Lindenschwärmer
Reich
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Familie
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SPEZIES
Mimas tiliae

Der Lindenschwärmer (Mimas tiliae) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Schwärmer (Sphingidae). Die Raupen des Lindenschwärmers fressen die Blätter verschiedener Laubbäume, die Falter nehmen keine Nahrung mehr auf. Die mittelgroße Art ist in Mitteleuropa weit verbreitet und häufig.

Verteilung

Erdkunde

Der Lindenschwärmer kommt in Mittel- und Südeuropa, im Norden und Westen der Türkei östlich über Transkaukasien, Dagestan, Aserbaidschan und den Norden des Iran bis in den Westen Sibiriens vor, wo man ihn östlich bis Tomsk, Nowosibirsk, Atschinsk, Kulunda und Bijsk nachgewiesen hat. Die Art fehlt in Irland, Schottland, im Norden Skandinaviens und im arktischen Russland. Das nördlichste Vorkommen in Russland liegt bei Objatschewo in der Republik Komi. In Spanien und Portugal ist die Art fast nur aus dem Norden bekannt; lediglich im Bergland Zentralspaniens findet sich eine kleine Population. In den Alpen kommen die Falter bis in etwa 1500 Meter Seehöhe vor.

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Die Falter halten sich nur sehr selten weit entfernt von Laubwäldern auf, wo sie lichte Flusstäler mit reichen Beständen an Linden (Tilia) und Ulmen (Ulmus) bevorzugen. Man findet sie aber, insbesondere in Mitteleuropa, auch in Gärten und Plantagen mit Kirschbäumen und in Alleen und Parks, auch in Städten. Feuchte Berghänge mit Bewuchs von Grün-Erlen (Alnus viridis) werden ebenso besiedelt.

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Biom

Gewohnheiten und Lebensstil

Die Imagines schlüpfen morgens und ruhen sich zunächst an den Ästen der Nahrungspflanzen aus, um ihre Flügel voll zu entfalten. Danach fliegen die meisten Falter in das Blattwerk, zwischen dem auch die Paarung stattfindet. Wie bei Schwärmern üblich ist dabei das Männchen mit dem Körper in entgegengesetzter Richtung am Hinterleib des Weibchens angekoppelt. Die Paarung kann bis zu 20 Stunden dauern, anschließend lässt sich das Männchen auf den Boden fallen und fliegt bei Sonnenuntergang davon. Das Weibchen fliegt kurz nach Sonnenuntergang und beginnt sofort mit der Eiablage. Die Falter fliegen nur für kurze Zeit, sodass sie etwa zwei Stunden nach Sonnenuntergang kaum noch beobachtet werden können. Wegen ihres zurückgebildeten Saugrüssels können sie keine Nahrung aufnehmen und fliegen daher keine Blüten an. Männchen werden stark durch Lichtquellen und unbegattete Weibchen angelockt.

Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

Die Weibchen legen bis zu 130 Eier meist paarweise an der Unterseite der Nahrungspflanzen ab. Dies geschieht bevorzugt im Kronenbereich der Bäume. Die Eier sind 1,75 mal 1,40 Millimeter groß, deutlich entlang der Rücken- und Bauchseite abgeflacht und glänzend blass olivgrün. Die frisch geschlüpften Raupen fressen die Eischale nicht, sondern suchen sich einen geeigneten Rastplatz auf der Unterseite eines Blattes. Dort verharren sie für Schwärmer typisch aufgerichtet und fressen erst nachts. Vor der ersten Häutung sind die Tiere ungefähr 11 Millimeter lang. Gelegentlich kann man Massenauftreten der Tiere beobachten. Vor der Verpuppung bewegen sich die Raupen bei Störungen wild ruckartig hin und her. Die Verpuppung erfolgt unter lockeren Grasbüscheln oder gelegentlich unter feuchtem Laub und flachen Steinen. Nackter Erdboden wird gemieden, selten vergraben sich jedoch manche Tiere ein bis zwei Zentimeter tief in lockerer, kieseliger oder mulmhaltiger Erde. Selten findet man Puppen auch hoch an Bäumen in Rindenritzen oder unterhalb von loser Rinde. Die Puppe ist 30 bis 35 Millimeter lang und sehr dunkelbraun gefärbt, besitzt jedoch einen rötlichen Schimmer. Ihre Oberfläche ist anders als bei den meisten Schwärmern nicht glänzend, sondern rau. Die Puppe überwintert.

POPULATION

Populationsgefährdung

Der Lindenschwärmer ist auf Grund seiner Anpassungsfähigkeit an urbane Lebensräume wie Gärten und Parks und durch sein breites Nahrungspflanzenspektrum nicht gefährdet. Fällungen von Lindenalleen oder Luftverschmutzung und die damit einhergehende Schädigung insbesondere von Sommerlinden können lokale Bestandsrückgänge verursachen.

Referenzen

1. Lindenschwärmer artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Lindenschw%C3%A4rmer

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