sind deutlich kleiner als andere antarktische Robben. Sie werden etwa 2 m lang und erreichen ein Gewicht von 200 kg. Die Farbe ist oberseits dunkelbraun und unterseits silbrig weiß. Zum antarktischen Winter hin verblasst das Fell allmählich und wird hellbraun. Aus der Nähe betrachtet kann man diese Robbe leicht an ihren riesigen Augen (je 7 cm Durchmesser) identifizieren.

Verteilung

Erdkunde

Während Weddellrobben, Krabbenfresser und Seeleoparden in den antarktischen Meeren allgegenwärtig sind, ist die Rossrobbe ein seltenes Tier, das wenig erforscht ist. Sie lebt rund um die Antarktis (und nicht etwa nur in der Ross-See, wie der Name vermuten lassen könnte). Die antarktischen Gewässer verlässt sie so gut wie niemals, verirrte Einzeltiere an den Küsten subantarktischer Inseln sowie (in einem Fall) an der Küste Südaustraliens sind große Seltenheiten.

Rossrobbe Lebensraum-Karte
Rossrobbe Lebensraum-Karte
Rossrobbe
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Die Rossrobbe ist eine einzelgängerische Robbe, die nach Kopffüßern und Fischen taucht. Dabei hat sie sich mehr als andere Robben auf Tintenfische spezialisiert, die etwa zwei Drittel ihrer Beute ausmachen. Wie andere antarktische Robben wird die Rossrobbe von Schwertwalen und Seeleoparden gejagt.

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Die Rossrobbe hat einen Stimmapparat, der ihr das Erzeugen zwitschernder Laute ermöglicht, die unter Wasser weit tragen. Welchen Zweck diese Laute haben, ist unbekannt; möglicherweise spielen sie beim Aufrechterhalten von Revieren unter Wasser eine Rolle.

Im November bringen die Weibchen auf dem Eis ihr Junges zur Welt. Es wird nur vier Wochen gesäugt und anschließend allein gelassen. Mit drei Jahren werden Rossrobben geschlechtsreif, die Lebenserwartung beträgt wahrscheinlich etwas über 20 Jahre. Kurz nach dem Verlassen ihres Jungtiers paart sich das Weibchen unter Wasser mit einem Männchen.

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Fressverhalten und Ernährung

Rossrobben sind Fleischfresser (Molluskenfresser), sie ernähren sich hauptsächlich von Tintenfisch, Fisch und Krill. Ihre Ernährung besteht zu etwa 64% aus Kopffüßern, 22% aus Fischen und 14% aus anderen wirbellosen Tieren.

Paarungsgewohnheiten

Über das Paarungsverhalten der Rossrobbe ist wenig bekannt. Die Einnistung findet Anfang Dezember statt und verzögert sich bis Anfang März. Die Trächtigkeit dauert 9 Monate und die Welpen werden Anfang November geboren. Die Weibchen bringen ein einzelnes Jungtier zur Welt, das mit der energiereichen Milch der Mutter gestillt wird, bis es mit etwa 4-6 Wochen entwöhnt wird. Die Welpen können schon bald nach ihrer Geburt schwimmen. Die Weibchen erreichen die Geschlechtsreife im Alter von 2 bis 4 Jahren, die Männchen im Alter von 3 bis 4 Jahren.

POPULATION

Populationsgefährdung

Die größte Bedrohung für die Rossrobbe ist wahrscheinlich der globale Klimawandel. Da die Temperatur der Meeresoberfläche wahrscheinlich ansteigen wird, wird erwartet, dass das Packeis abnimmt. Die Rossrobbe wird davon betroffen sein, da sie das Packeis zum Gebären und zur Vermeidung von Prädatoren nutzt. Der Klimawandel könnte auch die Häufigkeit und Verteilung ihrer Beutetiere verändern. Wie genau sich der Klimawandel auf die antarktischen Meeressäuger auswirken wird, ist derzeit noch nicht klar.

Populationszahl

Erst in den 1840ern wurde die Rossrobbe entdeckt. In den folgenden 100 Jahren wurde sie wohl nicht öfter als fünfzigmal von Menschen gesichtet. Trotzdem ist sie nicht so selten wie diese Daten vermuten lassen könnten. Ein Bestand von wenigstens 130.000 wird vermutet, über 200.000 werden für möglich gehalten. Die Unzugänglichkeit des Habitats ist der Grund dafür, dass immer noch relativ wenig über die Rossrobbe bekannt ist.

Ökologische Nische

Rossrobben sind wichtige Prädatoren für Fische und Kopffüßer.

Lustige Fakten für Kinder

  • Rossrobben sind nach James Clark Ross benannt, dem Kommandanten des britischen Forschungsschiffs H.M.S. Erebus, das von 1839 bis 1843 bei der Erkundung der Antarktis durch das Rossmeer fuhr.
  • Robben können von Seelöwen unterschieden werden, weil Robben keine sichtbaren Ohrenklappen haben.
  • Junge Rossrobben werden "Welpen" genannt. Die Weibchen sind 'Kühe' und die Männchen 'Bullen'. Eine Gruppe ist eine 'Gondel', 'Kolonie', 'Crash', 'Harem', 'Schwarm', 'Bob', 'Herde', 'Hurd', 'Rookery' oder 'Team'.
  • Die Rossrobbe ist die einzige Robbenart, deren Verbreitungsgebiet vollständig auf die Antarktis beschränkt ist.
  • Diese Robben haben im Vergleich zu anderen Robbenarten nicht nur ein kleines Maul, sondern auch die kürzesten Haare.
  • Rossrobben 'trällern' oder 'trillern', wenn sie einen Partner rufen oder wenn sie sich bedroht fühlen.
  • Rossrobben haben kleine, nach hinten gerichtete Zähne, mit denen sie glitschige Beute wie Tintenfische festhalten können.

Referenzen

1. Rossrobbe artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Rossrobbe
2. Rossrobbe auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/15269/0

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