Schneehase
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Lepus timidus
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
12 years
Gewicht
2-5
4.4-11
kglbs
kg lbs 
Länge
45-65
17.7-25.6
cminch
cm inch 

Der Schneehase (Lepus timidus) ist eine zur Familie der Hasen (Leporidae) gehörige Art. In Europa gehört er zur Wirbeltierfauna der Alpen und ist gemeinsam mit dem Alpenschneehuhn eine der wenigen Tierarten, die an den boreo-alpinen Lebensraum gut angepasst sind.

Na

Nachtaktiv

Pf

Pflanzenfresser

Gr

Grassfresser

Bl

Blattfresser

Te

Terrestrisch

Sp

Springend

Ne

Nestflüchter

We

Weidegänger

Ve

Verbiss

Be

Behausung

Vi

Viviparie

So

Sozial

Ke

Keine Tierwanderung

M

beginnt mit

Aussehen

Mit etwa drei Kilogramm Durchschnittsgewicht und knapp 40 bis 60 Zentimetern Länge ist er etwas kleiner als der Feldhase. Bekannt ist sein Fellwechsel von einem graubraunen Sommerkleid zu einem weißen Winterkleid. Dieser hängt allerdings von der Region ab: In Irland legt er niemals ein weißes Winterkleid an, trägt es dagegen fünf Monate im europäischen Teil von Russland und sieben Monate in einigen nordasiatischen Gebieten. Der Alpenschneehase (Lepus timidus varronis) ist nur im Winter weiß. Vom weißen Winterfell zeigt er ein Übergangsfell, das deutlich gescheckter ist. Im Sommer ist er graubraun, etwa im November wird das Fell weiß und nur an den äußeren Spitzen der Ohren weist er weiterhin schwarze Haare auf. Der Nordische Schneehase (Lepus timidus timidus) ist meist das ganze Jahr hindurch weiß. Das Fell dient ihnen zur Tarnung in der weißen, schneereichen Umgebung. Von Bedeutung ist die Anpassung der Ohrlänge an die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen. Da die Hasen die Blutzirkulation mit Hilfe ihrer Ohren regeln und damit Wärmeverluste ausgleichen, sind infolgedessen ihre Ohren umso kürzer, je kälter ihr Lebensraum ist.

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Der Schneehase zählt zu den mittelgroßen Hasenartigen. Im Winter erinnert er mit seiner Körperform an ein gut genährtes Kaninchen. Auch im Sommer wirkt er im Vergleich zum Feldhasen fülliger und die Ohren sind auffallend kürzer. Während des Winters sind die Pfoten stark behaart, wodurch sich die Auflagefläche erhöht und er Schneedecken überqueren kann, ohne allzu tief einzusinken.

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Verteilung

Erdkunde

Schneehasen kommen in großen Teilen des nördlichen Eurasiens vor. In Europa leben sie in Skandinavien, in Schottland und auf Irland, im Alpenraum sowie im Baltikum und in Osteuropa; in Asien in ganz Sibirien bis in die Mongolei und in das nördliche China sowie auf der japanischen Insel Hokkaidō. In England und auf den Färöern wurde die Art eingeführt. Die isolierte Population in den Alpen lebt in Höhen von 1300 m bis 3800 m, gelegentlich wurden Tiere im Winter auch in tieferen Lagen bis zu 700 m gesichtet.

Schneehase Lebensraum-Karte
Schneehase Lebensraum-Karte
Schneehase
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Gewohnheiten und Lebensstil

Lebensraum der Schneehasen sind Tundragebiete, Wälder und Moore. Sie sind vorwiegend nachtaktiv und verbringen den Tag in einer Grube im Schnee oder im Erdboden verborgen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Echten Hasen leben Schneehasen oft gesellig.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Die Nahrung der Schneehasen hängt von Lebensraum und Jahreszeit ab und setzt sich aus Gräsern, Kräutern, Heidekraut, Zweigen, Rinde und anderem zusammen.

