Europäischer Iltis

Europäischer Iltis

Europäische iltis, Waldiltis, Gemeiner iltis, Schwarzer, Europäisches frettchen, Wildes frettchen

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Unterfamilie
Gattung
SPEZIES
Mustela putorius
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
6-14 years
Gewicht
0.7-1.5
1.5-3.3
kglbs
kg lbs 
Länge
35-51
13.8-20.1
cminch
cm inch 

Der Europäische Iltis, Waldiltis (Mustela putorius), auch bekannt als gemeiner Iltis, Schwarzer oder Waldiltis, Europäisches Frettchen, oder wildes Frettchen, auch Ratz oder Stänker sowie Fiss genannt, ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder (Mustelidae).

Na

Nachtaktiv

Fl

Fleischfresser

Te

Terrestrisch

Ne

Nesthocker

Vi

Viviparie

Be

Behausung

Re

Revier

Pr

Prädator

Po

Polygynie

So

Solitär

Ke

Keine Tierwanderung

E

beginnt mit

Aussehen

Europäische Iltisse haben einen schlanken, langgestreckten Körper mit kurzen Gliedmaßen. Das Fell ist dunkelbraun oder schwarz, das gelbliche Unterfell schimmert durch die Deckhaare hindurch. Die Schnauze ist weißlich, ebenso der Bereich hinter den Augen und die Spitzen der Ohren. Schwarze Flecken um und vor den Augen sorgen für eine maskenähnliche Gesichtszeichnung. Das Fell ist im Sommer und Winter gleich gefärbt, das Sommerfell ist allerdings deutlich dünner.

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Hinsichtlich Größe und Gewicht zeigen diese Tiere einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus. Während Männchen eine Kopfrumpflänge von 30 bis 46 Zentimeter erreichen und 0,4 bis 1,7 Kilogramm wiegen, sind die Weibchen mit 20 bis 38 Zentimetern Kopfrumpflänge und 0,2 bis 0,9 Kilogramm deutlich kürzer und leichter. Die Schwanzlänge beträgt 7 bis 19 Zentimeter.

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Verteilung

Erdkunde

Europäische Iltisse sind in nahezu ganz Europa verbreitet und zählen zu den häufigsten einheimischen Mardern. Sie fehlen lediglich in Irland und dem größten Teil Skandinaviens, im Osten erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet bis zum Uralgebirge. In Neuseeland wurde die Art eingeführt.

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Trotz der Bezeichnung Waldiltis ist der Iltis kein ausgeprägter Waldbewohner; sein Lebensraum sind eher die offenen Waldränder, aber auch Felder und Wiesen. Oft ist er in der Nähe von Gewässern und Feuchtgebieten zu finden. Manchmal siedelt er bis in die Nähe von Dörfern und auf Höfen, wo auch Ställe und Scheunen zu seinem Jagdrevier gehören.

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Europäischer Iltis Lebensraum-Karte

Klimazonen

Europäischer Iltis Lebensraum-Karte

Gewohnheiten und Lebensstil

Europäische Iltisse sind nachtaktiv und beginnen die Nahrungssuche mit der Dämmerung. Tagsüber ziehen sie sich in selbstgegrabene Baue, Felsspalten, hohle Baumstämme, verlassene Baue anderer Tiere (zum Beispiel denen von Kaninchen), aber auch in Gebäude und Mauernischen zurück. Manche Quellen geben an, dass die Iltis-Fähe zur Zeit der Jungenaufzucht auch tagaktiv ist. Sie leben außerhalb der Paarungszeit einzelgängerisch und markieren ihr Revier mit dem Sekret ihrer Analdrüse. Dieses übelriechende Sekret wird auch zur Verteidigung eingesetzt. Die Tiere halten sich vorwiegend am Boden auf. Sie klettern fast nicht, können aber gut schwimmen und tauchen und begeben sich auch in Gewässern auf Nahrungssuche.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Europäische Iltisse sind vorwiegend Fleischfresser, die sich bevorzugt von Amphibien wie Fröschen und Kröten ernähren. Sie sind geschickte und aggressive Jäger, die ein Beutetier überwältigen können, das doppelt so groß ist wie sie. Neben Amphibien stehen auch Vögel, Eier, Fische und Nagetiere auf ihrem Speiseplan. Manchmal erlegen sie auch Schlangen, sind aber, anders als manchmal behauptet, nicht gegen Schlangengift immun. Seltener wird pflanzliche Nahrung in Form von Früchten konsumiert.

