Große Raubmöwe
Reich
Stamm
Klasse
Familie
Gattung
SPEZIES
Stercorarius skua
Populationsgrösse
30-34,9 Thou
Lebensdauer
15-38 years
Gewicht
1.2-1.4
2.6-3.1
kglbs
kg lbs 
Länge
50-58
19.7-22.8
cminch
cm inch 
Spannweite
125-140
49.2-55.1
cminch
cm inch 

Die Große Raubmöwe (Stercorarius skua, Syn.: Catharacta skua), oft kurz, aber mehrdeutig Skua genannt, ist ein Meeresvogel aus der Familie Stercorariidae.

In Mitteleuropa ist die Große Raubmöwe ganzjährig an den Küsten zu beobachten. Am häufigsten ist sie im Zeitraum August bis November zu sehen, während Beobachtungen im Frühjahr seltener sind. In den letzten Jahren hat die Zahl der Beobachtungen sowie die Aufenthaltsdauer der beobachteten Vögel zugenommen. Dies steht möglicherweise in einem Zusammenhang mit der Zunahme an Großmöwen an den mitteleuropäischen Küsten, denen die Große Raubmöwe regelmäßig das Futter raubt und die so eine Funktion als „Nahrungs-Lieferant“ haben.

Aussehen

Die Große Raubmöwe erreicht eine Körperlänge von 51 bis 56 Zentimeter und hat eine Flügelspannweite von 125 bis 140 cm. Die Männchen wiegen zwischen 1170 und 1500 Gramm, die Weibchen dagegen zwischen 1300 und 1650 Gramm. Erwachsene Tiere der großen Raubmöwe haben ein graubraunes Gefieder mit rostroten Strichen und einer schwarzen Kappe. Der Schwanz ist schwarzbraun mit zwei verlängerten Federn in der Mitte. Der Schnabel und die Füße sind fast schwarz.

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Die Große Raubmöwe ist ein Brutvogel der subarktischen und arktischen Regionen der West-Paläarktis. Die Brutgebiete liegen auf Island, in Norwegen, der Halbinsel Kola, auf Nowaja Semlja, auf schottischen Inseln und auf den Färöern, woher auch der Name Skua stammt (siehe Wiktionary). Die Überwinterungsgebiete dieser Art liegen an der Atlantikküste. Sie erreichen in dieser Zeit aber auch die Küsten Brasiliens und Neufundlands und halten sich auch im westlichen Mittelmeerraum auf.

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Große Raubmöwe Lebensraum-Karte
Große Raubmöwe
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Gewohnheiten und Lebensstil

Nichtbrüter halten sich ganzjährig und Brutvögel außerhalb der Brutzeit auf dem Meer auf. Es sind tagaktive Vögel, die ihre Nahrung überwiegend in küstennahen Gewässern sowie am Strand oder im unmittelbaren Küstenbereich finden. Ihre Brutplätze liegen in der Regel in der Nähe großer Seevogelkolonien wie Basstölpel oder anderen Möwenarten. Ihre Geschlechtsreife erreichen die Großen Raubmöwen frühestens mit vier bis fünf Lebensjahren, häufig aber erst mit sechs bis acht Jahren. Sie führen eine monogame Saisonehe. Da sie sehr brutplatztreu sind, kommt es häufig auch in der nächsten Fortpflanzungsperiode zu einer Verpaarung mit dem Partner des Vorjahres. Das Gelege besteht gewöhnlich aus zwei Eiern, die mit einem Abstand von zwei bis drei Tagen gelegt werden. Die Brutdauer beträgt 28 bis 30 Tage. Beide Elternvögel brüten, wobei der Brutanteil des Weibchens gewöhnlich größer ist. Die Jungvögel werden von beiden Elternvögeln betreut. Sie sind mit etwa 40 bis 46 Tagen flügge und nach weiteren zwei bis drei Wochen selbständig.

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Genau wie andere Skuas greift diese Raubmöwe Menschen an, die sich ihrem Nest zu stark nähern, und fliegt dabei Attacken auf den Kopf des Eindringlings. Die dabei erlittenen Verletzungen sind für den Menschen schmerzhaft, aber nicht bedrohlich. Den Winter verbringen diese Vögel auf dem offenen Atlantik.

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Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Die Nahrung besteht überwiegend aus Fisch, den sie häufig anderen Meeresvögeln rauben. Daneben jagen sie auch kleinere Meeresvögel wie Papageientaucher die sie im Flug kurz über der Meeresoberfläche angreifen. Größere Vögel wie den Basstölpel berauben sie, indem sie die Flügel mit den Krallen attackieren. Der so gehandicapte Vogel stürzt ins Meer und wird weiter angegriffen, bis er seine Beute aufgibt.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Große Raubmöwen sind monogam und bilden normalerweise Paare, die ein Leben lang zusammenbleiben. Sie nisten in lockeren Kolonien, aber die Paare sind sehr territorial und kehren Jahr für Jahr zu ihren früheren Nistplätzen zurück. Die Brutsaison beginnt normalerweise im Mai. Weibliche Große Raubmöwen legen 2 gefleckte, oliv-braune Eier in grasgesäumte Nester, die 28-32 Tage lang bebrütet werden. Die Küken sind Nestflüchter; sie sind mit Dämmerung bedeckt und verlassen das Nest 24-48 Stunden nach dem Schlüpfen. Sie beginnen 40-50 Tage später zu fliegen und werden im Alter von 7-8 Jahren geschlechtsreif.

POPULATION

Populationsgefährdung

Gegenwärtig gibt es keine größeren Bedrohungen für diese Art.

Populationszahl

Der europäische Bestand wurde zu Beginn des 21. Jahrhunderts auf 16.000 Brutpaare geschätzt. Der Weltbestand liegt nur geringfügig darüber. Die wichtigsten Brutgebiete sind Großbritannien, wo etwa 9600 Paare brüten, sowie Island mit 5400 Brutpaaren. Im Norden Skandinaviens und Russlands findet eine Arealausweitung statt.

Referenzen

1. Große Raubmöwe artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe_Raubm%C3%B6we
2. Große Raubmöwe auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22694160/132532556
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/663990

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