Hirtenregenpfeifer
Reich
Stamm
Klasse
Familie
Gattung
SPEZIES
Charadrius pecuarius
Gewicht
19-49
0.7-1.7
goz
g oz 
Länge
12-14
4.7-5.5
cminch
cm inch 
Spannweite
96-107
3.8-4.2
mminch
mm inch 

Der Hirtenregenpfeifer (Charadrius pecuarius) ist eine Vogelart aus der Familie der Regenpfeifer und in Afrika südlich der Sahara sowie auf Madagaskar und im Nildelta anzutreffen, wobei er in manchen Gegenden ganzjährig vorkommt und in verschiedenen Regionen nur saisonal auftritt.

Herkunft der Tiernamen

Die im Englischen gebräuchliche Bezeichnung Kittlitz’s Plover geht zurück auf den deutschen Offizier und Vogelkundler Friedrich Heinrich Freiherr von Kittlitz, der den Hirtenregenpfeifer im Jahre 1831, nach der Erstbeschreibung durch Coenraad Jacob Temminck, auf der Rückfahrt von einer Afrikareise in Ägypten beobachtete und beschrieb.

Aussehen

Der recht hochbeinige Hirtenregenpfeifer ist mit 14 bis 16 cm Länge etwas kleiner als ein Seeregenpfeifer. Die Flügellänge beträgt zwischen 98 und 106 mm, das Gewicht liegt knapp unter 50 g.

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Im Prachtkleid sind Rücken und Oberseite graubraun und wirken durch dunkle Federzentren und hellere Säume verwaschen gemustert Die blassorange Färbung der Brust läuft zur weißlichen Unterseite hin langsam aus. Die Unterschwanzdecken sind weiß. Der Kopf ist überwiegend weiß, der sehr hoch über der weißen Stirn ansetzende Scheitel ist graubraun. Ein breiter, weißer Überaugenstreif geht im Nacken in ein breites Band über. Über die Stirn läuft ein schwarzes Band auf das Auge zu. Zügel, Augen- und Wangenstreif sind ebenfalls schwarz. Über die Halsseiten verläuft von dort ein schwarzes Band und geht im Nacken in einen schwarzen Strich über der das weiße Nackenband vom Rücken absetzt. Die Beine sind dunkelgrau.

Im Winter verlieren die adulten Vögel ihr unverwechselbares Gesichtsmuster und ähneln dem Seeregenpfeifer, behalten aber ihre fahl-orange Brustfärbung.

Die Färbung der Jungtiere gleicht dem Winterkleid adulter Vögel. Die blassorange Färbung beschränkt sich auf ein Brustband und zeigt sich auch an den Kopfseiten.

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Verteilung

Erdkunde

Der Hirtenregenpfeifer ist in den meisten Teilen Afrikas südlich der Sahara verbreitet, aber auch auf Madagaskar und im Nildelta heimisch. In einer genetischen Studie wurde eine genetische Differenzierung zwischen Madagaskar und der Festlandpopulation festgestellt. Sie ist in Südafrika weit verbreitet, in den trockenen Regionen von Botswana und Namibia jedoch seltener. In Namibia bewohnt sie hauptsächlich die Küstenregionen, das Hochland und das Ovamboland. Im südlichen Lowveld Südafrikas ist er seltener und im Landesinneren von KwaZulu-Natal und dem östlichen Kap nur vereinzelt anzutreffen. Normalerweise meidet sie Berge oder dicht bewaldete Gebiete. Die madagassische Population könnte aus einer relativ jungen Einwanderung vom afrikanischen Festland stammen, während der Madagaskarkiebitz(Charadrius thoracius ) sich aus einer früheren Population des Hirtenregenpfeifers entwickelt haben könnte. Die beiden Arten unterscheiden sich deutlich voneinander und können sich nicht kreuzen. Vögel aus Madagaskar sind im Allgemeinen kleiner als Vögel vom afrikanischen Festland. Hirtenregenpfeifer in Südafrika sind schwerer und haben längere Flügel als in Madagaskar, während ägyptische Exemplare längere Flügel und kürzere Tarsen als in Madagaskar haben. In Madagaskar ist der Hirtenregenpfeifer sowohl ein Brutvogel als auch ein Zugvogel innerhalb der Insel und wurde meist unterhalb von 950 m, aber auch in Höhen von bis zu 1.400 m beobachtet.

