Die Rosenseeschwalbe (Sterna dougallii) ist eine Vogelart aus der Familie der Seeschwalben (Sternidae). Sie ist in Mitteleuropa ein seltener Brut- bzw. Sommervogel.
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TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
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FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
Als Fischfresser oder piscivore Tiere bezeichnet man jagende Tiere, die sich vorwiegend oder ausschließlich von Fischen ernähren. Zu dieser Gruppe ...
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TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
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MeeresvogelAls Meeresvögel oder Seevögel bezeichnet man Vogelarten, die mit ihrer Lebensweise überwiegend an das Meer gebunden sind. Insgesamt weisen 275 vers...
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NestflüchterAn
Ansammlung bildendAls ovipar bezeichnet man Tiere, die Eier legen. Der Oviparie steht die Viviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen kein...
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SozialTi
TierwanderungDie Tierwanderung ist die relativ weiträumige Bewegung einzelner Tiere, meist auf saisonaler Basis. Sie ist die häufigste Form der Migration in der...
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beginnt mitDie Rosenseeschwalbe ist der Flussseeschwalbe als auch der Küstenseeschwalbe sowohl in Größe als auch in Form sehr ähnlich. Im Vergleich zu den beiden anderen hat sie jedoch etwas kürzere Flügel, schnellere und flachere Flügelschläge und damit eine schnellere und direktere Flugweise. Durch die im Prachtkleid heller graue Oberseite und weißliche Unterseite leuchtet sie förmlich aus gemischten Seeschwalbenschwärmen heraus. Im Prachtkleid zeigen Rosenseeschwalben häufig einen rötlichen Schimmer auf der Körperunterseite. Der Schnabel ist schwarz mit lediglich zur Brutzeit intensiv roter Basis. Die äußersten Schwanzfedern sind auffallend lang und ragen im Sitzen weit über die Flügelspitzen hinaus.
Die Rosenseeschwalbe ist an ihrem typischen Ruf erkennbar. Sie ruft schnell und zweisilbig "TCHIWwink" und gerade, tief und rau "krrähk".
Die Rosenseeschwalbe hat eine weite aber eher fragmentierte globale Verbreitung. Die globale Population wird auf etwa 200.000–220.000, die europäische auf 4.500–5.800 erwachsene Individuen geschätzt. Die globale Populationsentwicklung ist unbekannt. Es werden vier Unterarten unterschieden. In Europa, der Ostküste Nordamerikas und der Karibik kommt die Nominatform S. d. dougallii vor. In Europa kam es zwischen 1968 und 1987 zu einem Einbruch von 3.812 auf 561 Brutpaare. Inzwischen haben sich durch Schutzmaßnahmen die Bestände wieder etwas erholt. Brutkolonien gibt es in Irland, Großbritannien, NW-Frankreich und den Azoren. Die größte europäische Kolonie mit derzeit über 1.600 Brutpaaren befindet sich in Irland auf den beiden winzigen Rockabill-Inseln.
Zwei weitere Unterarten S. d. korustes und S. d. bangsi sind Brutvögel im östlichen Afrika bis nach Japan. Diese Unterarten, die sich durch ein stärkeres Rot am Schnabel auszeichnen, sind Standvögel. Die Unterart S. d. gracilis, mit einem im Vergleich zu den anderen Unterarten längeren Schnabel sowie kürzeren Flügeln, brütet in Australien und Neukaledonien.
