Tigeriltis
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Vormela peregusna
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
8.8 years
Gewicht
295-715
10.4-25.2
goz
g oz 
Länge
29-35
11.4-13.8
cminch
cm inch 

Der Tigeriltis (Vormela peregusna) ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder (Mustelidae). Er lebt auf dem Balkan, in Vorder- und Zentralasien und ist nach seinem gemusterten Fell benannt.

Aussehen

Der Tigeriltis ähnelt von der Gestalt her sehr dem Wald- und dem Steppeniltis, ist mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 29 bis 38 Zentimetern und einer Schwanzlänge von ungefähr 15 bis 22 Zentimetern aber etwas kleiner als diese. Ausgewachsene Tigeriltisse wiegen zwischen 370 und 730 Gramm. Im Gegensatz zu vielen anderen verwandten Arten sind Männchen und Weibchen annähernd gleich groß. In seinem Körperbau zeigt er mit dem langgestreckten, schmalen Rumpf und den kurzen Beinen den üblichen Körperbau vieler Mustelinae. Die Oberseite hat eine dunkelbraune Grundfärbung, die mit gelben Flecken und Streifen bedeckt ist. Die Bauchseite ist schwarz. Tigeriltisse haben eine auffällige schwarz-weiße Gesichtsfärbung: Die Umgebung des Mundes und ein breites Stirnband zwischen den Augen und Ohren sind weiß, der Rest des Gesichtes ist schwarz. Die Ohren sind ungewöhnlich groß. Der Schwanz ist buschig und hat eine schwarze Spitze.

Verteilung

Erdkunde

Die Tiere sind in Osteuropa und Asien verbreitet. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der Balkanhalbinsel und Vorderasien (ohne die Arabische Halbinsel) über das südliche Russland bis nach Pakistan. Isolierte Vorkommen gibt es zudem im russisch-kasachischen Grenzgebiet sowie im chinesisch-mongolischen Grenzgebiet.

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Tigeriltisse bewohnen trockene, baumlose Gebiete wie Steppen, Halbwüsten und Wüsten, gelegentlich auch grasbewachsene Flächen in Vorgebirgen. Sehr selten wurden die Tiere auch in Gebirgen beobachtet, wo sie in bis zu 3000 Metern Höhe nachgewiesen wurden. Inzwischen leben manche Tiere auch in Parks, Weinbergen und sogar Wohnsiedlungen.

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Tigeriltis Lebensraum-Karte

Klimazonen

Tigeriltis Lebensraum-Karte
Tigeriltis
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Gewohnheiten und Lebensstil

Die Lebensweise der Tigeriltisse ähnelt sehr der des Steppeniltis. Sie sind vorrangig dämmerungs- oder nachtaktiv, gehen manchmal aber auch am Tag auf Nahrungssuche. Den Tag verbringen sie meist in einem Erdbau, den sie entweder selbst gegraben oder von anderen Tieren übernommen haben. Außerhalb der Paarungszeit leben sie einzelgängerisch. Die Reviere können sich überlappen, trotzdem gehen sich die Tiere meistens aus dem Weg.

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Im Bedrohungsfall richtet er die Körperhaare auf und beugt den buschigen Schwanz nach vorn, die warnende Signalfärbung soll ähnlich wie bei den Skunks Fressfeinde abschrecken. Nützt dies nichts, kann er aus seiner Analdrüse ein übelriechendes Sekret versprühen.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Tigeriltisse jagen sowohl auf der Erdoberfläche, wo sie sich manchmal aufrichten, um einen besseren Überblick zu haben, als auch auf Bäumen, die sie erklettern. Am häufigsten gehen sie jedoch in den unterirdischen Gängen und Bauen von verschiedenen Nagetieren auf Jagd, manchmal lassen sie sich auch direkt in den Bauen nieder. Zu ihrer Hauptnahrung zählen Rennmäuse, Wühlmäuse, Ziesel und andere Erdhörnchen oder Hamster, daneben nehmen sie auch Vögel und andere Wirbeltiere sowie Insekten zu sich.

Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

Die Paarung findet zwischen März und Juni statt. Die Tragzeit der Tigeriltisse dauert in der Regel 45 Tage. Sie kann sich aber auf bis zu elf Monate verlängern, was auf die Keimruhe und die damit verbundene verzögerte Einnistung zurückzuführen ist. Die Umweltbedingungen, vor allem die Temperatur, haben Einfluss auf die Tragzeit. Günstige Umweltbedingungen bedeuten eine kurze Tragzeit.

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Pro Wurf bringen die Weibchen ein bis acht (durchschnittlich vier oder fünf) Junge zur Welt. Diese sind klein und blind, wachsen aber schnell und beginnen schon nach einem Monat, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Weibchen werden bereits nach drei Monaten geschlechtsreif, bei Männchen dauert dies bis zu einem Jahr.

Über die Lebenserwartung ist wenig bekannt. Ein Tier in menschlicher Obhut wurde knapp neun Jahre alt.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Im 20. Jahrhundert sind die Bestände teilweise rapide zurückgegangen. Verantwortlich dafür ist weniger die Jagd auf ihr Fell, die im Vergleich zu anderen Mardern eine untergeordnete Rolle spielt (Fellbezeichnung: Perwitzky). Hauptbedrohung stellt vielmehr die Umwandlung ihres Lebensraums in landwirtschaftlich genutzte Gebiete dar. Weitere Todesfälle geschehen durch den Straßenverkehr, Vergiftungen durch Rattengift oder weil sie in für andere Tiere bestimmte Fallen geraten. Aktuell wird die Art in der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet (vulnerable) bezeichnet, nachdem sie 1996 noch als nicht gefährdet galt.

Populationszahl

Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtpopulationsgröße der Marmorkatze. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als Gefährdet (VU) eingestuft und ihr Bestand ist heute abnehmend.

Ökologische Nische

Tigeriltis sind in den Ökosystemen, in denen sie leben, als Prädatoren von kleinen Nagetieren wichtig.

Referenzen

1. Tigeriltis artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Tigeriltis
2. Tigeriltis auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/29680/45203971

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