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Der Hirtenregenpfeifer kommt sowohl im Binnenland als auch in Küstenregionen vor. Er bevorzugt offene Lebensräume in geringer Höhe, oft trockenen Boden (offener trockener Schlamm) mit sehr kurzem Gras, meist in unmittelbarer Nähe von Wasser. Er brütet an Seen, alkalischem Grasland, Lagunen, Flüssen, Gezeitenwatten oder Binnensalzwiesen und künstlichen Gewässern einschließlich kommerzieller Gemeiner Schimpansen, meidet aber im Allgemeinen sandige oder felsige Strände. Am Ost- und Westkap ziehen einige Populationen im Winter in die Mündungswatten, wahrscheinlich wegen der geringeren Konkurrenz durch paläarktische Zugvögel, aber auch, um dem Nahrungsmangel aufgrund der strengen Winter im Landesinneren zu entgehen. Sie sind ausschließlich terrestrisch unterwegs und fressen, nisten, putzen und schlafen ausschließlich auf dem Boden.

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Gewohnheiten und Lebensstil

Der Hirtenregenpfeifer bevorzugt offene, grasbestandene Uferlandschaften von Binnengewässern, insbesondere von flachen Salzpfannen, kommt aber auch (wenngleich seltener) an Meeresküsten vor. Der Hirtenregenpfeifer kommt aber auch auf den kurzgeschnittenen Grasflächen von Sportplätzen oder auf Flugfeldern vor. Er sucht auf offenen Grasflächen oder im trockenen Schlamm der Uferbereiche bei Tageslicht nach Insekten, Würmern, Krebsen und Muscheln. Der Hirtenregenpfeifer gehört neben dem Fahlregenpfeifer zu den wenigen Arten, die im Gebiet der Makgadikgadi-Salzpfannen ganzjährig und damit auch während der Trockenzeit vorkommen.

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Außerhalb der Brutzeit lebt die Art einzeln oder gesellig in lockeren Gruppen. Auf Wanderzügen kommen Schwärme von bis zu 250 Vögeln vor.

Wetlands International hat zwölf Regionen identifiziert, die als bedeutende Brut- oder Rastplätze dieser Art gelten, weil an ihnen jeweils mehr als ein Prozent der Population vorkommen. Zu diesen gehören der Turkana-See in Kenia, der Manzala-See im Nordosten Ägyptens, der Abijatta in Äthiopien sowie der Lac Alaotra und der Lac Ihotry auf Madagaskar.

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Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Brutzeit erstreckt sich von März bis September, in Simbabwe bevorzugt im September, in Transvaal hauptsächlich von Juli bis Oktober und in Natal vor allem von Mai bis Oktober. Der Hirtenregenpfeifer brütet in lockeren Kolonien auf offenem Feld. Die einfachen Nester sind mit Erde und Gras ausgepolstert und manchmal nur wenige Meter voneinander entfernt.

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In der Regel bebrütet jedes Brutpaar 2 grünlich gelbe Eier mit dünnen, schwarzen Wellenlinien und Flecken, aus denen nach einer Brutdauer von 23 bis 27 Tagen die Küken schlüpfen. Dabei brütet das Männchen vorwiegend nachts und das Weibchen tagsüber. Die Jungvögel sind nach etwa 30 Tagen flügge.

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POPULATION

Referenzen

1. Hirtenregenpfeifer artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Hirtenregenpfeifer
2. Hirtenregenpfeifer auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22693793/93423518
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/676775

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