Nach dem Schweben tauchen Rosenseeschwalben ab, um Fische von der Wasseroberfläche zu holen, wobei sie oft vollständig untertauchen. Diese Vögel sind tagaktiv. Sie fressen entweder allein oder in einem kleinen Schwarm und neigen dazu, aus größeren Höhen als andere Seeschwalben zu tauchen, bis zu 20 m von der Meeresoberfläche entfernt. Sie ernähren sich gerne von sandigen Substraten und nutzen dabei flache Gewässer und Gebiete mit Auftrieb, einschließlich Untiefen und Gezeitenriffen. Die Reichweite der Nahrungssuche variiert von Kolonie zu Kolonie und je nach Jahreszeit, wobei eine maximale Entfernung von 30 km bei der Nahrungssuche festgestellt wurde. Diese Art ist ein Langstreckenzieher. Im Winter, Ende August bis Anfang September, wandert sie nach Süden, von den USA im Nordosten bis zu den Gewässern vor Trinidad und dem Norden Südamerikas sowie von der Pazifikküste Kolumbiens bis in den Osten Brasiliens. Populationen von europäischen Rosapelikanen wandern in der Regel ins südliche und westliche Afrika. Die Rosenseeschwalbe ist eine recht lautstarke Art, wenn sie sich in ihren Brutgebieten aufhält. Die Rufe der Rosenseeschwalbe umfassen ein 'kau-ik' und ein 'kraak', wenn sie alarmiert ist.
Rosenseeschwalben leben überwiegend von kleinen Fischen. Diese erbeuten sie durch Stoßtauchgänge. Es werden fast ausschließlich Meeresfische gefressen. Nur sehr selten ist die Rosenseeschwalbe auch an Binnengewässern zu beobachten. Dort findet sie sich jedoch nicht zum Nahrungserwerb, sondern nur zum Baden ein.
Ungewöhnlich für Seeschwalben zeigen Rosenseeschwalben gelegentlich ein kleptoparasitisches Verhalten. In den Brutkolonien in Großbritannien jagen sie anderen Vögeln einen Teil der Beute ab. Betroffen von diesem Verhalten sind vor allem Papageitaucher. Dieses Verhalten erweitert ihre Möglichkeit des Nahrungserwerbes insbesondere während schlechten Wetters, wenn die Beutetiere der Rosenseeschwalbe in tieferen Gewässerschichten schwimmen und damit außer Reichweite der Seeschwalben sind, aber noch innerhalb des Tauchbereichs der Papageientaucher sind.
Die Rosenseeschwalbe brütet in Europa in der Zeit von Juni bis Juli. Zum Balzritual der Vögel gehört ein Überreichen von Fischen durch das Männchen an das Weibchen.
Ein Nest wird in der Regel nicht gebaut. Die zwei rahmfarbenen und rotbraun gefleckten Eier werden lediglich auf Sand abgelegt, wobei Brutplätze präferiert werden, die unter Grasbüscheln versteckt liegen. Die Brutdauer beträgt 21 Tage. An der Brut sind beide Elternvögel beteiligt. Das Nest und die Jungvögel werden von der Rosenseeschwalbe deutlich weniger intensiv verteidigt als dies bei der Flussseeschwalbe und der Küstenseeschwalbe der Fall ist. Häufig brütet die Rosenseeschwalbe in Kolonien mit diesen Arten zusammen.
Diese Vögel wurden im späten 19. Jahrhundert wegen ihrer Federn gejagt, die als Hutschmuck verwendet wurden. In jüngster Zeit ist ihr Bestand in einigen Regionen aufgrund von mehr Konkurrenz und Prädation durch Großmöwen, deren Zahl in letzter Zeit zugenommen hat, abnehmend. Diese Art ist auch durch den Raub von Füchsen, Wanderfalken und Wanderratten bedroht. Auch das Einsammeln von Eiern durch den Menschen und Störungen können sich auf sie auswirken, obwohl dies in Großbritannien durch Schutzmaßnahmen weitgehend unterbunden wurde. Bedrohungen für die Rosenseeschwalbe in ihrem Überwinterungsgebiet oder während der Tierwanderung sind der Fang und die Verringerung der Schlafplätze.
Die Rote Liste der IUCN schätzt die Gesamtpopulation der Rosenseeschwalbe auf etwa 70.000-82.000 Individuen. Nationale Populationsschätzungen lauten: in China: 100-10.000 Brutpaare, mit 50-1.000 Individuen auf Tierwanderung; in Taiwan: 100-100.000 Brutpaare und 50-10.000 Vögel auf der Tierwanderung, und in Japan: 100-10.000 Brutpaare und 50-1.000 Vögel auf der Tierwanderung. Derzeit sind Amerikanische Zwergseeschwalben als nicht gefährdet (LC) eingestuft.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...