Star
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Sturnus vulgaris
Populationsgrösse
150-310 Mlnlnn
Lebensdauer
2-23 years
Höchstgeschwindigkeit
77
48
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
58-101
2-3.6
goz
g oz 
Länge
19-23
7.5-9.1
cminch
cm inch 
Spannweite
31-44
12.2-17.3
cminch
cm inch 

Der Star (Sturnus vulgaris), auch als Gemeiner Star bezeichnet, ist der in Eurasien am weitesten verbreitete und häufigste Vertreter der Familie der Stare (Sturnidae). Durch zahlreiche Einbürgerungen auf anderen Kontinenten ist der Star heute einer der häufigsten Vögel der Welt. Im Niederdeutschen werden Stare Spreen genannt.

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Der Star war in Deutschland „Vogel des Jahres 2018“.

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Ta

Tagaktiv

Al

Allesfresser

Ba

Baumbewohner

Te

Terrestrisch

Ne

Nesthocker

Ko

Kosmopolit

Ov

Oviparie

Mo

Monogam

Po

Polygynie

Sc

Schwarmbildend

Se

Sehr sozial

Te

Teilzieher

C

beginnt mit

Ge

Gefleckte Tiere
(Sammlung)

Qu

Quasselstrippen
(Sammlung)

Aussehen

Der Star ist mit einer Körperlänge von 19 bis 22 cm etwas kleiner als die Amsel. Der Schwanz ist im Vergleich zur Amsel deutlich kürzer. Die Flügel wirken im Flug dreieckig und spitz. Männliche Stare des nominotypischen Taxons wiegen im Mittel 81 g, Weibchen sind mit im Mittel 76 g etwas leichter.

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Im Schlichtkleid sind die Körperfedern schwärzlich mit metallisch grünem oder purpurnem Glanz und haben weiße bis beigefarbene Spitzen. Der ganze Körper erscheint dadurch hell gepunktet. Schwingen und Steuerfedern sind schwarzbraun mit hellbräunlichen Säumen, die Armschwingen sind außerdem breit metallisch glänzend gesäumt. Das Prachtkleid entsteht im Frühjahr durch Abnutzung der hellen Spitzenflecken des Körpergefieders, der Körper ist dann insgesamt schwärzlich und metallisch glänzend. Der Schnabel ist im Prachtkleid gelb, im Schlichtkleid schwärzlich. Die Beine sind rotbraun, die Iris der Augen ist dunkelbraun.

Die Geschlechter unterscheiden sich nur geringfügig, Weibchen sind etwas weniger intensiv metallisch glänzend gefärbt als Männchen, und die Punktzeichnung auf dem Körper bleibt bei Weibchen im Prachtkleid meist deutlicher erhalten. Die Basis des Unterschnabels ist bei Männchen im Prachtkleid blaugrau, bei Weibchen weißlich.

Frisch ausgeflogenen Staren fehlt der Metallglanz, der Körper ist erdbraun, nur die Kehle ist weißlich aufgehellt. Die Schwingen und Steuerfedern sind dunkelbraun ohne Metallglanz. Der Schnabel ist mattbraun, die Beine dunkelgraubraun.

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Verteilung

Erdkunde

Der Star besiedelt die boreale und die gemäßigte Zone sowie den Nordrand der mediterranen Zone Europas und Asiens von Island und Norwegen bis Mittelsibirien etwa bis zum Baikalsee. Im Norden Europas liegt die Grenze der Verbreitung am Nordkap und auf der Kola-Halbinsel, weiter östlich am nördlichen Ural, sie weicht in Westsibirien bis auf etwa 60° Nord zurück. Die Südgrenze der Verbreitung verläuft in Europa durch Nord-Spanien, Süd-Frankreich, Italien, ehemaliges Jugoslawien und Nord-Griechenland; in Asien durch die Türkei, den Norden Iraks und Irans, Afghanistan, Pakistan und Nordwest-Indien bis in die nordwestliche Mongolei.Der Star wurde außerdem in Südwest-Afrika, Neuseeland, Australien und Nordamerika eingebürgert. Er besiedelt in Letzterem heute fast den gesamten Kontinent vom arktischen Kanada bis in das subtropische Mexiko.

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In Europa ist der Star flächendeckend verbreitet, er fehlt nur im Inneren großer geschlossener Waldgebiete, in völlig ausgeräumten Agrarlandschaften sowie in Höhenlagen ab etwa 1500 Meter. Auch Städte werden bis in die Zentren besiedelt. Höchste Dichten werden in Bereichen mit höhlenreichen Baumgruppen und benachbartem Grünland zur Nahrungssuche erreicht.

