Der Prachtfregattvogel (Fregata magnificens) ist eine Art aus der Ordnung Suliformes.
In Europa ist der Prachtfregattvogel ein sehr seltener Ausnahmegast, der möglicherweise durch Hurricane-Ausläufer an die europäischen Küsten verdriftet wird. Beobachtungen liegen unter anderem aus Großbritannien aus dem Jahre 1998 und Dänemark im Jahre 1968 vor.
Ta
TagaktivFl
FleischfresserFi
FischfresserBa
BaumbewohnerVe
VerfolgungsjägerNe
NesthockerTe
TerrestrischAn
Ansammlung bildendOv
OviparieSe
SegelflugMe
MeeresvogelSe
Serielle MonogamieSo
SozialSc
SchwarmbildendKo
KolonieKe
Keine TierwanderungM
beginnt mitKu
Kunst der AnziehungSc
Schnelle TiereDer Prachtfregattvogel ist bis 102 cm lang, hat eine Flügelspannweite von 217 bis 229 cm und ein Gewicht von 1,1 bis 1,6 kg. Er hat einen langen, tief gegabelten Schwanz. Die schmalen und langen, weit geöffneten und abgewinkelten Flügel haben die Form eines offenen "W"s. Das Gefieder ist überwiegend glänzend schwarz, nur das Weibchen hat eine weiße Binde an der Unterseite. Das Federkleid des Jungvogel ist am Kopf und der Unterseite weiß, auf der Oberseite braunschwarz mit sandbrauner Strichelung. Das adulte Gefieder wird erst nach vier bis sechs Jahren erreicht.Das Männchen hat einen roten Kehlsack, den es während der Balz ballonartig aufbläst. Die Beine bleiben kurz und die vier Zehen sind über kleine Schwimmhäute verbunden und tragen starke Krallen. Mit den schwachen Beinen kann er nicht gehen, sondern sich nur an Ästen festhalten.Sein Gefieder ist wenig Wasser abstoßend, daher schwimmt er fast nie. Er fliegt akrobatische Luftmanöver und kann stundenlang segeln. Er kann bis zu 26 Jahre alt werden.
Der Prachtfregattvogel lebt an der amerikanischen Pazifikküste von Baja California bis Ecuador einschließlich der Galapagosinseln und an der Atlantikküste von Florida bis Südbrasilien. Es gibt in der Westpaläarktis Reliktpopulationen, unter anderem auf den Kapverdischen Inseln. Der Bestand wird nur noch auf zehn Individuen geschätzt.
Die Population auf den Galapagosinseln ist möglicherweise eine eigenständige Art, wie eine Studie von Wissenschaftlern der Smithsonian Institution und University of Missouri–St. Louis nahelegt. Die Prachfregattvögel auf den Galapagos haben seit mehreren 100.000 Jahren in Isolation gelebt und sind genetisch und morphologisch so von ihren Verwandten außerhalb der Galapagos verschieden, dass gesonderte Schutzbemühungen nötig sind. Angesichts dieser Ergebnisse erscheint der derzeitige Bestand auf den Galapagos von ca. 1000 Brutpaaren relativ niedrig.
Prachtfregattvögel sind tagaktive Meeresvögel und verbringen die meiste Zeit damit, über dem Meer zu schweben und nach Nahrung zu suchen. Sie sind anmutig und wendig im Flug, aber sehr ungeschickt an Land. Aufgrund ihrer kleinen Füße und kurzen Beine können diese Vögel kaum auf dem Boden laufen. Prachtfregattvögel sind nicht in der Lage, auf dem Wasser zu landen, da ihr Gefieder nicht wasserdicht ist. Sie sind Meister darin, verschiedene Methoden anzuwenden, um ihre Beute zu fangen, ohne nass zu werden. Diese akrobatischen Jäger schwimmen oder tauchen nicht; sie können fliegende Fische oder Tintenfische direkt in der Luft fangen, wenn sie aus dem Wasser springen. Prachtfregattvögel sind auch dafür bekannt, anderen Vögeln die Beute zu stehlen. Sie belästigen andere Meeresvögel, um sie zu zwingen, ihre Mahlzeiten auszuspucken. Nachdem sie den anderen Meeresvogel dazu gezwungen haben, seine Mahlzeit wieder auszuwürgen, tauchen sie ab und fangen die Beute, bevor sie die Wasseroberfläche erreicht. Prachtfregattvögel sind gesellig, fliegen aber oft einzeln. An Land sitzen sie in niedrigen Bäumen und Sträuchern oder sonnen sich oft, indem sie ihre Flügel in den Himmel strecken. Prachtfregattvögel sind im Flug meist lautlos, geben aber verschiedene rasselnde Laute von sich, wenn sie sich in der Nähe ihrer Nester aufhalten.
Der Prachtfregattvogel ernährt sich von Fischen und Tintenfischen, die er im Flug an der Wasseroberfläche fängt. Er attackiert andere Seevögel im Flug, bis diese ihren eben gemachten Fang hervorwürgen und fängt noch im Flug die fallen gelassene Beute (siehe auch Kleptoparasitismus). An Land erbeutet er junge Schildkröten sowie Eier und Küken.
Bei der Balz sitzen das Männchen auf Ästen und zeigt mit lautem Geschrei den aufgeblähten Kehlsack.Beide Partner teilen sich an Nestbau, Brut und Jungenfütterung. Das Nest ist auf Mangrovengehölzen, Büschen oder Kakteen, seltener am Boden. Es wird ein einziges Ei gelegt. Das weiße Ei ist im Durchschnitt 68 mal 47 Millimeter groß. Es wird 40 – 50 Tage bebrütet. Nach fünf bis sechs Monaten ist der Jungvogel flügge, wird aber noch weitere fünf bis sieben Monate vom Weibchen gefüttert.
Prachtfregattvögel sind weltweit nicht bedroht. Allerdings leiden diese Vögel unter Störungen durch den Menschen in den Nistgebieten, dem Verlust von Lebensraum, der Einführung von nicht-einheimischen Prädatoren und der Umweltverschmutzung.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Prachtfregattvogels auf etwa 100.000-499.999 Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihr Bestand ist heute abnehmend.
Aufgrund ihrer Fressgewohnheiten kontrollieren Prachtfregattvögel die Populationen ihrer Beutefische, insbesondere von fliegenden Fischen, Krustentieren und Tintenfischen.