Paarungsgewohnheiten

Zwei- oder dreimal im Jahr bringt das Weibchen zwei bis fünf Jungtiere zur Welt, die Tragzeit ist mit sieben bis acht Wochen für Hasen relativ lang. Die Neugeborenen sind behaart und wachsen relativ schnell, schon nach vier Wochen werden sie entwöhnt.

POPULATION

Populationsgefährdung

Die Populationen des Schneehasen sind starken Fluktuationen unterworfen. Gründe dafür liegen im Nahrungsmangel in den Wintermonaten aber auch in der Verfolgung durch Räuber wie Greifvögel und seit einiger Zeit auch Luchse, außerdem im Befall von Parasiten. Global gesehen zählen sie nicht zu den bedrohten Arten, lediglich die Population im Alpenraum gilt als bedroht, zumal ihr als isolierter Population Einwanderungsquellen fehlen.

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Häufig wird der Klimawandel als Hauptgrund gesehen. Sie sind ans Leben im Hochgebirge angepasste Tiere. Bei einer Verlagerung der Höhenstufen nach oben können sie nur noch begrenzt in höhergelegene, kühlere Gebirgsräume ausweichen. Nach einer Berechnung kann sich der geeignete Lebensraum bis zum Jahr 2100 um ein Drittel verkleinern. Dabei käme es zur Isolierung mancher ihrer Biotope, die derzeit noch verbunden sind. Das bedeutet für die dann voneinander getrennten Bestände die Gefahr der Inzuchtdepression. Zudem könnte es bei einer früheren Schneeschmelze sein, dass der Fellwechsel vom weißen Winterfell zum braunen Sommerfell zeitlich gleich bleibt, so dass sie im Frühjahr keine Tarnung mehr haben und für Greifvögel leichter zu erspähen sind. Wenn Feldhasen aus den unteren Bereichen nach oben vordringen, entsteht eine interspezifische Konkurrenz um Nahrung, außerdem kann es zur Hybridisierung kommen, wodurch die genetische bedingte Fähigkeit, die winterliche Tarnfarbe anzunehmen, verloren ginge. Zunehmender Bergtourismus (Skitourismus) kann auch einen ungünstigen Effekt auf den Schneehasen haben.

In Deutschland und Liechtenstein werden Schneehasen nicht bejagt. In Österreich gibt es eine Besonderheit, dort gibt die Jagdstatistik keine Auskunft über die erlegten Individuen, da eine Unterscheidung zwischen Schnee- und Feldhasen unterbleibt. In der Schweiz wurden zwischen 2013 und 2015 jährlich etwa 1.200 Schneehasen abgeschossen. Den Hauptanteil (80 Prozent) macht hier der Kanton Graubünden mit jährlich rund 1.000 erlegten Tieren aus. Die Jagdzeit in der Schweiz ist vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember.

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Populationszahl

Laut IUCN ist der Schneehase in seinem gesamten Verbreitungsgebiet verbreitet, aber es gibt keine Schätzung der Gesamtpopulation. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.

Lustige Fakten für Kinder

  • Auf den Färöer Inseln werden Schneehasen im Winter grau statt weiß.
  • Der Polarhase wurde früher als Unterart des Schneehasen betrachtet, wird aber heute als eigenständige Art betrachtet.
  • Schneehasen trinken nur selten und es wird vermutet, dass sie Schnee fressen, um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken.
  • Im Winter werden die Hinterfüße von Schneehasen stark behaart; sie wirken wie Schneeschuhe und verhindern, dass die Tiere im tiefen Schnee einsinken.
  • Vor der Nahrungsaufnahme entfernen Schneehasen mit ihren Pfoten immer den Schnee von der Oberfläche.
  • Damit neugeborene Schneehasen überleben, müssen sie ständig von ihrer Mutter abgeleckt werden; dies fördert ihre Blutzirkulation.

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Referenzen

1. Schneehase artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Schneehase
2. Schneehase auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/11791/45177198

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