Chukarhuhn
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Alectoris chukar
Populationsgrösse
9-34 Mlnlnn
Lebensdauer
3-10 years
Gewicht
510-680
18-24
goz
g oz 
Länge
32-35
12.6-13.8
cminch
cm inch 

Das Chukarhuhn (Alectoris chukar), auch Chukarsteinhuhn genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Fasanenartigen (Phasianidae), die zur Ordnung der Hühnervögel (Galliformes) gehört. Es hat innerhalb der Gattung der Steinhühner das umfangreichste Verbreitungsgebiet und kommt von der Balkanhalbinsel und den Inseln des Ägäischens Meeres bis nach Nordchina vor. Es nutzt dabei Lebensräume, die sich hinsichtlich Relief, Klima und Vegetation stark unterscheiden, weswegen man das Chukarhuhn auch als eine Vogelart mit hoher ökologischer Plastizität bezeichnet.

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Chukarhühner sind vor allem in den Gebirgsregionen des Kaukasus‘, Mittelasiens und Kasachstans ein bedeutendes Jagdwild. Es wird hauptsächlich mit der Schusswaffe gejagt. Die Jagdzeit fällt überwiegend in die Monate November und Dezember, wenn Chukarhühner ihr maximales Gewicht erreichen.

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Aussehen

Chukarhühner weisen keinen Geschlechtsdimorphismus auf. Die Nominatform zeichnet sich durch einen weinrötlichen Scheitel aus, der an den Seiten und auf dem Hinterkopf in Aschgrau übergeht. Die Stirn ist schwarz. Eine schwarze Binde umzieht außerdem die Augen und einen rotbraunen Ohrdeckenfleck. Ein grauweißes Überaugenband befindet sich über der Augen- und der Ohrregion. Das Gefieder auf dem Oberrücken und den Schultern ist gleichfalls weinrötlich; Bürzel, Oberschwanzdecken und Unterrücken sind dagegen aschgrau. Der Schnabel, die Wachshaut der Augen und die Beine sind korallenrot gefärbt.

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Ausgewachsene Chukarhühner ähneln dem Alpensteinhuhn sehr. Der Kehl- und Kropffleck ist jedoch beim Alpensteinhuhn weiß und nicht rahmfarben wie beim Chukarhuhn. Die beiden Hühnervögel überlappen sich allerdings nicht in ihrem Verbreitungsgebiet.

Die Küken sind auf der Körperunterseite rahmweiß. Von den Augen über die Ohrdecken verläuft ein dünner schwärzlicher Streif. Der Scheitel ist hellbraun mit einer dunklen Sprenklung. Die Körperoberseite ist schwärzlichbraun mit drei rahmfarbenen Längsstreifen.

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Verteilung

Erdkunde

Das Chukarhuhn kommt vom südöstlichen Balkan über Vorder- und Innerasien bis zur Mandschurei vor. Es wurde darüber hinaus in Nordamerika, auf Hawaii sowie Neuseeland und in Südafrika eingeführt.

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Die Nordgrenze des Verbreitungsgebietes verläuft über die Rhodopen, dem Südufer des Schwarzen Meeres, den Nordhängen des Großen Kaukasus, der Halbinsel Mangyschlak, den Südausläufern des Ustjurt-Plateaus, Karataugebirge, den Nordhängen des Tienschan, Tschüi-Ili-Berge, Dsungarischer Alatau, Tarbagatai, Saurgebirge, südlicher Altai, westliches Tannu-ola-Gebirge, Changai-Gebirge und Churchgebirge. Die Südgrenze des Verbreitungsgebietes zieht sich vom südöstlichen Teil der Balkanhinsel über Kleinasien, dem südlichen Nahen Osten, über Südiran, Pakistan, Nordindien und den chinesischen Provinzen Sichuan und Shanxi.

Chukarhühner besiedeln eine Reihe sehr unterschiedlicher Habitate. Generell ist das Chukarhuhn eine charakteristische Vogelart stark gegliederter Regionen der Steppen-, Halbwüsten- und Wüstenzonen der Paläarktis. Auf Grund seiner Anpassungsfähigkeit ist es jedoch in der Lage, sehr unterschiedliche Lebensräume zu nutzen. Es kommt beispielsweise im Pamir auch auf alpinen Wiesen in 4000 Metern über NN vor. Am häufigsten kommt es jedoch in Höhenlagen zwischen 500 und 2000 Metern vor. Es bevorzugt stark zerklüftete, felsige Räume mit Hängen, Geröllfeldern, offenen Grasflächen und einzelnen Strauchgruppen. Wesentlich ist ein Vorkommen von Wasser in Form von Gebirgsflüssen, Bächen oder Quellen.

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Chukarhuhn Lebensraum-Karte

Klimazonen

Chukarhuhn Lebensraum-Karte
Chukarhuhn
Public Domain Dedication (CC0)

Gewohnheiten und Lebensstil

Chukarhühner sind überwiegend Standvögel. In den Hochgebirgen lebende Populationen wandern im Winterhalbjahr jedoch in niedrigere Höhenlagen ab. Für Tadschikistan sind auch abweichend von der Lebensweise von Populationen in anderen Regionen Zugbewegungen beschrieben worden. Hierbei wandern die Chukarhühner ab September aus den Hochgebirgen des zentralen Tadschikistans in niederschlagsärmere Mittelgebirge im Süden ab, die sie etwa ab Dezember erreichen. Sie kehren im Mai wieder in ihre Brutgebiete zurück. Sie leben überwiegend in Trupps und sind nur während der Fortpflanzungszeit paarweise zu beobachten.