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Star Lebensraum-Karte
Star Lebensraum-Karte
Star
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Gewohnheiten und Lebensstil

Die starke Synchronisation des Brutverlaufs, die sofortige Schwarmbildung der selbständigen Jungvögel und die ganzjährige Lebensweise in Trupps inklusive der Nutzung gemeinsamer Schlafplätze dienen in wesentlichen Teilen bereits der Feindvermeidung. Zwar ziehen die riesigen Schwärme Fressfeinde an, für den einzelnen Star in der großen Masse ist das Prädationsrisiko aber gering.Spektakulär sind die völlig synchronisierten Bewegungen großer Schwärme bei Annäherung eines Flugfeindes (in Mitteleuropa vor allem Wanderfalke, Baumfalke, Habicht und Sperber). Die Schwärme ziehen sich ähnlich wie ein Fischschwarm ruckartig zu annähernder Kugelform zusammen, pulsieren oder bilden Wellen. Diese Manöver sollen wohl im Wesentlichen dazu dienen, dem angreifenden Greifvogel die Auswahl eines einzelnen Vogels unmöglich zu machen.

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Generell ist der Star Allesfresser, die Ernährung ist jahreszeitlich aber sehr unterschiedlich. Im Frühjahr und Frühsommer werden vor allem bodenlebende Wirbellose genutzt, überwiegend Insekten, aber auch Regenwürmer und kleine Schnecken. Im übrigen Jahr frisst der Star überwiegend Obst und Beeren aller Art, in Mitteleuropa vor allem Kirschen und Äpfel, in West- und Südeuropa vor allem Weintrauben und Oliven. Daneben nutzt der Star auch Nahrungsabfälle des Menschen in Siedlungen und auf Müllkippen.

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Die Nahrungssuche erfolgt überwiegend am Boden durch Ablesen von Wirbellosen aller Art und Hacken in weichem Boden. Im Gegensatz zur Amsel bewegt sich der Star auf dem Boden schreitend und nicht hüpfend. Häufig erfolgt die Nahrungssuche in engem Kontakt zu weidenden Säugern, die auch gerne als Sitzwarten genutzt werden. Daneben sucht der Star auch in höherer Vegetation nach Nahrung, liest dort Raupen und andere Wirbellose ab oder hackt an Früchten. Fluginsekten werden von einer Warte aus angejagt, bei Massenauftreten auch im ausdauernden Flug erbeutet.

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Ernährung Allesfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Das Nest baut der Star leicht unstrukturiert aus trockenen Blättern, Halmen, Wurzeln, Stroh, Haaren, Wolle und Federn in den unterschiedlichsten Arten von Höhlen. Überwiegend werden Baumhöhlen, aber auch Felsspalten und im Siedlungsbereich Nistkästen und Hohlräume an Gebäuden aller Art als Brutplatz angenommen.

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Wenn es einen geeigneten Nistplatz gefunden hat, beginnt zuerst das Männchen den Nestbau mit grobem Baumaterial. Sobald das Weibchen das Nest akzeptiert hat, baut es dieses mit feinerem Pflanzenmaterial aus.

Stare führen eine Brutehe. Männchen können während einer Brutperiode monogam sein, häufig sind jedoch auch die gleichzeitige Verpaarung mit mehreren Weibchen (simultane Polygynie) oder aufeinanderfolgende Bruten mit verschiedenen Weibchen (sukzessive Polygynie). Bei einer Studie in Belgien waren 20 bis 60 Prozent aller Männchen polygyn, bei Frankfurt am Main mindestens 50 Prozent. In Extremfällen wurden bei Frankfurt am Main bei einem Männchen in einer Brutperiode fünf Bruten mit vier verschiedenen Weibchen nachgewiesen; bei Antwerpen brütete ein Männchen mit zwei Weibchen gleichzeitig und mit drei weiteren sukzessiv. Echte Zweitbruten sind hingegen selten, ihr Anteil liegt vermutlich selten über 10 Prozent. Bei den Erstbruten erfolgt die Eiablage in Mitteleuropa hochsynchronisiert meist zwischen dem 10. und 30. April. Die Eier sind hellgrün bis hellblau und ohne Zeichnung, sie wiegen im Mittel 6,6 Gramm und messen im Mittel 31 mal 21 Millimeter. Das aus vier bis acht Eiern bestehende Gelege wird 11 bis 13 Tage lang bebrütet. Die Nestlingszeit beträgt 17 bis 21 Tage. In Mitteleuropa fliegt der Großteil der Jungvögel zwischen 20. Mai und 10. Juni aus. Die letzten Jungvögel aus Spätbruten und aus Folgebruten polygyner Männchen fliegen Mitte bis Ende Juli aus.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Der allgemeine Rückgang der Starenpopulationen scheint auf die niedrige Überlebensrate der Jungvögel zurückzuführen zu sein, die möglicherweise durch Veränderungen in der landwirtschaftlichen Praxis verursacht wird. Die intensiven landwirtschaftlichen Methoden in Nordeuropa bedeuten, dass weniger Weide- und Wiesenhabitate zur Verfügung stehen und das Angebot an wirbellosen Graslandtieren, die die Nestlinge zum Gedeihen benötigen, entsprechend reduziert ist.

