Mittelmeersepiole, Zwerg-sepie
Sepiola rondeletii, auch Mittelmeersepiole oder Zwerg-Sepie genannt, ist eine im Mittelmeer und Ostatlantik vorkommende Art der Zwergtintenfische. Die rotbraun bis schwarz gefärbte, wenige Zentimeter große Art ist meist in Bodennähe zu finden und ernährt sich räuberisch.
Dieses kleine Tier wurde offiziell zum ersten Mal 1817 von William Elford Leach beschrieben und bestimmt und ist auch unter folgenden Namen bekannt: Loligo Sepiola Blainville, 1828; Sepiola desvigniana Gervais & Van Beneden, 1838; Sepiola grantiana Férussac, 1834; Sepiola rondeleti Leach, 1817; Sepiola vulgaris Grant, 1833; Sepia sepiola Linnaeus, 1758. Letztgenannter Name erfüllt alle Kriterien um als "nomen oblitum" zu gelten.
Sein nächster Verwandter ist Sepiola atlantica. Von dieser unterscheidet es sich durch einen gewellten bauchseitigen Mantelrand und einer unterschiedlichen Anzahl an Saugnäpfen: Sepiola atlantica besitzt an der Spitze der unteren Arme vier Saugnapfreihen, an den anderen Armen zwei Reihen. Sepiola rondeletii besitzt dagegen an allen Armen nur zwei Reihen Saugnäpfe.
Sepiola rondeletii wird nicht als gefährdete Art eingestuft, ihre genaue Populationsgröße ist allerdings unbekannt.
Sepiola rondeletii kommt v. a. im Mittelmeer und im Ostatlantik vor. Dabei reicht ihre Nord-Süd-Verbreitung von der Nordsee bis nach Senegal. Das Verbreitungsgebiet Mittelmeer schließt ebenso die Straße von Sizilien, das Ägäische Meer, das Adriatische Meer, das Marmarameer und das Levantinische Meer ein.
Sepiola rondeletii lebt nahe am Meeresboden, bevorzugt auf schlammigen und sandigen Substraten oder in Seegras-Wiesen. Sichtungen gab es bisher sowohl in seichtem Wasser als auch in bis zu 450 m Tiefe.
Die genaue Populationsgröße dieser Art ist unbekannt. Es ist nachgewiesen, dass die einzelnen Individuen der Art eine Lebensdauer von 18 Monaten haben und meist kurz nach der Fortpflanzung sterben. Auch wird die Art im Vergleich zu anderen Cephalopoden-Arten als eher träge beschrieben.
Sepiola rondeletii ist getrenntgeschlechtlich. Die Weibchen sind ab einer Mantellänge von 30 mm geschlechtsreif.
Während der Paarungszeit, die von März bis November geht, verfällt das Männchen in ei Balzritual, um sich potenziellen Weibchen zu präsentieren. Hatte er dabei Erfolg, schwimmt er von hinten unter das Weibchen, so dass ihre Körper in die gleiche Richtung zeigen. Außerdem umschlingt er den Nacken des Weibchens und saugt sich mit seinem zweiten oberen Armpaar am Bauch des Weibchens fest, um ihrer beider Position zu fixieren. Mit dem Hectocotylus (s. Arme) wird dann eine Spermatophore in die Begattungstasche des Weibchens gelegt. Die Spermatophore gelangt durch die Begattungstasche in die Mantelhöhle und platzt dort, wodurch es in der Mantelhöhle zur Befruchtung der Eizellen kommt. Die Eiablage erfolgt direkt nach der Paarung.