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Ihre Nahrung suchen Chukarhühner überwiegend am Boden. Sie fressen hauptsächlich pflanzliche Kost, nehmen in geringer Menge aber auch Wirbellose auf. Grüne Pflanzenteile und Früchte reißen sie mit dem Schnabel ab. Im Boden befindliche Pflanzenteile wie beispielsweise Zwiebeln hacken sie mit dem Schnabel heraus oder scharren sie mit den Füßen frei. Tränken suchen sie vor allem im Zeitraum von Juli bis September auf. Im Frühjahr können sie ihren Wasserbedarf mit grünen Pflanzenteilen decken, im Winter fressen sie Schnee. Hohe Schneedecken schränken die Nahrungssuche erheblich ein. Chukarhühner halten sich deshalb im Winter bevorzugt an Südhängen auf, an denen der Schnee weniger tief ist und einzelne Abschnitte schneller schneefrei werden. Bei häufigem Schneefall mit längeren Frostperioden verhungern Chukarhühner häufig. Schnee behindert außerdem ihre Fortbewegung, so dass sie in schneereichen Wintern häufig eine leichte Beute von Raubtieren werden.

Hähne liefern sich heftige Kämpfe um die Brutreviere, was dazu geführt hat, dass insbesondere in Pakistan mit dieser Art auch Hahnenkämpfe durchgeführt werden. Das Nest ist eine flache Mulde und wird unterschiedlich mit Pflanzenteilen der unmittelbaren Umgebung ausgelegt. Die Gelege bestehen aus 8 bis 15 Eiern, die von gelblicher bis graubrauner Färbung sind und eine rötlichbraune Sprenkelung aufweisen. Das Weibchen brütet allein. Es beginnt mit der Brut, sobald das Gelege vollendet ist. Die Küken schlüpfen nach 22 bis 24 Tagen.

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Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Chukars sind hauptsächlich Pflanzenfresser (Körnerfresser), die eine Vielzahl von Samen fressen. Sie nehmen auch Blätter, Knospen, Blüten, Beeren und einige Insekten zu sich.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Chukars sind monogame Brüter und bilden typischerweise im Sommer Paare. Die Männchen balzen, indem sie das Futter aufpicken, woraufhin das Weibchen zu ihnen kommt und mit dem Picken antwortet. Die Männchen können die Weibchen mit gesenktem Kopf, gesenkten Flügeln und aufgeplustertem Hals verfolgen. Das Männchen kann auch einen hohen, steifen Schritt machen, während es einen speziellen Ruf ausstößt. Das Nest ist ein spärlich ausgekleideter Bodenkratzer, obwohl gelegentlich ein kompaktes Polster mit einer Vertiefung in der Mitte angelegt wird. Im Allgemeinen werden die Nester von Farnen und kleinen Büschen geschützt oder in einer Senke oder an einem felsigen Abhang unter einem überhängenden Felsen angelegt. Das Weibchen legt etwa 7 bis 14 Eier, die in etwa 23-25 Tagen schlüpfen. Die Küken sind Nestflüchter (gut entwickelt) und können das Nest bald nach dem Schlüpfen verlassen. Sie schließen sich ihren Eltern bei der Nahrungssuche an und gesellen sich später zu den Küken anderer Mitglieder des Schwarmes. Sie werden normalerweise innerhalb von 2 Wochen nach der Geburt flügge.

POPULATION

Populationsgefährdung

Chukars gelten derzeit nicht als gefährdet, aber die wilden Populationen sind durch harte Winter, Pestizide und die Jagd gefährdet, und in einigen Gebieten leiden sie unter der Zerstörung ihres Lebensraums.

Populationszahl

Nach Angaben der IUCN liegt die Gesamtpopulation des Chukar-Huhns bei etwa 9.000.000-34.000.000 geschlechtsreifen Individuen. In Europa besteht die Brutpopulation aus 488.000-1.680.000 Paaren, was 975.000-3.370.000 geschlechtsreifen Individuen entspricht. Die Population in China wird auf etwa 10.000-100.000 Brutpaare geschätzt. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.

Domestizierung

Das Chukarhuhn ist sehr leicht zähmbar und seinem Halter und Standort treu, weswegen es im Iran, in Indien, China, Afghanistan, in der Türkei und anderen südlichen Ländern zum Teil zum Haustier geworden ist. Die Tiere werden auch wegen ihrer Eier und ihres Fleischs gezüchtet, auf die Weide getrieben, laufen frei in Haus und Garten umher und werden auch zu Kampfspielen benutzt. Man hält sie wegen ihres angenehmen Gesangs in sehr engen, kegelförmigen Käfigen. In Griechenland und der Türkei glaubt man, dass sie einen Schutz gegen Zauberei bieten.

Lustige Fakten für Kinder

  • Das Chukar-Huhn wurde nach seinem weit verbreiteten, sehr lauten Gesang 'chuck-chuck-chukar-chukar' benannt.
  • Chukars wurden an vielen anderen Orten als Jagdvogel eingeführt und verwilderte Populationen haben sich sogar in Teilen Nordamerikas und Neuseelands etabliert.
  • Wegen ihres kämpferischen Verhaltens während der Brutzeit werden Chukars in manchen Gegenden als Kampfvögel gehalten.

Referenzen

1. Chukarhuhn artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Chukarhuhn
2. Chukarhuhn auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22678691/155454429
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/547809

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