Der Wanderalbatros (Diomedea exulans) ist eine sehr große Vogelart aus der Familie der Albatrosse. Er ist der Vogel mit der größten Flügelspannweite der Welt.
In Europa ist der Wanderalbatros ein extrem seltener Irrgast. Im 20. Jahrhundert wurde er lediglich einmal im Jahre 1957 auf Sizilien und im Jahre 1963 in Polen beobachtet.
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TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
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FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
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FischfresserAls Fischfresser oder piscivore Tiere bezeichnet man jagende Tiere, die sich vorwiegend oder ausschließlich von Fischen ernähren. Zu dieser Gruppe ...
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WeichtierSe
SemiaquatischSemiaquatische Tiere sind Tiere, die hauptsächlich oder teilweise terrestrisch leben, aber einen großen Teil ihrer Zeit schwimmend oder anderweitig...
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MeeresvogelAls Meeresvögel oder Seevögel bezeichnet man Vogelarten, die mit ihrer Lebensweise überwiegend an das Meer gebunden sind. Insgesamt weisen 275 vers...
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Pelagische VögelPelagische Vögel leben auf offenen Meeren und Ozeanen und nicht im Landesinneren oder in engeren Gewässern wie Flüssen und Seen. Sie ernähren sich ...
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NesthockerNo
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RevierDas Revier eines Tieres wird oft auch Territorium genannt und bezeichnet ein Habitat, das ein Tier oder eine Gruppe von Tieren durch Territorialver...
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Ansammlung bildendOv
OviparieAls ovipar bezeichnet man Tiere, die Eier legen. Der Oviparie steht die Viviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen kein...
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SegelflugSegelflug-Vögel können den Flug ohne Flügelschlag aufrechterhalten, indem sie aufsteigende Luftströme nutzen. Viele Gleitflug-Vögel sind in der Lag...
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Mo
MonogamMonogamie bezeichnet bei Tieren eine lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art. Beim Menschen ist mit dem...
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SozialSc
SchwarmbildendSchwarmbildende Vögel sind Vögel, die sich zur Nahrungssuche versammeln oder gemeinsam reisen. Schwarmbildende Vögel werden typischerweise mit Tier...
Ko
KolonieAls Kolonie bezeichnet man in der Zoologie und der Mikrobiologie eine Gruppe von Lebewesen, die in unmittelbarer Nähe zueinander leben und deren Si...
Ti
TierwanderungDie Tierwanderung ist die relativ weiträumige Bewegung einzelner Tiere, meist auf saisonaler Basis. Sie ist die häufigste Form der Migration in der...
W
beginnt mitWanderalbatrosse erreichen eine Körperlänge von 117 cm und eine Flügelspanne von über 350 cm sowie ein Maximalgewicht von 7 kg.Ein erwachsener, voll ausgefärbter Wanderalbatros hat – vom schmalen, schwarzen Rand an der hinteren Flügelkante und den schwarzen Handschwingenspitzen abgesehen – an der Unterseite ein weißes Gefieder. Die Oberflügeldecken sind ebenfalls weiß mit einigen schwarzen Einsprengseln. Der kräftige Schnabel und die Füße sind blass fleischfarben, die Augen sind dunkelbraun. Diese Färbung zeigen jedoch nur mehrere Jahre alte Wanderalbatrosse. Jungtiere haben ein überwiegend braunes Gefieder, das mit den Jahren zunehmend weiß wird. Das letzte Braun erscheint als gesprenkeltes Band über der Brust.
Wanderalbatrosse brüten auf den subantarktischen Inseln. Die wichtigsten Brutinseln sind:
Auf dem offenen Meer sind sie im gesamten Südlichen Ozean anzutreffen, besonders häufig sind sie zwischen den Aucklandinseln und Macquarie, dem Seegebiet rund um die Bountyinseln und im Seegebiet zwischen den Chathaminseln und Dunedin auf Neuseeland zu beobachten. Auch auf der Drake-Passage sind sie häufig zu beobachten. Es ist jedoch möglich, dass es dort nur mehr Sichtungen gibt, weil dies die Hauptverkehrsroute des Schiffsverkehrs in die Antarktis ist.
