Die Glanzkrähe (Corvus splendens) ist eine Vogelart der Gattung Raben und Krähen (Corvus) aus der Familie der Rabenvögel (Corvidae). Innerhalb der Gattung Corvus stellt sie eine schlanke, mittelgroße Art dar und ist durch ein glänzendes, grau-schwarzes Gefieder und einen langen Schnabel gekennzeichnet. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt auf dem Indischen Subkontinent und in Westindochina. Seit dem 19. Jahrhundert wurde sie vom Menschen auf Schiffen nach Afrika, Arabien, Europa, Japan und Australien verschleppt, wo sie sich zeitweise oder dauerhaft etablieren konnte. Die Glanzkrähe ist seit mehreren Jahrtausenden mit dem Menschen vergesellschaftet und kommt heute ausschließlich in seiner Nähe vor. Sie ernährt sich von allen verfügbaren tierischen und pflanzlichen Nahrungsquellen in ihrer Umwelt und tritt selbst größeren Krähen gegenüber dominant und teilweise aggressiv auf.
Die Brutzeit der Glanzkrähe variiert je nach Region. Ihr Nest baut sie aus Zweigen und oft auch Stacheldraht, Wäscheleinen und ähnlichen von Menschen gefertigten Objekten. Das Gelege besteht gewöhnlich aus vier bis fünf Eiern, aus denen nach 16 bis 17 Tagen die Jungen schlüpfen. Die Glanzkrähe kommt in fünf Unterarten vor und steht systematisch vermutlich der Dschungelkrähe (Corvus culminatus) nahe. In vielen Regionen, in denen sie eingeschleppt wurde, wird die Glanzkrähe als Schädling betrachtet und verfolgt. Auf diese Weise wurde sie in Australien ausgerottet, der globale Bestand gilt aufgrund der Häufigkeit der Art in Südasien aber als nicht gefährdet.
Ta
TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
Al
AllesfresserAls Allesfresser, Omnivore oder Pantophage werden Tiere bezeichnet, deren Nahrung sich aus verschiedenartiger Kost aus Pflanzen und Tieren zusammen...
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Ne
NesthockerOv
OviparieAls ovipar bezeichnet man Tiere, die Eier legen. Der Oviparie steht die Viviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen kein...
Ba
BaumbewohnerBaumbewohnende Fortbewegung ist die Fortbewegung von Tieren in Bäumen. In Lebensräumen, in denen Bäume vorhanden sind, haben sich die Tiere so entw...
Mo
MonogamMonogamie bezeichnet bei Tieren eine lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art. Beim Menschen ist mit dem...
So
SozialSc
SchwarmbildendSchwarmbildende Vögel sind Vögel, die sich zur Nahrungssuche versammeln oder gemeinsam reisen. Schwarmbildende Vögel werden typischerweise mit Tier...
Ke
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
H
beginnt mitVerglichen mit anderen Raben und Krähen erscheint die Glanzkrähe sehr schlank. Mit 41–43 cm Körperlänge gehört die Art zu den mittelgroßen Vertretern ihrer Gattung. Es besteht ein leichter Sexualdimorphismus, auch wenn sich die Maße der Geschlechter meist stark überschneiden. Männchen sind im Durchschnitt größer als Weibchen und erreichen auch größere Minimal- und Maximalmaße. Im Feld ist die Glanzkrähe an ihrer Statur und dem charakteristischen Gefieder mit trübem Grau und perlmuttern glänzenden Schwarz zu erkennen. Der Schnabel ist leicht gewölbt und relativ kräftig und hoch.
Die Flügellänge der Glanzkrähe beträgt für Männchen 225–290 mm, was einer Flügelspannweite von 76–86 cm entspricht. Der Schwanz männlicher Vögel hat eine Länge von 147–175 mm, ihr Laufknochen misst 45–51 mm. Der männliche Schnabel wird 49–56 mm lang. Weibchen bleiben in allen Maximalmaßen deutlich hinter Männchen zurück: Ihre Flügellänge beträgt 219–264 mm, ihr Schwanz misst 128–155 mm. Der weibliche Laufknochen erreicht eine Länge von 44–48 mm, der Schnabel misst zwischen 47 und 50 mm.
Das Gefieder der Glanzkrähe zeichnet sich durch ein charakteristisches Muster aus Grau und Schwarz aus. Stirn, Wangen und Kehle sowie Flügel, Rücken und Schwanz sind tiefschwarz gefärbt und glänzen grünlich, bläulich oder purpurn. Äußere Ohrendecken, Nacken-, Brust- und Bauchgefieder sind hingegen grau. Der Farbton kann je nach Unterart zwischen hellem Aschgrau und dunklem Mausgrau variieren. Der Schnabel ist dunkel schiefergrau und wird etwa zur Hälfte von schwarzen Nasalborsten bedeckt.