Populationszahl

In Europa hat der Bestand des Stares spätestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts stark zugenommen, im Zuge dieser Zunahme hat die Art ihr Areal nach Westen und Nordosten stark ausgedehnt. Diese Bestandszunahme hielt etwa bis Mitte des 20. Jahrhunderts an. Als wesentliche Gründe für diese Entwicklung werden ein milderes Klima, die starke Zunahme von Grünland durch Kultivierung und Entwässerung der großen Moore, die Ausdehnung von Obst-, Wein- und Olivenkulturen sowie die verbesserte Nährstoffversorgung der Böden durch Düngung angesehen. Diese Faktoren führten zu einer Verbesserung der Nahrungssituation sowohl im Brut- als auch im Überwinterungsareal.

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Etwa seit Mitte der 1960er Jahre werden in Nordwest- und Nordeuropa starke Bestandsrückgänge verzeichnet, die zum Teil auf den Rückgang von Weideflächen und intensiven Pestizideinsatz zurückgeführt werden, aber wohl auch klimatische Ursachen haben.

In der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands von 2015 wird die Art in der Kategorie 3 als gefährdet geführt,ebenso in den Bundesländern Niedersachsen und Bremen.

Zur Größe des Bestandes gibt es für den Star nur grobe Schätzungen. Der britische Bestand wurde Ende der 1980er Jahre auf mind. 1,1 Mio. Brutpaare (BP) geschätzt, für die Niederlande wurden für 1979–1985 750.000–1,3 Mio. BP angegeben, für Deutschland 2008 2,3–2,8 Mio. BP und für Polen 1977 ca. 4 Mio. BP. Für Europa ohne Russland wurde der Bestand Anfang der 1990er Jahre auf 20–23 Mio. BP geschätzt.

In Nordamerika erfolgte die Einbürgerung 1890/91 durch Freilassung von ca. 100 Staren durch Eugene Schieffelin im Central Park von New York. Der Bestand stieg exponentiell an, 1940 wurde der Bestand in ganz Nordamerika bereits auf 50 Mio. Individuen geschätzt, Anfang der 1980er Jahre auf 200 Millionen. Auf Grund der starken Bestandszunahme und beobachteter negativer Einflüsse auf die heimischen Arten wird der Star in Nordamerika als invasive Art bezeichnet. Stare kosten in Ländern, wo sie eingebürgert wurden, jedes Jahr Hunderte von Millionen Dollar an landwirtschaftlichen Schäden und tragen durch die Konkurrenz um Ressourcen und Nistplätze zum Rückgang der einheimischen Vogelarten bei. Der Star steht deshalb auf der Liste der 100 of the World’s Worst Invasive Alien Species.

Der Weltbestand betrug Anfang der 1980er-Jahre etwa 600 Mio. Individuen. In einer Studie aus dem Jahr 2021 wurde der Bestand auf 1,3 Milliarden Individuen geschätzt. Der Star ist damit die zweithäufigste Vogelart der Welt.

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Lustige Fakten für Kinder

  • Stare können auf ihrer Tierwanderung mit einer Geschwindigkeit von 60-80 km/h fliegen und dabei bis zu 1.000-1.500 km zurücklegen.
  • Wenn ein Schwarm Stare gemeinsam fliegt, erzeugen die synchronisierten Flügelbewegungen der Vögel ein unverwechselbares zischendes Geräusch, das Hunderte von Metern weit zu hören ist.
  • Schwärme von mehr als einer Million Staren können im Frühjahr kurz vor Sonnenuntergang im südwestlichen Jütland, Dänemark, über den seewärtigen Marschgebieten der Gemeinden Tønder und Esbjerg beobachtet werden. Sie sammeln sich im März, bis die nordskandinavischen Vögel Mitte April in ihre Brutgebiete aufbrechen. Ihr Schwarmverhalten erzeugt komplexe Formen, die sich gegen den Himmel abheben, ein Phänomen, das lokal als sort sol ("schwarze Sonne") bekannt ist.
  • Im Allgemeinen bevorzugen Stare die Nahrungssuche zwischen kurzgeschnittenen Gräsern und fressen mit Weidegängern oder sitzen auf deren Rücken, wo sie sich auch von den äußeren Parasiten der Säugetiere ernähren.
  • Stare haben eine große Fähigkeit zur Nachahmung. Sie sind in der Lage, viele Geräusche zu imitieren, darunter die anderer Vögel oder sogar mechanische Geräusche, die sie dann in ihren Gesang einbauen.

Coloring Pages

Referenzen

1. Star artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Star_(Art)
2. Star auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22710886/137493608
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/707488

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