Der Wanderalbatros verbringt 90 % seines Lebens auf dem offenen Meer. Nur alle zwei Jahre ist Brutsaison, die Aufzucht des einzigen Kükens braucht fast ein Jahr. Der Wanderalbatros ist monogam, d. h., er brütet jede Brutsaison mit demselben Brutpartner. Das Nest wird aus Erde und Pflanzen gebaut und kann einen hohen Turm bilden. Wie viele Vogel- und Tierarten der subpolaren und polaren Regionen setzt er auf eine geringe Reproduktionsrate und ein hohes Alter. Normalerweise werden Wanderalbatrosse 60 bis 70 Jahre alt, können aber über 80 Jahre alt werden. Wie alle Albatrosse bildet der Wanderalbatros Kolonien, die normalerweise mehrere hundert Brutpaare umfassen. Die Nahrung besteht aus verschiedenen Meerestieren wie Fisch oder Tintenfisch.
Wanderalbatrosse sind Fleischfresser (Fischfresser und Weichtiere). Sie ernähren sich hauptsächlich von Fischen, einschließlich Zahnfischen, Tintenfischen und anderen Kopffüßern, sowie gelegentlich von Krebstieren.
Wanderalbatrosse sind monogam und paaren sich ein Leben lang. Das Balzverhalten ist dasselbe wie bei anderen Arten: Schnabelkreisen, in den Himmel zeigen, gegenseitiges Striegeln und Spreizen der Flügel. Sowohl Männchen als auch Weibchen führen einige Tänze auf, während sie ihre ausgebreiteten Flügel heben und rufen. Das Paar verteidigt nur ein kleines Revier um sein Nest. Es kann zu Kämpfen kommen, bei denen es jedoch meist um Nahrung geht. Die Brutzeit ist von Dezember bis März. Diese Art brütet in lockeren Kolonien, und die Nester befinden sich in der Regel in verstreuten Gruppen. Die Nester sind ein Haufen aus Schlamm und Gras auf dem Boden der Abhänge, inmitten der spärlichen Vegetation. Es wird ein einziges cremeweißes Ei gelegt, das beide Eltern abwechselnd 2-3 Wochen lang über 78 Tage bebrüten. Das flaumige weiße Küken wird 4-5 Wochen lang gebrütet, durch Wiederkäuen gefüttert und bleibt etwa 9 Monate lang im Nest. Sobald es flügge ist, fliegt es aufs Meer hinaus und kehrt nach 5-6 Jahren in die Kolonie zurück. Er beginnt erst im Alter von 11-15 Jahren mit der Fortpflanzung.
Im Jahre 2020 gab es weltweit etwa 20.000 Wanderalbatrosse. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Größe vieler Kolonien jedoch aufgrund der vielen Bedrohungen, v. a. durch den Menschen verursacht, halbiert. Der Bestand nimmt in drei Generationen (ca. 60 Jahre) um 30 % ab. Dies entspricht einer jährlichen Abnahme von 0,5 %, was 130 Exemplare weniger pro Jahr bedeutet.
Die größte Bedrohung stellt für den Wanderalbatros die Langleinenfischerei dar. Die Vögel verschlucken die Köder in den wenigen Minuten, bis sie in die Tiefe sinken, und werden mitgezogen und ertrinken. So verendet jährlich eine große Anzahl Seevögel. Zusätzlich bilden Prädatoren (wie z. B. eingeschleppte Hunde und Katzen, insbesondere Ratten) ein großes Problem, indem sie den Nachwuchs bzw. die Eier fressen. Auf vielen subantarktischen Inseln gibt es solche Prädatoren, auf manchen gibt es jedoch Bekämpfungsprogramme wie z. B. das beachtenswerte Rattenbekämpfungsprogramm des South Georgia Heritage Trust.
Der Wanderalbatros wird auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft.
Laut der Roten Liste der IUCN sind die aktuellen Schätzungen für Wanderalbatrosse in bestimmten Gebieten: auf Südgeorgien (Georgias del Sur) 1.553 Paare, auf Prince Edward Island 1.800 Paare, auf Marion Island 2.056 Paare, auf den Iles Crozet 340 Paare, auf den Iles Kerguelen 354 Paare und auf Macquarie Island 4 Paare, insgesamt also 6.107 Brutpaare, was etwa 20.100 geschlechtsreifen Individuen entspricht. Insgesamt werden Wanderalbatrosse derzeit als gefährdet (VU) eingestuft, und ihre Zahl ist heute abnehmend.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...