Glanzkrähen sind heute in verschiedenen Teilen der Welt verbreitet, ein weiträumiges Artareal besitzen sie aber nur im südlichen Eurasien. Es reicht von der Nordküste des Golfs von Oman über den gesamten Indischen Subkontinent bis ins westliche Indochina. Nach Ostafrika wurde diese Art im Gebiet von Sansibar und Bur Sudan eingeschleppt. Nach Australien wurde sie ebenfalls eingeschleppt, ist aber so weit bekannt wieder ausgerottet worden.
Die Glanzkrähe ist häufig auf menschliche Siedlungen konzentriert. Abseits von Dörfern und Städten kommt sie deutlich seltener vor.
Sie ist 2016 in die „Liste der unerwünschten Spezies“ für die Europäische Union aufgenommen worden.
Die Glanzkrähe ernährt sich hauptsächlich von menschlichem Abfall, kleinen Reptilien, Insekten und anderen Wirbellosen, Eiern, Nestlingen, Getreide und Früchten. Ihre Nahrung sucht sie meistens am Boden. Die Art gilt als Nesträuber, deshalb wird sie in den Ländern, die sie neu besiedelt, zum Teil sehr intensiv verfolgt. In den Niederlanden wird sie intensiv beobachtet, jedoch sind die Wirkungen auf andere Arten bislang offensichtlich klein.
Glanzkrähen sind Allesfresser, die Abfälle, Speisereste, Schutt und Abwasser fressen. Sie fressen auch Eidechsen, Fische, Frösche, Krebse, Insekten, Nektar, Früchte, Getreidesamen, Eier, Küken und kleine Säugetiere.
Glanzkrähen gelten im Allgemeinen als monogam und bilden langfristige Paarbindungen. Viele Individuen scheinen jedoch etwas polygyn zu sein (promiskuitiv), wenn sowohl Männchen als auch Weibchen mehrere Partner haben. Die Brutzeit variiert je nach Standort. In Indien ist sie von April bis Juni, zu Beginn der Regenzeit, während sie in Ostafrika zwischen September und Juni liegt. Sie sind in der Regel Solitärbrüter und nisten in der Regel in der Nähe von menschlichen Siedlungen. Die Nester befinden sich oft in Bäumen, aber man findet ihre unordentlichen Nester auch auf Vorsprüngen von Gebäuden, Straßenlampen und Strommasten. Es werden 3 bis 5 Eier gelegt, die in Form und Farbe sehr unterschiedlich sind, im Durchschnitt 4 pro Gelege. Ein Weibchen kann zwei Gelege pro Brutsaison produzieren. Die Brutzeit beträgt etwa 15-17 Tage und wird von beiden Elternteilen durchgeführt, aber nachts ist es hauptsächlich das Weibchen. Die Küken bleiben etwa 21 bis 28 Tage im Nest und werden von beiden Elternteilen versorgt, von denen sie nach dem Verlassen des Nestes noch mehrere Wochen lang abhängig sind.
Glanzkrähen sind in ihrem extrem großen Verbreitungsgebiet weit verbreitet und gelten nicht als weltweit bedroht. Allerdings haben Kolonien dieser Art in vielen Gebieten ein schädliches Ausmaß erreicht, haben sich schnell ausgebreitet und gelten als invasiv. Sie verursachen wirtschaftliche Schäden, indem sie Ernten und Früchte zerstören und die Eier und Küken von Hausgeflügel fressen. Singapur, der Jemen und einige Inseln haben sich bemüht, die Glanzkrähenpopulationen unter Kontrolle zu bringen, und hatten dabei gemischten Erfolg. Im Jemen wurden 1984-86 etwa 240.000 dieser Vögel bei einer Bekämpfungsaktion getötet.
Laut IUCN ist die Glanzkrähe in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet sehr zahlreich und weit verbreitet, aber es gibt keine Schätzung der Gesamtpopulation. Laut der Ressource Bird of India liegt die Gesamtzahl der Glanzkrähen in Indien bei etwa 34 Millionen Vögeln, davon 19 100.000 oder 19 Millionen Vögel in städtischen Gebieten und 15 000.000 oder 15 Millionen Vögel in ländlichen Gebieten. Es gibt spezifische Schätzungen der Art in den folgenden Gebieten: etwa 500.000 - 600.000 im Stadtgebiet von Mumbai, 133.000 auf der Insel Singapur und 5.500 auf der Insel Kharg im Iran. Insgesamt werden Glanzkrähen derzeit als nicht gefährdet (LC) eingestuft, und ihre Zahl bleibt heute stabil.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...