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Beutetiere werden durch einen gezielten Nackenbiss getötet. Manchmal legen sie sich auch einen Nahrungsvorrat in ihren Bauten an.

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Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Paarung findet von März bis Juni statt. In dieser Zeit kann es zu Kämpfen zwischen den Männchen um das Paarungsvorrecht kommen, während der Begattung selbst stellt das Männchen das Weibchen mit Hilfe eines Nackenbisses ruhig. Nach rund 42-tägiger Tragzeit bringt das Weibchen zwei bis zwölf (durchschnittlich drei bis sieben) Jungtiere zur Welt. Diese sind bei der Geburt blind und relativ klein bei einem Gewicht von etwa 10 Gramm. Nach einem Monat öffnen sich ihre Augen, im gleichen Zeitraum werden sie entwöhnt. Mit rund drei Monaten sind sie ausgewachsen und werden selbständig. In freier Natur können die Tiere ein Alter von rund sechs Jahren erreichen, in menschlicher Obhut bis zu 14 Jahre.

POPULATION

Populationsgefährdung

Zu den Bedrohungen der Europäischen Iltisse zählen der Verlust ihres Lebensraumes durch die Bautätigkeit und Intensivierung der Landnutzung, ferner der Straßenverkehr und die Jagd. Trotzdem sind sie weit verbreitet und zählen nicht zu den bedrohten Arten.

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Die Weltnaturschutzunion IUCN beurteilt diese Marderart in der Roten Liste gefährdeter Arten mit nicht gefährdet (Least Concern). Die Bundesrepublik Deutschland stellt sie in die Kategorie V und damit auf eine Vorwarnliste; zwölf Länder Deutschlands werten von Kategorie V über vorwiegend Kategorie 3 (gefährdet) bis zu Kategorie 2 (stark gefährdet). In Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland ist der Iltis ganzjährig geschont.

Österreich und die Schweiz listen den Europäischen Iltis in den nationalen Roten Listen mit Kategorie 3 (gefährdet). In der Schweiz steht der Iltis seit 1978 unter Schutz und darf nach dem Bundesgesetz (JSG) nicht bejagt werden.

Die Berner Konvention des Europarats schützt den Europäischen Iltis in Appendix III des Abkommens und erklärt ihn als schutzbedürftiges Wildtier, das in Ausnahmefällen genutzt werden darf. Auch die Europäische Union weist ihm durch Listung in Anhang V der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (EG) Nr. 92/43 bzw. der Abänderung in Richtlinie EG 2006/105 diese Kategorie zu.

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Populationszahl

Für den Europäischen Iltis liegt keine Schätzung der Populationsgröße vor, aber man geht davon aus, dass er aufgrund seiner weiten Verbreitung sehr groß ist. Derzeit ist diese Art als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihr Bestand ist heute abnehmend.

Ökologische Nische

Iltisse sind in den Ökosystemen, in denen sie leben, als Prädatoren für kleine Säugetiere wichtig.

Lustige Fakten für Kinder

  • Der Name "Iltis" stammt aus dem Französischen "poule chat", was "die Hühnerkatze" bedeutet und sich auf den Iltis bezieht, der Hühner jagt und frisst.
  • Der Iltis ist ein guter Schwimmer, aber sein Fell ist nicht so gut gegen kaltes Wasser isoliert wie das des Amerikanischen Nerzes; während ein Nerz 118 Minuten braucht, um bei einer Wassertemperatur von 8 °C (46 °F) abzukühlen, kühlt der Iltis mit 26-28 Minuten viel schneller ab.
  • Europäische Iltisse können sich mit Frettchen kreuzen. Diese Hybridtiere haben das Aussehen großer Europäischer Iltisse und sind steril.
  • Iltisse wurden in Großbritannien Ende des neunzehnten Jahrhunderts von Wildhütern fast ausgerottet, aber dieser nachtaktive Jäger erlebt derzeit ein Comeback.
  • Wenn Sie von einem Iltis träumen, soll das ein positives Zeichen sein. Diese Tiere gelten als Symbol für eine bevorstehende produktive und fruchtbare Zeit im Leben.

Referenzen

1. Europäischer Iltis artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ischer_Iltis
2. Europäischer Iltis auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/41658/0

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