Keulenpolyp
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Cordylophora caspia
Länge
10
4
cminch
cm inch 

Der Keulenpolyp (Cordylophora caspia, Syn.: C. lacustris Allman) wird auch Affenhaar genannt und ist ein Kolonien bildender Brackwasserpolyp, der als Neozoon aus dem Kaspischen Meer weltweit verbreitet wurde. Der Polyp lebt räuberisch und besiedelt zumeist hartes Substrat.

Aussehen

Cordylophora caspia bildet aus Polypenstöcken bestehende Kolonien, die auf Hartsubstraten am Gewässergrund aufsitzen. Kolonien bestehen aus wurzelartig kriechenden, Stolonen genannten Röhren, die von einer braunen, Perisarc genannten stabilen Hülle umschlossen werden. Aus diesen erheben sich gelblich gefärbte, aufrecht stehende, büschelartig verzweigte Polypenstöcke, die meist etwa drei, im Maximum etwa 10 Zentimeter Höhe erreichen können. Jeder Stock verzweigt in etwa 40 Polypenstiele (Hydranthophoren), das Verzweigungsmuster kann je nach Umweltbedingungen gleichmäßig sein, oder es entsteht eine langgestreckte Hauptachse mit kurzen Seitenzweigen. Die weiß bis blassrosa gefärbten Einzelpolypen sitzen am Ende der Polypenstiele, sie werden nicht vom Perisarc umhüllt. Einzelpolypen (Hydranthen, wegen der Ähnlichkeit zu Hydra) sind im Umriss keulen- oder spindelförmig, sie können sich bei Störungen zusammenziehen. Sie erreichen etwa 1 bis 2 Millimeter Länge. Am Ende besitzen sie eine Hypostom genannte Struktur, die die Mundöffnung trägt. Die Tentakel sitzen bei Cordylophora weder ringförmig die Mundöffnung umgebend noch in bänderartigen Zonen konzentriert (wie bei Pachycordyle), sondern verstreut am Polypenkörper. Jeder Polyp trägt 14 bis 16 (maximal bis zu 27) Tentakel, die etwa 1,4 Millimeter Länge erreichen. An seitlichen Aussprossungen des Polypenstiels entstehen die Gonophoren genannten Geschlechtsindividuen, die wie die Einzelpolypen (Hydranthen) Zooide, also Individuen innerhalb der gemeinsamen Kolonie, sind. Die Gonophoren sind elliptisch geformt und vom Perisarc eingeschlossen. Die reifen Geschlechtszellen (Gameten) werden durch eine zentrale Öffnung entlassen. Cordylophora ist getrenntgeschlechtlich, es gibt also männliche und weibliche Individuen.

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Reife, begattete Gameten bilden eine Planulalarve aus, die herumschwimmt, bis sie einen geeigneten Lebensraum gefunden hat. Hier setzt sie sich fest und begründet eine neue Kolonie. Alternativ können sich Kolonien auch asexuell vegetativ vermehren. Ein Medusenstadium fehlt bei der Art.

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Gewohnheiten und Lebensstil

Cordylophora caspia ist eine Art des Brackwassers, kann aber auch in reinem Süßwasser leben, wobei dann Gewässer mit relativ hohen Ionengehalten bevorzugt werden. Es gibt Hinweise darauf, dass die im Süßwasser und im Brackwasser lebenden Ökotypen genetisch verschieden sind und möglicherweise kryptische Arten ausbilden. Die Art ist in Bezug auf die Wassertemperatur nicht wählerisch und kommt von subtropischen und temperaten bis in boreale Gewässer vor.

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Als Hartsubstratbesiedler kann Cordylophora auf den Rümpfen von Schiffen aufwachsen (Fouling genannt) und wird so leicht in neue Gewässer und Lebensräume verschleppt.

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Fressverhalten und Ernährung

Ernährung Fleischfresser

POPULATION

Referenzen

1. Keulenpolyp artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Keulenpolyp

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